dieses Thema hat einen direkten Anlass: und zwar wurde kürzlich in der Schweiz eine Initiative umgesetzt, nach der Menschen, die wegen eines Sexualdeliktes an einem Kind verurteilt wurden lebenslänglich nicht mehr (beruflich oder ehrenamtlich) mit Kindern arbeiten dürfen. Es geht mir aber nicht um die Initiative, sondern um die Berichterstattung darüber. Dort wurde nämlich leider mal wieder überhaupt nicht zwischen Pädophilen und Missbrauchstätern differenziert, generall wurde von einer "Pädophilen-Initiative" oder einem "Pädophilen-Gesetz" geredet. Hier mal ein Ausschnitt aus der zugehörigen Berichterstattung:
- Pädophile Lehrer sollen nie mehr mit Kindern arbeiten
- Pädokriminelle sollen nie mehr mit Kindern arbeiten dürfen
- Harte Umsetzung der «Pädophilen-Initiative»
- Bern: Gesetz gegen Pädophilie als Lösung
- STÄNDERAT DISKUTIERT ÜBER "PÄDOPHILEN-GESETZ"
- Ständerat will lebenslanges Berufsverbot
- Tätigkeitsverbote für Pädo-Kriminelle sollen endgültig sein
- Parlament setzt Pädophilen-Initiative um
Ich hatte erst vor, einige der Autoren anzuschreiben und auf den Unterschied zwischen Pädophilen und Missbrauchstätern hinzuweisen. Dann ist mir aber der Gedanke gekommen, dass es vielleicht noch wirksamer wäre wenn sich anstelle einer Person gleich mehrere Leute "beschweren" würden. Und dass es dabei vielleicht nicht schlecht wäre gemeinsam so etwas wie eine Vorlage zu entwickeln, die man einfach nur kopieren und an die richtige Stelle schicken müsste. Schließlich kommen solche Artikel immer mal wieder vor und da ist es doch nicht schlecht, wenn man dann auch schnell darauf reagieren kann.
Auf diese Weise könnten wir doch die "Macht" dieser Community einsetzen um einen Teil dazu beizutragen, dass die Gleichstellung "Pädophilie = Missbrauch" zumindest aus den Medien verschwindet und dass Journalisten ein größeres Bewusstsein für den Unterschied und die korrekte Verwendung der Begriffe entwickeln. Falls also jemand einen Artikel findet, der da also nicht differenziert, könnte er den Link dazu hier posten und jeder, der gerade Zeit hat könnte mit Hilfe der Vorlagen eine Nachricht an den Autor des Artikels senden und vielleicht auch noch einen Hinweis in die Kommentarspalte (falls vorhanden) setzen.
Hier wäre einmal ein Vorschlag für so eine Vorlage, die man z.B. als Mail an den entsprechenden Autor senden könnte. Kritik und Verbesserungsvorschläge sind willkommen
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<<ANREDE>>
hiermit möchte ich Sie auf eine falsche Verwendung des Begriffs "Pädophil" in diesem Artikel hinweisen: <<ARTIKEL_URL>>
Unter Pädophilie versteht man das primäre sexuelle Interesse an vorpubertären Kindern (s. auch Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie). Damit ist also erst einmal nur eine sexuelle Neigung gemeint und vor allem keine Handlung oder Straftat.
In dem erwähnten Artikel machen Sie leider einen weit verbreiteten Fehler, indem Sie Pädophile mit Kindesmissbrauchstätern gleichstellen. Diese beiden Begriffe sind aber keineswegs identisch. Leider gibt es sexuellen Missbrauch an Kindern auch durch Pädophile. Doch Statistiken belegen, dass die meisten Sexualdelikte an Kindern nicht durch pädophil empfindende Menschen begangen werden, sondern durch so genannte nicht-pädophile Ersatzhandlungstäter. Diese Täter fühlen sich also nicht sexuell zu Kindern hingezogen. Stattdessen geht es ihnen z.B. um das Ausüben von Macht über einen schwächeren Menschen. Durch die Gleichstellung von Pädophilen und Kindesmissbrauchstätern diffamieren Sie zu Unrecht sehr viele pädophile Menschen, die sich gegen das Ausleben ihrer Neigung entschieden haben und einem Kind niemals Leid zufügen würden.
