Umgang mit der sexuellen Präferenz des Partners

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Mviici

Umgang mit der sexuellen Präferenz des Partners

Beitrag von Mviici »

Hi.
Ich habe mich mit dem Thema noch nie genauer auseinander gesetzt und bin beim verzweifelten Googlen hier gelandet.
Ich weiß grade nicht wo ich anfangen soll und hoffe ein wenig auf Tipps.
Ich bin Anfang 20 und lebe in Partnerschaft mit einem 22 Jährigen Mann. Er hat mir zu Beginn der Beziehung bereits mitgeteilt,
ich wäre ihm eigentlich zu alt. Hat später jedoch gesagt, das sei ein Witz gewesen. Seine Freundinnen vor mir waren alle
in unserem Alter, mit Ausnahme einer jetzt 17 Jährigen. So weit so gut. Dass mein Partner sich von ca. 15 Jährigen sexuell angezogen fühlt,
daraus macht er kein Geheimnis. Er redet sehr viel darüber. Dabei kommt es nicht so sehr auf das Äußerliche an, sondern vorallem auf das Alter.
Junge Mädchen attraktiv finden ist so weit noch nichts verwerfliches. Seit ca. zwei Wochen nutzt er jedoch eine recht bekannte App, auf der man Bilder teilt. Ich habe ihn darauf angesprochen, dass er dort fast ausschließlich Mädchen im Alter von 12 und 13 folgt und speziell nach solchen sucht,
die sich etwas freizügiger präsentieren. Darauf angesprochen offenbarte er mir vor ein paar Minuten, sich vorallem von Mädchen in diesem Alter angezogen zu fühlen. Dass ich mir darüber je doch keine Gedanken machen müsste, weil er "doch eh keine" abbekommen würde. Ich mache mir aber Gedanken.

Ich liebe meinen Partner und habe nicht vor ihn zu verlassen. Aber ich habe auch Angst. Er hat bereits mehrfach geäußert, mit 14, 15 Jährigen Mädchen sexuellen Kontakt haben zu wollen, wenn eine bereit wäre und wir kein Paar. Oder ich ihm das "erlauben" würde. Sein Wunsch danach verstärkt sich immer dann drastisch, wenn wir beispielsweise im Schwimmbad sind. Dann spricht er pausenlos über Stunden hinweg darüber. Deutet auf Mädchen, die deutlich erkennbar das 16. Lebensjahr noch nicht erreicht haben und was ihn an diesen Mädchen stimulieren würde. Ihm selbst ist sein Verhalten nicht mal richtig aufgefallen. Ich war in gewisser Weise also zwar gewarnt, jedoch nicht im Ausmaß von 12 Jährigen Mädchen.
Es wird nicht unbedingt leichter dadurch, dass ich psychisch erkrankt bin und er, wenn es mir schlecht geht, Dinge äußert, die einem "da brauchst du dich nicht wundern" sehr ähnlich sind.

Ich bin selbst früheres Missbrauchsopfer und offengestanden absolut überfordert. Wie gehe ich damit um, wenn er seine sexuelle Präferenz gegenüber 12 Jährigen über Dinge wie besagte Fotoapp oder Schwimmbadbesuche weiter verstärkt? Für ihn ist das kein Grund solche Aktivitäten zu meiden, im Gegenteil. Die Anwesenheit von Mädchen in diesem Alter iset noch ein guter Grund dafür. Und was soll ich tun, wenn sein Verlangen danach weiter geht? Meines Wissens nach geht er nicht weiter als "gucken" im Schwimmbad oder Internet. Und die haben ja alle noch was an. Aber wie soll ich damit umgehen, wenn er irgendwann den Wunsch äußert, zu Videomaterial oder ähnlichem über zu gehen. Ich traue ihm das nicht zu, aber der Gedanke macht mir angst. Therapien oder ähnliches kommen für ihn nicht in frage. Dazu hat er sich bezogen auf etwas anderes schon mehrfach ablehnend geäußert. Er sieht seine sexuelle Präferenz zu dieser Altersklasse als normal an, oder zumindest nicht als ungewöhnlich.


