Aktion der Lucy Faithful Foundation um KiPo-Konsumenten anzusprechen (Stern)

Interessantes außerhalb des Forums
Benutzeravatar
Mascha
Inaktiv
Beiträge: 3607
Registriert: Sa 6. Mai 2017, 07:55

Beitrag von Mascha »

Tom hat geschrieben: Sa 14. Apr 2018, 22:27 Die Frage ist, was würdest du machen wenn du wüsstest Person XY nutzt deine Porträtbilder für seine Fantasien ?
Könntest du mit so jemanden noch Normal umgehen ?
Aber wie sollte das denn passieren, dass ich das mitbekomme... das ist doch sehr unwahrscheinlich...

Vielleicht ein Mitbewohner, den ich in seinem Zimmer überrasche während er sich einen runterholt mit einem Bild von mir auf dem Bildschirm??? Da ich meine Mitbewohner immer mochte könnte ich damit glaube ich gut umgehen... mit Humor... und ein bisschen "geehrt" würde ich mich auch fühlen. Und ich würde mich ein bisschen schlecht fühlen, einfach so in sein Zimmer gestürmt zu sein.

Wenn es einfach im Netz passiert bekomme ich es eh nicht mit. Und wenn auf meinem beruflichen Profil im Netz z.B. ein Bewerbungsbild von mir ist... dann mache ich mir keine Gedanken, was jemand damit tun könnte (wenn ich wüsste es kursieren Nacktbilder von mir im Netz aber wie gesagt sehr wohl).

Und im realen Leben... entweder jemand tut es, will aber nicht unangenehm auffallen, dann behält er es für sich.
Oder jemand behält es nicht für sich - dann gibt es zwei Möglichkeiten... entweder ich finde den Typen auch toll, dann haben wir vielleicht in Kürze gemeinsam Spaß oder ich finde das ganze so widerwärtig, dass ich in irgendeiner Art reagieren werde, die für den Typen nicht angenehm wird. Denn wenn er das tut UND es mir mitteilt obwohl er davon ausgehen kann, dass das bei mir nicht auf Zustimmung stößt, dann ist das für mich eine Anmache der übleren Sorte.
Tom [DoppelM]
Moderator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 2545
Registriert: So 12. Feb 2017, 12:52

Beitrag von Tom [DoppelM] »

Hallo Mascha,

danke für deine offene und auch aussagekräftige Antwort die ich gerne unterstütze :-)
Benutzeravatar
Naches
Administrator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 1591
Registriert: Mo 6. Feb 2017, 19:11

Beitrag von Naches »

Mascha hat geschrieben: Sa 14. Apr 2018, 22:21 Also für MICH als Frau macht es in meiner Vorstellung einen erheblichen Unterschied, ob sich jemand auf ein ganz normales Photo von mir, z.B. ein Porträt, einen runterholt oder auf ein Nacktbild von mir, das irgendein Idiot ins Netz gestellt hat.
Ersteres interessiert mich schlicht nicht - ich erfahre es ja auch nicht.
Und wenn du zweiteres auch nicht mitbekommst?
Was war jetzt noch gleich so schlimm daran jemanden zu lieben?
Benutzeravatar
Caspar Ibichei
SuH-Team
Beiträge: 6383
Registriert: So 12. Feb 2017, 20:43
Wohnort: Deutschland

Beitrag von Caspar Ibichei »

