Nicht aus Angst das Thema zu berühren, sondern aus der Frage was du beim Zuschauer überhaupt hervorrufen möchtest.MKay hat geschrieben: ↑Di 23. Jan 2018, 15:51 Natürlich würde dieselbe Geschichte mit ganz unterschiedlichen Familien-Konstellationen funktionieren, aber soll ich aus Angst, das Thema der Pädophilie zu berühren, mich deswegen dem Thema entziehen? Oder liegt nicht gerade darin eine Kraft, da es für viele Menschen (leider noch) unverständlich ist? Wäre dein Rat tatsächlich, ich solle der Thematik komplett ausweichen? Es gibt doch schon genug Geschichten über alltägliche Liebe, sollte es nicht mehr Geschichten geben, zur Liebe zwischen Erwachsenen und Kind? Vielleicht ist diese Liebe des Mannes nur auf dieses spezifische Kind gerichtet? (bedeutet, vielleicht ist er gar nicht per definition pädophil, aber muss sich teilweise mit ähnlichen Problemen auseinandersetzen)
Du möchtest eine Geschichte erzählen, die von der Einsamkeit des Protagonisten handelt. Dieser findet sich selber in der Einsamkeit und Bewunderung des Nachbarns. Die Lebendigkeit des Kindes macht ihn glücklich und er tut was?
- Beobachtet das Kind heimlich und macht Aufnahmen davon? Da stellt sich der Zuschauer doch gleich die Frage zu welchem Zweck er das macht. Befriedigt er sich auf das was er sieht, verkauft er diese Aufnahmen oder stellt sie in zweifelhaften Foren zur Verfügung?
- Beobachtet er sie heimlich und überlegt wie er in Kontakt kommen könnte. Macht er dann auch Pläne? Versucht er seine Einsamkeit aufzubrechen? Ja: Wozu will er mit einem 12 Jährigen zusammen sein? Nein: Warum nicht? Wenn er es doch will schein ihn da doch irgendetwas (krankhaft) dran zu hindern.
Egal wie das ganze aufgebaut wird, der Mensch (Pädophiler) wird als komischer Mensch gesehen, Krank vll oder schlimmeres. - Er beobachtet in die private Umgebung der Nachbarn hinein. Und das anscheinend ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass es ihn ja eigentlich gar nichts angeht was die Nachbarn so treiben. Er scheint also keine soziale Normen gelernt zu haben. Das ist doch dann wieder total typisches Pädobild, oder nicht?
Klar möchte ich mehr Filme über die Liebe von Kindern zu Erwachsenen und von Erwachsenen zu Kindern. Ehrliche Liebe. Aber kein Film, in denen ein möglicherweise pädopiler Mensch irgendwie komisch rüberkommt, als hätte er die Welt nicht verstanden.
Aber genau das sehe ich momentan in deinem Filmvorhaben. Und da bringt es einfach keinen Mehrwert aus Sicht der Stigmabekämpfung den Protagonisten Pädophil zu machen.
Deswegen frage ich dich vll nochmal etwas direkter: Was ist deine Motivation, dass dieser Mensch Pädophil ist?