Der Kampf eines Pädophilen [abgetrennt aus "Gegen die Gleichstellung von Pädophilie und Kindesmissbrauch"]

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Max
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Der Kampf eines Pädophilen [abgetrennt aus "Gegen die Gleichstellung von Pädophilie und Kindesmissbrauch"]

Beitrag von Max »

Über einen der oben genannten Artikel habe ich diesen guten Artikel hier gefunden: https://mobile2.12app.ch/articles/23148898
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Artikel gut finden soll.
Oder doch, ich bin sicher, dass ich ihn nicht gut finde.

Die Statistiken gehen von 1% pädophiler Männer aus. Das sind in Deutschland ca. 340.000 Männer.
«Die Gefahr war immer da, dass ich einen Missbrauch begehe – und sie ist es noch.»
Robert Maier, Pädophiler
Unter diesen pädophile Männern ist die Gefahr eines Übergriffs größer als in der Gesamtbevölkerung. Ok.
Aber nicht so groß, wie von diesem Artikel suggeriert.
Das, was auf "Robert Maier" zutrifft, muss nicht auf die Gesamtheit pädophil empfindender Menschen zutreffen.
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Sirius
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Beitrag von Sirius »

*Seufz* Warum müssen alle Artikel eigentlich immer so bedrohliche oder ominöse Symbolbilder haben? Immer sind es Abbildungen von schattenhaften Gestalten, in der Ecke zusammengekauerten Kindern, vergessenen Plüschtieren, leeren und bedrückenden Spielplätzen, sich ängstlich an jemanden klammernde Kinder oder wie hier ein Schild, das vor dem "schwarzen Mann" warnt. Selbst wenn der Artikel dann in die komplett andere Richtung geht wird damit doch immer die Assoziation Pädophilie = gefährlich visuell gefördert.

Warum also zur Abwechslung stattdessen nicht mal ein Bild von süßen Katzenjungen? Das wäre doch gleich viel angenehmer und es ist ja ohnehin nicht so, als ob die Symbolbilder irgendwie groß zum Inhalt der Artikel beitragen oder passen würden.
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Frank Denker
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Beitrag von Frank Denker »

Max hat geschrieben: Sa 30. Sep 2017, 21:34 ... diesen guten Artikel hier gefunden: ...
Den findest Du gut?!?

Der ganze Artikel strotz nur so von häufig falschen(!) Klischees über Pädophilie! (ständig gefährlich, Therapie, Medikamente, nur durch Vermeidung des Kontaktes zu Kindern in der Lage, "trocken" zu bleiben, Perspektive nur trostlos und voller Entbehrungen, keinerlei wirkliche persönliche Lebensinhalte außer "keinen Übergriff begehen", ständiger Kampf gegen die Neigung, usw.)
Im ganzen Artikel wird in keinster Weise auf den Unterschied zwischen vorher und nachher (Erkenntnis und Angst===>Therapie===>(selbstbewusstes(?) und zufriedenes(?)) Leben mit der eigenen Neigung) eingegangen, so dass der Eindruck entsteht, dass der Protagonist noch heute im Schwimmbad gefährlich für sich und die Kinder sei. Schließlich meidet er diese Orte noch heute...
(Interpretation von mir: "...glücklicherweise hat er in der Therapie gelernt, dass man das nicht darf...")
:roll:

Dieser Artikel ist ein Schlag ins Gesicht für unsere ganze Arbeit hier im Forum!

Nein!
Dieser Artikel ist NICHT gut!!!


Gruß
Frank Denker
Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?
Tom [DoppelM]
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Beitrag von Tom [DoppelM] »

Hallo Frank Denker,

da sind wir uns ja doch mal einig, auch wenn ich Herr Meiers weg selbst lange als richtig angesehen habe.

Aber ich bin froh einen eigenen Weg, weg von den Klischees gefunden zu haben
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Mir geht es mit diesem Artikel wie Frank. Übrig bleibt das Bild eines Menschen der doch immer irgendwie eine tickende Zeitbombe bleibt und dazu verdammt ist chronisch unglücklich zu sein.
Tom [DoppelM]
Moderator Emeritus (Inaktiv)
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Beitrag von Tom [DoppelM] »

- Es wird irgendwann der Tag X kommen an denen ich meine Moralischen Prinzipien über Board werfe und einen Übergriff begehe...
- Ich bin ein Monster
- Ich muss mich medikamentös behandeln lassen damit ich mich wieder wohl fühlen kann
- Ich hasse Kinder, sie nerven nur

Man wenn ich daran denke das ich damals also vor 6 Monaten sogar noch so gedacht habe, dann schäme ich mich.
Nicht alle meine Gedanken waren Falsch, denn erst durch die Ruhe in meinem Kopf durch die Medikamente, hatte ich die Chance mein denken neu zu ordnen, aber der Rest ?

