Würde mich ein Psychotherapeut als pädo-hebephil einstufen?

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Michael

Würde mich ein Psychotherapeut als pädo-hebephil einstufen?

Beitrag von Michael »

Liebe Foren User,
diese Frage beschäftigt mich.
Ich war zwar schon mal vor einiger Zeit in einer freiwilligen Psychotherapie(Depressionen) jedoch das Thema Jungs erwähnte ich bei meinem damaligen Therapeuten;welcher auch sexualmedizinische Gutachten erstellt nicht.

Ich bin 38 Jahre alt und ich möchte Euch folgende Situationen schildern mit meinem Gefühlen;
ich mag Jungs zwischen 7-14.

-Als ich 17/18 war wurde ich rot als ich bei einem Spaziergang im Wald 3 Jungs (ca 8-12) sah-
diese sahen das auch noch gleich und meinten zueinander"Guck mal der wird ja ganz rot"
Ich wünschte mir ich wäre in ihrem Alter;einer von ihnen.

-Gefühle des inneren Schmerzes wenn ich sehe wie sich Jungs anschmiegen an Papas/Mamas,
-Beim Zuschauen am Strand: Junge bekommt von Mama Rücken eingecremt mit Sonnencreme-ich wünschte ich könnte es tun

-Ich setze mich in den öffentlichen Verkehrsmitteln abbsichtlich dahin wo Jungs sitzen( in die Nähe)
oder wo ich weiß das noch Jungs reinkommen könnten( an der Tür wo die Mamas mit Kinderwagen reinkommen-oft ist das auch ein süßer Junge meines AoA dabei.

Ich erlebe ein Glücksgefühl wenn mich ein Junge anlächelt
Wenn ich mit Fußball spielen darf
Leider bin ich bei Gartenfesten immer der Einzige Erwachsene der mit den Jungs spielt und tobt
(Einmal meinte jemand"Man könnte meinen Du bist ein 12-jähriger gefangen im Körper eines Erwachsenen")

Mich fasziniert an Jungs ihr süßes Lächeln,ihre zarte Haut; ich mag schlanke Jungs;gerne auch solche mt etwas längerem Haar.
Sitzt im Bus eine vollbusige Blondine mit der knappsten Bekleidung-so lässt mich das kalt.

Ich mag Kinderserien wie "Flipper"""Michel aus Lönneberga"
Knabenchöre und reelles Toben, Spielen, Kuscheln.

Herzliche Grüße
vom
Michael
paswyas
Inaktiv
Beiträge: 353
Registriert: Fr 21. Apr 2017, 17:22

Beitrag von paswyas »

Hallo Michael,

ein Therapeut ist auch nur ein Mensch. Er kann nur das mit relativer Sicherheit wissen, was Du ihm erzählst. Aber natürlich wird er Dich, wenn er Zweifel hat, Unterdrücktes oder Vorborgenes ahnt, nachfragen. Man nennt das Exploration.

Je nach Therapieart stellt der Therapeut dabei andere Fragen. Verhaltenstherapien suchen nach Deinen Möglichkeiten, etwas an Deiner belastenden Situation zu verändern, indem Sie neue Perspektiven, Denkweisen und Handlungsmöglichkeiten erforschen und mit Dir gemeinsam besprechen. Tiefenpsycholgisch orientierte Therapien versuchen eher, die Ursprünge von belastenden Gedanken, Selbsttäuschungen und schädigenden Handlungsweisen durch einen Einblick in die tieferen Schichten Deiner Gefühls- und Gedankenwelt herauszufinden und mit Dir gemeinsam zu prüfen, was sie für Dich bedeuten und welche vielleicht eher schädigend sind. Oft kommen dabei imaginative Methoden zur Anwendung. Die Psychoanalyse sucht nach verschütteten, verdrängten, belastenden, traumatischen Erfahrungen in Deinem früheren Leben und gibt Dir viel Raum für das Bewusstwerden Deiner Selbst, für die Erkenntnis, wie Du mit Deinem Leben, Deinen Wünschen und Gefühlen bewusster umgehen kannst.