Da gibt es doch noch dieses böse Wörtchen "Moral."
Die faktisch gleiche Tat kann von mir selbst (mit meiner Moral) als ok oder nicht ok bewertet werden.
Moral ist wandelbar, von Zeit und Gesellschaft abhängig. Ich kann meine Moral nicht auf alle Menschen anwenden und möchte anderseits, dass meine Moral zumindest von anderen akzeptiert wird.
Und meine Moral lässt mich Mascha zustimmen. Ich sehe es wie sie.
Ich habe Nacktbilder von mir, die ich auch herumzeigen kann. Als das Gleiche aber die Polizei gemacht hatte, war ich nicht wirklich einverstanden damit. Ja, es wäre mir lieber gewesen, wenn ich das nie erfahren hätte.
So habe ich es aber erfahren und bin nicht glücklich darüber, dass ich diese Bilder nie zurückbekommen hatte.
Ähnlich stelle ich es mir für einen Menschen (ein ehemaliges Kind) vor, das einmal erfährt das jemand seine Bilder ins Netz gestellt hatte.
Es geht Vertrauen in die Selbstbestimmung verloren.
Wer einmal einen Wohnungseinbruch erlebt hatte, empfindet auch ähnlich.
Es muss nie wieder passieren aber das Vertrauen auf eine Privatsphäre, auf eine intime Sicherheit geht flöten. Und das für lange Zeit.

Für mich sind das zwei Gründe, mir beim (legalen!) Bilderkonsum Gedanken zu machen.
Georg, >60 ● Präferenz: wbl 8-12, mnl 6-10 caspar-ibichei@gmx.de
„Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ (Che Guevara)
Tom [DoppelM]
Moderator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 2545
Registriert: So 12. Feb 2017, 12:52

Beitrag von Tom [DoppelM] »

Hallo Caspar,
Caspar Ibichei hat geschrieben: So 15. Apr 2018, 15:07 Ich habe Nacktbilder von mir, die ich auch herumzeigen kann. Als das Gleiche aber die Polizei gemacht hatte, war ich nicht wirklich einverstanden damit. Ja, es wäre mir lieber gewesen, wenn ich das nie erfahren hätte.
Danke für diesen Erfahrungsbericht und diesen Vergleich,
Ähnlich sehe ich es zwischen Kindern und Eltern, wenn Kinder selber Bilder machen und sie rum zeigen ist es eine Sache, wenn die Eltern es aber machen stimme ich dir zu das die Eltern in dem Moment die Selbstbestimmung des Kindes außer acht lassen.

Von daher finde ich es wichtig Kinder in solche Entscheidungen, wem zeige ich welches Bild, mit ein zu beziehen damit das Kind da auch eine freie Meinung zu haben kann.
Benutzeravatar
Max
Administrator Emeritus
Beiträge: 5671
Registriert: Mo 28. Nov 2016, 19:53
Wohnort: Deutschland
Kontaktdaten:

Beitrag von Max »

Naches hat geschrieben: So 15. Apr 2018, 12:57
Mascha hat geschrieben: Sa 14. Apr 2018, 22:21 Also für MICH als Frau macht es in meiner Vorstellung einen erheblichen Unterschied, ob sich jemand auf ein ganz normales Photo von mir, z.B. ein Porträt, einen runterholt oder auf ein Nacktbild von mir, das irgendein Idiot ins Netz gestellt hat.
Und wenn du zweiteres auch nicht mitbekommst?
Naches, du vergisst womöglich gerade den Kontext: Auf Maschas Beispiel passt diese Frage, die Antwort würde mich auch interessieren, aber auf das eigentliche Thema nicht. Kinder, die vor einer Kamera vergewaltigt werden (oder genötigt/gezwungen werden andere Sachen zu machen), sehen die Kamera und du kannst davon ausgehen, dass sie sehr wohl (gleich oder später) wissen, was mit diesen Bildern geschieht (Verbreitung im Netz) und wozu sie da sind. Das heißt da gibt es die Option, die du ansprichst, gar nicht. Eher wäre die Umkehrung denkbar: ein konkreter Bildersatz ist durch Zufall tatsächlich längst nicht mehr im Netz aber das Opfer denkt die Bilder seien noch online.
♦ Ich: mnl ≈40 ♦ Präferenz: wbl 6-12, 20+ ♦ keywords: ADHS, Zeichnen, Bibel, Naturwissenschaften ♦
♦ Mein Buch: „Für ein Kinderlachen“ ♦ Mein Blog: Max’ 2 Cents

»Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien.« (Albert Einstein)
Benutzeravatar
Naches
Administrator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 1591
Registriert: Mo 6. Feb 2017, 19:11

Beitrag von Naches »

Wieso nicht?

