Gegen die Gleichstellung von Pädophilie und Kindesmissbrauch

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paswyas
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Beitrag von paswyas »

@ Casper: sehr schöner Beitrag. Was ein geändertes Wort im Kopf gleich für andere Bilder erzeugt...
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

@ Pascale
So entstehen Gerüchte. ;) Das Lob für die Artikelarbeit gebührt Sirius.

@ Sirius
Danke, mein Kommentar ist unterwegs. :P
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Großartig Sirius :lol:
Darf ich den veränderten Text ggbf benutzen für Workshops? Man könnte versuchen etwas ähnliches wie das Original aus den 50ern/60ern zu finden wo so auch noch über Homosexuelle geschrieben wurde... und alle 3 Texte dann lesen und reflektieren.

Ich arbeite übrigens ab und zu mit einer Rollenspiel-Methode in Paaren. Eine Person ist Arzt/ Ärztin oder Psychologe/ in und bekommt einen Frageleitfaden für ein Anamnesegespräch. Die andere Person bekommt gesagt sie sei heterosexuell und geht in die Praxis der anderen. Sie bekommt dann lauter "klassische" Fragen gestellt, wie sie sonst zu Homosexualität gestellt werden ("Wann haben Sie bemerkt, dass sie heterosexuell sind?", "Leiden Sie unter ihrer Heterosexualität?", ...).
Das schafft eine sehr gute Grundlage um über das Thema Heteronormativität zu reden und eigene Bilder und Vorurteile im Kopf.
Vielleicht könnte man von da ausgehend auch die Reflektionsfrage stellen, Was wäre wenn statt nach "Heterosexualität nach Pädophilie gefragt würde?"
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Max
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Beitrag von Max »

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paswyas
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Beitrag von paswyas »

Caspar Ibichei hat geschrieben: Fr 29. Sep 2017, 08:12 So entstehen Gerüchte. ;) Das Lob für die Artikelarbeit gebührt Sirius.
Also noch mal an Sirius: Toller Beitrag.

Und die Verwechslung? Ob es an den sehr ähnlichen Profilbildern liegt??? :shock:
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Max
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Beitrag von Max »

Coole Idee. Solch ein vorformulierter Text ist ja nur eine Erleichterung und Vorschlag, was man dann selber schreibt bleibt ja einem selbst überlassen Tom. Man kann abwandeln oder neu schreiben oder was auch immer. Klar erkennbar unterscheidliche Versionen könnten gar dazu führen, dass

Und nein Frank, nur weil sich da manche von Fakten auf den Fuß getreten fühlen gehört der letzte Satz meiner Meinung nach NICHT gestrichen. Es ist klar und sicher nachgewiesen, dass sozialer Ausschluss einen Risikofaktor darstellt. Und zwar für vielerlei Blödsinn. Da sind sexuelle Übergriffe keine Ausnahme. Das ist in meinen Augen sogar ein sehr gutes Argument, mit dem man solche Autoren bei ihrer Ehre packen und schütteln kann: was sie tun trägt ziemlich direkt zu Missbrauch bei indem es instabile Pädos tiefer in die Vereinsamung treibt und damit Artikel für Artikel manche davon soweit schubst, dass sie irgendwann übergriffig werden oder psychisch anderweitig im Eimer sind.

[rant]Wer das verneint (was du ja nicht tust, aber manche scheinbar schon) hat den Begriff "Risikofaktor" nicht verstanden: ein Risiko ist etwas, was eintreten KANN und ein Risikofaktor ERHÖHT DAS RISIKO, also die WAHRSCHEINLICHKEIT dass etwas eintritt. Ob der Faktor allein genommen die Wahrscheinlichkeit des Eintretens von 1% auf 1,3% erhöht, oder von 40% auf 80% gibt der Begriff nicht her. Und ob das riskierte Verhalten im Einzelfall überhaupt eintritt gibt die Wahrscheinlichkeit sowieso nicht her.
Okay, Rant zuende.[/rant]

Ich denke wir sollten auf SuH was dazu schreiben. Da du dich da jetzt eher reingekniet hast, Sirius, magst du eine Meldung für SuH verfassen über diese Initiative und die unsäglichen Artikel dazu?

