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Fisch

Beitrag von Fisch »

Cornelius hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 22:28 Aber leider wird dieses Problem nicht offen diskutiert, weil Gesellschaft und Politik sich nur für den Kinderschutz interessiert
Also das würde ich mal mit einem ganz großen Fragezeichen ausstatten. Dinge wie das Puppenverbot, das gegen die Empgehlung fast aller Sachverständiger beschlossen wurde, die Weigerung, die Möglichkeit einer präventiven Wirkung von Ersatzmaterialien überhaupt in Betracht zu ziehen oder das krankhafte Einschießen auf Pädophile, wenn schon bei sexuellem Kindesmissbrauch die Mehrheit der Täter nicht pädophil ist, von anderen Formen der Gewalt gegen Kinder ganz zu schweigen, legt die Vermutung nahe, dass zumindest der Politik (in großen Teilen) tatsächlicher wirksamer Kinderschutz schlichtweg egal ist. Und dass die Gesellschaft, wenn ihr Kinderschutz schon nicht egal ist, sie zumindest zu dumm ist, um zu erkennen, dass die Stigmatisierung pädophiler Mensch rein gar nichts zum Kinderschutz beiträgt.

Abgesehen davon sollte ein menschlicher Umgang mit Pädophilen schon ein Selbstzweck sein, selbst wenn er keinen Beitrag zum Kinderschutz leisten würde.
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Klase
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Beitrag von Klase »

Eines der Hauptprobleme ist, dass Kinderschutz und Prävention nicht nur im Vordergrund stehen, sondern das ausschließliche Thema im Zusammenhang mit Pädophilie sind. Anti-C-Pädophile, also Menschen, die mit dem Themenkomplex „Missbrauch“ überhaupt nichts zu tun haben, werden nicht nur ausgeblendet, sondern aktiv aus dem gesellschaftlichen Diskurs ausgeschlossen. Das ist beispielsweise an den geänderten Regeln bei Plattformen wie „Gute Frage“ zu erkennen, die einen sachlichen Diskurs zum Thema dort verunmöglichen. Ich denke, es ist nicht übertrieben zu sagen, dass man uns dort aktiv unserer Grundrechte der Redefreiheit und der gesellschaftlichen Teilhabe beraubt. Vorurteile können nur im sachlichen Diskurs abgebaut werden, und den behindert man massiv durch solche diskriminierenden „Regeln“. Wären wir durch das AGG geschützt, könnten wir uns juristisch gegen diesen Ausschluss wehren. Da das Thema Pädophilie aber ausschließlich im Kontext Missbrauch diskutiert und sachliche Beiträge dazu als „Verharmlosung“ diffamiert werden, können Unschuldige weiterhin um ihre Grundrechte der Redefreiheit und der gesellschaftlichen Teilhabe gebracht werden.

Es ist also nicht nur so, dass sich aufgrund der Angst, Arbeit und soziales Umfeld zu verlieren, ohnehin viele Pädos selbst um diese Rechte bringen. Mutigere Pädos, die Redefreiheit und gesellschaftliche Teilhabe nutzen möchten, werden strukturell ausgeschlossen. Und dagegen können wir nicht juristisch vorgehen, weil man unsere Minderheit - und in diesen von mir genannten Zusammenhängen völlig grundlos! - diskriminieren darf. Begründet wird das mit einem Dammbruch-Argument. Man scheint zu glauben, dass, hätten wir Redefreiheit, die Legalisierung von Kindesmissbrauch nicht lange auf sich warten lassen würde. Dass das schon bei oberflächlicher Betrachtung völliger Irrsinn ist, interessiert niemanden. Und so bleiben Unschuldige auch weiterhin der Buhmann für die größtenteils - und das ist das Traurige daran - teleiophilen Täter, die mit Pädophilie noch nichtmal etwas zu tun haben.

