Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

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pssssst
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Beitrag von pssssst »

Den Wink mit der Dachlatte hast du anscheinend nicht verstanden...... :(
Frank Denker hat geschrieben: Di 10. Apr 2018, 17:03 Die Bezeichnung "Mischpoke" nehme ich Dir übel! :evil:
Oh nein, bitte nicht!
Ich hatte geschrieben, dass ich das so nicht schreiben würde! Das stellt nicht meine Meinung dar.

Lies doch mal meinen Link und dann mache deinem Namen alle Ehre und überlege was das mit dem Zitat unterhalb und dir zu tun haben könnte. Wenn du es dann noch nicht weißt frag mich und ich kaue es dir kleinteilig vor bis auch du es verstanden hast!
Zeitungsbeitrag hat geschrieben:„Eine andere Sichtweise fand ich nicht“, erinnert sich Denker. „Wenn die ganze Gesellschaft Pädophile für potenzielle Kinderschänder hält, färbt das ab auf die eigene Wahrnehmung.“

Inhaltlich finde ich es wichtig, wenn Angehörige über Pädos sprechen.
Ehepartner, Freunde und Familie kommen fast nie in solchen Berichten zu Wort. Nur Betroffene und in dem Bereich arbeitende.
Das kann helfen die Situation zu verstehen, denn der Leser wird Ehepartner, Freund oder Familienmitglied sein. Er kann sich identifizieren. Das Beispiel mit "was wäre, wenn dein eigenes Kind diese Neigung hätte" zieht in den meisten Debatten, die ich zu dem Thema führe verteufelt gut!


Max hat geschrieben: Di 10. Apr 2018, 18:21Ich hatte bei ihm ein Jahr Therapie + Nachsorge und denke ich kann ihn da einschätzen.
Oh... das erklärt einiges.
Ist Ahlers nicht gleich KTW?
Ich habe eine differenzierte Meinung zur Ampel, zumindest soweit ich sie kenne.
In einer Therapie mag die Ampel bei u.a. intelligenzgeminderten Patienten eine gute Methode sein!
In Zeitungsartikeln nicht!!!

Kannst du den Leitfaden ins Forum stellen? Am besten mit Triggerwarnung.
Steht GSA/SUH bei ITP Arcados auf der Website?

Guus hat geschrieben: Di 10. Apr 2018, 20:22- Bebilderung:
Super, ein Mann der Freizeitspaß mit einem Kind hat. Gut gewählt
Habe mir das Bild etwas länger angesehen, weil mich etwas irritiert hat. Der Mann hat die "Zügel" in der Hand. Das Kind ist nur Beiwerk. Es ist eine Momentaufnahme, aber Drachensteigen mit Kind sieht bei mir anders aus.
David hat geschrieben: Di 10. Apr 2018, 22:30warum Pädophilie also trotzdem ein statistischer Risikofaktor sein soll und Teleiophilie nicht.
Wie sind denn die Rückfallraten von mit Pädophilie diagnostizierten im Vergleich zu Ersatzhandlungstätern und Teleiosexuellen die Straftaten begingen? Wäre darauf angespielt wäre es schlecht formuliert. Die Kritik ist berechtigt.

[Mod: (Zitate den Urhebern zugeordnet.)]
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Naches
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Beitrag von Naches »

David hat geschrieben: Di 10. Apr 2018, 22:30 Pädophilie sei statistisch ein Risikofaktor. Das wäre Teleiophilie demnach auch, gerade auch weil Ahlers ein Stück weiter hinten sagt, dass Pädophile in der Regel nichts tun wollen, was einem Kind schadet. Sexuelle Gewalt sei eher ein Hinweis auf eine Ersatzhandlungstat. Gerade dadurch verstehe ich nicht ganz, warum Pädophilie also trotzdem ein statistischer Risikofaktor sein soll und Teleiophilie nicht. Warum bezieht man sich nicht einfach darauf, was im gleichen Artikel an anderer Stelle steht? Dass die wahren Risikofaktoren sich im Charakter eines Menschen zeigen. Empathiefähigkeit, Reflexionsvermögen, usw.
Naja, faktisch kann man sagen das ist richtig. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Pädophiler ein Kind als Opfer wählt, ist größer als, das er eine Erwachsene Frau wählt - sollte er je jmd. sexuell Bedrängen/Nötigen/Missbrauchen/Vergewaltigen wollen.
Diese Wahrscheinlichkeit ist bei teleiophilen Personen anders gelagert.