Die Gleichstellung von Pädophilen mit Missbrauchstätern ist auch aus anderen Gründen problematisch. Sie fördert die gesellschaftliche Stigmatisierung pädophiler Menschen, was zu großem Leidensdruck führen kann. Die Folge ist, dass pädophil empfindende Menschen oft mit ihrer Neigung alleine bleiben, sich niemandem anvertrauen und oftmals nicht in der Lage sind, sich professionelle Hilfe zu suchen. Was könnte aber Kinder besser schützen, als Menschen, die gesellschaftlich akzeptiert und integriert sind? Menschen, die unter anderem durch die gesellschaftliche Akzeptanz bestärkt werden, sich im Zweifel Hilfe zu suchen und bewusst auf das Ausleben ihrer Sexualität zu verzichten?
Aus diesem Grund ist es wichtig, zwischen Pädophilen und Missbrauchstätern zu differenzieren und dieses gerade in Veröffentlichungen zu tun, die potentiell Einfluss auf die Meinungsbilder vieler Menschen haben können.
<<UNTERSCHRIFT>>
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Und hier noch einmal zum Kopieren:
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<<ANREDE>>
hiermit möchte ich Sie auf eine falsche Verwendung des Begriffs "Pädophil" in diesem Artikel hinweisen: <<ARTIKEL_URL>>
Unter Pädophilie versteht man das primäre sexuelle Interesse an vorpubertären Kindern (s. auch Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie). Damit ist also erst einmal nur eine sexuelle Neigung gemeint und vor allem keine Handlung oder Straftat.
In dem erwähnten Artikel machen Sie leider einen weit verbreiteten Fehler, indem Sie Pädophile mit Kindesmissbrauchstätern gleichstellen. Diese beiden Begriffe sind aber keineswegs identisch. Leider gibt es sexuellen Missbrauch an Kindern auch durch Pädophile. Doch Statistiken belegen, dass die meisten Sexualdelikte an Kindern nicht durch pädophil empfindende Menschen begangen werden, sondern durch so genannte nicht-pädophile Ersatzhandlungstäter. Diese Täter fühlen sich also nicht sexuell zu Kindern hingezogen. Stattdessen geht es ihnen z.B. um das Ausüben von Macht über einen schwächeren Menschen. Durch die Gleichstellung von Pädophilen und Kindesmissbrauchstätern diffamieren Sie zu Unrecht sehr viele pädophile Menschen, die sich gegen das Ausleben ihrer Neigung entschieden haben und einem Kind niemals Leid zufügen würden.
Die Gleichstellung von Pädophilen mit Missbrauchstätern ist auch aus anderen Gründen problematisch. Sie fördert die gesellschaftliche Stigmatisierung pädophiler Menschen, was zu großem Leidensdruck führen kann. Die Folge ist, dass pädophil empfindende Menschen oft mit ihrer Neigung alleine bleiben, sich niemandem anvertrauen und oftmals nicht in der Lage sind, sich professionelle Hilfe zu suchen. Was könnte aber Kinder besser schützen, als Menschen, die gesellschaftlich akzeptiert und integriert sind? Menschen, die unter anderem durch die gesellschaftliche Akzeptanz bestärkt werden, sich im Zweifel Hilfe zu suchen und bewusst auf das Ausleben ihrer Sexualität zu verzichten?
Aus diesem Grund ist es wichtig, zwischen Pädophilen und Missbrauchstätern zu differenzieren und dieses gerade in Veröffentlichungen zu tun, die potentiell Einfluss auf die Meinungsbilder vieler Menschen haben können.
<<UNTERSCHRIFT>>