Es ist richtig, dass man dazu stehen muss, dass es leider in unserer Minderheit auch Leute gibt, die Kinder missbrauchen. Gegen diese muss natürlich weiterhin vorgegangen werden. Absolut bitter ist es aber für Unschuldige unserer Minderheit, wenn uns nicht nur diese Leute in Verruf bringen, sondern sich zusätzlich Ersatzhandlungstäter - also nicht Pädophile - hinter uns verstecken, indem man bei Kindesmissbrauch fast immer ausschließlich auf Pädophile zeigt. Ich habe den Eindruck, man will sich dem Thema gar nicht stellen, weil man uns dann als pauschaler Sündenbock verlieren würde und dann gezwungen wäre, nach den wirklichen Ursachen von Kindesmissbrauch zu suchen.

Bei unserer Minderheit hat man es leider besonders einfach, uns zu diffamieren. Denn dass beispielsweise Juden „Kindesmörder“ sein sollen, macht überhaupt keinen Sinn. Warum sollten sie das? Aber dass Menschen, die sich auch sexuell zu Kindern hingezogen fühlen potentielle Missbrauchstäter sind, erscheint leider für die meisten Menschen unserer Gesellschaft unmittelbar plausibel. Nur deshalb müssen sich Unschuldige verstecken. Ich grübele Tag für Tag darüber nach, wie man dieses Vorurteil überwinden könnte.
männlich, puellaphil, Präferenz zu kleinen Mädchen zwischen ca. 2 und 9 Jahren, Tendenz zur Infantophilie
Gast

Beitrag von Gast »

Man kann es nur überwinden, wenn die Große Masse an Pädos sich outen. Dafür braucht es einige mutige die vorangehen. Genau so ist es auch mit anderen Minderheiten passiert. Wenn plötzlich jeder einen pädophilen in seinem Bekanntenkreis entdeckt und jahrelang keine Probleme hatte können diese ganzen Vorurteile nicht mehr standhalten.

Das geht nur über die Masse, da bei Einzelpersonen das Outing dann nichts bringt oder negatives wie bei Klase.

Es bräuchte mehr Georgs.
Hoffnung

Beitrag von Hoffnung »

Die Reden von der niedersächischen AfD bzgl. WSAM, Sexpuppen usw. erreichen immer mehr Menschen. Habe diese Woche einen Blogartikel von jemandem, den ich folge und der auch viele Leser hat, gesehen wo über eine ihre Reden gesprochen wurde. Thematisch hat der Blog nicht einmal was damit zu tun und die Person ist im Ausland wohnhaft - das allein zeigt die Reichweite.

Ich möchte daher nochmal betonen:
wenn die Verfassungsbeschwerden nicht erfolgreich sind, dann wird es deutlich schlimmer werden. Denn etwas das schon verboten ist wird aktuell immer noch sehr prominent instrumentalisiert. Warum sollte man dann nicht mehr Verbote fordern? Das BVerfG hat dieses ja schon abgenickt. Jahrzehnte der Aufklärung werden gerade zerstört und aufhalten kann es nur Karlsruhe.
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Cornelius
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Beitrag von Cornelius »

