maestus hat geschrieben: ↑Sa 8. Sep 2018, 14:48
Es ist in der Tat die Frage wichtig, woher dieses Dominanz- bzw. Macht- und Quälverhalten kommt.
Nicht selten ist so ein Verhalten bereits eine Folge von Rassismuserfahrungen. Menschen (Kinder/ Jugendliche), die sich (und ihre Eltern) abgewertet fühlen, sich permanent als Menschen zweiter oder dritter Klasse behandelt fühlen, stigmatisiert, chancenlos, verbal gedemütigt oder gar tätlich angegriffen, können zu einem Teufelskreis aus Frust und Aggression neigen. Die (Wieder-)Aufwertung der eigenen Identität erfolgt dann über das Dominieren über andere.
maestus hat geschrieben: ↑Sa 8. Sep 2018, 14:48
Im Tierreich ist das normal. Beim Menschen auch?
Natürlich nicht Menschen unterscheiden sich von Tieren durch Bewusstsein und Moral, die die Instinkte und Gefühle eindämmen denke ich. Es gibt Tierarten, bei denen die Männchen sich bekriegen und der Sieger tötet erstmal den Nachwuchs des unterlegenen Kontrahenten. Das ist z.B. bei Löwen ganz "normal". Selbst solche Verbrechen können bei Menschen vorkommen.... aber die Bewertung ist heutzutage "Was für ein grausames, entsetzliches Verbrechen" ... und die allermeisten Menschen beherrschen sich, auch wenn ihre Gefühle vielleicht in eine andere Richtung weisen.
Bei Kindern ist die Moralentwicklung aber u.U. noch nicht soweit entwickelt, was solche Handlungen wie im Artikel wahrscheinlicher macht. Die meisten sexuellen Übergriffe auf Kinder und Jugendliche gehen von Kindern und Jugendlichen aus (sh. SPEAK-Studie).
maestus hat geschrieben: ↑Sa 8. Sep 2018, 14:48Ist eine allzu starke Mea-Culpa-Mentalität wirklich konstruktiv?
Mir geht es nicht um Schuldzuweisung sondern um eine größere Bescheidenheit gegenüber Menschen, die nicht das Glück hatten auf der "richtigen" Seite der Welt geboren worden zu sein. Um eine Reflektion der eigenen, nicht selten rassistischen oder schlicht (nationalistisch-) egoistischen Einstellungen Und um mehr Menschlichkeit gegenüber Menschen, die Krieg oder Hunger ausgesetzt sind.