Gibt es hier Menschen, die in Partnerschaft mit Leuten leben, die ähnliche sexuelle Vorlieben aufweisen? Wie geht ihr damit um? Gegenüber eurem Partner aber auch gegenüber euch selbst?

Möglich, dass ich jetzt zu viel geschrieben habe, aber ich bin absolut planlos grade.
Falls jemand antwortet schon mal vielen Dank.
Ich wünsche allen noch einen schönen Tag
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Frank Denker
Moderator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 2315
Registriert: Di 31. Jan 2017, 19:33

Beitrag von Frank Denker »

Hallo Mviici,

Danke, dass Du so viel und detailliert geschrieben hast. Dadurch kann man sich wenigstens einen kleinen Einblick in Eure Situation verschaffen.
Ich glaube auch, dass Du nicht hierher gefunden hast, um solche Dinge zu hören wie "...ich weiß da leider auch nicht weiter, aber ich fühle mit Dir...", wie man es auf diversen "ich-habe-eine-Frage-Plattformen" häufig liest...
Dir ist sicherlich klar, dass Du mit unangenehmen Fragen und Meinungen konfrontiert werden wirst? Unangenehm deshalb, weil Dir möglicherweise Deine eigenen Antworten darauf nicht gefallen werden.
In jedem Fall hast Du Dir keine leichte Aufgabe vorgenommen!

Ich bin gut 30 Jahre älter als Du und seit ebenso vielen Jahren mit meiner Frau verheiratet. Ich weiß nicht, ob wir damals eine Chance für ein gemeinsames Leben gehabt hätten, wenn mir meine pädophile Neigung schon damals bewusst gewesen wäre.
Wie das bei Dir aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Auf persönlichen Empfindungen aufbauende Ferndiagnosen können völlig daneben liegen! Deshalb versuche ich ein paar Dinge aus Deinem Text aufzugreifen. Wenn Du Dir dann darüber Gedanken gemacht hast, wenn Du vielleicht den einen oder anderen Tipp, der bestimmt auch noch von anderen kommen wird, ausprobiert oder verworfen hast, dann wirst Du aufgrund Deiner eigenen Antworten und Erfahrungen Deine/Eure Entscheidungen treffen und leben müssen...

Mir ist vor allem eines aufgefallen:
Dein Freund gibt sich seinen Fantasien völlig hin, lebt in diesen selbst in Deinem Beisein und bekommt scheinbar überhaupt nicht mit, wie es Dir dadurch und dabei geht?
Mviici hat geschrieben: Do 4. Okt 2018, 01:11 Dann spricht er pausenlos über Stunden hinweg darüber. Deutet auf Mädchen, ... und was ihn an diesen Mädchen stimulieren würde. Ihm selbst ist sein Verhalten nicht mal richtig aufgefallen.
(unterstrichen von mir)

Es drängen sich mir mehrere Fragen auf:
  • Warum ist er mit Dir zusammen? Schließlich gehen seine Interessen doch sichtlich in eine andere Richtung:
    Mviici hat geschrieben: Do 4. Okt 2018, 01:11 ... sexuellen Kontakt ..., wenn eine bereit wäre und wir kein Paar...Oder ich ihm das "erlauben" würde.
  • Warum bist Du mit ihm zusammen, obwohl Du weißt, dass Du für ihn (im Moment?) gar nicht das Ziel seiner Wünsche bist?
  • Hast Du ihm gegenüber schon einmal "Stopp" gesagt, wenn er wieder "stundenlang darüber redet"? Hast Du ihm schon einmal gesagt, dass er Dir damit weh tut? Wie hat er reagiert?
  • Ist sein Wunschdenken tatsächlich nur Wunsch? Schließlich kenne ich das auch von mir, dass der Wunsch nach (erwachsener) Partnerschaft mit einem jungen Mädchen in mir nach wie vor vorhanden ist. Allerdings ist mir die Realität bewusst, dass ein paar unerfüllbare Wünsche das eigene Leben nicht weniger lebenswert machen.
    Oder ist sein Wunschdenken reales Ziel?
    Mviici hat geschrieben: Do 4. Okt 2018, 01:11 ...wenn eine bereit wäre...
  • ...
_____________