Weiterhin könnten wir den Aufruf und diese vorgeschriebenen Text auch weiter verbreiten. Ich könnte mir vorstellen, dass da GLF und andere Gruppen auch mitmachen würden. Ih schötze Sirius' Text dürfte auch dort Anklang finden.
Ich denke auch das ein Hinweis auf bessere Infos etwa bei SuH oder auf Fachartikel darin sinnvoll wären, vielleicht auf unsere Linksammlung im Forum. Wie gesagt, das kann ja noch jeder anpassen, wie ihm beliebt.
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Frank Denker
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Beitrag von Frank Denker »

Max hat geschrieben: Fr 29. Sep 2017, 11:45 Und nein Frank, nur weil sich da manche von Fakten auf den Fuß getreten fühlen gehört der letzte Satz meiner Meinung nach NICHT gestrichen.
Ehrlichkeit ist eine feine Sache.
Nur leider muss man, wenn man etwas verdeutlichen will, diese Ehrlichkeit auch mal etwas einschränken!

Man kann nicht auf der einen Seite sagen:
Mit der Gleichstellung von Pädophilie und sexuellem Missbrauch tut man vielen Pädophilen Unrecht, weil diese auf das Ausleben der sexuellen Seite Ihrer Neigung verzichten.
Wenn man im gleichen Atemzug schreibt:
Durch die Ausgrenzung erhöht sich das Risiko, dass ein Pädophiler einen sexuellen Missbrauch begeht.
Es spielt sowas von keine Rolle, welche relativierenden Begriffe man noch hinzufügt. Es ist völlig unerheblich, dass dieses ja prizipiell richtig aber prozentual bei weitem nicht so dramatisch ist.
(Das Wort "dramatisch" ist nicht(!) in Bezug auf den Missbrauch an sich gemeint!!!)

Entscheidend ist folgende darauf angewendete Aussage:
paswyas hat geschrieben: Fr 29. Sep 2017, 07:57 ... Was ein geändertes Wort im Kopf gleich für andere Bilder erzeugt...
Und wenn man vermeiden will, dass das Bild im Kopf des Lesers am Ende doch wieder den Pädo als Risiko für potentiellen Missbrauch manifestiert, dann muss man bei seinen Texten auch mal die eine oder andere Wahrheit für sich behalten!!!

Gruß
Frank Denker
Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?
paswyas
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Beitrag von paswyas »

@ Frank, @ Max:

Da Ihr beide Recht habt, würde ich eine Synthese vorschlagen. Das Wort Risiko ist tatsächlich schwierig, da es ein altes Voruteil bestärkt. In der Diffamierung und Ausgrenzung liegt aber auch ein nennenswerter Risikofaktor. Um zum Nachdenken anzuregen und das eigene Meinungsbild zu erschüttern, sind Fragen ja meiner Meinung nach viel besser geeignet als Argumente. Evtl. könnte man die Sache mit einer (In-)Fragestellung beschließen:
Die Gleichstellung von Pädophilen mit Missbrauchstätern ist auch aus anderen Gründen problematisch. Sie fördert die gesellschaftliche Stigmatisierung pädophiler Menschen, was zu großem Leidensdruck führen kann. Die Folge ist, dass pädophil empfindende Menschen oft mit ihrer Neigung alleine bleiben, sich niemandem anvertrauen und oftmals nicht in der Lage sind, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Was könnte aber Kinder besser schützen, als Menschen, die gesellschaftlich akzeptiert sind? Menschen, die unter anderem durch die gesellschaftlichen Akzeptanz bestärkt werden, sich im Zweifel Hilfe zu suchen und bewusst auf das Ausleben ihrer Sexualität zu verzichten?
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Max
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Beitrag von Max »

Coole Idee Pascale!
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Beitrag von Sirius »

paswyas hat geschrieben: Fr 29. Sep 2017, 07:55 Die sind doch alle pervers, diese Heterosexuellen. Kastrieren und wegsperren müsste man die. Da kriege ich so einen Hass. Echt jetzt.
Sehe ich genauso! Und man löst dabei gleichzeitig das Problem Kindesmissbrauch, einfach weil es dann bald kaum noch Kinder geben wird wenn alle Heteros erstmal kastriert sind!

Mascha hat geschrieben: Fr 29. Sep 2017, 08:17 Darf ich den veränderten Text ggbf benutzen für Workshops?
Klar, gerne :)

Ich finde auch, dass solche Substitutionen ein guter Weg sind um Leute dazu zu bringen, auch denn Sinn hinter allgemein normalisierten Formulierungen zu hinterfragen. Der Bildblog hat etwas ähnliches letztes Jahr z.B. auch im Bezug auf durch Flüchtlinge begangene Vergewaltigungen gemacht: http://www.bildblog.de/84166/bild-der-frau/. Vieles von dem, was in dem Beitrag steht kann man wie ich finde fast 1:1 auch auf den Bereich Pädophilie und -Kriminalität übertragen.