Gast hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 17:44 Es bräuchte mehr Georgs.
Dies wird nicht passieren. Denn selbst wenn sich 50 Leute aus der Anti-C-Community alle in der Öffentlichkeit outen würden, wäre das immer noch viel zu wenig, um wirklich etwas bewegen zu können. Selbst wenn sich mehrere Tausende als der Anti-C-Community outen würden, was sehr unwahrscheinlich ist, weil die Szene gar nicht so groß ist (möglich wäre dies nur, wenn aus der nichtaktiven Masse viele sich outen würden), dann wären die Erfolgsaussichten immer noch sehr gering, und zwar aus folgendem Grund: Wenn das Outing der Pädophilen auf eine durchgehende Ablehnung in der Bevölkerung stößt, dann wird es keine positive Wirkung haben. Es gibt genug Beispiele, wo ein solches Outing zu sehr negativen Konsequenzen führte, wobei es natürlich auch die positiven Beispiele gibt. Im Unterschied zum Outing der Schwulen früher oder zum Kampf der Schwarzen gegen die Rassendiskriminierung in den USA in den 1950er/1960er Jahren haben wir keinerlei politische oder gesellschaftliche Gruppierungen, die bereit wären, uns zu unterstützen. Inzwischen sind homosexuelle Politiker in Deutschland das normalste von der Welt und auch Transsexuelle können sich als Polikter*innen behaupten, trotz der teils heftigen Ablehnung, die ihnen von manchen politischen Gruppierungen entgegenschlägt. Ein pädophiler Politiker, der sich offen zu seiner Präferenz bekennt, ist jedoch heute ebenso undenkbar wie ein schwuler Politiker noch vor 70 Jahren. Aus diesem Grund wird jeder, der einen ordentlichen Job hat und/oder Freunde und/oder Verwandte hat, die Pädophilen negativ gegenüberstehen, ein Outing tunlichst vermeiden. Ohne Job und ohne Freund und Angehörige führt man in Deutschland ein Leben am untersten Rand der Gesellschaft, und dies kann man nun wirklich nicht von jedem verlangen. Ich selbst bin auch nicht bereit, dieses Risiko einzugehen und am Ende mit nichts dazustehen.
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Mano
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Beitrag von Mano »

Gast hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 22:17Ich träume wirklich regelmäßig davon das ein Politiker im Bundestag seine Redezeit dazu nutzt um sich als Pädophiler zu outen.
Das wird wohl für immer ein Traum bleiben, weil mit einem solchen Outing endet auch die politische Karriere.
In der Schweiz wählt das Volk die Abgeordneten und keiner würde einen Pädophilen in ein politisches Amt wählen und keine Partei will sich an einem Pädophilen „die Finger verbrennen“. Da ist das Tabu wirklich zu gross.
Klase hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 21:30Aktuell versuchen viele pädophile Menschen durch das aufgezwungene Versteckspiel Arbeit, Zuhause, Freunde und Familie zu retten, die wir potenziell verlieren können, wenn unsere Sexualpräferenz entsprechend bekannt wird.
Das ist nicht nur aktuell so, ich denke das wird so bleiben wenn man sich outet oder geoutet ist. Durch mein Zwangsouting wissen es grundlegend eigentlich alle die mich näher kennen. Man muss da aber schon auch etwas weiterdenken als nur an sich selber. In den nächsten Tagen erscheint im Auftrag vom Schweizer Fernsehen eine Doku wo ich mitgemacht habe. Ich hatte den Gedanke mich nicht mehr zu verstecken und mich vor der Kamera zu zeigen, geht aber nicht wegen meinen Kindern. Dann wollte ich mit dem Namen Mano dort auftreten, geht aber auch nicht wegen den Kindern von meiner Partnerin. Und das weil es in meiner Verantwortung steht sie vor Dritten zu schützen auch wenn ich geoutet bin. Ihr könnt euch outen, es wird ganz bestimmt seine positiven Seiten haben, doch ich bin der Überzeugung, die negativen Seiten werden die positiven Seiten überschatten.
Cornelius hat geschrieben: Mo 31. Mär 2025, 20:36 Denn selbst wenn sich 50 Leute aus der Anti-C-Community alle in der Öffentlichkeit outen würden, wäre das immer noch viel zu wenig, um wirklich etwas bewegen zu können. Selbst wenn sich mehrere Tausende als der Anti-C-Community outen würden,...
Egal wie viele es sind, es wird nicht das eintreffen was man sich erhofft. Oft liest man hier von den Minderheiten, die es ja auch geschafft haben, doch man darf diese Minderheiten nicht als Beispiel nehmen, weil weder von den Juden, von denen mir schwarzer Hautfarbe noch von den Homosexuellen liest man so viele negative Schlagzeilen in den Medien wie von uns, auch wenn wir nicht die sind von denen geschrieben wird. Wer glaubt nur weil es sie geschafft haben, könnten wir das Selbe auch schaffen, ist auf dem falschen Weg.
Fisch hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 11:52Und dass die Gesellschaft, wenn ihr Kinderschutz schon nicht egal ist, sie zumindest zu dumm ist, um zu erkennen, dass die Stigmatisierung pädophiler Mensch rein gar nichts zum Kinderschutz beiträgt.
Unsere Gesellschaft wäre eigentlich nicht dumm, aber sie hat aufgehört zu denken und gewisse Dinge zu hinterfragen. Unsere Gesellschaft ist am verblöden und das in einem rasanten Tempo. Man glaubt an das was die Medien schreiben, bei der jüngeren Generation ist alles richtig und wahr was bei TikTok steht und wenn man morgen dort lesen kann, dass eine Supermarktkette blaue Bananen im Angebot hat, rennen alle dort hin, weil sie auch eine solche haben wollen, dass aber Bananen schon immer gelb waren, merkt keiner.
Hey Fisch was kann man denn noch von einer Gesellschaft erwarten, welche sich viel lieber der KI bedient als ihr eigenes Hirn einzuschalten?
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Cornelius
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Beitrag von Cornelius »

