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Beitrag von d0f »

Was ist informed consent und warum ist das wichtig?
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Maximilian hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 18:16 "Liebe zum Menschen" halte ich für eine verlogene Phrase die ich nicht nötig habe.
Ob du sie nötig hast, lasse ich mal dahingestellt sein. Du heuchelst sie jedenfalls nicht.
Ich halte sie für essentiell. Und, Jungens sind auch Menschen.
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

d0f hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 19:21 Was ist informed consent ...
Eine Scnellerklärung bietet Wikipedia.
Informed consent in der Debatte um den sexuellen Missbrauch
Der Begriff Informed consent wurde seit dem Jahr 1979 vom amerikanischen Autor David Finkelhor als Begründung für eine generelle Ablehnung von Sex mit Kindern verwendet.[7] Finkelhor formulierte, dass Kinder und teilweise Jugendliche zwar willentlich in sexuelle Handlungen einwilligen können, dabei aber nicht die Tragweite einer solchen Zustimmung überschauen. Demnach stimmten sie der Handlung nicht wissentlich (informiert) zu, unabhängig davon, wem sie zustimmen. Finkelhor wies in seinen Studien zwar dramatische Schädigungen bei einem Großteil der Missbrauchsopfer nach, allerdings nicht bei allen. Er fand damit ein entwicklungspsychologisches Argument gegen sexuelle Handlungen mit Kindern, das sich nicht notwendig auf einen Schadensnachweis stützt und somit dem Opfer gegebenenfalls demütigende Untersuchungen erspart.[8]

Für die juristische Betrachtung des Sex mit Kindern als sexueller Missbrauch hat der Informed consent keine Bedeutung, in den meisten Staaten gilt ein Schutzalter, unter dem sexuelle Handlungen verboten sind.

Konterkariert wurde das Konzept des wissentlichen Einvernehmens von Proponenten (Befürwortern) pädophiler Beziehungen wie z. B. Walter Bärsch, Rüdiger Lautmann und Ernst Bornemann.[9]

Siehe auch: Pädophilie-Debatte der 1970er und 1980er Jahre und Pädophilie-Debatte 2013
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Simple consent ist wie wenn ich z.B. einem Kind anbiete, einen Fliegenpilz-Rausch auszuprobieren. Ich nehme es auch und erzähle wie cool es ist. Das Kind ist neugierig und will es gemeinsam ausprobieren. Das Kind weiß nicht was für ein Risiko es eingeht (Schmerzen, Übelkeit, als unangenehm empfundener Rauschzustand, psychische Langzeitfolgen, evtl. Gesundheitsrisiko bei Überdosierung,...).

Und: das Kind weiß ebenso nichts über die gesellschaftliche Bedeutung von Drogen. Es kann nicht einschätzen, dass es selbst und seine Eltern ihren guten Ruf verlieren, wenn öffentlich wird, dass ihr Kind Drogen genommen hat, dass möglicherweise das Jugendamt auf den Plan gerufen wird (was nichts schlechtes heißen muss, aber dennoch von Betroffenen oft so empfunden wird), dass es eventuell Probleme in der Schule nach sich ziehen könnte, dass die Eltern sauer auf es sind, dass Teile oder die ganze Peergroup das bescheuert finden und es das spüren lassen, dass das möglicherweise das Ende der Beziehung mit diesem Erwachsenen bedeuten würde, dass dieser ernste Probleme mit dem Gesetz bekäme, würde es herauskommen etc etc. Möglicherweise führt das auch dazu, dass das Kind niemandem darüber erzählen wird. Vor allem auch weil vermutlich der Erwachsene dem Kind einschärfen wird es dürfe aber niemandem über die coole Sache erzählen.

"Informed consent" wäre, wenn das Kind über all das Bescheid wüsste und es dennoch wollen würde... und dies ist eben der utopische Fall. Denn:
Zum einen wird das Kind allein schon aus der Tatsache, dass ein Mensch den es liebt und dem es vertraut das selbst nimmt, ableiten, dass es nicht so ein großes Risiko sein kann.
Zum anderen kann ein Kind von sagen wir zehn Jahren nicht die gesellschaftliche Bedeutung und die Konsequenzen von Dingen die stark mit Tabus und Scham verknüpft einschätzen.

Das heißt selbst wenn der betreffende Erwachsene dem Kind vorher ausführlich über alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen erzählen würde, könnte das Kind entwicklungsbedingt dennoch nicht mit der gleichen Rationalität entscheiden ob es das will oder nicht wie ein Erwachsener. Allein schon deshalb weil ihm Erfahrungen mit solchen Dingen fehlen und es sie nicht einordnen und genauer Risiken einschätzen kann.