Somit würde ich sagen: Bei Heterosexuelle Männer ist die Heterosexualität ein Risikofaktor dafür eine Frau sexuell zu bedrängen/nötigen/Vergewaltigen.

Wenn das Anerkannt wird, bin ich mit der Verwendung des Begriffs Risikofaktor einverstanden. Wenn nicht, ist das Humbug.
Was war jetzt noch gleich so schlimm daran jemanden zu lieben?
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

pssssst hat geschrieben: Mi 11. Apr 2018, 09:56 Wie sind denn die Rückfallraten von mit Pädophilie diagnostizierten im Vergleich zu Ersatzhandlungstätern und Teleiosexuellen die Straftaten begingen?
Ich erinnere mich, schon mehrmals gelesen zu haben, dass die Rückfallraten bei Ersatzhandlungstätern kleiner sind als bei Pädophilen, owohl diese die größere Tätergruppe sind.
Am höchsten ist die Rückfallquote bei Homopädophilen.

Interessant finde ich, weshalb das so ist. Eine Vermutung, die ich habe, ist, dass Ersatzhandlungstäter meist ein Kind ihrer eigenen Familie missbrauchen. Diese Fälle werden in der Regel, wenn sie aufgedeckt werden, intensiv bearbeitet... andere Familienmitglieder wissen Bescheid, das Jugendamt spielt eine Rolle. Die soziale Kontrolle ist also hoch und der Ersatzhandlungstäter kann in einer Therapie unterstützt werden, seine sexuellen Bedürfnisse innerhalb seiner eigentlichen sexuellen Orientierung, nämlich auf Erwachsene ausgerichtet, auszuleben. Während ein ausschließlich pädophiler Täter nach der Freilassung wieder vor dem gleichen Problem von Sehnsucht nach Körpernähe, Einsamkeit und sexuellem Verlangen steht. Er kann umziehen und sich damit der sozialen Kontrolle vollkommen entziehen... und läuft damit Gefahr in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
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Frank Denker
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Registriert: Di 31. Jan 2017, 19:33

Beitrag von Frank Denker »

Nachtrag:
Die Test- Zugansdaten zum Lesen des Artikels im link lauten:
Nutzer: zeitung-leser@safe-mail.net
PW: paedophil


Gruß
Frank Denker
Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?
Guus
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Beitrag von Guus »

@pssssst: Ja, die Schnurführung ist seltsam. Ist mir noch nicht aufgefallen. Aber ich denke, man sollte Zeitungsbebilderungen auch nicht überintapretieren. Das war wahrscheinlich einfach das Bild was bei "Kind Erwachsener" bei den Stockfotos rausgefallen ist. Immerhin ist es keine CD mit der Beschriftung "Kinderpornos", oder ein Typ mit Maske zu sehen. :D
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Nachdem ich ihn nun lesen konnte muss ich sagen, ich finde den Artikel wirklich gut. Und zwar erstaunlich gut gemessen an all den Schwierigkeiten, die sich unter Zusammenarbeit mit Journalistinnen ergeben können und es in der Regel auch tun.

Ich empfinde es aus meiner Perspektive auch als positiv, dass mit Frank jemand interviewt wird, der pädophil ist, aber auch Beziehungen mit Frauen führen kann, es auch tut und der sogar Vater ist. Denn bei Menschen, die aus meiner Perspektive den Artikel lesen, und das ist die Mehrheit, kommt dabei rüber: "Huch, der ist ja einer von uns!" So oft passiert es, dass Pädophile als die "ganz anderen" gesehen werden, mit denen man nie zu tun hat, weil man "solche" Menschen "einfach nicht kennt". Aber jemand wie Frank könnte der eigene Partner sein, der nette Nachbar, der Lehrer der Tochter, der Vater einer ihrer Freundinnen, der Schwiegersohn, ein guter Freund... Ich denke, dass dadurch die Bereitschaft (und Fähigkeit?), sich in das im Text Ausgesagte hineinzudenken deutlich steigt.
Aiko
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Beitrag von Aiko »

Danke Frank. So konnte ich das lesen. Der Artikel gefällt mir nur mittel, das war zu erwarten. Wenn es was positives gab musste sofort was negatives hinterher oder auf Risiko/Gefahr hingedeutet werden. Deine Gedanken wurden doch ganz gut wiedergegeben. Einiges was du sagtest, Frank, wäre auch von mir so gekommen. Insofern sehe ich nichts was ich da bei dir kritisieren könnte. Der Rest liegt halt am Verleger. Und das war auch schon schlimmer.
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Frank Denker
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Beitrag von Frank Denker »

Aiko hat geschrieben: Mi 11. Apr 2018, 12:55 Wenn es was positives gab musste sofort was negatives hinterher oder auf Risiko/Gefahr hingedeutet werden.
Da gebe ich Dir prinzipiell Recht!
In den meisten Fällen sind dieses eingesetzte Sätze, welche die Redaktion gern d'rin haben wollte bzw. welche die Autorin zum Eigenschutz gewählt hat. (Verhindern des Vorwurfes der Einseitigkeit/ Verharmlosung... Ja! Da sind wir immer noch nicht weiter!)

