Cirilla, wenn Du ehrlich bist weißt Du nur zu gut, dass das nicht stimmt. Wenn jemand im GLF nicht "auf Linie" ist wird er rausgemobbt. Und auf Linie bedeutet so in etwa, Theorien von Einvernehmlichkeit anzuhängen (unter der Prämisse Fummeln statt Penetration) und sich bestenfalls soweit davon zu distanzieren, dass es unter den gegebenen gesellschaftlichen und gesetzlichen Vorzeichen nicht geraten ist, seine pädophile Sexualität Kindern zuzumuten. Man diese Vorzeichen aber gerne ändern würde, wenn das nur irgendwie möglich wäre. Kritik an dieser Meinung wird von einer weiten Mehrheit eingestampft, das Posten eines Artikels zu einem Liebesverhältnis zwischen einer 14-jährigen und einem 40-jährigen wird gefeiert. Für Rechtsfragen wird ernsthaft ein pädokrimineller Straftäter konsultiert ("der kennt sich da immer so gut aus") und es darf auch mal Werbung gemacht werden für die Auswanderung in Länder mit "weniger Pädo-Hysterie".Cirilla of Cintra hat geschrieben: ↑Mi 20. Okt 2021, 16:16 Das filtern kenne ich nur aus dem GSA. Bei uns kannste deine Meinung sagen.
In einem anderen Diskurs gibt es die Überzeugung "Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen". Oder zumindest die ideologische Grundlage dafür. Auch Einvernehmlichkeitstheorien sind keine Meinung, sondern die Basis für ein Verbrechen: die sexuelle Ausbeutung von Kindern. GSA lässt ebendiese Ideologie nicht zu. Aus guten Gründen.
Das, was mich im GLF und anderen "BL"/ GL"/ "CL"-Foren fassungslos macht sind im Grunde weniger die Aussagen über Einvernehmlichkeit als die Auslassungen. Es wird alles mögliche an den Haaren herbeigezogen, was als Beleg für die "gesellschaftlich unterdrückte Sexualität von Kindern" gelten soll. Ungeachtet der Tatsache, dass es sich in der Regel um besondere Fälle handelt, in denen ein junger Mensch sehr früh in die Pubertät - und wohl auch sehr früh wieder aus ihr heraus kam. Diese Fälle gibt es, Menschen sind verschieden, sh. der Artikel über die 14-jährige, bei der auch die Gerichte zu dem Schluss kamen, dass sie frühreif und gefestigt in ihrer Willensbildung war. Dass sie dennoch später die Schule abbrach und in vielerlei Schwierigkeiten geriet bebildert aber auch, dass ihr Onkel ihr mit dem Liebesverhältnis nicht wirklich etwas Gutes tat. Nur dieser Schaden hätte durch ein gerichtliches oder elterliches Verbot nicht mehr verhindert sondern, so befürchtete es zumindest das Gericht, nur noch verschlimmert werden können. Wie immer liegt die Verantwortung für den Schaden beim Erwachsenen, in diesem Fall dem Onkel!
Und: solche Fälle sind seltene Ausnahmen. Ansonsten trifft das zu, was Frank zum Thema Pubertät und Hormone bereits gut beschrieb.
Es werden also Einzelfälle in pervertierter Weise herangezogen, unter Ausblendung des Gesamtkontextes. Es gibt, so traurig das ist, Kinder, deren Familienleben dermaßen von Vernachlässigung und/ oder Gewalt geprägt ist, dass sie sich TROTZ des sexuellen Missbrauchs für ein Verhältnis mit einem pädophilen Täter entscheiden. Nicht WEGEN. Einige prominente Beispiele dafür gibt es z.B. in der Geschichte der Odenwaldschule - hier kann man in vielen Artikeln und einigen Büchern solche Aussagen heute Erwachsener gut nachlesen. Wieviel glücklicher hätten diese Kindheiten sein können, wenn die Lehrer und Heimerzieher in ihrer Rolle geblieben wären, den Kindern kindgerechte Liebe, Aufmerksamkeit und Grenzen geschenkt hätten, statt sie wie kleine Erwachsene zu behandeln und einige letztlich zur Manipulation ihres Penis zu überreden oder an dem ihren herumzufummeln.
Und dazu kommt die im Grunde schlimmste Art der Auslassung: es fehlen im GLF die Geschichten derer, die Missbrauch erlebt haben und bis heute an Traumatisierungen leiden, die aus dem Leben gefallen sind, die nicht wieder bzw. gar nicht erst Fuß gefasst haben, die damals mitgemacht haben, weil ihnen gesagt wurde "das sei ganz natürlich" und das wäre alles "aus Liebe" und die dennoch bis heute an Konzentrationsstörungen, Gefühlsschwankungen, Hyperarrousals, Flashbacks etc. leiden.
Es fehlt im GLF eine Auseinandersetzung mit kindlicher Sexualität auf der Höhe der heutigen Wissenschaft und dem, was in der Kleinkindpädagogik längst angekommen ist. Stattdessen wird es zugelassen, dass Pädokriminelle Studien aus den 80er Jahren posten, die ihnen als ideologische Grundlage für ihre Taten dienen, bis heute. Ohne zu benennen, aus welcher Ecke diese Studien kommen und wie ihre heutige Aussagekraft einzuschätzen ist.
In vielen Fällen muss ich sagen handelt es sich entweder um ein Komplettversagen der Moderation - oder das Ganze "soll so". Wie siehst Du es, Cirilla?
Du musst mich nicht mögen. Aber versuch mal zu verstehen, dass ich nicht "gesellschaftlich kritische Meinungen" degradiere, sondern dass ich eine rote Linie ziehe dort, wo es um den Schutz von Kindern geht. Und letztlich auch um die Chance, Pädophilie als sexuelle Neigung, die sich niemand aussucht, entstigmatisieren zu können. Den Bemühungen von Caspar, Max, Sirius und anderen, hier und in ähnlich ausgerichteten Projekten wie WsaM, KiH etc. erweist Ihr jedenfalls einen Bärendienst und das mit Verlaub, ärgert mich zuweilen. Zumal ich gerade bei Dir den Eindruck großer Naivität habe, vielleicht liest Du Dich in näherer Zukunft mal ein bisschen ein in die Geschichte und Aufarbeitung "pädophiler Bewegungen", die seit den 90er Jahren aufgedeckten Missbrauchsfälle - und die Zusammenhänge zwische beidem, um Dich künftig politisch besser verorten zu können.Cirilla of Cintra hat geschrieben: ↑Mi 20. Okt 2021, 16:16 Ich mag deine Art nicht, wie du andauernd versuchst, Menschen die gesellschaftlich "kritische" Meinungen vertreten, immer degradieren musst.
Das Schreiben in einem (Selbsthilfe)Forum unterscheidet sich von dem privaten Treffen einer Selbsthilfegruppe oder einer Gruppentherapie, denn wir schreiben in einem öffentlichen Raum. Verschiedene Menschen lesen mit, Wissenschaftler*innen, Medienvertreter*innen, aber auch Menschen ohne solche gesellschaftliche Rollen. Sorry to say, aber es reichen meiner Meinung nach 15 Minuten des sich Umschauens im GLF (und anderen bereits erwähnten Foren), um zu der Überzeugung zu gelangen, dass vieles dort hochproblematisch ist und dass man etwas dafür tun muss, dass solche pädophilen Gruppierungen keinen gesellschaftspolitischen Einfluss mehr bekommen.