Max hat geschrieben: Fr 29. Sep 2017, 11:09 Erster spontaner Gedanke: einen Pädobär-Antipreis für den deutschen Raum verleihen.
Das ist wie ich finde auch eine gute Idee und ja vielleicht etwas, was man für 2018 planen könnte. Gibt es den pedobear-Award eigentlich immer noch? Ich kann mich noch daran erinnern, vor ein paar Jahren da ein paar Nominierungen vorgeschlagen zu haben, aber irgendwann habe ich das aus Zeitgründen aus den Augen verloren.
Max hat geschrieben: Fr 29. Sep 2017, 11:45 Ich denke wir sollten auf SuH was dazu schreiben. Da du dich da jetzt eher reingekniet hast, Sirius, magst du eine Meldung für SuH verfassen über diese Initiative und die unsäglichen Artikel dazu?
Das kann ich gerne machen. Wie lang und ausfürhlich sollte die Meldung denn in etwa sein?

Wenn wir noch andere Gruppen mit einbeziehen wollen wäre es wohl auch nicht schlecht, wenn wir den Thread hier in den öffentlichen Bereich verschieben würden. Hat dabei jemand Einwände dazu, dass sein Beitrag dann öffentlich einsehbar ist?

Frank Denker hat geschrieben: Fr 29. Sep 2017, 13:13 Nur leider muss man, wenn man etwas verdeutlichen will, diese Ehrlichkeit auch mal etwas einschränken!
Ich finde wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, was das Ziel der Meldungen sein soll. Im Wesentlichen wollen wir doch die Journalisten und Autoren soweit sensibilisieren, dass sie den jeweiligen Artikel überarbeiten oder zumindest beim nächsten Artikel zweimal nachdenken, bevor sie von Pädophilen schreiben. Dazu müssen wir aber auch eine Motivation vermitteln, warum der Autor sich jetzt plötzlich Gedanken über seine Wortwahl machen soll, die er vorher vielleicht noch nie als problematisch wahrgenommen hat. Das wichtigste dabei ist wie ich finde dass wir eine Argumentation benutzen, welche möglichst effizient ist und die größtmögliche Wahrscheinlichkeit hat, den Schreiber zum umdenken zu bewegen.

Bei Journalisten, die von "Pädo-Grüseln" schreiben würde ich jetzt nicht erwarten, dass sie die psychische Stabilität und Gesundheit pädophiler Menschen oder Werte wie Sachlichkeit und fachliche Korrektheit so hoch schätzen, dass das für sie ein hinreichender Motivator wäre um ihr Schreibverhalten zu überdenken. Stattdessen zu argumentieren, dass diese Berichterstattung indirekt auch Kinder gefährden kann ist womöglich aber eine Ebene, auf der man die Schreiber doch noch erreichen kann.

paswyas hat geschrieben: Fr 29. Sep 2017, 16:59 Evtl. könnte man die Sache mit einer (In-)Fragestellung beschließen:
Die Idee finde ich auch nicht schlecht. Vielleicht könnte man das ganze auch etwas allgemeiner halten. Die Aussage zu dem Risikofaktoren wird ja wahrscheinlich nicht nur für Pädophile gelten, sondern allgemein auch für alle Menschen.
Hier wäre noch ein weiterer Formulierungsvorschlag:
Die Gleichstellung von Pädophilen mit Missbrauchstätern ist auch aus anderen Gründen problematisch. Sie fördert die gesellschaftliche Stigmatisierung pädophiler Menschen, was zu großem Leidensdruck führen kann. Die Folge ist, dass pädophil empfindende Menschen oft mit ihrer Neigung alleine bleiben, sich niemandem anvertrauen und oftmals nicht in der Lage sind, sich professionelle Hilfe zu suchen. Dies wirkt aber gerade auch dem Ziel entgegen, Kinder schützen zu wollen. Denn welchen Anreiz bekommen Menschen, sich an bestehende Gesetze zu halten, wenn sie so oder so von der Gesellschaft nicht akzeptiert und stattdessen wie Straftäter behandelt und konstant mit ihnen gleichgestellt werden? Wäre es also nicht für den Schutz von Kindern am besten, wenn Menschen unter anderem durch gesellschaftliche Akzeptanz darin bestärkt werden, sich im Zweifel Hilfe zu suchen und bewusst auf das Ausleben ihrer Sexualität zu verzichten?
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