Bundesverdientskreuz

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Sirius
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Beitrag von Sirius »

Tom hat geschrieben: Mi 18. Okt 2017, 18:06 Ich denke auch das Beier ein sehr gewiefter Geschäftsmann ist der auch daran denkt das wenn er sagen würde "Es gibt auch Pädophile die nie Gefahr laufen Übergriffig zu werden" sein Projekt sich in ein nichts auflösen könnte denn damit würde er jedem betroffenen die möglichkeit geben über sich selbst nach zu denken und nicht mehr im Rahmen der Therapie von KTW.
Das klingt für mich schon ein wenig verschwörungstheoretisch :D. Ich denke mal nicht, dass der Prof. Beier pro KTW-Patienten bezahlt wird und dass er es vermutlich auch gerne sehen würde, wenn eigentlich niemand mehr eine Therapie benötigen würde. Schließlich geht es bei KTW auch darum Strategien zu entwickeln, mit denen man hinterher auch alleine klarkommt ohne auf ewig therapeutische Unterstützung zu benötigen.

Ich vermute eher die traurige Wahrheit ist, dass sich das Projekt auch in der Öffentlichkeit rechtfertigen muss. Wenn man das Projekt aber so darstellen würde:
Mascha hat geschrieben: Mi 18. Okt 2017, 14:00 KTW hat sicher auch schon vielen verzweifelten Pädophilen das Leben gerettet
dann würde es sicherlich viele geben, die darauf so reagieren würden: "warum sollten wir ein solches Projekt unterstützen? Ist doch gut, wenn sich die Pädos selber umbringen, jeder tote Pädo ist eine Gefahr weniger für ein Kind". KTW musste gerade in der Anfangszeit gegen starken gesellschaftlichen Widerstand kämpfen, den es auch heute teilweise noch gibt (zuletzt gut zu sehen an den Pädojägern Sandro Schade etc.), und das selbst mit der Begründung, dass es nur um den Kinderschutz geht

Deprimierend und frustrierend ist das natürlich schon. Gibt es eigentlich sonst ein freiwilliges psychologisches Hilfsprojekt, in dessen öffentlicher Präsentation das Wohlergehen der eigentlichen Patienten so weit in den Hintergrund gerückt ist? Eigentlich ist das doch so, als würde man ein nationales Hilfsprojekt für depressive Menschen ins Leben rufen und dessen Existenz damit rechtfertigen, dass man Angehörigen den Schmerz ersparen will wenn sich ein nahe stehender depressiver Mensch sich das Leben nimmt.

Naches hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 13:09 Irgendwie in die Richtung gehen seine Vergleiche: Kinder als Suchtmittel, lol.
Ich habe den Vergleich eigentlich immer anders verstanden, nämlich dass es um die Reaktion der Umgebung geht. In beiden Fällen handelt die Person richtig und verantwortungsvoll, indem sie Situationen meidet bei denen sie selber nicht sicher ist, ob sie damit umgehen kann. Aber der Alkoholiker bekommt Respekt, während der Pädophile Verachtung bekommt.
Aiko
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Beitrag von Aiko »

Handel ich denn nicht verantwortungsvoll wenn ich solche Situationen nicht meide? Es ist einfach nur arschig so einen Vergleich zu bringen. Das impliziert doch direkt das man immer eine Gefahr ist als Pädophiler.

Jaja KTW hat sich einfach dem einfachsten bedient alles auf Schultern der Pädophilen zu stützen. Die hätten einfach mal ein Therapieprojekt ins Leben rufen sollen für Menschen die allgemein das Gefühl haben das sie sich an Menschen, allgemein, vergreifen könnten die das nicht wollen. Aber neeeee der Pädophile muss herhalten. Solange KTW das nicht ändert wird es auch immer Kritik von mir geben.

