von Sirius » Fr 23. Jun 2017, 15:41
Mich erinnert das ein wenig an die Geschichte von Alan Turing. Ein brillianter Geist, der quasi im Alleingang den zweiten Weltkrieg um Monate verkürzt hat und viele unschätzbare Beiträge zur Wissenschaft geleistet hat (seine universelle Turingmaschine wurde in einer Umfrage als bedeutendste britische Erfindung gewürdigt). Nach dem Krieg wurde er all seiner Leistungen zum Trotz wegen Homosexualität verurteilt und zu einer chemischen Kastration gezwungen, die ihn so sehr zerstört hat dass er sich wenig später (vermutlich) selber das Leben genommen hat. Erst 2014 wurde er von der Queen begnadigt, nachdem noch 2011 eine Begnadigung abgelehnt wurde.
Auf der einen Seite ist es schön, dass ihm da endlich nach so langer Zeit Recht zugesprochen wurde. Auf der anderen Seite ist es schade, dass nicht auch alle anderen verurteilten Homosexuellen nachträglich eine Begnadigung erhalten haben. Implizit wird damit wie ich finde gesagt, dass deren Verurteilung gerechtfertigt war und Turing nur deshalb begnadigt wird, weil er berühmt genug war und einen hinreichenden gesellschaftlichen Nutzen durch seine Leistungen erbracht hat.
Da ist es grundsätzlich wie ich finde schon der richtige Ansatz, quasi als Rundumschlag alle Urteile gegen Homosexuelle auf einmal aufzuheben. Umso enttäuschender ist es, dass konservative Kräfte doch einen Weg gefunden haben, selbst in dieser Maßnahme gegen Homosexuelle zu diskriminieren. Das verkehrt die grundlegend richtige Sache leider total ins Gegenteil und stärkt nur die Vorurteile, die stellenweise immer noch sehr präsent sind. Im Prinzip gibt man damit den Leuten recht, die sagen dass Homosexuelle häufig nur gefährliche Pädos sind die für "unsere Kinder" gefährlich und schädlich sind. Das bringt für die Akzeptanz von Homosexuellen nichts und ist letzten Endes auch für uns schädlich.
Ach und noch etwas: warum zur Hölle müssen wir eigentlich immer noch über solche Themen reden? Es ist 2017, verdammt noch mal! Inzwischen sollten sich doch wirklich herumgesprochen haben, dass eine homosexuelle Beziehung grundsätzlich nicht anders zu bewerten ist als eine heterosexuelle Beziehung.
[bl]Mich erinnert das ein wenig an die Geschichte von Alan Turing. Ein brillianter Geist, der quasi im Alleingang den zweiten Weltkrieg um Monate verkürzt hat und viele unschätzbare Beiträge zur Wissenschaft geleistet hat (seine universelle Turingmaschine wurde in einer Umfrage als bedeutendste britische Erfindung gewürdigt). Nach dem Krieg wurde er all seiner Leistungen zum Trotz wegen Homosexualität verurteilt und zu einer chemischen Kastration gezwungen, die ihn so sehr zerstört hat dass er sich wenig später (vermutlich) selber das Leben genommen hat. Erst 2014 wurde er von der Queen begnadigt, nachdem noch 2011 eine Begnadigung abgelehnt wurde.
Auf der einen Seite ist es schön, dass ihm da endlich nach so langer Zeit Recht zugesprochen wurde. Auf der anderen Seite ist es schade, dass nicht auch alle anderen verurteilten Homosexuellen nachträglich eine Begnadigung erhalten haben. Implizit wird damit wie ich finde gesagt, dass deren Verurteilung gerechtfertigt war und Turing nur deshalb begnadigt wird, weil er berühmt genug war und einen hinreichenden gesellschaftlichen Nutzen durch seine Leistungen erbracht hat.
Da ist es grundsätzlich wie ich finde schon der richtige Ansatz, quasi als Rundumschlag alle Urteile gegen Homosexuelle auf einmal aufzuheben. Umso enttäuschender ist es, dass konservative Kräfte doch einen Weg gefunden haben, selbst in dieser Maßnahme gegen Homosexuelle zu diskriminieren. Das verkehrt die grundlegend richtige Sache leider total ins Gegenteil und stärkt nur die Vorurteile, die stellenweise immer noch sehr präsent sind. Im Prinzip gibt man damit den Leuten recht, die sagen dass Homosexuelle häufig nur gefährliche Pädos sind die für "unsere Kinder" gefährlich und schädlich sind. Das bringt für die Akzeptanz von Homosexuellen nichts und ist letzten Endes auch für uns schädlich.
Ach und noch etwas: warum zur Hölle müssen wir eigentlich immer noch über solche Themen reden? Es ist 2017, verdammt noch mal! Inzwischen sollten sich doch wirklich herumgesprochen haben, dass eine homosexuelle Beziehung grundsätzlich nicht anders zu bewerten ist als eine heterosexuelle Beziehung.[/bl]