Wenn Kinder in einem Livestream sich ausziehen, dann werden sie in den wenigsten Fällen daran denken, dass diese Streams aufgezeichnet und verbreitet werden.
Aus diesem Grunde finde ich den Vergleich ziemlich passend.
Was war jetzt noch gleich so schlimm daran jemanden zu lieben?
Sirius
Administrator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 2350
Registriert: Di 7. Feb 2017, 21:55
Wohnort: 127.0.0.1

Beitrag von Sirius »

Max hat geschrieben: So 15. Apr 2018, 19:48 Kinder, die vor einer Kamera vergewaltigt werden (oder genötigt/gezwungen werden andere Sachen zu machen), sehen die Kamera und du kannst davon ausgehen, dass sie sehr wohl (gleich oder später) wissen, was mit diesen Bildern geschieht (Verbreitung im Netz) und wozu sie da sind.
Ein Kind, dass vor einer Kamera missbrauch wird sieht erstmal nur die Kamera. Das heißt nicht zwingend, dass das Kind auch weiß was mit den Aufnahmen passiert, also ob sie verbreitet oder nur zum "persönlichen Gebrauch" des Missbrauchstäters verwendet werden. Von dem, was ich bisher gehört habe ist aber genau diese Ungewissheit Teil des Leids: also nicht zu wissen, ob die Aufnahmen verbreitet wurden, wie weit sie verbreitet wurden, ob sie noch im Umlauf sind, wie viele sie gesehen haben usw... Etwa sich bei jeder Person, der man begegnet fragen zu müssen, ob diese Person die Abbildungen vielleicht gesehen und sich dazu befriedigt haben könnte (wobei der letzte Punkt noch nicht einmal wesentlich sein muss). Diese grundsätzliche Ungewissheit stelle ich mir sehr schlimm vor.

Dazu kommt natürlich der immer wiederholte Machtentzug. Missbrauch ist ja grundsätzlich schonmal ein Machtentzug, und dadurch dass es komplett außerhalb des Einflussbereichs der dargestellten Person liegt wer diese Bilder alles sehen kann wird dieser Machtentzug immer ein Stück weit präsent und am Leben gehalten, solange die Aufnahmen davon im Umlauf ist.
Naches hat geschrieben: So 15. Apr 2018, 21:09 Wenn Kinder in einem Livestream sich ausziehen, dann werden sie in den wenigsten Fällen daran denken, dass diese Streams aufgezeichnet und verbreitet werden.
In dem Moment vielleicht nicht, aber irgendwann werden die Kinder aufwachsen, und dann wird ihnen wohl klar werden dass es möglich oder sogar wahrscheinlich ist, dass jemand den Livestream aufgezeichnet und verbreitet hat. Sprich die Aufzeichnung kann nur geschehen, weil die Kinder den vollen Umfang ihrer Handlungen nicht verstehen und überblicken können. Damit ist mit diesem Szenario doch auch immer ein Ausnutzen kindlicher Naivität und Unwissenheit verbunden, die ich auch für sehr verwerflich halte.
Gelöscht_01

Beitrag von Gelöscht_01 »

Dass man das überhaupt diskutieren muss in einem Forum, in dem die meisten von sich behaupten, Kinder zu lieben, ist mir unbegreiflich.
Tom [DoppelM]
Moderator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 2545
Registriert: So 12. Feb 2017, 12:52

Beitrag von Tom [DoppelM] »

Hallo Daniel, ich verstehe den Kontext deiner Aussage nicht, würdest du sie bitte näher ausführen.
Antworten