Wir verlieren den Fokus auf das eigentliche Problem

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Gast

Beitrag von Gast »

Es ist ein Teufelskreis aus dem man nur rauskommt, wenn sich pädophile Menschen in großen Zahlen aus der Dunkelheit trauen und sich outen. Denn es ist einfach Fakt das jeder "normale" Mensch einen pädophilen getroffen und und diesen als nett, freundlich oder mit anderen positive Gefühlen wahrgenommen hat - ohne von seiner Neigung zu wissen. Diese Erfahrungen müssen gar nicht so tief sein, ein "Ach, das ist ein netter Kerl" wird es aber bei nahezu allen sein.

Wenn jetzt ein Mensch erfährt das sein Gegenüber, welchen er immer als freundlich und zuverlässig empfunden hat, pädophil ist dann ist das zunächst ein Schock und führt wahrscheinlich in vielen Fällen zum Kontaktabbruch. Es zeigt aber auch das die Vorurteile des "Pädophilen" nicht stimmen, denn es sind ja böse Menschen. Ich kann solch einen Menschen ja nicht gut finden.

Es zwingt Menschen sich und Ihre Vorurteile zu hinterfragen. Es macht die "guten" Pädophilen auch endlich sichtbar, denn von Pädophilen hört man aktuell in der Geschellschaft nur, wenn jemand eine Straftat begangen hat. Daher ist die Assoziation von Pädophil = Straftäter so sehr verbreitet.
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Consuela
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Beitrag von Consuela »

Klase hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 19:37
Klase hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 13:05 In Politik und Gesellschaft wird über Pädophilie immer nur unter zwei Aspekten diskutiert:
Pädophile als (potenzielle) Täter und Prävention.
Da das Thema Pädophilie ausschließlich in diesem Kontexten diskutiert wird, selbst an Orten wie hier, schrieb ich diesen Thread mit entsprechender Überschrift:
"Wir verlieren den Fokus auf das eigentliche Problem
genau deswegen ja mein langer post ,das wir gemeinsamkeiten finden müssen, und ein ort zum austausch und gemeinsam und nicht jeder für sich die menschen aufgeklärt zu bekommen, mit anderen zusammen erreicht man soviel mehr als alleine.
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Hoffnung

Beitrag von Hoffnung »

Mir ging es genau so wie Klase und ich habe daher alles mögliche dafür getan auszuwandern. Auch wenn das Puppengesetz gekippt werden sollte, so gibt es noch viele andere Gesetze mit ähnlicher Diskriminierung.

Noch dazu das absolut schlimme Klima aufgrund einer gewissen Partei, die jede Form der Aufklärung für sich instrumentalisiert. Sie werfen jeden Fortschritt Jahre zurück.

Diese Woche habe ich die Zusage für einen Studienplatz in Finnland bekommen und bin somit bald weg..
Studieren wollte ich ohnehin schon immer und wenn ich gleichzeitig dieser Hölle hier entkommen kann. Win-Win. (Das Stigma gibt es weltweit, aber die Kein Täter Werden Variante von Finnland setzt sich ernsthaft für opferflose Ersatzhandlungen ein...)
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Markus
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Beitrag von Markus »

Hoffnung hat geschrieben: Di 18. Mär 2025, 14:16 Diese Woche habe ich die Zusage für einen Studienplatz in Finnland bekommen und bin somit bald weg..
Studieren wollte ich ohnehin schon immer und wenn ich gleichzeitig dieser Hölle hier entkommen kann.
Das ist großartig. Ich wünsche dir viel Erfolg in Finnland!
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Klase
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Beitrag von Klase »

Auswandern kann nicht die Lösung sein. Auch in anderen Ländern kann das politische Klima kippen. In großer Zahl werden sich pädophile Menschen aufgrund des Stigmas mit Sicherheit nicht selbst outen. Aber ja:
Wäre bekannt, wer pädophil ist, könnte sich das Stigma langfristig nicht mehr halten.