Also in mich selbst belügen war ich anscheinend Weltmeister...ich erkenne so viel von mir in Herr Meier wieder das ich schon fast verlegen lächeln muss, aber auch herzhaft lachen denn ich habe mich befreien können.

Ich hatte gestern auch mit einem anderen Pädophilen eine Diskussion welche nicht sehr "friedlich" endete aber das spielt keine Rolle, ich bin stolz auf meinen weg und wenn dieser Pädophile lieber leidet...dann tut es mir leid...ich habe mir meine eigenen Regeln gesetzt mit denen ich jeden morgen mit einem lächeln im Bett aufwache und jeden Abend mit einem lächeln ins Bett gehen kann, das ist denke ich die Hauptsache.

Es gibt wie Caspar geschätzt hat 340.000 Pädophile auf der Welt, also gibt es auch 340.000 Wege mit dieser Neigung zu leben.
Sirius
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Beitrag von Sirius »

Ich sehe die Probleme an dem Artikel auch, ABER: ist das wirklich die Schuld des Artikels?

Der Artikel zeichnet ja ein Portrait von Robert Maier. Und wenn Robert Maier sich selber als Gefahr sieht und deswegen z.B. Schwimmbäder meidet, dann ist das ja ein Fakt über ihn den man nicht verschweigen kann. Ob er wirklich eine Gefahr ist bzw. sein muss ist eine andere Frage, aber da können wir keine Aussage zu treffen ohne ihn näher zu kennen.

Der wesentliche Punkt ist also vielleicht noch viel grundlegender. Bei der Geschichte von Robert Maier fühlen wir uns auf die Füße getreten, weil er nicht dem Idealbild eines Pädophilen entspricht, das wir in den Medien am liebsten repräsentiert haben wollen. Weil also die Gefahr besteht, dass Leser dieses Einzelportrait auf die Gesamtheit aller pädophiler Menschen verallgemeinern und damit ein Bild entsteht, mit dem sich viele hier nicht identifizieren können (Pädophiler als Gefahr etc.) Aber können wir deswegen erwarten, dass Robert Maier nicht an die Öffentlichkeit gehen darf? Sollten Journalisten sich für solche Berichte nur "Vorzeigepädos" auswählen, für die der Umgang mit der Neigung eigentlich kaum ein Problem mehr darstellt? Dass würde doch auch ein falsches Bild zeichnen, da die Neigung für viele eben zumindest zeitweise wirklich ein Problem darstellt und für einige die Vermeidung von Nähe zu Kindern da vielleicht wirklich die beste Strategie ist.

Wir hatten die Frage hier ja schon einmal bzgl. Toms Medienauftritten, wenn ich mich recht erinnere. Muss jeder Pädophile, der an die Öffentlichkeit geht und über sein eigenes Erleben berichtet, auch gleichzeitig immer erwähnen dass es ja auch andere gibt die das ganz anders sehen und viel lockerer damit umgehen können? Müsste man dann nicht konsequent sein und auch jedesmal erwähnen, dass es auf der anderen Seite ja auch pädophile Menschen gibt die sich eben überhaupt nicht beherrschen können und massenweise Kinder missbrauchen? Oder ist es vielleicht nicht doch so dass jeder ein Recht darauf hat sein eigenes Erleben zu schildern und man ihn nicht dafür verantwortlich machen kann, nicht auch gleichzeitig das Erleben Anderer zu beschreiben?

Meiner Ansicht sollten wir eher versuchen, mehr unterschiedliche Geschichten in die Medien zu bekommen anstatt zu erwarten, dass jeder Auftretende alle Geschichten darstellt. Wenn mehr pädophile Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen und in unterschiedlichen Stadien des Umgang mit der Neigung in den Medien portraitiert werden, dann besteht auch nicht so sehr die Gefahr dass eine einzelne Darstellung direkt auf die Gesamtgruppe aller Pädophilen extrapoliert wird und es kommt eher die Botschaft rüber, dass Pädophile eben auch eine diverse Gruppe von Menschen darstellen mit unterschiedlichen Ansichten, Fähigkeiten etc...

@Tom:
In dem Kontext würde mich übrigens mal interessieren, wie du heute vor dem Hintergrund deiner persönlichen Entwicklung deine früheren Medienauftritte bewerten würdest?
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Naches
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Beitrag von Naches »

Und hier ist es schon wieder:
Das Ziel des Netzwerks: Kindesmissbrauch und Konsum von Kinderpornografie verhindern und vorbeugen. Dafür bietet «Kein Täter werden» Gruppen-, Einzel-, aber auch Paartherapien an.
Es geht dem Netzwerk also nicht primär darum, Pädophilen zu helfen sich als Mensch zu akzeptieren und mit der Neigung glücklich zu leben, sondern nur darum die ach so gefährlichen Pädos von Kindern fern zu halten.