In keiner Therapieform musst Du über Deine Sexualität sprechen. Aber evtl. werden Dir Fragen nach Deiner Familie, Deinen sexuellen Wünschen, nach Partnerschaft und Dein Verhältnis zu anderen Menschen gestellt werden. Du kannst Deine Therapeuten in diesen Punkten täuschen oder Dich einfach nicht auf diese Fragen einlassen. Die Frage ist aber: Was wird Dir das nützen? Wenn Du Deine Depression behandeln lassen, eine Änderung erfahren willst, und die Depression durch Deine sexuelle Identität beeinflusst oder gar ausgelöst wird, solltest Du eher früher als später offen darüber sprechen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das Überwindung kostet. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Reaktion des Therapeuten zum Teil auch verheerend sein kann. Aber wenn Du wirklich Hilfe von dem Therapeuten haben willst, musst Du mit offenen Karten spielen. Tust Du das bereits während der probiatorischen Sitzungen, im Rahmen des gegenseitigen Kennenlernens, kannst Du problemlos wechseln, wenn die Reaktion des Therapeuten dazu Anlass gibt. Später, mitten in der Therapie, ist das eher schwierig. Das Gute ist - jede Therapie ist ein geschützter Raum. Nichts, was Du dort erzählst, wird diesen Raum verlassen. Das gibt erstmal Sicherheit und schützt Dich.

Was Deine Beispiele aus Deinem Leben angeht:
Das kann ich alles sehr gut nachvollziehen. Ich erlebe es ähnlich. Der Wunsch, mit den Kindern zu sein, zu ihnen zu gehören, ist auch bei mir sehr groß. Das Problem dabei: Die Kinder sehen in Dir einen Erwachsenen. In der Realität bist Du ein Erwachsener mit der entsprechenden Verantwortung für Dich und für die Kinder, mit denen Du in Kontakt kommst, auch wenn Du eigentlich gern ein Kind geblieben wärst. Diesen Widerspruch im Fühlen und im Sein aufzulösen oder Wege zu finden, damit einen heilsamen Umgang zu finden, wäre auf jeden Fall ein Ziel einer möglichen Therapie.
„Verletzlichkeit entsteht, weil du Absichten verfolgst und Bedingungen stellst. Wenn du dein Herz öffnest, bist du unbesiegbar.“

paswyas@protonmail.com
Tom [DoppelM]
Moderator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 2545
Registriert: So 12. Feb 2017, 12:52

Beitrag von Tom [DoppelM] »

Hallo Michael,

ich lese leider viel zu oft das Therapeuten sobald sie den Begriff "Pädophil" im Lebenslauf heraus hören sagen "Zu dem Thema habe ich zu wenig Erfahrung" oder "Dafür bin ich nicht geeignet das zu Therapieren"...es ist nun mal leider so dass dieses Thema noch viel zu unerforscht und Monopolisiert wurde, Therapeuten sind sich deswegen ab und an unsicher ob und in wie weit sie überhaupt helfen können (oder wollen)

Ich wäre mit dem Thema Pädophilie nie zu einem normalen Therapeuten gegangen weil ich Ihn nicht hätte einschätzen können, um so erfreuter war ich dann als ich von KTW erfahren hatte.

Ich selbst hoffe das sich diese distanz der Therapeuten zu dem Thema ändert aber das kann noch lange dauern.

Was aber denke ich jeder Therapeut einigermaßen abschätzen kann ist die Diagnostik, ich denke jeder könnte einstufen ob du Pädophil bist oder nicht,
Apfelbaum

Beitrag von Apfelbaum »

Hallo Michael, hallo Paswyas.

Ja Michael, es geht mir auch oft so, dass ich der einzige (V)erwachsene bin, der mit den Kids rumtollt. Aber in aller Regel sind die Eltern froh, wenn ihnen jemand diesen (ihnen oft lästigen) Job abnimmt, und die Kids freuen sich eh, wenn sich ein Erwachsener spielerisch , locker, mit ihnen abgibt.

