Volle Kanne - Pädophilie
- Caspar Ibichei
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Volle Kanne - Pädophilie
Frau Dr. Sara Jahnke spricht hier u.a. über die neuesten Ergebnisse der Hirnforschung im Zusammenhang mit der Pädophilie.
https://www.zdf.de/verbraucher/volle-ka ... n-100.html
Das Problem im Kopf
Warum die einen zu Tätern werden und die anderen nicht untersuchten deutsche Wissenschaftler in dem Forschungsverbund „NeMUP“ (Neurobiologische Grundlagen von Pädophilie und sexuellem Missbrauchsverhalten gegen Kinder) seit 2012. Dafür haben sie sich die Gehirne von mehr als 240 Männern mit und ohne pädophiler Neigung im MRT genauer angeschaut. In beiden Gruppen waren auch Männer vertreten, die sich an Kindern vergriffen hatten.
Noch sind es nur vorläufige Ergebnisse. Sie zeigen aber, dass zum Beispiel der vordere Hirnlappen, der auch für die Verhaltens- und Impulskontrolle zuständig ist, zwischen Tätern mit und ohne pädophilem Hintergrund und pädophilen Nichttätern unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Das heißt, die Täter sind nicht in der Lage, ihre Impulse zu kontrollieren, also ein Verhalten zu bremsen, wenn es nötig ist - zum Beispiel dem Trieb nicht nachzugeben, sondern zu unterdrücken. Pädophile Männer, die keine Täter sind, können das hingegen sehr gut.
Mein persönliches Urteil: Sehr sehenswert
https://www.zdf.de/verbraucher/volle-ka ... n-100.html
Das Problem im Kopf
Warum die einen zu Tätern werden und die anderen nicht untersuchten deutsche Wissenschaftler in dem Forschungsverbund „NeMUP“ (Neurobiologische Grundlagen von Pädophilie und sexuellem Missbrauchsverhalten gegen Kinder) seit 2012. Dafür haben sie sich die Gehirne von mehr als 240 Männern mit und ohne pädophiler Neigung im MRT genauer angeschaut. In beiden Gruppen waren auch Männer vertreten, die sich an Kindern vergriffen hatten.
Noch sind es nur vorläufige Ergebnisse. Sie zeigen aber, dass zum Beispiel der vordere Hirnlappen, der auch für die Verhaltens- und Impulskontrolle zuständig ist, zwischen Tätern mit und ohne pädophilem Hintergrund und pädophilen Nichttätern unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Das heißt, die Täter sind nicht in der Lage, ihre Impulse zu kontrollieren, also ein Verhalten zu bremsen, wenn es nötig ist - zum Beispiel dem Trieb nicht nachzugeben, sondern zu unterdrücken. Pädophile Männer, die keine Täter sind, können das hingegen sehr gut.
Mein persönliches Urteil: Sehr sehenswert
Georg, >60 ● Präferenz: wbl 8-12, mnl 6-10 caspar-ibichei@gmx.de
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Hallo Caspar,Caspar Ibichei hat geschrieben: ↑So 9. Apr 2017, 20:02 Noch sind es nur vorläufige Ergebnisse. Sie zeigen aber, dass zum Beispiel der vordere Hirnlappen, der auch für die Verhaltens- und Impulskontrolle zuständig ist, zwischen Tätern mit und ohne pädophilem Hintergrund und pädophilen Nichttätern unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Das heißt, die Täter sind nicht in der Lage, ihre Impulse zu kontrollieren, also ein Verhalten zu bremsen, wenn es nötig ist - zum Beispiel dem Trieb nicht nachzugeben, sondern zu unterdrücken. Pädophile Männer, die keine Täter sind, können das hingegen sehr gut.
Mein persönliches Urteil: Sehr sehenswert
ein wirklich sehr sehenswerter Beitrag in einer Sendung, die im deutschen Fernsehen ja auch nicht nur eine völlig untergeordnete Rolle einnimmt und daher durchaus viele Menschen erreicht!
Mich beschäftigt schon seit längerem eine Frage, die auch in dem Film angesprochen wurde. Nämlich, ob die genannten Unterschiede zwischen den pädophilen Tätern und Nicht-Tätern (im MRT) bereits von Geburt an da sind (also quasi Veranlagung sind) oder erst durch die Begehung von Missbrauchstaten entstehen?
Hat darauf jemand eine Antwort?
Jan Weimari
- Caspar Ibichei
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Hi Jan,
also, dass sich diese Lappen durch Missbrauchstaten zurück entwickeln, geht so wohl gar nicht.
So wie ich das verstanden habe, sind sie aus noch nicht erforschten Gründen (Vererbung?) einfach nicht so stark entwickelt, so dass betroffene Menschen eben mehr Probleme mit ihrer Impulskontrolle haben als andere. Es hat sich auch nur gezeigt, dass Unterschiede zwischen Tätern und Nichttätern existieren. Ich würde und werde mich davor hüten im Umkehrschluss zu behaupten, Menschen mit diesem kleineren Lappen werden alle Täter.
