Pädophilie: Therapierbar?

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softicel

Pädophilie: Therapierbar?

Beitrag von softicel »

Hallo Zusammen :-)

Mein Name ist Elma Softic (23) und ich studiere Journalismus an der ZHAW in Winterthur.

Tabu-Themen haben mich schon immer interessiert. Nun möchte ich im Rahmen meiner Bachelorarbeit das Thema Pädophilie in der Schweiz aufgreifen - für viele Leute ein Tabu-Thema. Daraus sollte ein multimedialer Beitrag stehen.

Es gestaltet sich sehr schwer, eine betroffene Person für meinen Beitrag zu finden, was verständlich ist, aber auch sehr schade. Als Journalistin ist es mir jedoch wichtig die journalistischen Qualitätsstandards einzuhalten und den Betroffenen eine Stimme zu geben. Fachpersonen etc. können mir zwar vieles sagen, aber wie es sich wirklich als betroffene Person anfühlt, kann mir nur jemand erzählen, der es kennt.

Mein Beitrag würde folgende Punkte beinhalten:

- Wie ist es pädophil zu sein? Interview mit einer betroffenen Person (anonymes Audio-Interview, Telefonat oder schriftliches Interview via Mail)
- Was ist der Unterschied zwischen Pädophilie und Kindesmissbrauch? Wieso ist diese Abgrenzung wichtig?

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ich diesen Beitrag realisieren könnten. Es wäre wirklich wichtig für unsere Gesellschaft darüber aufzuklären, dass Pädophile nicht Kriminelle sind und nicht als «Grüsel» abgestempelt werden sollten, sondern, dass sie nichts dafür können und dass es einen Umgang mit Pädophilie gibt. Ich möchte Ihnen einfach eine Stimme geben. Das ganze würde natürlich komplett anonym ablaufen.


softielm@students.zhaw.ch
Ich freue ich wirklich sehr auf eine E-Mail.

Vielen Dank und liebe Grüsse
Elma
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Mitleser
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Beiträge: 1166
Registriert: Mi 23. Jan 2019, 20:19

Beitrag von Mitleser »

Hallo Elma,

sind für das Interview explizit Schweizer angesprochen, oder ist die Nationalität unerheblich? Bedeutet die Überschrift "Pädophilie: Therapierbar?", dass in dem Beitrag für eine Therapie pädophiler Menschen geworben werden soll?
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Markus
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Beitrag von Markus »

Hallo Elma,


Ich würde mich per Mail interviewen lassen wenn die Nationalität egal ist und ich damit etwas gegen die Stigmatisierung tun kann. Aber der Kontext des Beitrags/Bachelorarbeit muss klar aufklären und darf nicht dieses Feinbild der Gesellschaft verstärken (was ich auch nicht glaube weil du ja erläutert hast worum es gehen soll).


Grüße


Markus
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Gast

Beitrag von Gast »

Ich finde bereits die Überschrift schrecklich (hoffentlich ist das nicht der Titel des Beitrags). Mich hält alleine so etwas schon davon ab, mich hieran zu beteiligen. Die allermeisten Pädos brauchen keine Therapie. Ich habe auch überhaupt kein Problem damit, dass ich pädophil bin, und würde das nicht ändern wollen (was ohnehin nicht möglich ist).
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Mano
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Beitrag von Mano »

Hallo Elma

Du bist innert kurzer Zeit die zweite Schweizerin welche sich mit dem Thema Pädophilie auseinander setzt, was wirklich sehr erfreulich ist. Erfreulich, weil nach meinem Empfinden in der Schweiz bei dem Thema lieber weggeschaut wird als hinzusehen.
Die Punkte welche du in deiner Arbeit aufgreifst sind meiner Meinung nach gut gewählt und könnten bei einigen Menschen Klarheit bringen, dass Pädophilie nicht gleichzusetzen ist mit Missbrauch.
Wo ich mich aber den Andern anschliessen muss ist bei der Überschrift von diesem Thema. "Pädophilie: Therapierbar?" geht für mich in eine ganz bestimmte Richtung, was wir hier im Forum auch schon hatten, dass eigentlich nur therapierte Pädophile gute Pädophile sind.

Ich bin auch nicht abgeneigt dich bei deiner Arbeit zu unterstützen und wenn die "Rahmenbedingungen" stimmen, könnte es auch ein reales Treffen sein, weil ich nicht sehr weit weg wohne von Winterthur.
Mano@topmail-files.de
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Gesellschaft: Therapierbar?