So zumindest lese ich den Artikel. Eine weitere Werbung von KTW der deutlich macht das Pädos, die nicht Therapiert sind eine Gefahr darstellen.

Sirius hat geschrieben: Mo 2. Okt 2017, 11:03 Wir hatten die Frage hier ja schon einmal bzgl. Toms Medienauftritten, wenn ich mich recht erinnere. Muss jeder Pädophile, der an die Öffentlichkeit geht und über sein eigenes Erleben berichtet, auch gleichzeitig immer erwähnen dass es ja auch andere gibt die das ganz anders sehen und viel lockerer damit umgehen können?
Richtig. Aber wenn jemand an die Medien geht und davon Berichtet, wie er letztens noch mit seiner kleinen Freundin/Freund im Zoo war und man das Kind im nachhinein noch ins Bett gebracht hat, was er selber dabei empfunden hat und wie viel Spaß die beiden hatten. Wie meinst du sähe dann ein solcher Artikel aus?
Peter S.: Ein Pädophiler ohne Verantwortungsbewustsein

Unser Reporter Hagen H. hat seine Chance genutzt um einen freilaufenden Pädophilen über seinen Tag zu interviewen. Hagen war dabei sehr schockiert darüber wie Peter S. ein Problem mit seiner Neigung verleugnet.

Peter S. fand Jungs schon immer sexuell anziehend. Seit seiner Jugend habe er sich vorgestellt wie es wäre mit einem Jungen intim zu werden. Allerdings wisse er, das dies verboten ist, also beschränke er sich auf die "legalen Methoden um seine Neigung auszuleben" wie er es formuliert.
Auf meine Nachfrage, wie diese Methoden aussehen, erzählt Peter S. von seinem gestriegen Tag: "Gestern zum Beispiel, war ich mit meinem Freund zusammen im Zoo. Er ist 5 und seine Eltern waren noch nie mit ihm im Zoo, was ich sehr traurig fand. Also habe ich mit Absprache der Eltern diesen Ausflug geplant und bin mit ihm losgezogen. Die Kamele mit den zwei Höckern fand er zum Todlachen: 'Die haben Busen auf dem Rücken' meinte er. Auch von den Erdmännchen war er so begeistert, dass er am Abend nur noch Erdmänchen spielen wollte." Was dies jetzt mit seiner Sexualität zu tun habe frage ich nicht, aber Peter S. erzählt weiter: "Nachdem sich der Kleine etwas beruhigt hatte, sind wir zum Abendprogramm übergegangen und haben uns Zusammen noch einen Film angeschaut bevor es ins Bett ging. Dabei lag er fest an mich gekuschelt und wäre schon fast in meinem Arm eingeschlafen. Aber er hat den Film tapfer durchgehalten, sodass ich ihm noch eine gute Nacht Geschichte vorgelesen habe wärend dessen er dann endgültig eingeschlafen ist. - Kein Wunder bei den vielen Sachen die er erlebt hatte." Wärend Peter S. erzählt läuft mir ein kalter Schauer den Rücken herunter. Dort befindet sich ein kleiner unschuldiger Junge in den schmierigen Pranken eines Pädophilens, der anscheinend nicht versteht, wie Gefährlich die geschilderten Situationen für den Jungen waren. Ich möchte nicht wissen wo diese Pranken wärend des Films waren. Der Junge versteht doch nicht, was der Mann dort macht mein ich.
Ob er schoneinmal über eine Therapie nachgedacht habe überwinde ich mich zu Fragen: "Therapie? Wozu, nur weil ich mich in Kinder verliebe?"
Mir reicht es. Ich unterbreche das Gespräch und wende mich schaudernd ab. Diese Mensch - dieses Monster - scheint sich keines Problems bewusst und riskiert die Gesundheit des Jungens um seine eigenen ekelhaften Triebe in irgendeiner weise zu befriedigen. In seinen Äußerungen höre ich auch kein Anflug von Zweifel über seine Handlungen.
Ich mache mich mit zügigen Schritten auf zur Polizei, aber dort kriege ich nur gesagt, dass dieses Monster keine Straftat begangen hat und sie nichts dagegen tun kann. Deprimiert gehe ich nach Hause und frage mich, wie ich aus dieser Begegnung die maximale Dramatik für diesen Artikel zusammenkriegen soll.
Was war jetzt noch gleich so schlimm daran jemanden zu lieben?
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David
Beiträge: 453
Registriert: Sa 8. Apr 2017, 12:36

Beitrag von David »

@Naches
Genial! :O Warum machen wir nicht mal eine Satireplattform auf? ;) Durchaus ernst gemeint. Vielleicht als Unterpunkt auf SuH? Ist vielleicht gar kein schlechter Weg, um die Problematik solcher Artikel aufzuzeigen.
männlich | Anfang 30 | Jungs AoA 1 - 12
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