von Cornelius » So 9. Feb 2025, 22:31
Dune hat geschrieben: So 9. Feb 2025, 12:25
Pädokriminell kann jeder Mensch sein, der die von dir genannten Straftaten begeht, unabhängig davon, ob dieser Mensch pädophil empfindet oder nicht.
Das ist eine theoretische Möglichkeit, aber für den Ottonormalverbraucher wird es natürlich der Pädophile sein, der straffällig wird und dann als pädokriminell bezeichnet wird. Obwohl von der Wissenschaft immer wieder betont wird, dass rund 60% der Missbrauchstaten gar nicht von Pädophilen begangen werden, sondern von Ersatzhandlungstätern, herrscht in der Bevölkerung faktisch gar kein Bewusstsein dafür vor, dass es diese Gruppe von Missbrauchstätern überhaupt gibt, geschweige denn dass man diese Gruppe überhaupt man unter die Lupe nimmt. Oder wieso gibt es keine Präventionsprojekte für diese Gruppe? Wenn also Ottonormalverbraucher das Wort "pädokriminell" hört, dann wird er diese Taten natürlich in einen Zusammenhang mit Pädophilen herstellen. Wenn man Glück hat, dann wird die Person vielleicht wissen, dass es auch andere Pädophile gibt in den Begriff richtig einordnen können, im schlechtesten Fall bleibt bildet sich eine Kausalkette heraus, die lautet pädokriminell=pädophil=alle Pädophilen sind kriminell. Für Dich und Wissenschaftler mag zwar kein semantischer Zusammenhang zwischen pädophil und pädokriminell bestehen, für einen Großteil der Bevölkerung tut es das sehr wohl.
Gast hat geschrieben: So 9. Feb 2025, 12:42
Ich sehe da eher andere Motive:
- Das Material da lassen, um gezielter Zugriffe zu beobachten und mehr Konsumenten zu schnappen
- Höhere Zahlen für die Statistik, um mehr Geld/Befugnisse zu fordern
- Arbeitserleichterung
Interessante Punkte. Ich kann das natürlich nicht nachprüfen möchte aber mal zu den einzelnen Punkten Stellung beziehen:
Zu Punkt 1: Eigentlich sollte das Ziel sein, dass Missbrauchsopfer, die schon durch die Hölle gegangen sind und schlimmes erlebt haben, nicht noch mehr geschädigt werden, indem die Bilder noch weiter in Umlauf sind. Wenn es darum geht, weiteres Leid zu verhindern, kann es keine Rolle spielen, ob dadurch Konsumenten womöglich straffrei ausgehen. Es könnte nur eine Rolle spielen, damit die Nachfrage nicht ansteigt, wenn Konsumenten sowieso rechnen könnten, dass sie nicht strafrechtlich belangt werden. Umgekehrt könnte man dagegen argumentieren, dass wenn viel weniger Material oder vielleicht gar kein Material im Umlauf ist, es erst recht keine Anreize für den Konsum gibt. Alle in allem ist Löschen somit immer besser, dann gibt es auch keine Konsumenten, es sei denn möchte Menschen bewusst in die Falle locken. Das kann ich mir aber bei den Behörden nicht vorstellen.
Zu Punkt 2: Wenn das mal auffliegen sollten, würden sich Ermittler ihr eigenes Grab schaufeln. Deshalb halte ich das für äußerst umwahrscheinlich.
Zu Punkt 3: Könnte ich am ehesten verstehen, zumal die Ressourcen sehr begrenzt sind und der gesellschaftliche Druck auf Ermittler ernorm ist.
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Pädokriminell kann jeder Mensch sein, der die von dir genannten Straftaten begeht, unabhängig davon, ob dieser Mensch pädophil empfindet oder nicht.
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Das ist eine theoretische Möglichkeit, aber für den Ottonormalverbraucher wird es natürlich der Pädophile sein, der straffällig wird und dann als pädokriminell bezeichnet wird. Obwohl von der Wissenschaft immer wieder betont wird, dass rund 60% der Missbrauchstaten gar nicht von Pädophilen begangen werden, sondern von Ersatzhandlungstätern, herrscht in der Bevölkerung faktisch gar kein Bewusstsein dafür vor, dass es diese Gruppe von Missbrauchstätern überhaupt gibt, geschweige denn dass man diese Gruppe überhaupt man unter die Lupe nimmt. Oder wieso gibt es keine Präventionsprojekte für diese Gruppe? Wenn also Ottonormalverbraucher das Wort "pädokriminell" hört, dann wird er diese Taten natürlich in einen Zusammenhang mit Pädophilen herstellen. Wenn man Glück hat, dann wird die Person vielleicht wissen, dass es auch andere Pädophile gibt in den Begriff richtig einordnen können, im schlechtesten Fall bleibt bildet sich eine Kausalkette heraus, die lautet pädokriminell=pädophil=alle Pädophilen sind kriminell. Für Dich und Wissenschaftler mag zwar kein semantischer Zusammenhang zwischen pädophil und pädokriminell bestehen, für einen Großteil der Bevölkerung tut es das sehr wohl.
[quote=Gast post_id=86181 time=1739101343 user_id=1]
Ich sehe da eher andere Motive:
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[*] Das Material da lassen, um gezielter Zugriffe zu beobachten und mehr Konsumenten zu schnappen
[*] Höhere Zahlen für die Statistik, um mehr Geld/Befugnisse zu fordern
[*] Arbeitserleichterung
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Interessante Punkte. Ich kann das natürlich nicht nachprüfen möchte aber mal zu den einzelnen Punkten Stellung beziehen:
Zu Punkt 1: Eigentlich sollte das Ziel sein, dass Missbrauchsopfer, die schon durch die Hölle gegangen sind und schlimmes erlebt haben, nicht noch mehr geschädigt werden, indem die Bilder noch weiter in Umlauf sind. Wenn es darum geht, weiteres Leid zu verhindern, kann es keine Rolle spielen, ob dadurch Konsumenten womöglich straffrei ausgehen. Es könnte nur eine Rolle spielen, damit die Nachfrage nicht ansteigt, wenn Konsumenten sowieso rechnen könnten, dass sie nicht strafrechtlich belangt werden. Umgekehrt könnte man dagegen argumentieren, dass wenn viel weniger Material oder vielleicht gar kein Material im Umlauf ist, es erst recht keine Anreize für den Konsum gibt. Alle in allem ist Löschen somit immer besser, dann gibt es auch keine Konsumenten, es sei denn möchte Menschen bewusst in die Falle locken. Das kann ich mir aber bei den Behörden nicht vorstellen.
Zu Punkt 2: Wenn das mal auffliegen sollten, würden sich Ermittler ihr eigenes Grab schaufeln. Deshalb halte ich das für äußerst umwahrscheinlich.
Zu Punkt 3: Könnte ich am ehesten verstehen, zumal die Ressourcen sehr begrenzt sind und der gesellschaftliche Druck auf Ermittler ernorm ist.