Manchmal scheint mir dieses Thema den Rahmen einer Bachelorarbeit sprengen zu müssen.
Ist es nicht krass, in dieser Gesellschaft überhaupt fragen zu müssen was der Unterschied zwischen Pädophilie und Missbrauch ist?
Schon in älteren medizinischen Diagnosekriterien wurde immer ein langanhaltendes Gefühl für Kinder oder eine Tat mit Kindern aufgezählt.

Und schon immer fühlte sich der Journalismus verpflichtet die allgemeine Gesellschaft aufzuklären.
Dennoch unterliegt auch der Journalismus den marktwirtschaftlichen Gesetzen.
Das bedeutet, dass Jounalisten ihre Arbeiten verkaufen müssen um davon zu leben. Verkaufen kann ich ein Produkt, wenn dafür eine Nachfrage besteht. Wo diese Nachfrage ist, sehen wir an den Erfolgen und Umsatzzahlen der Yellow Press.
Daraus folgte eine Konzentration auf den zweiten Teil aus den Diagnosekriterien. Der erste Teil war für den Verkauf von Nachrichten uninteressant, da er lediglich eine etwas anders geartete Version ansonsten alltäglicher Gefühle zeigt.
Das, was also eigentlich den Großteil des pädophilen Menschen ausmacht, ist für die sensationssuchende Kundschaft des Journalismus relativ uninteressant und erst die Medien produzierten das Bild: Pädophilie = Missbrauch.

Die Gewalt an Kindern war und ist in eigentlich allen Gesellschaften verpönt.
Den Missbrauch von Kindern gab es dennoch schon immer. Er wurde unter anderem deswegen unter den Tisch gekehrt, weil die Familie des Täters geschützt werden musste (war er doch oftmals der Ernährer dieser Familie) und weil Kinder bis vor relativ kurzer Zeit (ebenso wie Frauen) kaum eigene Rechte besaßen, kaum ein eigenes "Sein" besitzen durften.

Über "Pädophilie" gesproch wurde dann, wenn solche Gewalttaten öffentlich wurden.
"Fachleute" bildeten sich an und forschten mit bekanntgewordenen Straftätern.
Die Fachleute, ihre Forschung und Medien orientierten sich an Straftätern, nicht an Pädophilen.
softicel hat geschrieben: Mi 5. Jan 2022, 13:54 ... aber wie es sich wirklich als betroffene Person anfühlt, kann mir nur jemand erzählen, der es kennt.
softicel hat geschrieben: Mi 5. Jan 2022, 13:54 - Was ist der Unterschied zwischen Pädophilie und Kindesmissbrauch? Wieso ist diese Abgrenzung wichtig?
Dieser Punkt erledigt sich eigentlich für jeden Menschen, der nicht nur lesen kann, sondern auch wirklich will.
Daran scheitert es oftmals, da der Mensch für seine selektive Wahrnehmung bekannt ist.
In seiner Entstehungsgeschichte war es überlebenswichtig, in gefährlichen Momenten seine Aufmerksamkeit auf das vermeintlich Gefährliche zu konzentrieren und das vermeintlich Unwichtige auszublenden.
So ist es auch heuite noch, dass ich das wahrnehme was ich wahrnehmen möchte, da ich es im Moment für Wesentlich erachte.
softicel hat geschrieben: Mi 5. Jan 2022, 13:54 - Wie ist es pädophil zu sein?
Nun, pädophil zu sein bedeutet z.B. solche Fragen gestellt zu bekommen.
Es bedeutet, sich für Gefühle rechtfertigen zu müssen, die für andere Menschen einfach alltäglich sind.
Es kann bedeuten, abgewiesen zu werden wenn man mit seinen Gefühlen Probleme hat und Hilfe sucht.
Es bedeutet, hilflos einer Gesetzgebung zusehen zu müssen, die aus Unverständnis und aufbauen auf ihren eigenen Gefühlen Gesetze erlässt, die die mageren Möglichkeiten mancher pädophiler Menschen zum Ausleben ihrer Gefühle weiter einschränken.
(Gesehen in Deutschland 2020. Puppen mit kindlichem Aussehen wurden verboten. Ganz klar stand hier nicht eine Evidenz zur Missbrauchsprävention im Vordergrund, sondern Ekel und Abneigung der Abgeordneten.)
Es bedeutet sich mit seinen Gefühlen verstecken zu müssen, da ein Bekanntwerden die soziale Existenz und manchmal sogar die körperliche Unversehrtheit gefährden können.