Mir ist klar, dass es viele unterschiedliche Lebensweisen gibt - auch in Partnerschaften.
Deshalb ist mein Beispiel tatsächlich nur eines von vielen:

Ich liebe meine Frau!
Es ist eine tiefempfundene Liebe!
Es tut mir immer wieder leid, wenn ich ihr Sorgen bereite! Im Zusammenhang mit meinen pädophilen Gefühlen kann ich das leider nicht immer verhindern...
Also war ich schon seit vielen Jahren nicht mehr mit ihr im Schwimmbad. Ich muss es ihr ja nicht noch "auf die Nase binden" wie sehr die Mädchen meine Aufmerksamkeit in den Bann ziehen. Und alleine hingehen, um zu gucken??? Ganz ehrlich! Man begegnet Mädchen auch an anderen Orten!
Ich erfreue mich weiterhin an Bildern von hübschen Mädchen. Doch ich halte dieses von meiner Frau fern. Es hat mir gereicht, einmal diesen enttäuschten Blick von ihr zu sehen, als sie vor einigen Jahren mal plötzlich hinter mir am PC stand. Sie hat noch immer mit dem Gedanken zu tun, nur "2. Wahl" zu sein...
(Bevor jetzt der "Aufschrei durch die Massen" geht: google findet genug legale Bilder...)

Ich weiß, warum ich mit meiner Frau zusammen bin.
Warum sie mit mir zusammen ist/bleibt, glaube ich zu wissen. Es ist jedoch für sie ein "Leben mit akzeptierten Abstrichen". Und ich versuche, ihr dieses so "leicht wie möglich " zu machen - ohne mich dabei selbst aufzugeben!
Auf dieser Basis können wir unsere Liebe zueinander mit meiner Neigung verbinden.

Wie sieht das bei Euch aus?

Gruß
Frank Denker


P.S.
Deine Sorgen bzgl. "...weitergehendem Video-Konsum..." will ich nicht unter den Tisch fallen lassen. Doch ich glaube, dass Ihr gemeinsam vor allem an der Grundlage anfangen müsst, wodurch sich so manches dann auch von selbst "erledigt". Und diese Grundlage ist das "sich-Bewusst-machen", wie ihr beide und auch wie jeder für sich mit dieser Thematik aktuell umgeht und zukünftig umgehen will/wird.
Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?
Aiko
Gesperrt
Beiträge: 3762
Registriert: Mi 3. Mai 2017, 15:37

Beitrag von Aiko »

Er hat bereits mehrfach geäußert, mit 14, 15 Jährigen Mädchen sexuellen Kontakt haben zu wollen, wenn eine bereit wäre
Was vollkommen Legal wäre.
Er sieht seine sexuelle Präferenz zu dieser Altersklasse als normal an, oder zumindest nicht als ungewöhnlich.
Ist es auch. So ziemlich jeder ausser Kernpädos wird von pubertären angesprochen. Evolutionär bedingt normal.

Es ist aber nicht die feine Art vor dir so zu reden wenn es dir offensichtlich unangenehm ist.
Gast

Beitrag von Gast »

Das was du beschreibst ist eher eine Hebephile Neigung, die ist nich als Störung klassifiziert. Erst wenn Kinder vor der Pubertät sind, spricht man von Pädophilie.
Sex mit Jugendlichen ab 14 ist in Deutschland weitgehend legal.

Wie es wirklich in ihm aussieht und was er sich wirklich anguckt ist seine Sache, wenn ihr nicht zusammen wohnt.
Mit 22 wusste ich auch nicht auf welche Altersklassen ich stehe und musste das wirklich hart recherchieren. Heute habe ich das nicht mehr nötig. 3D... ach lassen wir das.
Er redet sehr viel darüber. Dabei kommt es nicht so sehr auf das Äußerliche an, sondern vorallem auf das Alter.
Wieso macht er das mit dir, hat er sonst niemanden? Wenn du es magst ist es okay, aber normalerweise gehört sowas unter Männer. Das ist plump ausgedrückt, dient aber dem Beziehungsfrieden. So wie Selbstbefriedigung. Das muss sein.

