Mano hat geschrieben: ↑Di 18. Jan 2022, 12:18...
Dune hat geschrieben: ↑Di 18. Jan 2022, 19:14
...
Nachdem ich mir den ganzen Thread und ab Seite 3 jeden Beitrag auch mehrfach durchgelesen habe, kann ich noch immer nicht nachvollziehen, wie man zu den oben nicht zitierten Schlussfolgerungen kommen kann.
Da wohl doch erkennbar ist, dass
Caspar Ibichei hat geschrieben: ↑Mo 17. Jan 2022, 21:01
Und es scheint mir Frank sehr wichtig zu sein, dem Anderen die Freiheiten der eigenen Meinungen zu lassen.
Er macht bei seiner Schreibweise Angebote, die niemand annehmen muss, sich aber jeder sein passendes Teil raussuchen kann.
und weiterhin ganz richtig ist, dass
DoppelM hat geschrieben: ↑Mo 17. Jan 2022, 21:20
Was der Leser des Beitrags daraus macht, was er dabei empfindet, kann der Schreiber des Beitrags nicht vorher sehen.
...
Der Schreiber hat [...] keinen Einfluss darauf, egal wie dieser den Beitrag schreibt.
lasse ich es einfach mal dabei bewenden.
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Es geht hier im Thread doch um die Frage, ob Pädophilie therapierbar ist.
Ich hoffe, die TE-in hat inzwischen nicht nur einen Freiwilligen gefunden, um ihre Fragen beantwortet zu bekommen. Was ihr dabei sicherlich bewusst werden wird ist, dass Pädophilie - also diese Sexualpräferenz - unveränderbar und somit auch nicht therapierbar ist.
Wobei Therapien helfen können, ist den Umgang und das Leben mit den eigenen pädophilen Empfindungen so zu verbessern, dass der "Betroffene" diese Gefühle nicht mehr als belastend und/oder Lebens-bestimmend empfindet.
(Wichtig! Ich rede von
bestimmend! Lebens-
beeinflussend bleiben diese Gefühle immer! So zumindest meine Erfahrungen.)
Bei der Wahl der richtigen Therapie wiederum gibt es die unterschiedlichsten Ansichten. Während die einen einzig professionelle Therapien als die Geeigneten ansehen, bei denen ausgebildete Psychotherapeuten das "Zepter" in die Hand nehmen, gibt es andere, die einzig Selbsthilfe unter Pädophilen als geeignet sehen.
Ich habe für
meine Therapie (welche ich wahrscheinlich nie als abgeschlossen betrachten werde) die Methode gewählt, viel zu recherchieren, Gedanken auszutauschen und anhand der daraus gewonnenen Erkenntnisse meine eigenen Denk- und Handlungsweisen immer wieder zu hinterfragen. Das bedeutet, dass ich diese Bereitschaft aufbringe zu prüfen und ggf. zu ändern, was ich vielleicht bisher als richtig gesehen habe.
Ich bin auch der Ansicht, dass ohne diese Bereitschaft zu akzeptieren, dass man selbst vielleicht in seinem eigenen Denken völlig falsch liegen
könnte, jede Art von Therapie scheitern wird.
Mit einer Herangehensweise nach dem Motto "...sage mir, wie es besser geht, aber nur so, dass ich selbst nichts ändern muss..." braucht man nicht erwarten, dass die Therapie eine Verbesserung bringt.
Ein weiterer Grund für das Scheitern jeglicher Hilfsangebote ist, wenn der Hilfesuchende zu dem Schluss kommt, dass der Helfende (Therapeut?) gar nicht das Recht hat, irgend eine Meinung zu äußern, weil er selbst gar nicht betroffen ist und deshalb gar nicht wissen kann, wie es einem geht. Wenn man schon aus vielleicht irgendwelchen persönlichen Gründen den Menschen ablehnt, der einem vielleicht sogar noch unangenehme Dinge sagt (schließlich weiß man ja selbst, was richtig ist...), dann sind alle Gespräche zum Scheitern verurteilt. Solange man nur das hören will, was einem selbst gefällt, wird man aus den Denkstrukturen, die einen aktuell am Weiterkommen hindern, niemals ausbrechen.
Unter Berücksichtigung des Vorgenannten sehe ich die
Grenzen von Online-Foren bei der therapeutischen Arbeit. Gerade in solchen Selbsthilfe-Foren, bei denen zwischen Frage/Meinungsäußerung und Antwort immer eine gewisse Zeit liegt, ist es kontraproduktiv, wenn sich einzelne als diejenigen sehen, die immer die passenden Antworten haben, die sich selbst nie in Frage stellen und dabei vergessen, dass es auch andere Sichtweisen gibt - bzw. diese Sichtweisen sogar zu unterdrücken versuchen.
Traurigerweise ist das sogar gesellschaftbedingt erklärbar, denn wir leben leider in einer Zeit, in welcher schon ein kleines Zögern, ein kleines Differenzieren als Schwäche ausgelegt wird. Man muss immer der Erste sein, weil der Zweite schon der erste Verlierer ist...
(aber ich schweife ab...)
Onlineforen
können tatsächlich nur
denen helfen, die mit der offenen Bereitschaft lesen und schreiben, die eigenen Ansichten jederzeit zu überdenken und ggf. auch umzukrempeln. Die sich am Forenleben beteiligen, ohne anderen das Recht abzusprechen, andere Ansichten und Erfahrungen zu haben, und die sachlich und ohne Unterstellungen mögliche Missverständnisse ansprechen und Ergebnis-offen zu klären versuchen.
Onlineforen, die sich nur dazu verstehen, sich gegenseitig in gleichen Meinungen zu bestätigen, bringen niemandem etwas, der in seinem Leben wirklich etwas verändern will.
Ja.
Wenn ich alle meine jüngeren und auch die älteren Erfahrungen betrachte, so halte ich es für extrem wichtig, dass sich Pädophile Hilfe suchen, wenn sie Probleme mit ihren Gefühlen haben. Ich halte es aber auch für sehr wichtig, dass auch diese Pädo, welche ihren Weg mit der Neigung gefunden haben, die eigenen Gedanken immer mal wieder auf den Prüfstand stellen und mit anderen austauschen.
Das ist Therapie. Genau genommen ist das ganze Leben Therapie...
Ob dieses nun professionell geführt wird oder, oder, ...oder ob man anonyme Selbsthilfe-Online-Foren dafür nutzt, ist dabei m.M.n. nebensächlich.
Wobei ich inzwischen die Teilnahme an Onlineforen
nur noch denjenigen empfehle, die wirklich bereit sind zu
eigenen Veränderungen.
Also ja:
Der Umgang mit der (eigenen?) Pädophilie ist therapierbar.
Gruß
Frank Denker