Was ihr tun könntet, wenn ihr wollt

[GWA]

Hi, wenn ihr wirklich etwas gegen die Leute im Darknet tun möchtet, hier zeigt euch eine Reportage wie ihr dies recht einfach machen könntet.
https://www.youtube.com/watch?v=iItLpwkQMUQ

Wenn alleine schon hier ein paar mitmachen würden, wäre viel getan.

[Consuela]

hab da bereits mehrfach geantwortet das dies hochgradig Illegal ist, alleine solche seiten zu besuchen bedeutet schon den VERSUCH der beschaffung und ist für Privatpersonen völlig illegal, ich rate jedem davon ab solche seiten zu besuchen egal aus welchem grund, das kann für jahre knast bedeuten.

[Markus]

Das Reportageteam wird sich durch einen Anwalt beraten haben und hat sich dennoch in einem sehr sehr grenzwertigen Bereich bewegt.

Finde das ein bisschen merkwürdig in einem Selbsthilfeforum sowas vorzuschlagen.

Consuela hat völlig recht. Sowas ist absolut Illegal und übrigens auch Aufgabe der Behörden.

[Jubby]

Die Seiten werden so oder so besucht. Aber falls wer diese Seiten Besucht und sein Gewissen entdeckt haben sollte, ist dies eine Möglichkeit die Seiten zu wechseln.

[NewMan]

Hi,
nur, falls jemand hier noch mal lesen sollte, meine 5Cent dazu.

1. Wenn Journalisten für einen Film oder so was recherchieren, dürfen sie zu diesem Zweck Kontakt zu Kipo haben. Zur Erfüllung beruflicher Pflichten, wie auch zum Beispiel polizeiliche Ermittler.
Privatpersonen kann und muss von derartigem Kontakt nur abgeraten werden.

2. Was dieses Filmteam gemacht hat war, soweit ich weiß, Legal, da sie keinen direkten Kontakt zu Bildern oder Videos hatten.

Sie haben lediglich Dateien gesucht und gelöscht, welche im Clearnet gespeichert waren, um sie mit Darknetforen zu verlinken.

Genau diese Maßnahme stinkt den Betreibern massiv, weil sie denen viel Arbeit macht, wäre also hoch sinnvoll und wichtig.
Aber gerade DAS tun die Behörden aus Personalmangel nicht… .
Diese Idiotie verstehe wer will.

[Mitleser]

Die "Idiotie" liegt vermutlich darin begründet, dass die Behörden dank der letzten paar Gesetzesverschärfungen völlig überlastet sind. Sie werden überflutet mit Anzeigen, weil die Leute irgendwo kinderpornografische Aufnahmen finden, nicht selten auf den Smartphones ihrer eigenen Kinder, die dort unbedarft Nacktaufnahmen und dergleichen tauschen. Die Behörden müssen bei so einer Anzeige Ermittlungen aufnehmen, das heißt für die überforderten Eltern in aller Regel Hausdurchsuchung usw.

In den Asservatenkammern stapeln sich die Rechner und haufenweise Datenträger, das Zeug kann man in zehn Jahren nicht auswerten. Und wenn die Ermittler den Anzeigen nicht umgehend nachgehen würden, wäre der Aufschrei gleich wieder groß. Im Darknet tummeln sich derweil die Leute, welche unerkannt bleiben möchten, hier wird niemand angezeigt, und so können sie dort weiterhin Material hochladen und untereinander tauschen. Der BKA-Mann hat sicher recht, Löschen (lassen) bringt letztendlich auch nicht viel, weil die Sachen dann halt woanders wieder hochgeladen werden.

Der Weisheit letzter Schluss kann das allerdings nicht sein. Wahrscheinlich hofft man eher, solche Foren irgendwann hochnehmen zu können, und dann ist es natürlich besser, wenn man gleich mit terabyteweise Daten protzen kann, mit Millionen von Accounts, je größer, desto besser. In Australien haben die Behörden eins dieser Foren ja sogar mal über ein Jahr lang selbst betrieben (!), nur damit sie zum Schluss einen Riesenerfolg vorweisen konnten. Die tatsächliche "Ausbeute" an Festnahmen usw. dürfte allerdings recht bescheiden gewesen sein, das war bisher bei allen Ermittlungen in diese Richtung so...

[Markus]

Hallo Mitleser,

Auch wenn ich dir teilweise zustimme möchte ich dennoch folgendes ergänzen:

Die Leute die im Darknet unterwegs sind, werden zu recht und sehr wohl angezeigt wenn sie entdeckt werden.
Möchte das nur hier in dem Thread anmerken. Es gibt keine Sicherheit für Konsumenten von Missbrauchsabbildungen. Das ist auch gut so.


