Filme zum Thema Pädophilie

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Tom [DoppelM]
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Registriert: So 12. Feb 2017, 12:52

Beitrag von Tom [DoppelM] »

Sleepers

Erscheinungsjahr: 1997
Regisseur: Barry Levinson
Hauptdarsteller: Brad Pitt, Robert De Niro, Kevin Bacon, Jason Patric, Dustin Hoffmann, Brad Renfro, Jonathan Tucker uva.
Dauer: 2h 27m

Durch einen Streich bei dem ein Mann lebensgefährlich verletzt wird, werden die 4 Freunde Shakes, Tommy, Michael und John zu zwischen 12 und 18 Monaten in ein Jugendgefängnis Namens Wilkinson gesteckt, wo sie auf eine Gruppe Wärter treffen, angeführt von Sean Nokes, welche schon sehr früh anfangen sich für diese Gruppe von Jungen zu interessieren.
Sie beginnen erst sich einzeln an den Jungen zu vergehen und schließlich wird daraus eine Art "Gruppenaktion".
Die Jungen schämen sich dafür können diesem Machtkomplex aber nicht entkommen. Erst als sie alle entlassen wurden und als Erwachsene durch Zufall auf Sean Nokes treffen kommt es zum Showdown.


Eigene Rezession: Erinnert ein wenig an das geschilderte von der Odenwaldschule, Personen in Autoritäts-Positionen oder allgemein Machtpositionen vergehen sich an den Schutzbefohlenen und diese können sich lange Zeit nicht dagegen wehren.
Es zeigt das manche "Wunden" selbst nach Jahren noch offen bleiben und eine "Rache" der einzige monumentale Ausweg sei.
Sleepers soll ein Film nach wahrer Begebenheit sein, die New-Yorker Strafverfolgungsbehörden streiten dies aber vehement ab.
Ich fand den Film extrem Emotional, er zeigt die Hilflosigkeit, das Machtgefälle, welchem Kinder oft ausgesetzt sind.
Es zeigt auch die Scham der Jungen sich irgendjemanden an zu vertrauen...
Ich gucke den Film heute noch oft wenn er denn im Fernsehen läuft, einfach weil ich dieses Machtgefälle verstehen will.

(Achtung das ansehen dieses Films kann Triggern)

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Ich, Tomek

Erscheinungsjahr: 2010
Regisseur: Robert Gliński
Hauptdarsteller: Filip Garbacz, Daniel Furmaniak, Tomasz Tyndyk
Dauer: 1h 34m

Tomek ist 15 und erfreut sich der Astrologie, als der Schule aber das Geld für ein neues Teleskop fehlt überlegt Tomek wie er helfen kann an Geld zu kommen. Der beste Freund von Tomek, Ciemny geht mit ihm eines Abends in die Disko, dort beobachtet Tomek wie Ciemny einem Mann sexuelle Gefälligkeiten erfüllt. Nach langem nachdenken will Tomek mehr darüber erfahren und wird Borys dem Zuhälter vorgestellt.
Schnell rutscht Tomek ab in die Welt der Prostitution, auch weil seine Freundin immer mehr mit teuren Wünschen um die Ecke kommt und er sie ihr erfüllen möchte.

Eigene Rezession: Ein Junge der verzweifelt ist und an die falschen Menschen gerät welche ihn in einen Sog der Prostitution und der Welt der Drogen ziehen, als Tomek sich immer mehr dagegen wehrt wird sein Zuhälter direkter...Ich finde diesen Verzweiflung von Tomek sehr gut zu beobachten und aber auch seinen Kampf um aus diesem Sumpf zu entkommen.
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Frank Denker
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Beitrag von Frank Denker »

Tom hat geschrieben: Sa 15. Jul 2017, 16:03 Ich glaube die Homo-Pädophilen kennen ganz andere Filme als die Hetero-Pädophilen was aber wohl auch am Interesse liegt.
Ich glaube eher, die unterschiedliche Filmauswahl liegt in der eigenen Sicht auf seine Neigung.

Filme mit der Darstellung von Missbrauch usw. zeigen leider realistische Dinge - das steht außer Frage.
Aber diese Filme bedienen ein Klischee, von dem ich mich z.B. befreien will.
Das ist nicht die - in meinen Augen - allgemeingültige Sicht auf die Pädophilie!