Ich würde sagen, dass es keinen Unterschied macht auf welches Alter er steht, wenn er dich damit zu labert und du das nicht willst und dich nicht gut dabei fühlst. Das passiert sicher in jeder Beziehung und ist nicht so toll, es sei denn es ist ausgehandelt und man hat eine Vereinbarung.
Wenn es zB um Kleidung geht, die schöne Menschen, welchen alters auch immer, tragen und die reizvoll für mich ist, dann kaufe ich das für meine Partnerin. Egal ob Kinderunterwäsche oder einen Lackbüstenhalter. Wir haben das nach einigen Jahren ganz gut gelöst. Ich lasse sie immer spühren, dass sie meine Nummer 1 ist. Vielleicht nicht immer sexuell aber das teile ich einfach nicht mit.


Wie geht es dir emotional im Schwimmbad mit ihm? Hast du ihm das mal gesagt? Falls ja, reagiert er angemessen?

ich psychisch erkrankt bin
Ich bin selbst früheres Missbrauchsopfer
Ich glaube diese Paarung ist nicht selten. Das ehemalige Opfer (oder bist du es noch?) und der auf pubertierende Stehende. Wahrscheinlich rät dir jeder Fachmann die Beziehung zu beenden, sofern du nicht allzu coabhängig bist.

Ist ihm überhaupt bewusst, dass er dich da triggern kann?
Was gibt es denn positves an ihm und der Partnerschaft?
Hast du deine Geschichte soweit verarbeitet, dass du dich um seine kümmern kannst und auch willst?

[Mod: (Themen-Fremdes gelöscht)]
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GSA-Team
SuH-Team
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Beitrag von GSA-Team »

Hinweis an alle und vor allem die Gäste:
Danke für Eure Unterstützung. Aber bitte bedenkt, dass dieses hier ein öffentlich einsehbarer Bereich ist, und vermeidet deshalb Themen-fremde Zusatzinformationen, welche sehr schnell selbst zum Bestandteil einer Diskussion werden können und somit das eigendliche Thema in den Hintergrund drängen.

Danke!
Rubricappula
Moderator Emeritus (Inaktiv)
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Registriert: Di 12. Dez 2017, 20:50

Beitrag von Rubricappula »

Hallo Mviici.

Zuerst möchte ich zwar ebenfalls anmerken, dass es sich bei der genannten Altersspanne um Pubertierende handelt und demnach der Begriff Hebephilie passender wäre, ob das nun eher die Norm unter Männern ist oder nicht sei mal dahingestellt. Was mich daran allerdings stutzig macht ist, dass dein Freund mit der Zeit mit dem Alter weiter heruntergeht, so als würde er deine Reaktion austesten wollen. Mir stellt sich da die Frage wie jung eigentlich zu jung für ihn wäre oder ob er nicht doch auch pädophile Neigungen haben könnte und er sich das ganze sozusagen damit "schönredet" um sich selbst gegenüber noch als "normal" dazustehen.

Was mir außerdem auffällt ist die unsensible Art wie er mit dir und deinen Gefühlen umgeht. So ziemlich jeder findet andere Menschen als den Partner (auch) attraktiv, das ist völlig okay. Aber es ist nicht okay das dem Partner andauernd unter die Nase zu reiben, schon gar nicht, wenn diesen das verletzt. Hast du ihn mal gefragt warum er dir das erzählt? Oder einfach das gleiche mit anderen Männern gemacht, ala "Schau mal der Typ da hinten hat aber einen knackigen Po...Da würde ich auch gerne mal reinkneifen..." und geguckt wie er darauf reagiert? Sowas gehört sich meiner Ansicht nach einfach nicht und zeugt von mangelndem Respekt dem Partner gegenüber, manche verstehen das erst, wenn sie es selbst mal erleben.
dass ich psychisch erkrankt bin und er, wenn es mir schlecht geht, Dinge äußert, die einem "da brauchst du dich nicht wundern" sehr ähnlich sind.
Dann kommt auch noch dazu, dass er dich und deine Probleme generell nicht ernstzunehmen scheint.