So ähnlich wird es auch bei der Pädophilie gesehen.
Menschen mit dieser Neigung haben angeblich ein verstärktes Risiko übergriffig zu werden.
Sie verpflichtet oder zwingt aber niemanden dazu.
also, dass sich diese Lappen durch Missbrauchstaten zurück entwickeln, geht so wohl gar nicht.
So wie ich das verstanden habe, sind sie aus noch nicht erforschten Gründen (Vererbung?) einfach nicht so stark entwickelt, so dass betroffene Menschen eben mehr Probleme mit ihrer Impulskontrolle haben als andere. Es hat sich auch nur gezeigt, dass Unterschiede zwischen Tätern und Nichttätern existieren. Ich würde und werde mich davor hüten im Umkehrschluss zu behaupten, Menschen mit diesem kleineren Lappen werden alle Täter.
So ähnlich wird es auch bei der Pädophilie gesehen.
Menschen mit dieser Neigung haben angeblich ein verstärktes Risiko übergriffig zu werden.
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- Frank Denker
- Moderator Emeritus (Inaktiv)
- Beiträge: 2315
- Registriert: Di 31. Jan 2017, 19:33
Hallo JanWeimari,
ich glaube, dass diese Untersuchungen zwar bei Pädophilen gemacht werden, aber genau die gleichen Ergbebnisse gefunden werden würden, wenn man diese bei Nichtpädos machen würde.
Schließlich hat Emphatie nichts damit zu tun. ob man pädophil ist oder nicht.
Gruß
Frank Denker
ich glaube, dass diese Untersuchungen zwar bei Pädophilen gemacht werden, aber genau die gleichen Ergbebnisse gefunden werden würden, wenn man diese bei Nichtpädos machen würde.
Schließlich hat Emphatie nichts damit zu tun. ob man pädophil ist oder nicht.
Gruß
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Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?
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Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?
- Max
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- Registriert: Mo 28. Nov 2016, 19:53
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Die gleiche Idee hatte ich auch. Starke psychologischer Einflüsse wie ein erlebter Missbrauch, können ja durchaus die Funktion des Gehirns beeinträchtigen insbesondere im emotionalen Bereich. Warum sollte da etwas so gravierendes wie eine Missbrauchstat nicht auch beim Täter Spuren hinterlassen? Dasselbe würde ich dann bei anderen ähnlich gravierenden Straftaten/Übergriffen erwarten.
Aber ich bin wie ihr alle kein Hirnforscher und kann nicht einschätzen ob diese Unterschiede auch nachträglich entstehen könnten. Der Umkehrschluss wäre in der Tat sehr schwierig, dass Menschen mit einem angeborenen "defekt" relativ sicher in irgendeiner Art zu Tätern würden (oder das Personen ohne diesen Defekt sehr gut vor Täterschaft geschützt wären).
Was ich weiß ohne Hirnforscher zu sein: die genauen Zusammenhänge zwischen dem, was man im MRT misst und dem, was das Gehirn leistet (Region ist größer/kleiner heißt die dort vertretene Funktion ist besser/schlechter ausgeprägt) sind sehr sehr unklar. Schlussfolgerungen aus der Hirnstruktur auf seine Funktion haben eine lange peinliche Geschichte voller einfacher einleuchtender Erkärungen und basieren auf vielen vielen Annahmen. Es ist nur klar, dass ein Unterschied zwischen Täter- und Nichttätergruppe erkennbar ist. Die Interpretation kann in 20 Jahren shon komplett anders gesehen werden. Es klingt aber naheliegend was sie sagen.
Aber ich bin wie ihr alle kein Hirnforscher und kann nicht einschätzen ob diese Unterschiede auch nachträglich entstehen könnten. Der Umkehrschluss wäre in der Tat sehr schwierig, dass Menschen mit einem angeborenen "defekt" relativ sicher in irgendeiner Art zu Tätern würden (oder das Personen ohne diesen Defekt sehr gut vor Täterschaft geschützt wären).
Was ich weiß ohne Hirnforscher zu sein: die genauen Zusammenhänge zwischen dem, was man im MRT misst und dem, was das Gehirn leistet (Region ist größer/kleiner heißt die dort vertretene Funktion ist besser/schlechter ausgeprägt) sind sehr sehr unklar. Schlussfolgerungen aus der Hirnstruktur auf seine Funktion haben eine lange peinliche Geschichte voller einfacher einleuchtender Erkärungen und basieren auf vielen vielen Annahmen. Es ist nur klar, dass ein Unterschied zwischen Täter- und Nichttätergruppe erkennbar ist. Die Interpretation kann in 20 Jahren shon komplett anders gesehen werden. Es klingt aber naheliegend was sie sagen.