Zitat von Paswyas:
Das Problem dabei: Die Kinder sehen in Dir einen Erwachsenen. In der Realität bist Du ein Erwachsener mit der entsprechenden Verantwortung für Dich und für die Kinder, mit denen Du in Kontakt kommst, auch wenn Du eigentlich gern ein Kind geblieben wärst

Sorry, ich möchte dem widersprechen. Die Kids haben ein feines Gespür dafür, wie jemand tickt. Ich habe es erlebt, wie die Kids mich nach wenigen Minuten wie einen Gleichaltrigen behandelten. Mich neckten und herausforderten, wie sie es bei einem anderen Erwachsenen nicht tun. Fremde Eltern wiesen die Kids dann schon mal zurecht, sie sollten bitteschön höflicher zu Erwachsenen sein. Aber die Kids fühlten intuitiv, dass in diesem Fall ihr Verhalten das adäquad richtige war.
Und auch Eltern sehen das so, wenn sie nicht ganz gehirngewaschen sind. In einer Familie mit drei Jungs, in der ich regelmässig verkehrte, war ich immer mitgemeint, wenn man von "den Jungs" sprach. Natürlich mit einem Augenzwinkern, aber immerhin. Schliesslich bin ich älter als die Eltern.

Was meinst Du mit "Verantwortung" in diesem Fall? Natürlich achtet man darauf, dass man ein Kind nicht zu unbedachten Aktionen anstiftet, die zu Verletzungen führen können. Oder werden da unterschwellig die bösen Triebe des Pädos angesprochen?
paswyas
Inaktiv
Beiträge: 353
Registriert: Fr 21. Apr 2017, 17:22

Beitrag von paswyas »

Apfelbaum hat geschrieben: Do 10. Aug 2017, 23:24 Was meinst Du mit "Verantwortung" in diesem Fall? Natürlich achtet man darauf, dass man ein Kind nicht zu unbedachten Aktionen anstiftet, die zu Verletzungen führen können. Oder werden da unterschwellig die bösen Triebe des Pädos angesprochen?
Ich denke, es geht dabei um Rollen, die Du einnimmst. Ich habe selber Kinder und wenn die - früher als sie kleiner waren häufiger als heute - und am besten auch noch deren Freunde bei uns und mit uns unterwegs waren, war ich ebenfalls - zum häufigen Leidwesen meiner Frau - das zusätzliche Kind. Wir tobten durch den Welt, verloren uns in fantastischen Rollenspielen (bei dem ich meist der blöde Troll war) mit Stockkampf und Zapfenkrieg oder erzählten uns die grässlichsten Quatschgeschichten. Für mich war das großartig, für die Kinder ebenfalls - für die dabei anwesenden Erwachsenen eher seltsam, oft nervend (weil laut und der Konversation abträglich), wie an deren Blicken und Reaktionen nur unschwer erkennbar war. Sie sahen mich als Erwachsenen, der sich benahm wie ein Kind. Und dies überträgt sich auch auf die Kinder. Sie spüren, wenn man mit ihnen allein ist, dass sie mit mir auf einer anderen Ebene agieren können. Sie spüren aber auch, dass die anderen Erwachsenen das gegebenenfalls anders sehen, sie im schlimmsten Fall zurück pfeifen und ihnen damit unbegründet ein schlechtes Gewissen oder gar Schuldgefühle eintrichtern. Ich sage nicht, dass ich daran Schuld bin, und ich finde es schade bis bekloppt, aber ich bin mit meinem Verhalten dafür mit verantwortlich, dass es den Kindern wirklich gut geht und nicht nur ich mein inneres Kind auslebe.

Eine andere Rolle ist die Vaterrolle, die ich ja auch habe und ausfüllen muss. Ich kann - auch wenn ich nichts lieber täte - nicht nur mit den Kids auf gleicher Ebene agieren. Sie brauchen dann doch auch den Erwachsenen in mir - sie sehen mich auch als diesen Erwachsenen, der ja im Zweifel für sie da ist, sie schützt, behütet, dank seiner Kraft und Erfahrung helfen kann. Auch da muss ich diese Verantwortung für mich und die Kinder übernehmen.

Eine dritte Rolle, die ich selbst spiele, ist die der Bezugsperson auf Arbeit. Natürlich will ich den Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe begegnen, ihnen das Signal geben, ich bin gar nicht so anders als du, mit mir kannst du auch mal so sein wie du bist und musst nicht befürchten, dass ich dir deinen Übermut, deine Lebensfreude, deinen Kummer, deine Art, etwas zu sagen, gleich wieder kaputtmache, weil es sich nicht gehört, oder weil du hier einfach so funktionieren sollst, wie das System es von dir erwartet. Ich habe dadurch einen sehr guten Draht zu den Kindern und Jugendlichen, ich begene ihnen mit Offenheit und einem grundsätzlichem Verständnis, das manchen Erwachsenen fehlt - ich bekomme zum Teil großartige Feedbacks von ihnen, sogar von den Eltern - aber auch von den Kollegen. Weil ich immer auch, selbst wenn es schwer fällt - als Erwachsener handeln kann und die Verantwortung übernehme. Es gibt Momente, da lass ich mein inneres Kind raus und wir fühlen uns sehr glücklich. Aber der erwachsene Teil bleibt dennoch da und übernimmt im Zweifel die Verantwortung für alles, was passiert.