Beier hat so eine Ehrung in keinster Weise verdient. Wisst ihr eigentlich wie seine Studien und Aussagen zu Transgender Kinder waren? Oder noch früher? Dieser Mann schwimmt mit dem Strom und je nachdem was gerade angesagt ist. Er ist ein Parasit der sich an Minderheiten nährt.
Beier hat geschrieben:In der Charité geht es darum, Alex sein „biologisches“ Geschlecht nahe zu bringen und „geschlechtsatypisches Verhalten“ zu „unterbinden“, erklärt Chefarzt Klaus Beier die Therapie.
http://www.taz.de/!5097684/

Nur mal als ein einzelnes Beispiel.

*Die späteren Anmerkungen wo Beier relativiert und das jagar nicht so gesagt wurde etc. sind für mich nur eine Farce.
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Max
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Beitrag von Max »

Naches hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 13:09
Wenn ich als trockener Alkohliker sage: Nein, ich trinke nichts, so wird mir Respekt entgegengebracht. Wenn ich allerdings auf die Frage "kannst du heute auf unsere Kinder aufpassen" antworte mit "Nein, das geht nicht. Ich bin Pädophil" Dann mag ich richtig gehandelt haben, aber die Person wird mich daraufhin verachten.
Irgendwie in die Richtung gehen seine Vergleiche: Kinder als Suchtmittel, lol.
Ja, das ist genau sein Lieblingsvergleich (anscheinend) aber der hat nichts mit Kind als Suchtmittel zu tun, sondern erklärt die entsetzliche dumme Stigmatisierung von Pädophilen. Alkis und Pädos haben ja tatsächlich gemeinsam, dass sie auf etwas für sie wichtiges verzichten müssen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
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Sirius
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Beitrag von Sirius »

Aiko hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 14:14 Handel ich denn nicht verantwortungsvoll wenn ich solche Situationen nicht meide?
Ich denke mal das hängt stark von der einzelnen Person ab. Ich verstehe den Satz auch nicht so, dass grundsätzlich alle Pädophilen verantwortungslos handeln wenn sie alleine mit einem Kind Umgang haben. Aber dass es halt welche gibt, für die das vielleicht eine schwierige Situation wäre oder die sich das (noch) nicht zutrauen, die aber nicht die Freiheit haben sich diesen Situationen ohne negative Konsequenzen zu entziehen.

Ein gutes Beispiel ist da auch dieser Fall aus dem Jahr 2015. Ein pädophiler Erzieher hat sich bei der Leitung der KiTa, in der er gearbeitet hat geoutet. Als Reaktion hat er sofort Hausverbot bekommen, wurde gekündigt und es wurde ein Brief an alle Eltern von Kindern, mit denen er Umgang hatte geschickt. Auch hier hat also jemand, der verantwortungsbewusst gehandelt hat indem er die KiTa-Leitung von seinem Problem informiert hat und sich Ansprechpartner gesucht hat extreme negative Konsequenzen gekommen. "Richtiges" Verhalten wird also bestraft, und der nächste Erzieher wird sich wohl (vollkommen zurecht) zweimal überlegen ob er sich irgendwem outet und ist damit also wieder mal alleine mit seiner Neigung.

Aiko hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 14:14 Die hätten einfach mal ein Therapieprojekt ins Leben rufen sollen für Menschen die allgemein das Gefühl haben das sie sich an Menschen, allgemein, vergreifen könnten die das nicht wollen.
Das gibt es inzwischen sogar: Prävention sexueller Gewalt.

Aiko hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 14:14 Nur mal als ein einzelnes Beispiel.
Hast du auch die zahlreichen Korrekturen unter dem Artikel gelesen? Unter anderem steht dort nämlich:
Schließlich war in dem Beitrag der taz zu lesen: „In der Charité geht es darum, Alex sein 'biologisches' Geschlecht nahe zu bringen und 'geschlechtsatypisches Verhalten' zu 'unterbinden', erklärt Chefarzt Klaus Beier die Therapie.“ Sofern sich hierdurch der Eindruck ergibt, der Chefarzt Klaus Beier habe sich zu dem konkreten Fall und unmittelbar gegenüber der taz auf diese Weise geäußert, ist dieser Eindruck falsch. Den von der taz beschriebenen Fall kenne er nicht, erklärt Beier.
Aiko
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Beitrag von Aiko »

Und du glaubst diesen Korrekturen natürlich.