Mano hat geschrieben: Sa 5. Apr 2025, 19:19 In der Schweiz wählt das Volk die Abgeordneten und keiner würde einen Pädophilen in ein politisches Amt wählen und keine Partei will sich an einem Pädophilen „die Finger verbrennen“. Da ist das Tabu wirklich zu gross.
In Deutschland ist das leider auch so und ich hoffe sehr, dass es sich einmal ändert.
Mano hat geschrieben: Sa 5. Apr 2025, 19:19 In den nächsten Tagen erscheint im Auftrag vom Schweizer Fernsehen eine Doku wo ich mitgemacht habe. Ich hatte den Gedanke mich nicht mehr zu verstecken und mich vor der Kamera zu zeigen, geht aber nicht wegen meinen Kindern. Dann wollte ich mit dem Namen Mano dort auftreten, geht aber auch nicht wegen den Kindern von meiner Partnerin. Und das weil es in meiner Verantwortung steht sie vor Dritten zu schützen auch wenn ich geoutet bin. Ihr könnt euch outen, es wird ganz bestimmt seine positiven Seiten haben, doch ich bin der Überzeugung, die negativen Seiten werden die positiven Seiten überschatten.
Dass Du überhaupt mitmachst, ehrt Dich sehr und ich kann auch total verstehen, warum Du vor einem vollständigen Outing zurückschreckst, ich würde es auch so machen.
Mano hat geschrieben: Sa 5. Apr 2025, 19:19 Egal wie viele es sind, es wird nicht das eintreffen was man sich erhofft. Oft liest man hier von den Minderheiten, die es ja auch geschafft haben, doch man darf diese Minderheiten nicht als Beispiel nehmen, weil weder von den Juden, von denen mir schwarzer Hautfarbe noch von den Homosexuellen liest man so viele negative Schlagzeilen in den Medien wie von uns, auch wenn wir nicht die sind von denen geschrieben wird. Wer glaubt nur weil es sie geschafft haben, könnten wir das Selbe auch schaffen, ist auf dem falschen Weg.
Das liegt aber nur an den negativen Schlagzeilen und weil die Medien oft nicht differenzieren können. Ich sehe keinen sachlichen Grund, warum pädophile Menschen anders behandelt werden sollte als andere Minderheiten, wenn diese sexuelle Kontakte und/oder den Konsum von Missbrauchsabbildungen strikt ablehnen.
Mano hat geschrieben: Sa 5. Apr 2025, 19:19 Hey Fisch was kann man denn noch von einer Gesellschaft erwarten, welche sich viel lieber der KI bedient als ihr eigenes Hirn einzuschalten?
Ich glaube nicht, dass es an der KI liegt und die Leute angeblich immer blöder werden. Es gab auch früher ohne digitale Medien ein Prozentsatz der Bevölkerung, der saudumm und/oder gefährlich war, nur in einer Krisenzeit wie heute werden diese leider an Zustimmung gewinnen. Es gibt aber auch sehr viele vernünftige Leute im deutschsprachigen Raum und im Rest der Welt. Allerdings trauen sich diese manchmal nicht, für die Rechte der nichtübergriffigen Pädos einzutreten, weil sie die Reaktion des Pöbels fürchten und/oder Transsexuelle nicht in Gefahr bringen, die auch von einer politischen Ecke massiv angegriffen werdem. Ich möchte mich damit aber nicht zufrieden geben und weiterhin daran arbeiten, die vernünftigen Leute zu überzeugen. Ansonsten kann man gleich dazu übergehen, die Gesellschaft und den Staat zu vergessen und man sieht ja leider in den USA das Resultat, wenn die vernünftigen Menschen nicht in der Lage sind, die destruktive Macht des Pöbels möglichst klein zu halten.
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Beitrag von Mano »