Ich hatte daher schon einmal die Idee, es in anderer Richtung zu versuchen und das Narrativ gegen uns so zu stärken, dass man unsere Minderheit (und damit auch mich) mit aller Gewalt versucht technisch aufzuspüren. Die Idee dahinter:
Wenn man uns alle identifiziert hat, sind wir gezwungen zusammenzustehen und gegen Stigma und Vorurteile zu kämpfen. Denn dann gibt es keine Alternative mehr als das. Aktuell versuchen viele pädophile Menschen durch das aufgezwungene Versteckspiel Arbeit, Zuhause, Freunde und Familie zu retten, die wir potenziell verlieren können, wenn unsere Sexualpräferenz entsprechend bekannt wird. Aber dann hätten wir nichts mehr zu verlieren. Doch wer nichts mehr zu verlieren hat, kann nur noch gewinnen. Wir wären genauso sichtbar, wie beispielsweise die Schwarzen und andere sichtbare Minderheiten, die nach und nach auch ihre Rechte erstreiten konnten. Wer niemandem etwas tut - in unserem Fall seine Sexualität von Kindern fernhält und keine Missbrauchsabbildungen konsumiert - darf einfach nicht verfolgt werden. Nicht nur aufgrund seiner Sexualpräferenz! Im Ergebnis könnte dann nämlich in der Gesellschaft auch ziemlich rasch klar werden, wer pädophile Menschen wirklich sind, wie viele wir sind, und dass die Vorurteile gegen uns auf die allerwenigsten pädophilen Menschen zutreffen.

Diese Idee ist technisch langfristig mit Sicherheit machbar, aber tatsächlich keine so gute Idee. Denn dieser Ansatz wird definitiv viele Menschenleben kosten - die Leben vieler Unschuldiger unserer Minderheit, alleine schon durch Suizide, aber auch durch Gewaltverbrechen gegen uns, wenn das so umgesetzt wird und damit alle von uns bekannt und identifiziert sind. Daher ist dieser Weg unmoralisch. Natürlich bleibt er eine Möglichkeit und es ist sogar möglich, dass die AfD oder sogar die CDU auf solche Ideen kommen. Doch ich hoffe sehr, dass es einen besseren Ausweg gibt.
männlich, puellaphil, Präferenz zu kleinen Mädchen zwischen ca. 2 und 9 Jahren, Tendenz zur Infantophilie
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Markus
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Beitrag von Markus »

Klase hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 21:30 Doch wer nichts mehr zu verlieren hat, kann nur noch gewinnen.
Man hat immer etwas zu verlieren.
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Gast

Beitrag von Gast »

Klase hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 21:30 Ich hatte daher schon einmal die Idee, [...] dass man unsere Minderheit (und damit auch mich) mit aller Gewalt versucht technisch aufzuspüren. [...] Wenn man uns alle identifiziert hat, [...]
Vielleicht liegt es nur an den Worten "mit aller Gewalt" (und Äußerungen einer gewissen Landtagsabgeordneten), aber mich erinnert das ganze an Judenverfolgung und Gelbe Sterne - eine sehr düstere Zeit, mit der ich in abgewandelter Form keine persönlichen Erfahrungen machen möchte. Bei den Erfahrungen, die ich als Pädophiler heutzutage mache, denke ich mir bereits manchmal "so ähnlich müssen sich Homosexuelle damals gefühlt haben" und das reicht mir schon.

Klase hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 21:30 Wäre bekannt, wer pädophil ist, könnte sich das Stigma langfristig nicht mehr halten.
[...]
Im Ergebnis könnte dann nämlich in der Gesellschaft auch ziemlich rasch klar werden, [...] dass die Vorurteile gegen uns auf die allerwenigsten pädophilen Menschen zutreffen.
Das halte ich leider für etwas utopisch. Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, dass das Stigma durch mehr Präsenz weniger wird aber wir haben allgemein ein großes Problem mit Hass und Hetze gegenüber Minderheiten. Zudem haben nicht alle Pädophile die gleiche Einstellung und so wird es immer welche geben, die mit ihren Äußerungen oder gar Taten negativ auffallen werden. Und leider schürt jeder Einzelfall erneuten Hass gegen die gesamte Minderheit, wie man es z.B. auch in Bezug auf Ausländer/Flüchtlinge/Migranten öfters mitbekommt. Letztlich sind viele durch ihren Hass Blind geworden, was man auch bei den Fragen, die WsaM teilweise erreicht, erkennen kann, womit es am Willen fehlt, sich mit dem Thema vernünftig auseinanderzusetzen und sich selbst zu hinterfragen.

Ich will aber nicht alles schlecht reden, denn der Grundgedanke ist durchaus richtig. Ich selbst würde z.B. gerne ebenfalls eine Webseite wie WsaM betreiben und mich ein wenig politisch engagieren können. Leider betreibe auch ich dieses "aufgezwungene Versteckspiel", weil ich negative Konsequenzen fürchte. Wäre ich bereits geoutet, wäre ich in dem Punkt freier und hätte die Möglichkeit wenigstens etwas zu tun anstatt machtlos zuzusehen (was auch kein angenehmes Gefühl ist).