Deswegen halte ich den Film "Mein erstes Wunder" auch für so wichtig in dieser Aufzählung, weil er als einer der wenigen Filme mit dieser Thematik die Sicht des normalen Alltags eines Pädophilen zeigt. (Auch die sich daraus ergebenden Probleme durch den inneren Zwiespalt zwischen Wunsch nach Nähe zu(m) Kind(ern) und auf der anderen Seite den familiären und sozialen Zwängen.)
Und er zeigt einen Alltag von Liebe(?) und Zuneigung, ohne dabei die Sexualität wieder so in den Vordergrund zu drängen.
Darauf wird m.M.n. die pädophile Neigung viel zu oft und fälschlicherweise reduziert.

Also wird auch jeder Pädophile genau diese Filme passend/treffend finden, wie er seine Neigung selbst sieht...

Gruß
Frank Denker
Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?
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Max
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Beitrag von Max »

The Woodsman
  • Erscheinungsjahr: 2004
  • Regisseur: Nicole Kassell
  • Hauptdarsteller: Kevin Bacon, Kyra Sedgwick, …
  • Dauer: 1:27
Nach jahrelangem Gefängnisaufenthalt wegen sexueller Belästigung eines Kindes wird Walter wieder in "Freiheit" entlassen. "Freiheit" bedeutet hier: seine Wohnung kann er sich nicht aussuchen, er ist im öffentlich einsehbaren Register für Sexualverbrecher zu finden und er wird mehr oder mider regelmäßig von einem Polizisten, der ihm wie eine Art Bewährungshelfer zugeteilt ist, besucht und teils schikaniert. Er findet Arbeit in einem Sägewerk und hält sich sozial isoliert. Allein die Mitarbeiterin Vicki nimmt sich seiner harten Schale teils an. Immer wieder wird Walters Neigung zum Thema für ihn, bis er fast einen neuen Übergriff begeht als die Schikanen am Arbeitsplatz und durch den "Bewährungshelfer" so viel werden, dass er alles hinschmeißen will. Wie gesagt: fast. Die Begegnung mit Robin (Hannah Pilkes) bringt ihn auch zum Nachdenken über seinen eigenen Übergriff, der ihn damals ins Gefängnis brachte, den bisher immer verharmlost hat. Der Film endet damit, dass eine erste beginnende Annäherung an seine Familie angedeutet wird, zu der bis auf seinen Schwager kein Kontakt mehr bestand.

Der Film stellt in grandioser Weise Einsamkeit und Selbsthass dar, die einigen von uns wie ewige Begleiter erscheinen. Er spielt mit nur sekundenbruchteil-langen Details und viel viel Stille. Mehr möchte ich nicht sagen, um nicht die in meinen Augen kraftvollste Szene des Films zu zer-spoilern als Walter etwas entdeckt, was er nur durch seine eigene Neigung so klar wahrnimmt, und schließlich eingreift.
Mein Urteil: Sehr sehenswert sowohl für Pädos als auch für jeden und jede, die unsere Situation verstehen wollen. Stellt außerdem gut die besonderen Schwierigkeiten dar, vor denen unsereins und insbesondere verurteilte Sexualstraftäter in den USA und einigen anderen englischsprachigen Ländern stehen.

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Bloch – Der Kinderfreund
  • Erscheinungsjahr: 2007
  • Regisseur: Kilian Riedhof
  • Hauptdarsteller: Dieter Pfaff, Fabian Hinrichs, Eva Löbau, Chantel Brathwaite
  • Dauer: 1:30
Hauptperson Maximilian Bloch bemerkt bei einem Lehrer seines Ziehsohnes Hinweise auf eine pädophile neigung und Warnzeichen beginnenden übergriffigen Verhaltenns einem Mädchen gegenüber. Er zwingt den Lehrer sich behandeln zu lassen indem er droht, in sonst der Schulleitung zu melden, wenn dieser nicht die schon praktisch romantische Beziehung zu der Schülerin abbricht. Durch fehlende Vorsicht seiner Frau, die zunächst völlig überfordert mit der Offenbarung der Pädophilie ihres Mannes ist, dringen jedoch Infos über die Pädophilie des Lehrers nach außen und es kommt zur Drohungen durch aufgebrachte Eltern etc. in denen sich Bloch schützend vor den Lehrer stellt und die Kurzsichtigkeit der Eltern quasi vorführt. Dann kommt es jedoch zu einem weiteren Zwischenfall, an dem womöglich der Lehrer schuld ist, und plötzlich geht es nicht mehr um Therapie sondern um Hexenjagd, um Leben und Tod…