Mano hat geschrieben: Sa 5. Apr 2025, 19:19 ...im Auftrag vom Schweizer Fernsehen eine Doku...
Wenn ich hier einige Beiträge lese so bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass gewisse Schreiber den Fokus auf die Realität verloren haben. Die Doku gibt es in der Zwischenzeit und die Kommentare zu dieser Doku zeigt zum wiederholten Mal wie die Gesellschaft wirklich ist. Es gibt nach wie vor die welche fähig sind ihr Hirn zu brauchen, aber auch ganz viele welche dazu nicht fähig sind.
Das eine solche Doku nicht nur positive Auswirkungen hat ist einfach so, aber es macht für uns auch wieder deutlich, dass wir vorsichtig sein müssen, wenn wir auf uns aufmerksam machen wollem.
Gast hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 17:44 Man kann es nur überwinden, wenn die Große Masse an Pädos sich outen. Dafür braucht es einige mutige die vorangehen.
Ist es mutig oder leichtsinnig? Auch wenn sich eine grosse Masse outet, so kommt sehr wahrscheinlich eine noch grössere Masse aus der Gesellschaft, welche jetzt endlich weiss wenn sie "jagen" können. Wer sich öffentlich outet sollte sich ganz genau im Klaren sein welche Konsequenzen das haben kann.
Klase hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 21:30Doch wer nichts mehr zu verlieren hat, kann nur noch gewinnen.
Ich stufe diese Aussage als leichtsinnig ein, weil verloren hast du innert Sekunden, das Gewinnen kann sich aber über Jahre hinwegziehen. Was unser Neigung betrifft ist es in den meisten Fällen so, dass der Verlust grösser ist als der Gewinn. Und wenn man dann denkt, man kann nichts mehr verlieren, kann es durchaus sein, dass man sich das schwer geirrt hat und es noch schlimmer kommt.
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Beitrag von Klase »

Mano hat geschrieben: Sa 5. Apr 2025, 19:19 Ihr könnt euch outen, es wird ganz bestimmt seine positiven Seiten haben, doch ich bin der Überzeugung, die negativen Seiten werden die positiven Seiten überschatten.
Das ist abzuwägen. Für seine eigene Person verbessert man möglicherweise in seinem Umfeld etwas. Ich beispielsweise brauche meine Sammelpuppenkinder dadurch nicht mehr vor meiner Mutter zu verstecken und kann mit einem sehr guten Freund von mir, der nicht pädophil ist, ganz offen sprechen. In diesem beiden Fällen gab es sogar überhaupt keine negativen Seiten, sondern nur positive. Also kann man das so pauschal, wie Du das tust, noch nicht einmal sagen.

Letztendlich muss es aber jeder für sich entscheiden wem er sich wann outet - oder auch besser nicht. Ich gebe Dir insofern recht, dass Outings in leider ganz vielen Fällen nicht das Mittel der Wahl sein können, eben weil sie derzeit noch so gefährlich sind.