"seinem Problem informiert hat"

Er hatte offensichtlich kein Problem. Gut das du richtiges in Anführungszeichen gesetzt hast sonst hätte ich dir das um die Ohren gepfeffert.

"Ich verstehe den Satz auch nicht so, dass grundsätzlich alle Pädophilen verantwortungslos handeln wenn sie alleine mit einem Kind Umgang haben. "

Doch hat er. Es war eine konkrete Aussage ohne differenzierung.


"Das gibt es inzwischen sogar: Prävention sexueller Gewalt."

Dann kann man KTW ja einstampfen.
Gelöscht_01

Beitrag von Gelöscht_01 »

Ich habe mich zu wenig mit Beier persönlich beschäftigt, als dass ich dazu was sagen könnte. Aber was ich weiß ist, dass er deutschlandweit Vorreiter war in Sachen Hilfen für Pädophile. Die ganze pädophile Welt schaut neidisch auf Deutschland. Zumindest ist das mein Eindruck bei VirPed. Und auch wenn wir uns nicht als Gefahr sehen, sind eben manche eine Gefahr. Das lässt sich nicht leugnen. Und diesen Menschen bietet Beier mit seinem Projekt und seinem Team eine Anlaufstelle. Er beteiligt sich damit aktiv am Kinderschutz. Ich finde das bei aller zum Teil auch berechtigter Kritik großartig und denke, dass er alleine dafür das Bundesverdienstkreuz verdient hat.
Sirius
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Beitrag von Sirius »

Aiko hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 15:38 Und du glaubst diesen Korrekturen natürlich.
Ähm, ja? Die Korrekturen wurden von der taz selber ohne weitere Kommentierung veröffentlicht, also wäre es doch etwas merkwürdig dem Artikel zu glauben, aber nicht den Korrekturen.
Aiko hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 15:38 Er hatte offensichtlich kein Problem. Gut das du richtiges in Anführungszeichen gesetzt hast sonst hätte ich dir das um die Ohren gepfeffert.
Schwer zu sagen ohne seinen Fall genauer zu kennen. Aber ich denke mal dass da schon irgendein Problem bei ihm bestand, ansonsten hätte er doch gar nicht die Notwendigkeit gesehen sich zu outen.

Ob das Verhalten "richtig" war hängt wohl auch von der Perspektive ab. Aus der Perspektive einer Öffentlichkeit, die in jeden Pädophilen eine potentielle Gefahr für alle Kinder im Umkreis von 50m sieht war sein Verhalten nun einmal genau "richtig", da er damit eine zusätzliche Kontrollinstanz eingebaut hätte. Deswegen ist es ja so sinnlos, wenn die gleiche Öffentlichkeit dieses Verhalten dann so stark sanktioniert.
Aiko hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 15:38 Doch hat er. Es war eine konkrete Aussage ohne differenzierung.
Damit wir über was Konkretes reden können habe ich mal nach einer Stelle gesucht, an der er den Vergleich bemüht und dieses Interview mit dem Spiegel gefunden. Konkret steht da:
SPIEGEL: Andererseits bedeutet es die Vernichtung der bürgerlichen Existenz, wenn ruchbar wird, dass ein Mann pädophile Neigungen hat.