Es bedeutet aber auch, wenn einem an einem regnerischen trüben Tag das entsprechende Kind über den Weg läuft, dass sich ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke bohrt und in einem der Wunsch aufkommt, mit diesem Kind gemeinsam durch den Regen zu tanzen und die Tiefe der einzelnen Pfützen auszuloten. Gemeinsam über einen Regenbogen zu wandern und jeden Moment dieses Lebens zu genießen.

Nun, ok. Das sind natürlich rein persönliche An- und Aussichten.
Es sind sicherlich noch viele Bachelor- und andere Arbeiten nötig, um einen Therapieerfolg zu erzielen. ;)
Georg, >60 ● Präferenz: wbl 8-12, mnl 6-10 caspar-ibichei@gmx.de
„Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ (Che Guevara)
manuel_jonathan
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Beitrag von manuel_jonathan »

softicel hat geschrieben: Mi 5. Jan 2022, 13:54 - Wie ist es pädophil zu sein? Interview mit einer betroffenen Person (anonymes Audio-Interview, Telefonat oder schriftliches Interview via Mail)
- Was ist der Unterschied zwischen Pädophilie und Kindesmissbrauch? Wieso ist diese Abgrenzung wichtig?
hallo elma,
ich find's mal sehr gut, dass du versuchst, offen an das thema heranzugehen - ich kann mich aber den anderen nur anschließen, dass es gerade diese fragen sind, die man immer wieder hört und die zu nichts führen.

wie fühlt es sich an pädophil zu sein?
nun, wie fühlt es sich an, hetero- oder homosexuell zu sein?
man sucht nach jemanden, den man lieben kann, wünscht sich jemanden, mit dem man sein leben teilen kann, für den man da sein kann. das ist absolut identisch, nur dass bei uns jegliche form der beziehung stigmatisiert wird. ja, wir müssen unsere sexualität im zaum halten, und das ist durchaus eine große herausforderung. dieser verzicht ist schwer, gelegentlich kaum auszuhalten, aber immer noch wesentlich harmloser als einsamkeit, als wenn man sich komplett von den kids fernhalten müsste. sex kann man schlimmstenfalls mit sich selbst haben, freundschaft und zuneigung braucht stets einen partner, den nicht zu haben, womöglich über einen längeren zeitraum, kann einen brechen.

aber nichts, weder die erzwungene erhaltsamkeit, noch die sehnsucht nach einer freundschaft könnten dazu führen, dass man versucht, den mangel durch gewalt, manipulation oder dergleichen zu kompensieren. dir wird es doch damit auch so gehen? jeder normale heterosexuelle, homosexuelle, pädophile, transsexuelle, pansexuelle und was es sonst noch gibt, wird seinen schmerz nicht dadurch lindern, dass er anderen schmerz zufügt. auch in diesem sinne sind wir alle gleich.

wie bei einem hetero- oder homosexuellen überschreiten wir auch keine grenzen. fällt ein hetero über jemanden her, den er attraktiv findet, der aber die gefühle nicht erwidert? nein, natürlich nicht. man respektiert diese grenzen. dann muss man entscheiden, ob man einem das genügt und man einfach genießt, was möglich ist, oder ob man den kontakt lieber abbricht, weil es zu schmerzhaft ist, nicht alles haben zu können.

was ist der unterschied zwischen pädophilie und kindesmissbrauch?
natürlich der gleiche wie zwischen einem heterosexuellen und einem heterosexuellen vergewaltiger. ein normaler pädophiler und ein normaler heterosexueller wird niemals diese grenze überschreiten und mit gewalt seine begierde durchsetzen. schon alleine, weil jegliches vergnügen, alles schöne verloren geht, wenn man gewalt anwendet. das gilt für psychische und physische gewalt gleichermaßen. wenn die gefühle nicht erwidert werden, wenn es kein einverständnis gibt, wird das keiner wollen.

und genauso wie "gewöhnliche" menschen haben wir unsere neigung im griff. wenn vor dir jemand nackt tanzt oder dich umarmt, von dem du aber weißt, dass er kein sexuelles interesse an dir hat, würrdest du dann versuchen, die situation auszunützen? oder würdest du das dir entgegengebrachte vertrauen wertschätzen und die situation einfach genießen? das geht sogar, ohne dass sexuelle erregung stattfinden muss. und sollte sie doch vorkommen, kann man sie soweit unterdrücken, dass der andere nichts mitbekommt, um ihn oder sie nicht zu belasten.