♦ Ich: mnl ≈40 ♦ Präferenz: wbl 6-12, 20+ ♦ keywords: ADHS, Zeichnen, Bibel, Naturwissenschaften ♦
♦ Mein Buch: „Für ein Kinderlachen“ ♦ Mein Blog: Max’ 2 Cents ♦
»Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien.« (Albert Einstein)
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Die Hirnforschung ist gut genug um Konsumverhalten zu deuten. Der bittere Beigeschmack dieser Forschung, wie es bei allen empirischen Forschungen ist, liegt auch bei dieser Disziplin darin, dass die Innovativen Wurzeln reine kriegerische Ideologien sind.
Neuromythologie
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Die Ursachen für bestimmte Entwicklungen zu finden, ist natürlich immer ziemlich schwer - da gibt es so viele Faktoren - von genetischer Veranlagung über psychosoziale Umstände bis hin zu körperlichen (Kopf-)Verletzungen - wo will man da anfangen. Eine Veränderung in der Struktur des Gehirns scheint aber durchaus als möglicher Einfluss auf das soziale Verhalten in Frage zu kommen. Aber welche Strukturen das genau sein sollen und wie man dann mit diesem Wissen etwas verbessern könnte, will mir nicht so recht einleuchten. Das Gehirn, die Psyche, die Seele, das Selbst, das Ich und alles was damit zusammenhängt ist dann doch zu komplex, um es auf solche einfachen Antworten zu reduzieren.
Das Interview mit der Dresdner Forscherin fand ich aber zumindest interessent. Der zuvor gezeigte Film war eher schwierig für mich. Es war sicher ohne böse Absicht und Caspar hat sich auch gut in dem Film geschlagen. Allerdings fand ich die Bilder (auf dem Spielplatz!!!, Beine baumelnd) regelrecht verzerrend und erniedrigend. Warum kann man mit einem Pädophilen nicht einfach an einen neutralen Ort gehen? Warum muss man ihn visuell verkindlichen? Ich weiß nicht, wie Du es empfunden hast, Caspar, vielleicht ist das nur mein persönlicher Eindruck, aber ich fand es leider nicht wirklich gelungen, schon gar nicht im Hinblick darauf, dass so ein Beitrag etwas Entstigmatisierung bringen sollte.
Das Interview mit der Dresdner Forscherin fand ich aber zumindest interessent. Der zuvor gezeigte Film war eher schwierig für mich. Es war sicher ohne böse Absicht und Caspar hat sich auch gut in dem Film geschlagen. Allerdings fand ich die Bilder (auf dem Spielplatz!!!, Beine baumelnd) regelrecht verzerrend und erniedrigend. Warum kann man mit einem Pädophilen nicht einfach an einen neutralen Ort gehen? Warum muss man ihn visuell verkindlichen? Ich weiß nicht, wie Du es empfunden hast, Caspar, vielleicht ist das nur mein persönlicher Eindruck, aber ich fand es leider nicht wirklich gelungen, schon gar nicht im Hinblick darauf, dass so ein Beitrag etwas Entstigmatisierung bringen sollte.
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- Caspar Ibichei
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Ich lerne dazu, langsam. Und auch durch die Kritik.
Es war erst mein zweiter Auftritt, der Spielplatz nach Meinung das Autors eine für den Zuschauer passende Umgebung.
Ein bisschen muss ich mich auf die Erfahrungen der Medienfachleute verlassen.
So ein Beitrag will nicht nur gedreht, sondern auch verkauft werden.
Bei mir ist es noch so: Bei solchen Arbeiten (auch Interviews) spiele ich keine einstudierte Rolle. Ich gebe in den Momenten mein Leben preis und das rührt immer wieder in der Vergangenheit meines Seins. Ich vergesse Kamera, Mikrofon und das Team.
Es ist auch nicht so, dass ich mich um solche Rollen reiße.
Aber ich habe auch mitbekommen, dass die Medien nicht so leicht Protagonisten finden und für mich ist eine Information der Öffentlichkeit wichtiger als die eigene Scheu.
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@ Caspar: das war keine Kritik an Dir. Du hast definitiv nichts falsch gemacht und das Ergebnis liegt nicht in Deinen Händen. Die "Medienfachleute" arbeiten halt gern mit solchen Klischebildern, um billige Emotionen zu wecken. Die meinen das ja auch nicht böse, es zeigt nur, mit wie wenig Taktgefühl sie an eine solche Produktion gehen und wie wenig sie sich wirklich einen Kopf machen, was sie mit ihren Bildern bewirken.
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Ich hatte eine Woche vor dem Dreh das Treatment des Autoren bekommen. Kleinigkeiten konnte ich noch zurechtrücken. Er ließ in einigen Punkten mit sich reden. Ganz so stur war er also nicht. Aufgrund seiner Erfahrung wollte er aber nicht vom Spielplatz weg. Nee, also Taktgefühl (zumindest mir gegenüber) hatten sowohl er als auch das Drehteam schon gezeigt.
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