phantast hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 01:07
Patner/innen sind doch auch Teil der Gesellschaft, so wie Gesellschaft Teil von Partnerschaften ist. Und ähnlich sein (nicht gleich!) wollen wir uns in unserer Andersheit. All das sind keine Dinge, die sich ausschließen, sondern miteinander verbundene Bedürfnisse und Ebenen. Wir sind soziale Wesen, als verwandt erkannt zu werden in unserer Unterschiedlichkeit ist ein ganz grundlegendes Bedürfnis. Auf der Ebene der Regierungsform sind wir da noch gar nicht angekommen, aber dieser Bedürfnis haben auch Menschen in Diktaturen, oder? Selbst wenn sie unter dem Diktat der Individualität leben, wie wir es tun.
Entschuldigung, aber da habe ich ein anderes Bild von der Gesellschaft. Gesellschaften in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten haben sehr stark die Ähnlichkeit zwischen den Menschen propagiert (mit Vorstellung der Gesellschaft als erweiterte Familie bzw. als Organismus) und dabei aber das Anderssein von Minderheiten entweder ignoriert oder diese auch ausgegrenzt. Deshalb finde ich es auch gut, dass die Freiheit und die Individualität so einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft hat, auch wenn ich selbst als jemand, der eher Probleme mit sozialen Kontakten habe, es schwieriger habe, als wenn ich Jahrhunderte oder Jahrzehnte früher gelebt hätte. Das heißt übrigens überhaupt nicht, dass ich eine grenzenlose Individualität propagiere und ignoriere, wie wichtig der Zusammenhalt untereinander in der Gesellschaft ist. Denn es gibt bei uns in der Gesellschaft so viele Möglichkeiten der Gemeinschaft bei Vereinen, Parteien, Hilfsorganisationen etc., dass ich überhaupt nicht erkennen kann, dass wir unter einem "Diktat der Individualität" leben. Das einzige, was daran aus meiner Sicht erkennbar ist, dass es bei uns im Gegensatz zu den von mir genannten anderen Gesellschaften heute keinen Zwang gibt, sich in die Gemeinschaft einzubringen und das finde ich auch gut so.
phantast hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 01:07
Auf ähnliche Art komplex ist es mit Angeboten wie KTW. Als Prävention muss sich das Programm präsentieren, weil es sonst weder finanziert noch gesellschaftlich akzeptiert würde.
Das leuchtet mir schon ein, aber ohne deutlich zu machen, welche Möglichkeiten KTW neben der Prävention bietet, ist nicht nur für die Zielgruppe der Therapien, sondern auch für die Gesellschaft wichtig, denn wie sonst kann gesellschaftlich vermittelt werden, dass auch die psychische Gesundheit von Pädophilen wie für alle anderen Menschen mit psychischen Problemen sehr wichtig ist?
phantast hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 01:07
Heute wiederum bringt mich eine Therapie bei KTW meiner Meinung nach persönlich keinen Schritt näher zu öffentlicher gesellschaftlicher Akzeptanz - ich sehe es nicht so, dass das eine Art Eintritt dafür wäre. Wie kommst du darauf? Ich sehe nicht, dass wir an so einem Punkt wären, und es wäre auch nicht gut.
Das schließe ich aus Äußerungen von Personen, vor denen ich geoutet bin und den Erfahrungsberichten von anderen Pädophilen, wo ein großer Unterschied gemacht wird zwischen dem Erfahrungsaustausch bei Therapien und dem Austausch von Pädophilen hier im Forum bzw. privaten Austausch mit anderen Pädophilen, die man über dieses Forum kennengelernt hat. Während ersteres meist begrüßt wird, wird letzterem oft grundsätzlich misstraut, weil man davon ausgeht, dass Pädophile sich untereinander nur treffen, um zu planen, wie man Kinder missbraucht oder zum Austausch von Missbrauchabbildungen. Und in sozialen Medien habe ich oft die Forderung an Pädophile gelesen, sinngemäß "Macht eine Therapie, ansonsten bin ich nicht bereit, mich Euch weiter zu diskutieren".
phantast hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 01:07
Diese Erfahrung wäre, denke ich, auch sehr hilfreich, um sich politisch zu verhalten. Es gibt nicht da drüben "die Gesellschaft" und dann hier mich. Das sind keine Gegensätze, sondern beides enthält einander. Sexualität ist ihrem Wesen nach eine soziale Sache.
Natürlich bin ich auch ein Teil der Gesellschaft, doch bezogen auf meine Identität als Pädophiler werde ich bewusst oder unbewusst von der Gesellschaft ausgegrenzt. So muss ich z.B. meine Identität unter einem Pseudonym verstecken, weil ich ansonsten massive berufliche und persönliche Nachteile zu befürchten hätte wie dem Verlust des Arbeitsplatzes oder von Freunden aufgrund nur meiner sexuellen Neigung, für die ich nichts kann. Und das mit Sexualität als soziale Sache ist für Pädophile natürlich auch ein Problem, da sie nie ihre Sexualität bezogen auf ihre pädophile Neigung an einem Kind ausleben können und mit diesem auch keine Partnerschaft eingehen können. Das ist dann nur für die Pädophilen anders, die nicht exklusiv pädophil sind.
männlich, Präferenz für Mädchen zwischen 6 und 12 Jahren sowie erwachsene Frauen (18+), ganz vereinzelt auch für Jungen (zwischen 8 und 12 Jahren)