last but not least: pädophilie ist eine sexuelle neigung, aber sexualität ist nur ein bruchteil dessen, was uns ausmacht.
es gibt so viel mehr an einem anderen menschen, das man schätzen und lieben kann, das von wesentlich größerer bedeutung ist, als erotik und sexualität. selbst wenn ich also weiß, dass dieses thema ausgeblendet werden muss, kann eine freundschaft mit einem kind unglaublich wertvoll und erfüllend sein. gemeinsam zu lachen, voneinander zu lernen, offen miteinander zu sprechen und sich einander anzuvertrauen, zu spielen, zu toben, die welt zu entdecken, zu kuscheln, einfach zeit miteinander zu verbringen, was kann es schöneres geben?

ein glückliches kind, noch dazu eines, zu dessen glück man beitragen kann, dessen entwicklung man mitverfolgen kann, sodass womöglich eine freundschaft fürs leben daraus wird, das ist absolut wunderbares geschenk, dem es an nichts essentiellem fehlt.

insofern ist es anstrengend, dass wir immer auf sexualität und kriminalität reduziert werden. es ist verständlich, wenn man bedenkt, welches bild von uns in der gesellschaft existiert und von den medien transportiert wird, aber es ist so grundlegend falsch, dass man nur vehement protestieren kann.

die meisten pädophilen verhalten sich wie "gewöhnlich veranlagte" menschen, da gibt es keine großen unterschiede oder geheimnisse zu lüften. alles, was du fühlst, fühlen wir auch, alles, was du willst, was wahrscheinlich die meisten wollen, wollen wir auch. und alles, was die meisten nicht machen, wenn sie andere menschen nur annähernd respektieren, machen wir auch nicht.

das ist jetzt ein bisschen länger geworden als geplant und mag ein wenig redundant erscheinen, aber ich denke, es ist wirklich wichtig, dass man das versteht.

natürlich kann ich nicht im namen aller pädophilen schreiben, weil wir alle genauso unterschiedlich sind wie alle anderen menschen, aber wir sind nicht besser oder schlechter als jene, die meinen "normal" zu sein.

falls du noch fragen hast, bitte, gerne - aber nur schriftlich und absolut anonym. in jedem fall wünsche ich dir alles gute, möge die arbeit gelingen!

liebe grüße,
manuel
Leni

Beitrag von Leni »

Hallo Manuel,

ich bin total überwältigt von dem, was du geschrieben hast!

Besser kann man wirklich nicht antworten, nicht besser beschreiben, als du es getan hast!
last but not least: pädophilie ist eine sexuelle neigung, aber sexualität ist nur ein bruchteil dessen, was uns ausmacht.
es gibt so viel mehr an einem anderen menschen, das man schätzen und lieben kann, das von wesentlich größerer bedeutung ist, als erotik und sexualität. selbst wenn ich also weiß, dass dieses thema ausgeblendet werden muss, kann eine freundschaft mit einem kind unglaublich wertvoll und erfüllend sein. gemeinsam zu lachen, voneinander zu lernen, offen miteinander zu sprechen und sich einander anzuvertrauen, zu spielen, zu toben, die welt zu entdecken, zu kuscheln, einfach zeit miteinander zu verbringen, was kann es schöneres geben?

ein glückliches kind, noch dazu eines, zu dessen glück man beitragen kann, dessen entwicklung man mitverfolgen kann, sodass womöglich eine freundschaft fürs leben daraus wird, das ist absolut wunderbares geschenk, dem es an nichts essentiellem fehlt.
Du beschreibst genau mein Erleben! :heart:

Danke ans Erinnern! :heart:

Liebe Grüße

Leni
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Anakin
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Registriert: Mi 15. Sep 2021, 14:08

Beitrag von Anakin »