Grüße


Markus

[Mitleser]

@Markus: Natürlich wollte ich mit meinem Beitrag nicht implizieren, dass die Betreffenden sich im Darknet absolut sicher fühlen sollen. Ich wollte lediglich verdeutlichen, dass das Klientel, was dort unterwegs ist, eben kein großes Interesse daran hat, andere Leute in Schwierigkeiten zu bringen. Ermittler werden sicher alles daransetzen, diese Leute hinter Gitter zu bekommen, allerdings ist dies eben bedingt durch die anonymen Strukturen des Darknets sehr schwierig (wenngleich nicht völlig unmöglich).

Laut aktueller Kriminalstatistik 2021 wurden mittlerweile 49% der (polizeibekannten) Taten, in denen es um sexuellen Kindesmissbrauch oder Kinderpornografie geht, von Kindern und Jugendlichen selbst begangen. Das ist eine alarmierend große Menge, und sie zeigt eindeutig, was das eigentliche Problem ist, nämlich die große Verbreitung von Smartphones und Tablets unter Minderjährigen, verbunden mit der unbedachten Nutzung sozialer Medien.

Es geraten also zunehmend Kinder und Jugendliche, die mit den weiter verschärften Gesetzen eigentlich geschützt werden sollen, selbst ins Visier der Behörden. Hier werden beträchtliche Kapazitäten gebunden, welche an anderen Stellen fehlen. Wie soll die Polizei sich also um das Darknet kümmern, wo die Ermittlungen sich schwierig gestalten, wenn sie mit haufenweise Anzeigen aus dem Bereich soziale Medien bombardiert werden? Eine gewisse Resignation ist da sicher verständlich, auch wenn das keineswegs eine Entschuldigung sein darf.

[NewMan]

@Markus
Ich stimme dir zu, dass Polizei sicherlich auch im darknet ermittelt, wo es Ansatzpunkte gibt. Aber es ist schon so, dass Politik erschreckend viele falsche Anreize setzt. Anreize, das Falsche zu tun und das Richtige besser zu lassen.
Und die Überfrachtung der Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden mit immer neuen Tätigkeitsfeldern (Neuerdings die jagt nach Silikonpuppen) ist absolut Teil der Probleme.
Das Risiko, für die Nutzung sinnvoller Alternativen bestraft zu werden, steigt. Das Risiko, tief im darknet gefunden zu werden, sinkt. Polizisten, die Puppen jagen, jagen keine Missbrauchsdokumentationen, Folterdokumentationen,…

[Markus]

Natürlich wollte ich mit meinem Beitrag nicht implizieren, dass die Betreffenden sich im Darknet absolut sicher fühlen sollen. Ich wollte lediglich verdeutlichen, dass das Klientel, was dort unterwegs ist, eben kein großes Interesse daran hat, andere Leute in Schwierigkeiten zu bringen. Ermittler werden sicher alles daransetzen, diese Leute hinter Gitter zu bekommen, allerdings ist dies eben bedingt durch die anonymen Strukturen des Darknets sehr schwierig (wenngleich nicht völlig unmöglich).

Das weiß ich


Das ist wirklich heftig und schießt am Ziel vorbei. Die Gesetzesverschärfungen überlasten den sowieso schon völlig überlasteten Rechtsstaat in seiner Funktion.

@Markus
Ich stimme dir zu, dass Polizei sicherlich auch im darknet ermittelt, wo es Ansatzpunkte gibt. Aber es ist schon so, dass Politik erschreckend viele falsche Anreize setzt. Anreize, das Falsche zu tun und das Richtige besser zu lassen.
Und die Überfrachtung der Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden mit immer neuen Tätigkeitsfeldern (Neuerdings die jagt nach Silikonpuppen) ist absolut Teil der Probleme.
Das Risiko, für die Nutzung sinnvoller Alternativen bestraft zu werden, steigt. Das Risiko, tief im darknet gefunden zu werden, sinkt. Polizisten, die Puppen jagen, jagen keine Missbrauchsdokumentationen, Folterdokumentationen,…

Ja das kann ich vollkommen nachvollziehen. Diese Gesetzesänderungen scheinen am Kinderschutz vorbei zu gehen.

Wollte das auch nur mal anmerken das es nicht bedeutet, das da jetzt ein Raum entsteht der rechtsfrei ist.



Grüße


Markus