Er versucht dir ja fast schon ein schlechtes Gewissen zu machen, nur weil du nicht seiner Traumvorstellung entsprichst - das ist nicht dein Bier, sondern seins. Ich weiß, es ist schwer, aber manchmal muss man dem anderen auch mal klare Grenzen aufzeigen. Will er mit dir zusammen sein oder nicht? Liebt er dich überhaupt? Was hat er an dir? Und im Gegenzug, was hält dich bei ihm? Beantworte dir diese Fragen für dich selbst und schau ob ihr eure Probleme gemeinsam lösen könnt und wollt. Manchmal ist es doch besser getrennte Wege zu gehen.

Deinen Erzählungen nach wirkt er unzufrieden und hätte viel lieber ein jüngeres Mädchen an seiner Seite, aus mangelnden Möglichkeiten bleibt er bei dir, behält sich aber die Option offen, dass du ihm einen Seitensprung in der Altersklasse (ich hoffe mal ganz stark, 14+)erlaubst. Im Grunde wartet er also bloß darauf was passenderes zu finden.
Gibt es hier Menschen, die in Partnerschaft mit Leuten leben, die ähnliche sexuelle Vorlieben aufweisen? Wie geht ihr damit um? Gegenüber eurem Partner aber auch gegenüber euch selbst?
Zu deinen Fragen: Bei meinem Partner und mir ist es umgekehrt. Auch er ist als Kind Missbrauchsopfer gewesen und oft mit meiner Neigung überfordert. Ich versuchte vorsichtig mit ihm darüber zu sprechen und nur, wenn er gerade empfänglich dafür ist. Ich versuche ihm näherzubringen was ich empfinde und ihm zu zeigen, dass es keine Gefahr für unsere Beziehung darstellt, weil ich ihn liebe. Ich versuche ihn nicht zu triggern, was sich natürlich nicht immer vermeiden lässt, es ist eben eine schwierige Konstellation an sich und gerade einem früherem Missbrauchsopfer verlangt man da einiges an Empathie und Offenheit ab, das verstehe ich. Aber es ist möglich, wenn der nötige Respekt und allgemein die Basis einer funktionierenden Beziehung vorhanden ist.
...Es scheint mir, daß ein Mensch, bei dem allerbesten Willen, unsäglich viel Unheil anstiften kann, wenn er unbescheiden genug ist, denen nützen zu wollen, deren Geist und Wille ihm verborgen ist...
-Friedrich Nietzsche
MViici

Beitrag von MViici »

Hi,
dann versuch ich mal die Fragen flächendeckend so gut wie mir möglich zu beantworten.

Das mein Freund offen bekundigt, von wem er sexuell angezogen ist und das auch sehr schonungslos detailiert, ist nicht neues. Er ist der Ansicht,
ich solle mich dann Freuen, dass er mir das überhaupt mitteilt. Bei diesem Verhalten im Exzessiven (hauptsächlich im Schwimmbad) habe ich ihn auch jedes Mal darauf angesprochen. Was teilweise mehrere Wochen Funkstille zur Folge hatte. Er ist der Ansicht, ich solle dankbar sein, dass er überhaupt mit mir zusammen ist (wegen meiner psychischen Erkrankung). Zudem wolle ich sein Leben kontrollieren, wenn ich ihn bitten würde, vor mir nicht mehr so viel darüber zu sprechen. In solchen Streitsituationen äußert er aber auch Dinge wie, ich solle zu dem Menschen gehen, der mich missbraucht hat und er wünsche mir ein schönes Leben mit ihm. Oder, dass ich mir angetane Gewalt verdient hätte. Wenn er dann nicht mehr hoch aggressiv ist, bemerkt er seinen Fehler aber. Entschuldigen tut er sich jedoch nie. Ich persönlich bin der Ansicht, er ist selbst psychisch nicht unbelastet, wegen schwerer Kindheit und Gewalt (nicht sexueller Natur). Aber auch davon kann man nicht sprechen, ohne unmittelbar verbal angegriffen zu werden. Er hat einfach eine massive Abwehrhaltung.