Das meine ich, mit der Verantwortung, der man als Erwachsener gerecht werden muss. Ich kann den Wunsch, ein Kind zu sein, mit den Kindern zu sein, sehr gut nachvollziehen. Und wenn Dir die Kinder vertrauen, sie dich sogar in ihr Spiel einladen, dann tun sie das nicht, weil sie glauben, das Du ein Kind wie sie bist, sondern weil sie in Dir einen Erwachsenen sehen, der sie versteht, bei dem sie sich akzeptiert und angenommen fühlen, weil sie bei Dir nicht nach den üblichen Regeln der Erwachsenen funktionieren müssen, sondern sich fallen lassen können. Und für dieses Vertrauen, das sie in Dich haben, bist Du verantwortlich. Etwas anderes wollte ich nicht sagen.
„Verletzlichkeit entsteht, weil du Absichten verfolgst und Bedingungen stellst. Wenn du dein Herz öffnest, bist du unbesiegbar.“

paswyas@protonmail.com
Apfelbaum

Beitrag von Apfelbaum »

Danke Paswyas.
Sehr schöner empathischer Text. Besonders der letzte Abschnitt.
Ich bin da voll Deiner Meinung.

Du scheinst ein schönes Beispiel dafür zu sein, wie man die besonderen Gaben, die man als Pädo mitbekommen hat, segensreich nutzen kann, zum Wohle der Kids.

Grüße vom Apfelbaum.
Apfelbaum

Beitrag von Apfelbaum »

Lieber Michael.

Du schreibst:

#diese Frage beschäftigt mich.
Ich war zwar schon mal vor einiger Zeit in einer freiwilligen Psychotherapie(Depressionen) jedoch das Thema Jungs erwähnte ich bei meinem damaligen Therapeuten;welcher auch sexualmedizinische Gutachten erstellt nicht.#

Ich persönlich würde das "Thema Jungs" auch nicht erwähnen. Soweit geht mein Vertrauen in die Zunft der Therapeuten nicht. Besonders nicht auf einem Gebiet, das so von gesellschaftlichen und moralischen Stigmata belegt ist.

Aber wieso legst Du so grossen Wert darauf, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden? Schubladen sind nicht das Leben. Du bist, wie Du bist, und das ist ist erstmal gut so. Nutze Deine Gaben, finde Deinen Platz im Leben, gern auch im Leben von Kids, und achte drauf, dass Du den Kids gut tust, und ihnen nicht schadest.

Meint Apfelbaum
killua
Inaktiv
Beiträge: 326
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:54

Beitrag von killua »

Seh ich auch so, wenn es nichts zur Sache tut, braucht man das auch nicht erwähnen.
Und wenn, dann muss man es ja nicht gleich im Kontext von Pädophilie erwähnen.
Also ich erzähl auch manchmal anderen Leuten, die ich nicht-anonym kenne, von schönen Erlebnissen mit Jungs (zwar keinen Therapeuten, aber einem Heilpraktiker mal).
Tom [DoppelM]
Moderator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 2545
Registriert: So 12. Feb 2017, 12:52

Beitrag von Tom [DoppelM] »

Hallo Paswyas,

ich kann mich den Ausführungen von Apfelbaum nur anschließen. das was du hier beschreibst ist wirklich toll, deine Gratwanderung zwischen dem Erwachsen sein oder dem mal mit Kindern rumtollen sein.
Dir scheint es nicht wichtig zu sein was andere über dich Denken, dir scheint es nicht wichtig zu sein als Erwachsener wahr genommen zu werden.
Du möchtest einfach du selbst sein und das wünsche ich mir für jeden Pädophilen das der das kann (ohne dabei natürlich jemanden zu schaden)
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