Aber ich finde, Frau Lachenmann hat auch mehrfach diese Kausalität umgedreht:
Wenn es etwas Negatives gab, hat sie schnell mal relativiert oder gar eine Gegenmeinung eingebracht. (Stichwort: Ampel oder nach dem - im ursprünglichen Textentwurf nicht vorhandenen - Absatz zur Kriminalstatistik)

Ich bin eigentlich auch nicht wirklich glücklich, dass ich als Protagonist ziemlich "kurz" komme gegenüber den Stimmen der "Offiziellen".
Aber je mehr ich darüber nachdenke, so ist es wahrscheinlich sogar besser, dass mein Leben und mein "Fall" nur als Beispiel dient, während die Fachleute (neben den kritikwürdigen Aussagen) im Allgemeinen diesen Pädophilen durchaus als "Normalfall" darstellen, ohne jedoch tatsächlich auf mich einzugehen.
Somit ist wahrscheinlich das, was Mascha schon schrieb, viel eher zu erreichen:
Die Erkenntnis, dass jeder pädophil sein könnte und es gar keinen Grund gibt, diesem Anderen zu misstrauen! Der pädophil Empfindende als akzeptiertes Mitglied der Gesellschaft! Für die einen ein Schreckgespenst, für die anderen und wahrscheinlich sogar die Mehrheit eher ein "...ach so? Na gut, dann ist es eben so."

Zumindest wäre damit schon viel gewonnen!

Gruß
Frank Denker
Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?
Alex
Inaktiv
Beiträge: 348
Registriert: Do 11. Mai 2017, 15:57

Beitrag von Alex »

Wenn ich das schon lese, kommt mir das Essen hoch.
"Seit Jahren
sind die Fallzahlen von sexueller Gewalt an
Kindern ungebrochen hoch. Nach einem
Bericht des Missbrauchsbeauftragten der
Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig,
enthält die Kriminalstatistik jedes Jahr
mehr als 12 000 Ermittlungsverfahren wegen
sexuellen Missbrauchs. „Das Dunkelfeld
dürfte noch sehr viel größer sein“,
schreibt Rörig."
Das von von diesen ca. 12tsd Fällen "lediglich 2tsd Fälle überhaupt zur Verhandlung kommen, wird gerne mal verschwiegen und das die Mehrzahl dieser von Nichtpädophilen begangen wird auch.
zu den Ermittlungsverfahren werden nämlich sämtliche Sachen gezählt und das sind auch solche, die sich hinterher als falsch herausstellen und auch solche, wo sie Kids sich gegenseitig filmen und dann rumschicken und da wird für jedes Kind seperat ermittelt.
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Gregor Samsa
Beiträge: 768
Registriert: Sa 29. Jul 2017, 23:51

Beitrag von Gregor Samsa »

Also ich finde den Artikel im Grunde doch recht positiv.
Er zeigt den Gedankengang in dem man sich ja fast zwangsläufig wieder findet wenn man sich als Betroffener mit dem Thema beschäftigt.

Das die "Fachwelt" auch etwas dazu schreiben muss ist doch klar denn wir haben nur unser Wort und unsere Gefühle. Die meisten Menschen würden diese als krankhaft bezeichnen und daher fordern sie die Meinungen von Ärzten und Therapeuten die dort auf dem Gebiet ja wesentlich mehr wissen müssen als wir Betroffenen. ( Das ist durchaus auch ironisch zu verstehen). Denn die wissen es ja wohl besser als wir weil die es studiert haben.


Genug der Ironie, Frank Respekt für deinen Mut das so zu machen.
„Rebellion entsteht aus Hoffnung.“— Jyn Erso 

Pädophilie ist die Fähigkeit, in der Knospe schon die Schönheit der Blume zu erkennen, die andere erst bei vollem Erblühen wahrnehmen können.
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