Die Forschung drückt sich bisher aus meiner Beobachtung heraus vor diesen Fragen, versucht erst einmal die männliche Seite abzuklären und nach den Frauen wird kaum gefragt. Fatal, wie ich finde, und unserer Zeit nicht würdig. Wer von euch Artikel und Arbeiten dazu kennt stelle sie bitte unter Artikel aus Medien und Wissenschaft ein und verlinke sie gern hier. Mir sind bisher keine bekannt.
Unsere Beobachtungen als Team von SuH, dieses Forums bzw auch aus dem englischsprachigen VirPed-Forum zeigen eines recht deutlisch: Es scheint die erste Frage ist eindeutig mit einem JA zu beantworten: es gibt pädophile Frauen. Fachleute haben sich geäußert, dass der Pädophilie ähnliche Symptome bei Frauen auf andere Dinge zurüchzuführen seien und es bestenfalls gaaanz wenige Frauen mit einer wirklichen pädophilen Neigung gäbe. Nach den Berichten, die mir in den Jahren bei SuH und VirPed begegenet sind, kann ich das nicht glauben. Zwar hatten die betreffenden Frauen fast nie eine Diagnose erhalten, aber ihr geschildertes Erleben deckte sich regelmäßig sehr stark mit dem, was uns von Männern zugetragen wurde.
Meine Ideen dazu gehen in folgende Richtungen:
- Das Rollenbild der Frau ist weniger aggressiv und damit insgesamt weniger bedrohlich in unserer Gesellschaft. Dadurch mag eine Pädophilie viel seltener als Problem oder überhaupt als möglich angesehen werden, weil Pädophilie wiederum ja als bedrohlich und synonym zu sexueller Übergriffigkeit gegen Kinder angesehen wird. Auch ein Coming-In könnte dadirch erschwert werden.
- Das eher fürsorglich-kinderliebe Rollenbild mag außerdem dafür sorgen, dass pädophile Frauen mehr Gelegenheit haben a) ihre Neigung exklusive oder inklusive sexueller Übergriffe auszuleben ohne das dies bemerkt wird, und b) die pädophile Neigung vor sich selbst zu verstecken. Beides durch eine Umdeutung als Fürsorge.
- Frauen sind meines Wissens von der Sexualpräferenz im Durchschnitt deutlich breiter aufgestellt als Männer. Das könnte dazu führen, dass es deutlich weniger ausschließlich pädophile Frauen gibt. Was wiederum viel mehr Möglichkeiten bietet als Frau sich die eigene Pädophilie auszureden oder sie als nebensächlich abzutun und sich stattdessen in den vorhandenen teleiophilen Anteilen der Präferenz auszuleben.
- Unter Frauen ist auch meines Wissens die Tendenz größer, Probleme mit sich auszumachen als sie nach außen zu tragen. Wo Männer aggressiv oder übergriffig wären ist frau oft eher depressiv, frisst in sich hinein oder verletzt sich selbst statt andere. Das zB fällt in der Therapie von Borderline und viele anderen Persönlichkeitsstörungen auf.
- Fachleute sagen, dass sexuelle Präferenzbesonderheiten generell bei Frauen seltener auftreten als bei Männern, und anstelle dessen andere Störungen öfter auftreten