Mh.. Ich kann den Vorrednern nur zustimmen.
Aber ich denke ihr habt da einen Punkt vergessen, den ich in den letzten zwei Jahren intensiv durchlebt habe und der bei euch vielleicht schon länger her ist und daher keine so große Rolle mehr spielt.
Wie fühlt man sich als Pädophile? Wie fühlt es sich an "so" zu sein? Was denkt man?
Seht das mal nicht nur im Hinblick auf die Kinder und gegebenenfalls aufkommende sexuelle Ansorechbarkeit..
Seht das mal in Bezug auf euch selber und euer Selbstbild, das ihr in dem Moment von euch selber hattet, als ihr wirklich verstanden habt, dass ihr einer "von denen" seid..
Und auch die Frage die sich die meisten von uns damals sicher selbst gestellt haben: brauche ich eine Therapie, möchte ich eine Therapie und wenn ja, was soll die Therapie bringen, wenn sie das grundlegende "Problem" ja ohnehin nicht weg therapieren kann.
Ich hab im Fernsehen einen sehr guten Beitrag von KTW Berlin gesehen, die ihre Arbeit vorgestellt haben und auch Patienten haben zu Wort kommen lassen.
Ich persönlich fand den Prozess diesen Anteil positiv integrieren zu müssen furchtbar!! Mein Selbstbild war das eines Monsters, mein ganzes Leben und alles was mich ausmacht schien bedroht zu sein.. Und am schlimmsten war: ich konnte den Menschen die mir wirklich wichtig waren erst einmal nichts davon erzählen!!
Vielleicht sollten die Fragen anders gestellt sein?
Also eher.. Was hat es für dich bedeutet, als du deine Neigung erkannt und anerkannt hast?
Hast du eine Therapie gemacht, wenn ja, was war das Ziel, was hast du dir erhofft, was hat sich durch eine Therapie wirklich verändert...
Hast du etwas in deinem Leben verändert?
Wie hat sich dein Verhalten Kindern gegenüber geändert, hat es sich überhaupt verändert?
Hattest du jemals Angst vor dir selber?
Wie lebt es sich mit der Angst vor dem Gesetzt, obwohl man im Grunde nichts verbotenes tut?
Wie fühlt man sich, wenn man selbst zu der Gruppe Menschen gehört, auf die eine Art unschöne Hetzjagd veranstaltet wird, was aber im Falle deiner eigenen Person völlig unangebracht ist.
Wie geht man mit dem inneren Konflikt um, dass man den Missbrauch von Kindern selbst nicht billigt, auf der anderen Seite aber große Angst haben muss, dass einem Tagebücher zur Verarbeitung der eigenen Gedanken, (Alb) Träume, Gefühle und Erlebnisse im Zweifel am Ende zum Verhängnis werden könnten, weil dann vermutlich eben nicht mehr unterschieden wird ob es sich um pornigrafiaxhe Schriften, Tagebücher von Fantasien oder gleich reale Erlebnisse und damit um ein Geständnis irgendwelcher Taten handelt.

Das sind die Dinge die mich sehr beschäftigt haben in den letzten 2 Jahren. Und es immer wieder auch jetzt noch tun.
Und das sind die Fragen die wirklich gestellt werden sollten.
Denke ich zumindest.
Anakin ~Beherrsche die dunkle Seite der Macht~
Männlich, auf haber Strecke des Lebens, Pädohebeteleiophil mit Ausrichtung aufs männliche Geschlecht
Diagnose 2020 in Therapie bei KTW seit 2021
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gilgamesh24
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Registriert: Di 14. Aug 2018, 18:44

Beitrag von gilgamesh24 »

Gast hat geschrieben: Do 6. Jan 2022, 00:52 Ich finde bereits die Überschrift schrecklich (hoffentlich ist das nicht der Titel des Beitrags). Mich hält alleine so etwas schon davon ab, mich hieran zu beteiligen. Die allermeisten Pädos brauchen keine Therapie. Ich habe auch überhaupt kein Problem damit, dass ich pädophil bin, und würde das nicht ändern wollen (was ohnehin nicht möglich ist).
Ich weiß nicht, ob der Themensteller sich darauf bezieht, aber in dem seit diesem Jahr geltenden ICD-11 liegt Pädophilie nur dann vor, wenn die betroffende Person von ihrer Erregbarkeit durch das vorpubertäre Körperschema erheblich beeinträchtigt ist oder übergriffig geworden ist. Insofern wäre die Frage nach der Therapierbarkeit in Bezug auf den medizinischen, nicht den umgangssprachlichen Begriff meines Erachtens durchaus berechtigt. Ob es die allermeisten Pädophilen sind, die keine Therapie brauchen, wage ich darüber hinaus zu bezweifeln, wenn maan sich z.B. die Ergebnisse von Dunkelfeldstudien anguckt.
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