Er selbst ist sich seiner sexuellen Präferenz bewusst, sagt aber er lebt sie nicht aus, solange er nicht unmittelbar Sex mit einer 12 Jährigen hat. Dazu muss man aber erwähnen, dass Dinge wie das Tauschen von intimen Fotos und Gespräche über Dinge, die man bei Gemeinsamen Sex machen würde, für ihn normal und völlig okay sind. Auch mit anderen als dem Partner. Wir haben uns einmal deswegen getrennt, weil ich ihn dabei mir einer 14 Jährigen erwischt habe. Das war auch das einzige mal, dass er gesagt hat, er würde mich lieben.

Wieso er mit mir zusammen ist, ist eine ziemlich gute Frage, auf die ich keine Antwort habe. Wir haben uns aus einer Freundschaft + entwickelt. Das Wort Liebe benutzt er nicht. Grundsätzlich. Er trifft dann Aussagen wie "ich hab dich lieb". Aber nie "ich liebe dich". Das begründet sich auf mehrere gescheiterte Beziehungen vor mir. Er gibt an, sich das Gefühl nicht eingestehen zu wollen und dieses Wort nicht mehr sagen zu wollen. Wenn ich direkt Frage, warum er überhaupt noch eine Beziehung mit mir führt, gibt er keine Antwort. Entweder dass, oder sagt Dinge wie "wenn ich nicht mit dir zusammen sein wollte, hätte ich dich meinen Freunden früher nicht so schnell vorgestellt".

Ich gebe zu, auch Persönlichkeitsstörungsbedingt, stark abhängig von meinem Partner zu sein. Aber ich liebe ihn sehr und würde ihm auch gerne helfen. Nur fällt mir Momentan der Umgang damit noch ein wenig schwer. Ich hoffe sehr, dass das mit der Zeit für mich klarer wird.

Grüße,
Vici
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Zidane
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Beiträge: 3024
Registriert: So 13. Mai 2018, 14:27

Beitrag von Zidane »

MViici hat geschrieben: Sa 6. Okt 2018, 23:26 Ich gebe zu, auch Persönlichkeitsstörungsbedingt, stark abhängig von meinem Partner zu sein. Aber ich liebe ihn sehr und würde ihm auch gerne helfen.
Hallo Vici,

ich habe mich mal eingelesen, und in mir kommt beim Lesen nur auf, dass dein Partner dich emotional missbraucht, und du dies durch "erlernte" Strukturen deiner Kindheit zulässt! Daher auch meine vehemente und direkte Antwort!

[Mod: (Anmerkung der Moderation:
Es fehlt für Nachfolgendes ein Zusatz in folgender Form:
"Es kann sein, dass ich mich täusche. Wenn es so ist, dann schreibe das bitte. Aber mein Eindruck ist, dass...")]


[Mod: (...)]
[Mod: (entfernt, Regel 12)]

Er liebt dich nicht, sondern benutzt dich als Schild für die Gesellschaft, damit er aus jeglichen Verdacht raus gehalten werden kann! Frei nach dem Motto, ich habe ja eine Freundin und bin daher kein Kinderschänder!

Warum er sich nicht kontrollieren lassen will, ist auch dem geschuldet, dass er dich kontrolliert! Er bemerkt deine Abhängigkeit von ihm und manipuliert dich!

Als ich mit meiner Ex zusammen war, war mir klar, dass ich sie liebte und versucht habe, alles zu tun, damit es ihr gut ging! Das ist bei dir aber überhaupt nicht der Fall! Er demütigt dich, indem er dir ständig seine sexuellen Wunschvorstellungen aufzeigt, mit denen du aber nichts zu tun hast!

Er ist auch nicht bereit etwas zu ändern! Und damit wird sich auch deine Situation nicht ändern!

Ich kann mir gut vorstellen, dass du mich dafür hassen wirst. Und ich gebe dir auch das Recht dazu!