Beier: Das stimmt. Wir müssen zu dem ganzen Thema Pädophilie ein rationaleres Verhältnis bekommen. Wenn Sie in Ihrem Haus einen neuen Nachbarn haben und besuchen ihn mit einer Flasche Wein, aber er erwidert: "Ich kann leider nicht mittrinken, ich bin Alkoholiker", dann ist das heutzutage völlig in Ordnung. Aber wenn Sie Ihren Nachbarn fragen, ob er mal kurz auf Ihren fünfjährigen Sohn aufpassen kann, und er sagt: "Nein, tut mir leid, ich bin pädophil", dann kann er sofort wieder ausziehen, weil er sozial geächtet wäre. Dabei hätte sich der Mann sehr verantwortungsvoll verhalten.
Man kann ihm jetzt vorwerfen, dass er nicht dazu sagt, dass es nicht für jeden Pädophilen problematisch wäre auf den 5-jährigen Nachbarssohn aufzupassen und dadurch der Eindruck entstehen könnte, dass Pädophile grundsätzlich gefährlich sind und nicht mit Kindern umgehen sollten. Aber das ist wie ich finde nicht die Hauptaussage des Zitats, sondern wie irrational die gesellschaftliche Reaktion darauf ist sich als pädophil zu outen. Und ein Alkoholiker, der eine Flasche Wein mit trinkt begibt zunächst ja vor allem sich selber und eben nicht andere in Gefahr.
Aiko hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 15:38 Dann kann man KTW ja einstampfen.
Warum denn? Wir haben doch auch Augenärzte, obwohl wir schon Allgemeinmediziner haben.
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Gregor Samsa
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Beitrag von Gregor Samsa »

Sirius hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 13:51 "warum sollten wir ein solches Projekt unterstützen? Ist doch gut, wenn sich die Pädos selber umbringen, jeder tote Pädo ist eine Gefahr weniger für ein Kind".
Ja, es mag Leute geben die so denken. Zumindest wenn sie keinen persönlichen Bezug dazu haben. Spätestens ab dem Zeitpunkt wo es der eigene Freund / Ehemann / Sohn oder Bruder ist wird sich diese Ansicht ändern.... denn ab dann ist man selbst betroffen ob man will oder nicht . Ab dem Moment wird man von den Leuten sicherlich etwas andere Sätze hören, zumindest von den meisten... Und was die anderen Denken kümmert mich eigendlich relativ wenig.

Das mit dem Alkohol ist der einfachste Vergleich, auch wenn er etwas hinken mag. Es ist das ganze Problem auf die einfachste Stufe herrunter gebrochen, so das jeder Depp es verstehen kann. Im allgemeinen kann man es sicherlich vergleichen , ja aber spätestens dann wenn es in das spezielle geht funktioniert das nicht mehr .

Aber im Grunde habe ich gar keine Lust das ganze gross irgendwo zu rechtfertigen:
- Man macht sich viel zu leicht Feinde.
- Man wird viel zu schnell in eine Ecke gestellt in die man nicht gehört.
„Rebellion entsteht aus Hoffnung.“— Jyn Erso 

Pädophilie ist die Fähigkeit, in der Knospe schon die Schönheit der Blume zu erkennen, die andere erst bei vollem Erblühen wahrnehmen können.
Tom [DoppelM]
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Beitrag von Tom [DoppelM] »

@ Sirius
Sirius hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 17:35 Aber ich denke mal dass da schon irgendein Problem bei ihm bestand, ansonsten hätte er doch gar nicht die Notwendigkeit gesehen sich zu outen.
ehm Sirius...ich bitte dich diese Aussage etwas weiter zu erörtern...
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Daniel hat geschrieben: Fr 20. Okt 2017, 17:29 Ich habe mich zu wenig mit Beier persönlich beschäftigt, als dass ich dazu was sagen könnte.
...
Geht mir leider auch so.
Auch den Rest sehe ich ähnlich. Durch Herrn Beier spielt Deutschland eine Vorreiterrolle.
Ob ich ohne seine Arbeit so offen auftreten könnte, wage ich zu bezweifeln.
Georg, >60 ● Präferenz: wbl 8-12, mnl 6-10 caspar-ibichei@gmx.de
„Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ (Che Guevara)
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