Man braucht aber keine "Kindersexpuppe", um so eine Tat "einzuüben", das geht mit jeder beliebigen Puppe. Der kindliche Körper der Puppe spricht nur die pädophile Neigung an, damit der sexuelle Akt erfüllender ist. "Öffentlich angeboten" werden solche Puppen ja nun mitnichten, man findet sie ausschließlich auf mehr oder weniger obskuren Websites im Internet, es wird keine Werbung betrieben, und man muss nicht unerhebliche Hürden durchlaufen, um in den Besitz einer solchen zu kommen. Hieraus eine wie auch immer geartete Gefahr für Kinder abzuleiten, halte ich für fragwürdig, ebenso wie das geforderte Verbot von virtueller Kinderpornografie.
Dass jegliche Handlungen und auch entsprechende "Schriften" an/von/vor echten Kindern illegal sind, ist sicher für jedermann nachvollziehbar (egal, ob der- oder diejenige mit den Gesetzen einverstanden ist oder nicht), aber sobald es nicht mehr um echte Kinder geht, wird die Sache höchst fragwürdig. Wo wollen wir da die Grenze ziehen? Puppen sollen verboten werden, Zeichnungen auch? Aber die Fantasie soll noch erlaubt sein? Konsequenterweise müsste man auch jegliche "pädophilen Gedanken" verbieten, denn irgendwer könnte sich ja doch dazu verleiten lassen, das "Kopfkino" in eine echte Tat umzusetzen, wenn er mit der von Dir angeführten "klassischen pädophilen Wahrnehmungsverzerrung" unterwegs ist.
Meiner Meinung nach wird hier jedenfalls mit Kanonen auf Spatzen geschossen, schlicht und einfach, weil die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben ist. Ja, es hat Fälle gegeben, wo sich möglicherweise jemand an einer solchen Puppe "aufgegeilt" und sich dann an einem echten Kind vergangen hat. Aber es ist ein Trugschluss, daraus ableiten zu wollen, dass ein Verbot ein weiterer Schritt in Richtung Kinderschutz ist. Jemand, der sich an einem Kind vergeht, pfeift ohnehin auf alle Gesetze, also ist es mir lieber, dass die restlichen Betroffenen zu fiktivem Material greifen und so ihre Neigung ausleben, auch wenn der Gedanke daran für manch einen kaum erträglich ist.
Und wie Caspar schon sagte, für die meisten Pädos wäre so eine Puppe ohnehin nichts, aber allein die Tatsache, dass es für sowas extra ein Gesetz gibt, was zum Rundumschlag ausholt und alle "Schlupflöcher" schließen will, zeigt doch, dass man Pädophilen gegenüber keinerlei Verständnis hat und alle Betroffenen kriminalisiert. Ein legales Ausleben der Neigung wird zunehmend unmöglich, und die immer weiter zunehmende Stigmatisierung sorgt dafür, dass es für diejenigen, die beruflich oder im Privatleben mit Kindern zu tun haben und darin Erfüllung finden, sich stets in große Gefahr begeben, ihre Neigung zu offenbaren.