Super Film der trotz zeitweise zu starker Vereinfachung schafft sogar ein paar Aspekte von Therapie herüberzubringen. Der Fokus liegt sonst eher auf der Hysterischen Reaktion Dritter und Kurzschlussreaktionen, sowie auf der enormane Angst vor Entdeckung.
Mein Urteil: Sehr sehenswert, geht aber echt an die Nerven. Für alle, die nachfühlen wollen, warum die Entscheidung zum Outing ein gewaltiges Dilemma darstellen kann.
Auch empfehlenswert aus der Filmreihe "Bloch": "Bauchgefühl" zum Thema Magersucht.
♦ Ich: mnl ≈40 ♦ Präferenz: wbl 6-12, 20+ ♦ keywords: ADHS, Zeichnen, Bibel, Naturwissenschaften ♦
♦ Mein Buch: „Für ein Kinderlachen“ ♦ Mein Blog: Max’ 2 Cents

»Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien.« (Albert Einstein)
Aiko
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Beitrag von Aiko »

Frank Denker hat geschrieben:Ich glaube eher, die unterschiedliche Filmauswahl liegt in der eigenen Sicht auf seine Neigung.
This!
Tom [DoppelM]
Moderator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 2545
Registriert: So 12. Feb 2017, 12:52

Beitrag von Tom [DoppelM] »

@ Frank Denker

dem widerspreche ich nicht, meine damalige Motivation diese Filme zu an zu sehen ist denke ich klar, ich wollte legales Material besitzen welches meine Fantasien anspricht, und es waren nun mal sadistisch, dominante Fantasien.

Ich muss auch ehrlich gestehen das ich mir bislang keinen der Filme, obwohl ich auch welche zuhause habe, mehr angesehen habe.
Es wäre sicher mal ein Experiment die Filme unter dem Vergleich von damals und Heute zu betrachten und zu sehen ob ich sie für mich anders wahr nehme.

Was den Inhalt angeht, so geht es überwiegend um die Kinder die sexuelle Gewalt erfahren haben nicht um die Täter direkt, wobei "Michael" oder "Ein leben lang kurze Hosen tragen" auch mehr den Fokus auf den Pädophilen Straftäter legt.

Was das Klischee angeht....der Film "Michael" ist angelehnt an die Geschickte von Natascha Kampusch, und der Film "Ein leben lang Kurze Hosen tragen" ist die verfilmte Biographie von J.Bartsch, beide Fälle hat es also so, oder so ähnlich leider in der Realität schon gegeben.
Und es wird da draußen sicher noch viel mehr Menschen geben welche solche grauenhaften Taten verüben...

Wir sollten uns vor Augen halten das wir wirklich den richtigen Weg mit dieser Neigung gehen, es gibt andere Beispiele welche es uns nicht leicht machen wie die oben genannten oder andere Straftäter...aber wir dürfen nicht aufgeben.

Es gibt genau so auch unter Homosexuellen oder Heterosexuellen solche Straftaten wie man erst vor kurzem im Fernsehen fest stellen durfte.
Gelöscht_01

Beitrag von Gelöscht_01 »

Mir fällt auch noch "Die Jagd" ein, den ich vor einiger Zeit mal gesehen habe.
Es handelt sich um einen dänischen Film mit dem Protagonisten der Serie "Hannibal" Mads Mikkelsen.

Handlung: Lucas (Mads Mikkelsen) ist ein bei den Kindern sehr beliebter Erzieher, der nicht pädophil ist, aber in den Verdacht gerät, einer zu sein und ein 5-Jähriges Mädchen missbraucht zu haben.

Meine Rezension: Der Film zeigt, wie der bloße Verdacht "Kindesmissbrauch" bzw. "Pädophilie" ein Leben zerstören kann, selbst wenn der vermeintliche Täter absolut unschuldig ist.

