Kinderpornographie entdeckt, was tun?!

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gilgamesh24
Beiträge: 143
Registriert: Di 14. Aug 2018, 18:44

Beitrag von gilgamesh24 »

Max hat geschrieben: Sa 18. Jul 2020, 18:12 Eine Frage, die wir gerne mal mit anwaltlicher Hilfe klären würden ist die: wenn man Missbrauchsdokumente entdeckt, wo auch immer, wie meldet man sie den Behörden ohne selbst zu riskieren zur Zielscheibe einer Ermittlung zu werden?
...
In der Vergangenheit gab es mal eine anonyme Meldestelle online, naiin.de glaube ich, doch die existiert schon seit einigen Jahren nicht mehr. Gibt es dafür mittlerweile Ersatz? ...
Ich bin zwar (noch) kein Anwalt, habe mich aber in die Thematik in den einschlägigen Strafrechtskommentaren ein wenig eingelesen. Folgendes glaube ich auf dieser Grundlage zu deiner Frage sagen zu können: Kopieren oder Verschicken sollte man die Bilder keinesfalls. Wenn man allerdings einen Link an die Polizei schickt, so würde wahrscheinlich von nicht vorsätzlichem ergo nicht strafbarem Zugriff ausgegangen.
Da man sich dieser Einschätzung aber nicht sicher sein kann, wird meist eher dazu geraten die Bilder bei NGOs zu berichten, beispielsweise unter https://www.cybertip.ca/app/en/report oder beim NCMEC, von denen auch das BKA viele seiner Hinweise bekommt. Dabei sollte man die üblichen Sicherheitsvorkehrungen beachten (Tor, VPN, TAILS, etc.), da man, wie gesagt, nicht sicher sein kann, ob nicht ein übereifriger Strafverfolger da einen Anfangsverdacht draus machen möchte.
Aber auch das ist eher eine theoretische Gefahr, da die deutsche Polizei kaum genug Kapazitäten hat, um "echte" Fälle von Kinderpornographie zu verfolgen und der Vorsatz bzw. auch schon die Tat des Findens/ Besitzes bei Meldung einzelner Links schon eher an den Haaren herbeigezogen wären, sodass eher nicht davon auszugehen ist, dass die Ermittlungsbehörden hier einen Anfangsverdacht bejahen. Man kann natürlich Pech haben, wie immer im Leben :).
Bernd

Beitrag von Bernd »

Hallo!

Ich würde als erstes ein Gespräch suchen.Unter 4 Augen und in der Wohnung.
Rede sachlich mit Deinem Freund.
Wichtig ist das Du ruhig redest und das Du versuchst Empathie in ihm zu entwickeln.
Frage ihn was er dabei empfindet wenn er solche Filme sieht
Frage ihn wie seine Kindheit war und ob auch er ein Opfer sexuellen Mißbrauchs war.

Niemals mit der Polizei drohen oder brüllen.

Am Besten ist den PC zu zerstören und die USB Sticks
Und mit ihm zu reden das er Einsicht bekommt und solche Seiten nie mehr aufruft und speichert.

Du kannst ihm auch dieses Forum hier zeigen damit er über sich und seine Gefühle schreiben kann.

Bitte rede mit ihm!!!
Grüßle
Bernd
Maximilian
Gesperrt
Beiträge: 142
Registriert: Sa 16. Feb 2019, 02:13

Beitrag von Maximilian »

ilytul - nicht eingeloggt hat geschrieben: Sa 18. Jul 2020, 14:02 Die Materialien mindestens der Polizei zukommen lassen, damit sie von den Kindern überhaupt erst erfahren.
Davon würde ich abraten, weil der Besitz auch dann strafbar ist, wenn man sich diesen nur verschafft hat, um die Materialien der Polizei zu übergeben. Man macht sich also selbst des Besitzes schuldig, und das gleich noch mit Selbstanzeige. Die Einzigen, die davon ausgenommen sind, sind Leute, die wirklich beruflich damit zu tun haben, also Polizei, Staatsanwälte usw.

Ansonsten würde ich, wenn es um den Schutz der dargestellten Kinder geht, die Frage nach der Qualität stellen. Wenn es nicht Top-Bildqualität HD und so war, so dass man vermuten könnte, dass die Materialien neu hergestellt sind, sind die Materialien wahrscheinlich uralt und der Polizei schon lange bekannt.
Bernd

Beitrag von Bernd »

Man kann ja der Polizei das Material anonym zusenden :!:
Gast

Beitrag von Gast »

Bernd hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 19:07 Man kann ja der Polizei das Material anonym zusenden :!:
Wie rechtskundig bist du bei sowas, Bernd?
Bernd

Beitrag von Bernd »

Gut auskennen leider nicht

Aber ich denke das man per Brief das zusenden kann.
Aber bevor man die Polizei einschaltet soll man immer zuerst mit dem Menschen selbst reden
Gast

Beitrag von Gast »

Klar @Bernd, damit er gewarnt ist und alle Beweise vernichten kann?
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Caspar Ibichei
SuH-Team
Beiträge: 6383
Registriert: So 12. Feb 2017, 20:43
Wohnort: Deutschland

Beitrag von Caspar Ibichei »

@Gast, wenn der Bekannte nach dem Vernichten der Beweise die Finger von neuen Bildern lässt, ist das Ziel doch erreicht.
Georg, >60 ● Präferenz: wbl 8-12, mnl 6-10 caspar-ibichei@gmx.de
„Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ (Che Guevara)
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Mascha
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Beiträge: 3607
Registriert: Sa 6. Mai 2017, 07:55

Beitrag von Mascha »

Ich würde nicht alles vernichten, sondern anonym den Behörden oder damit befassten Vereinen zukommen lassen (Stick anonym per Post). Jedes Jahr können mithilfe z.B. der Schulfahndung, bei der Bilder aus solchen Videos an Schulen geschickt werden, um die Kinder zu identifizeiren, einige aus Missbrauchsverhältnissen befreit werden, die ja oft familiär sind und somit nur selten auffallen. Diese Chance würde ich nutzen, statt Dinge einfach zu löschen.

Mit dem Bekannten würde ich vorher reden und ihn von diesem Vorgehen zu überzeugen versuchen. Ein Gespräch, das klar macht, dass man nun darüber weiß was er tut. Habe ich den Eindruck er problematisiert das selbst, braucht er vermutlich Hilfe aus dem Suchtkreislauf rauszukommen. Ich vermute viele stecken in diesem Teufelskreis und hassen sich dafür, anstatt Missbrauchsdokumentationen vorbehaltlos unproblematisch zu finden. Da gibt es viel aufzuarbeiten. Wenn das meine Kräfte übersteigt oder mir die Person gar nicht so nahe ist würde ich helfen, eine gute Therapie zu finden.
Wenn ich merke die Person leugnet oder verharmlost, würde ich sie ggbf. doch anzeigen.
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Buzz
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Beitrag von Buzz »

Mascha hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 10:52Wenn ich merke die Person leugnet oder verharmlost, würde ich sie ggbf. doch anzeigen.
Danke, mir wird hier schon wieder zu schnell ausgeschlossen, das eine Anzeige nach Abwägung nötig sein kann.
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