Das Beispiel Sexualität hat teils die gleichen, teils andere Risiken und Nebenwirkungen.
Maximilian
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Registriert: Sa 16. Feb 2019, 02:13

Beitrag von Maximilian »

Caspar Ibichei hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 20:16
Maximilian hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 18:16 "Liebe zum Menschen" halte ich für eine verlogene Phrase die ich nicht nötig habe.
Ob du sie nötig hast, lasse ich mal dahingestellt sein. Du heuchelst sie jedenfalls nicht.
Ich halte sie für essentiell. Und, Jungens sind auch Menschen.
Oft genug sind leider die, die ihre "Liebe zum Menschen" statt zu konkreten Menschen deklarieren, diejenigen, die Spitzenplätze in der Liste der Massenmörder einnehmen. So wie Stalin und Co.

Ich sehe gerade in Deiner Signatur ein Zitat von einem solchen Menschenliebhaber, Che Guevara. Da gibt es eine nette Story. Die Gruppe saß irgendwo in den kubanischen Bergen rum und beschloss, dass einer der ihren Feigheit vor dem Feind oder was auch immer gezeigt habe und deswegen die Todesstrafe für ihn beschlossen. Nur, wer sollte das Todesurteil ausführen? Irgendwie wollte das keiner. Außer eben unserem Menschenliebhaber, der das Urteil dann ausführte. Das war eines der Schlüsselereignisse, die ihn dort zur Führungsfigur machten. Ich hatte in meiner Jugend auch mal so ein Che Poster im Zimmer, kann also nachvollziehen, wieso man sich den als Vorbild oder so wählt.
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Dune
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Beitrag von Dune »

anon hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 17:28 Dune, dass man nicht von gewolltem Sex sprechen kann, solange kein "informed consent" vorliegt, das hast du jetzt für dich so definiert.

"Nach den Gesetzen der Logik..." Nein, nicht nach den Gesetzen der Logik, sondern nach deiner Definition und deinen Prämissen. Andere Personen haben mitunter andere Definitionen und Prämissen als du, aber sie sind deswegen nicht per se fehlerhaft.
Ich fühle mich geehrt, dass du mir offenbar die selbständige Erarbeitung wissenschaftlicher Konzepte zutraust.

Ich muss dich allerdings diesbezüglich enttäuschen, ich gebe lediglich entwicklungspsychologische Erkenntnisse wieder.

Dass die Unmöglichkeit von „gewolltem Sex“ zwischen Erwachsenen und Kindern für den ein- oder anderen pädophilen Einvernehmler mit schmerzlicher Verleugnung verbunden sein mag, ist mir bewusst, ändert aber nichts an der Tatsache, dass sexueller Missbrauch immer einen schwerwiegenden und vom Erwachsenen willentlich in Kauf genommenen Eingriff in die gesunde Entwicklung von Kindern darstellt und insofern nichts mit Liebe zu tun hat.
"Schmerz gehört zum Leben, er lässt sich nicht immer vermeiden. [...] Leid entsteht, wenn Menschen daran festhalten, was sie wollen, und sich weigern, das anzunehmen, was sie haben."
- Aus: Herausforderung Pädophilie


"[...] stop feeling so [...] sorry for yourself."
- James Peak: Stupid Brain
anon

Beitrag von anon »

...
Da mein erster Beitrag schon wieder gelöscht wurde, soll das hier auch mein letzter sein. ...
[Mod: Richtig. Vergiss es.]
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Buzz
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Beitrag von Buzz »

Dafür das hier eigentlich nur noch um Selbsthilfe gehen soll, wird hier erstaunlich viel über etwas diskutiert was Grundkonsenz sein sollte.
Straight Edge Childlove
d0f

Beitrag von d0f »

Mascha hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 22:04 Zum anderen kann ein Kind von sagen wir zehn Jahren nicht die gesellschaftliche Bedeutung und die Konsequenzen von Dingen die stark mit Tabus und Scham verknüpft einschätzen.
Nun nehmen wir mal an Pädophilie wäre nicht mit solch einem Tabu verknüpft. Dann wären die Konsequenzen null?
Mascha hat geschrieben: Sa 29. Aug 2020, 22:04 Allein schon deshalb weil ihm Erfahrungen mit solchen Dingen fehlen und es sie nicht einordnen und genauer Risiken einschätzen kann.
Jedem fehlen Erfahrungen wenn man noch keine gemacht hat.
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

d0f hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 22:09 Jedem fehlen Erfahrungen wenn man noch keine gemacht hat.
Du musst nicht in einem Feuer stehen um zu erfahren dass es heiß sein könnte.
Da reichen auch die übermittelten Erfahrungen anderer.

Und ich, als Erwachsener, sollte wissen dass sich ein Kind am Feuer verbrennen kann und versuchen es vor solchen Erfahrungen zu schützen.
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