Was meine Outings betrifft, muss ich insgesamt sagen, ich persönlich habe dadurch ganz viel über das Stigma gelernt. Und ich bin ungleich stärker geworden, als ich vorher war.
Mano hat geschrieben: Sa 5. Apr 2025, 19:19 Wer glaubt nur weil es sie geschafft haben, könnten wir das Selbe auch schaffen, ist auf dem falschen Weg.
Aber das weißt Du doch gar nicht. Und wenn Du so eine Einstellung hast und glaubst, es ist alles sinnlos, warum machst Du dann bei so einer Doku mit? Daher glaube ich eher, Du bist frustriert, dass der Prozess des Umdenkens so lange dauert. Es ist ja auch frustrierend. Und es ist durchaus möglich, dass selbst nach unser aller Tod noch unschuldige pädophile Menschen keine Grundrechte wie Redefreiheit wahrnehmen können.

Doch ob wir diesen Kampf gewinnen können, kann letztlich niemand sagen. Allerdings haben wir mit so einer Einstellung, wie Du sie hier schreibst, schon verloren, noch bevor wir versucht haben, etwas zu verbessern. Keine Chance auf der ganzen Linie zu haben, die Situation für Unschuldige unserer Minderheit zu verbessern - in diesem Punkt rein überhaupt nichts bewirken zu können... Das würde mich meinem gesamten Lebensmut berauben. An so etwas will ich einfach nicht glauben. Aber ich glaube ganz fest daran, dass, wenn aufrichtige Menschen einen gerechten Kampf führen, sie diesen auch gewinnen können. Ich persönlich nehme mir jedenfalls, was das betrifft, die Worte von Richard David Precht zu Herzen, der einmal sagte:
Ein Optimist, der sich in seinen Idealen und seinen Hoffnungen getrogen sieht, hat immer noch ein besseres Leben gehabt, als ein Pessimist, der sich bestätigt sieht.
Natürlich können wir nichts erreichen, wenn wir uns einfach auf einen Marktplatz stellen, outen und dann meinen, die richtige Aufklärung wird alles zum Guten wenden. Ganz so einfach ist das leider nicht. Aber die ganzen kleinen Schritte, die viele von uns gehen, um ein bisschen was zu verbessern, werden sich irgendwann für alle Menschen unserer Minderheit auszahlen.
Mano hat geschrieben: Sa 5. Apr 2025, 19:19 Unsere Gesellschaft wäre eigentlich nicht dumm, aber sie hat aufgehört zu denken und gewisse Dinge zu hinterfragen.
Die Gesellschaft ist kein einzelnes Wesen, sondern ein Zusammenschluss ganz unterschiedlicher Menschen. Auch wir sind Teil der Gesellschaft, zumindest solange wir uns nicht outen und das total scheitert. Ich kenne etliche Mitmenschen, die ganz und gar nicht dumm sind. Warum eigentlich sollte man jene nicht gezielt dazu anregen, einige Dinge zu hinterfragen?
Mano hat geschrieben: Sa 12. Apr 2025, 12:08
Klase hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 21:30Doch wer nichts mehr zu verlieren hat, kann nur noch gewinnen.
Ich stufe diese Aussage als leichtsinnig ein, weil verloren hast du innert Sekunden, das Gewinnen kann sich aber über Jahre hinwegziehen.
Du hast meine Aussage nicht verstanden. Sie stand in einem ganz anderem Kontext, nämlich dem hypothetischen Szenario, dass wir irgendwann vielleicht durch die Gesellschaft mit technischen Möglichkeiten alle geoutet und gejagt werden könnten, wenn wir das Vorurteil der Leute gezielt stark genug fördern. In meinem Szenario ging es darum, Feuer mit Feuer zu bekämpfen, also das Stigma zu festigen um alle pädophilen Menschen in Deutschland zu zwingen, gemeinsam für ihre Menschenrechte einzustehen.

Wie ich schon schrieb, halte ich den Ansatz zwar für möglich, allerdings schrieb ich auch davon, dass diese Variante moralisch verwerflich wäre, weil es dann unter Garantie zu vielen Toten aufgrund von Suiziden und aufgrund von Gewaltverbrechen gegen Menschen unserer Minderheit kommen würde.