Aber, wenn du deine Situation ändern willst, dann kannst nur du es! Ich lese auch stark heraus, mit wie wenig Selbstvertrauen du ausgestattet wurdest! Dein erlebter Missbrauch hat dir dein Vertrauen genommen! Dein erlebter Missbrauch hat dir dein Selbstwertgefühl genommen! Du schaust in den Spiegel und hältst dich bestimmt für ein hässliches Mädel, was es nicht anders verdient hat! Und dein Partner hat nichts besseres zu tun, als genau in diese Kerbe einzuschlagen!

Wie oft habe ich nicht nur gehört, sondern auch erlebt, wie Frauen, die als Kinder geschlagen wurden, sich immer wieder Partner suchen, die ähnlich dem Vatertyp sind und wieder prügeln! Ist dein Partner vom Typus ähnlich die deines Peinigers? Hast du mal darüber nachgedacht als Überlebende?

Bist du eigentlich selber in Behandlung? Was ich raus höre, ist doch, dass du damit bis heute nicht abgeschlossen hast, und irgendwie weiterhin darunter leidest!


Und meine Vorschläge ganz konsequent:

- Sage ihm in aller Deutlichkeit, dass er aufhören soll, vor dir über die Mädchen zu schwärmen!
- Suche dir eine Therapie um dein Selbstwertgefühl aufzubauen
- Trenne dich notfalls von deinem Partner, wenn nicht schnell eine Veränderung eintritt! Er tut dir NICHT gut!
- Such dir Freundschaften, mit denen du quatschen und Spaß haben kannst! Dies fehlt dir!
- Mache dir klar, dass die wichtigste Person für dich DU selber bist!

Ich spüre in deinen Texten Depressionen! Lass sie nicht übermächtig werden und suche dir Hilfe! Du bist es wert!

Liebe Grüße
Zidane
"Wenn zwei Menschen immer dasselbe denken, ist einer von ihnen überflüssig!" - Winston Churchill (1874 - 1965)
"Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln." - Astrid Lindgren (1907 - 2002)

:)
Rubricappula
Moderator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 1090
Registriert: Di 12. Dez 2017, 20:50

Beitrag von Rubricappula »

Ich sehe das genauso wie Zidane. Tut mir Leid, aber das ist meiner Meinung nach absolut keine gleichberechtigte Beziehung.
...Es scheint mir, daß ein Mensch, bei dem allerbesten Willen, unsäglich viel Unheil anstiften kann, wenn er unbescheiden genug ist, denen nützen zu wollen, deren Geist und Wille ihm verborgen ist...
-Friedrich Nietzsche
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Mascha
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Beiträge: 3607
Registriert: Sa 6. Mai 2017, 07:55

Beitrag von Mascha »

Ich schließe mich den beiden vor mir an. Ich muss sagen beim Lesen wie du deine Beziehung beschreibst wurde ich zwischendurch richtig wütend auf deinen Partner.

In meinen Augen geht es bei Euch gar nicht vor allem um das Thema Pädophilie oder Hebephilie. Wenn ihr beide 50 Jahre alt wärt und er würde permanent nach 20-jährigen schielen und sich dir gegenüber so verhalten wie er es jetzt tut wäre es im Grunde der gleiche rücksichtslose Umgang mit deinen Gefühlen.

Das mit der Pädophilie kommt natürlich noch oben drauf. Und so wenig Empathie und Sensibilität wie er dir gegenüber zu haben scheint wäre ich mir bei ihm nicht sicher, ob er nicht doch irgendwann zum Täter wird.

Ich bekomme beim Lesen den Eindruck, dass dein Selbstschutz nicht gut funktioniert. Ähnlich wie meine Vorredner*innen würde ich dir raten, daran zu arbeiten mit Hilfe von Beratung oder Therapie. Und zwar unabhängig davon, ob du dich trennst oder nicht. Ich selbst könnte mir nicht vorstellen mit so jemand zusammen zu sein. Ich glaube aber, wenn du dich nicht veränderst, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du in der nächsten Beziehung wieder in eine ähnliche Rolle rutscht.
Frau, 50, teleiophil, 2 Töchter
mascha@suh-ev.de
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