Mehr Infos: http://www.filmstarts.de/kritiken/206432.html
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Der tschechische Film "Daniel´s World" von Veronika Lišková (2014) hat mich sehr beeindruckt. Er wurde im Kontext der Berlinale in einem kleinen Kino gescreent, mit (Fach)publikum, Presse und Diskussion und dann nochmal auf der Berlinale in einem Riesensaal, der quasi ausverkauft war.
Der dokumentarische Film erzählt die Geschichte von Daniel, einem jungen homopädophilen Mann, der sich selbst spielt (wow! unfassbar mutig finde ich!)
Neben ihm kommen u.a. auch Familienangehörige und Freunde von ihm vor. Vor allem an einen Freund kann ich mich erinnern, der der Vater des kleinen Jungen ist, in den Daniel bis über beide Ohren verliebt ist. Dieser Freund ermöglicht Daniel den Kontakt zu seinem Sohn, droht ihm aber auch, ihn zusammenzuschlagen, sollte er ihn unsittlich berühren. An einigen Stellen erlebt man mit, wie Daniel sich nach dem Jungen verzehrt und dem nächsten realen Zusammentreffen mit ihm entgegen fiebert.
Gegen Ende des Films erinnere ich eine Sequenz, in der Daniel und seine pädophilen Freunde versuchen, mit den Organisatoren des Prager CSD darüber zu reden, dass sie sich als pädophile Gruppe (ich denke es sind alles Aktivisten von Čepek) gerne sichtbar in die Parade einklinken wollen, um Aufklärungsarbeit zu Pädophilie zu machen. Das wird seitens der Organisatoren abgelehnt, sie haben Angst, als Schwule unter den Verdacht der Päderastie zu geraten. Dennoch gehen einige aus der Gruppe auf eigene Faust los und verteilen Flugblätter.
Die Schlussszene zeigt Daniel und ein paar Freunde an einem Spielplatz beim Beobachten und Bewundern von Kindern.

Als der Film rauskam, habe ich mich schon eine Weile mit dem Thema Pädophilie beschäftigt. Mir war bewusst geworden, dass es ein großes Tabuthema in der Gesellschaft ist. Umso erstaunter war ich über diesen offenen und mutigen Film, der im Rahmen der Berlinale ein großes Publikum erreicht hat.

Kennt Ihr den Film? Hat er über die Berlinale hinaus denn Verbreitung gefunden? Wie findet Ihr ihn? Ich habe schon überlegt, mit Ausschnitten daraus zu arbeiten, habe es aber bisher nicht weiterverfolgt.
Fetzer
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Registriert: Sa 22. Apr 2017, 11:49

Beitrag von Fetzer »

Ich habe mich nie bewusst mit solchen Medien beschäftigt. Eigentlich sah ich als TV Konsument immer das was halt ausgestrahlt wurde.
Seit dem ich mich nun direkt und sehr intensiv mit dem Pädophilenthema ab gebe und auch Versuch, so weit es machbar ist mit zu reden, also hier oder sonst in anderen online Foren etc., fühle ich mich echt von solchen Filmempfehlungen aber auch deren schauspielerischen hervorgehobenen Einzigartigkeiten förmlich überschüttet.

Wie lange, überlege ich gerade, um das Mal zu unterstreichen, studiere ich nun als (passiv) betroffener das Pädophilen Thema? Etwa seit 11 Jahren ganz zielstrebig bewusst und, kann ja auch gesagt werden, aktiv. Die letzten Jahre habe ich eine extrem starke Kritik gegen vieles entwickelt. So auch äußerst stark gegen Unterhaltungsmedien insgesamt.
Die jeweiligen Diskussionsplattformen zum Thema sind ja reinste Sammelarchive solcher filmischen Unterhaltungswerke. Es ist schon schade, das sich Menschen so sehr mit diesen virtuellen Darstellungen, welche ja in Wirklichkeit niemals das ins gesamte vermitteln können, zu gerne gleich gestellt betrachtend sehen.
Jonny
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Registriert: Sa 6. Mai 2017, 16:44

Beitrag von Jonny »

Bloch- Der Kinderfreund und The Woodsman hab ich beide gesehn, sehr zu empfehlen.
Fetzer
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Registriert: Sa 22. Apr 2017, 11:49

Beitrag von Fetzer »

Mein Fazit,
immer erst lesen. Alles besorgen, was zu solchen visuellen, elektronischen Aufarbeitungen in literarischer Form zu finden ist und gewissenhaft, gedanklich nachvollziehen. Selbst dann ist es schwierig sich selbst darüber urteilsmäßig zu äußern.
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