Glücklicherweise sind wir von so einem wirklich extremen Szenario noch Welten entfernt. Ich schätze unsere Gesellschaft im Gegenteil eher als gemäßigt, recht vernünftig und sogar als aufgeschlossen ein, trotz der Diskriminierungen, die ich am eigenem Leib spüren musste. Daher hoffe ich auf eine andere Möglichkeit, das Stigma zu bekämpfen, als den Weg aus diesem Gedankenspiel zu nutzen.
Zuletzt geändert von Klase am Sa 12. Apr 2025, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
männlich, puellaphil, Präferenz zu kleinen Mädchen zwischen ca. 2 und 9 Jahren, Tendenz zur Infantophilie
DoppelM

Beitrag von DoppelM »

Hallo Klase und einen schönen Gruß an das GSA-Team.

Ich habe mich vor einer ganzen Weile aus der Szene der „Pädophilen“ zurückgezogen. Deswegen stolpere ich auch nur noch selten in dieses Forum, denn ich für mich brauche es nicht mehr.

Warum schreibe ich dir (und den anderen) das?
So wie ich das lese stecken wir beide zum überwiegenden Teil in der selben „Welt“ fest. Einer Welt welche versucht mit Schubladendenken, Vorurteilen, Hetzpropaganda uvm. Ihre eigene Verletzlichkeit, ihre eigene Angst vor dem Unbekannten, ihre eigene Unwissenheit, zu kaschieren.

Nein, ich will damit nicht sagen das die „Welt“ böse ist weil sie uns „Pädophile“ daran hindern möchte unseren Trieb auszuleben. Eher im Gegenteil, es ist sogar eine der in meinen Augen sehr wenigen Stärken der Menschen das sie mit scheinbar allen Mitteln zum Glück versuchen Kinder zu schützen.

Um wieder zum Punkt zu kommen. Menschen nutzen wie gesagt sehr gerne Schubladen wie den Begriff „Pädophilie“ und packen in diese Schublade alles was ihnen zu dem Thema einfällt.
Dadurch fühlen sich viele „Pädophile“ einer Welt zugehörig der sie aber eigentlich gar nicht angehören.

Seit ich mich selbst nicht mehr als „Pädophil“ betrachte bzw. gar bezeichne. Fühle ich mich selbst freier auch wenn sich die Welt um mich herum nicht verändert hat und auch mein Trieb sich nicht verändert hat. Ich bin nach wie vor ein auf Jungen fixierter Mensch der sich bewusst ist das er seinen Trieb niemals ausleben darf und es auch nie wird und auch diejenigen die es tun auf keine weise unterstützt.

Ja. Man wird egal wie man für sich selbst mit dem Trieb lebt immer irgendwie „mitbestraft“ durch all jene welche unmoralisch und empathielos Kindern aus egoistischen und oder selbstsüchtigen Gründen Schaden zufügen. Die Welt ist nicht fair bzw. Gerecht und sie wird es auch nie sein können, dieser Glaube an eine solche mögliche Welt ist utopisch.

Wir müssen für uns lernen, unseren Platz in dieser Welt zu finden. Das kann nur jeder für sich selbst schaffen und es ist für manche einfacher als für andere. Doch das wichtigste ist, sich selbst kennen und verstehen zu lernen. Es ist wichtig moralische, ethische Grundsätze zu haben welche natürlich auch dem Schutz der Kinder dienen. Es ist aber auch wichtig stolz auf sich selbst sein zu können und für sich selbst einen Weg zu finden wie man mit dem Trieb in Harmonie leben kann ohne das er einen selbst innerlich zerfrisst und ohne das wir andere zerstören.

Die wichtigste Erkentniss die ich für mich seit meinem Rückzug von der Welt der „Pädophilen“ gelernt habe ist jene, das je mehr Raum man einem Thema in seinem Leben gibt, um so lauter und fordernder, aber auch verstörender und chaotischer wird dieses Thema vor allem für den inneren seelenfrieden.

Man hat dir vielleicht deine Puppen genommen, aber du als Mench bist mehr Wert als nur der Trieb. Nimm den Fokus vom Thema „Pädophilie“ und versuche dein Leben facettenreicher zu erleben.

Liebe Grüße

DoppelM
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