Wie Markus schon schrieb, hat man allerdings selbst nach dem Outing immer noch etwas zu verlieren. Stärker als andere Pädophile in Erscheinung zu treten hebt einen aus der Masse hervor und lenkt den Fokus auf einen selbst, was die meisten wohl auch lieber meiden würden. Hier kommt noch die andere Seite ins Spiel: Gäbe es mehr geoutete Pädophile, entsprechende Gruppen/Vereine, eine Gemeinschaft in der man Schutz findet, wäre auch meine Bereitschaft zu all dem größer. Leider ist das ganze ein Henne-Ei-Problem.
Gast

Beitrag von Gast »

Solange auch der Hass gegen Pädophile systematisch und strukturell existiert (Behörden, Beamte, Politiker) wird ein Outing nicht viel bringen. Denn er wird es dann aufgreifen und instrumentalisieren.

Selbst die Richter sind - da sie Menschen sind - betroffen. Anders kann ich mir die Begründung von Richtern nicht erklären, die Pädophilie pauschal als "krank" und "strafverschärfend" sehen. Gleiche Tat, aber Pädo also höhere Strafe.

Genau so hatte auch der Gesetzgeber argumentiert, wenn es um die Speicherfrist im Register ging. Stellt Euch das mal bei anderen vor. "Sie sind schwul? Sie sinf tatgeneigt weshalb die Strafe rauf muss.". Der Vergleich zur Judenverfolgung ist daher nicht ganz falsch, aber noch geht es nicht um die Ermordung (Bürgerlich ja, aber strukturell nein).
Gast

Beitrag von Gast »

Ich träume wirklich regelmäßig davon das ein Politiker im Bundestag seine Redezeit dazu nutzt um sich als Pädophiler zu outen. Es wäre der medienwirksamste und vlt. ein großer Schritt für den Eisbruch.

Ein beliebter, kluger und nicht straffälliger Politiker der ganz sachlich und mit etwas Emotionen sagt er ist Pädophil. Spott ist zu erwarten, aber je nachdem was die Rede beinhaltet kann es auch viele Augen öffnen. Hängt auch von den Medien ab.
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Cornelius
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Beitrag von Cornelius »

Gast hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 22:17 Ich träume wirklich regelmäßig davon das ein Politiker im Bundestag seine Redezeit dazu nutzt um sich als Pädophiler zu outen. Es wäre der medienwirksamste und vlt. ein großer Schritt für den Eisbruch.
Das wird nicht passieren, denn dieser Politiker wäre mit Sicherheit bald sein Bundestagsmandat los und würde wahrscheinlich auch aus der Partei ausgeschlossen. Seine politische Karriere wäre damit am Ende. Er könnte sich immer noch einen anderen Job suchen, aber welcher Arbeitgeber möchte schon jemand einstellen, der sich in der Öffentlichkeit als pädophil geoutet hat? Um Schaden für das Unternehmen abzuwenden, würde das kaum einer machen.

Bei den Debatten im niedersächsischen Landtag zur Haltung gegenüber der Seite WSAM ist deutlich geworden, dass von anderen Parteien die ganz große Hetze der AfD gegen Anti-C-Pädophile zwar abgelehnt wird, aber es tunlichst vermieden wird, die pädophile Präferenz als etwas Gutes oder Normales darzustellen. Statdessen wurde unisono betont, dass man die Pädophilie nicht als sexuelle Präferenz anerkennen möchte und der Zorn der anderen Parteien richtete sich nicht gegen die Hetze der AfD gegen Pädophile, sondern gegen die Unterstellung, die Landesregierung von Niedersachsen würde sexuellen Missbrauch von Kindern verharmlosen, was natürlich auch ein ungeheuerlicher Vorwurf ist.

Bei der Edathy-Affäre damals forderte ein Politiker der Grünen, Edathy solle sich zur Pädophilie bekennen, um ein Vorbild für andere Pädophile zu sein, die sich gegen den sexuellen Kontakt mit Kindern aussprechen würden. Gut Edathy ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, weil er straffällig geworden ist und wenige Reue gezeigt hat, aber die Forderung, man solle sich als pädophil outen, obwohl man selbst nicht pädophil ist und nicht weiß, wie es ist unter diesem Stigma zu leben, finde ich schon ein starkes Stück. Dabei könnte die Politik mal selbst auch für ein anderes Klima gegenüber Anti-C-Pädophilen sorgen, anstatt zu fordern, einen Schritt zu gehen, der höchtswahrscheinlich politischer Selbstmord ist. Aber leider wird dieses Problem nicht offen diskutiert, weil Gesellschaft und Politik sich nur für den Kinderschutz interessiert, nicht aber für die Sorgen und Nöte von Anti-C-Pädophilen.
männlich, Präferenz für Mädchen zwischen 6 und 12 Jahren sowie erwachsene Frauen (18+), ganz vereinzelt auch für Jungen (zwischen 8 und 12 Jahren)
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