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Re: Forenregeln

von Gast » Sa 4. Mär 2023, 18:21

Bei Einvernehmlichkeitsgerede sehe ich sehr wohl Menschen in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt. Zum einen Kinder. Zum anderen Menschen, die Missbrauch erlebt haben.
Sind damit auch nicht jegliche Fiktion betroffen? Hier könnte man jetzt auch analog zu deiner zitierten Aussage sagen, solche Darstellungen verletzen Menschen in ihren Persönlichkeitsrechten. Gleiches kann ich zu anderen Medien ziehen mit dem Argument sie würden Opfer von Gewaltverbrechen verletzen, da anderen Menschen die Möglichkeit gegeben wird solche Verbrechen in einer fiktiven Welt auszuüben und je nach Kontext auch ohne virtuelle Strafe davonzukommen. Ich teile natürlich nicht die Meinung dieser Einvernehmlichkeitsschwurbler, aber wenn du es so begründest dann ist auch ein Puppenverbot usw. gerechtfertigt, denn so kann auch ich argumentieren das Menschen damit zu Sexobjekten reduziert werden, oder schlimmer Menschen vormacht sie können eine Beziehung mit Minderjährigen führen.

Re: Forenregeln

von Mascha » Fr 3. Mär 2023, 08:47

Und für alle die hier erst ins Lesen einsteigen: wir diskutieren hier nicht über alle Menschen mit pädophiler Neigung, sondern über Einzelfälle. Die meisten pädophilen Menschen habe KEINE kognitiven Verzerrungen sondern sehen kindliche und erwachsene Sexualität als unvereinbar an.

Re: Forenregeln

von Mascha » Fr 3. Mär 2023, 07:25

Frank, dann hast Du mich auch missverstanden. Ich sehe Dich definitiv nicht gemeinsam mit Mitleser in seiner Schublade, die er wohlwollend für Dich aufgezogen hat ;)

Ich empfinde Eure Einstellung als grundverschieden - was auch deshalb nicht überraschend ist, da Du als Vater den entwicklungspsychologischen Prozess vom Kind zum Erwachsenen in der Praxis täglich beobachten konntest an Deinen eigenen Kindern.

Dass Du versuchst, Menschen mit ausgeprägten Wahrnehmungsverzerrungen, die bereits gegenüber Kindern sexuell übergriffig geworden sind, da rauszuholen, ist toll - ich kann mir vorstellen, dass bei Dir auch viel Erfahrung mit der Thematik ist und Du da ein gutes Standing hast. Schön, wenn Du dabei Erfolge hattest!

Ich hatte auch schon etliche Gespräche mit nicht einsichtigen Tätern und weiß wie schwer das ist.
Ich persönlich denke, dass Täter mit manifesten kognitiven Verzerrungen im Sinne eines Glaubens an Einvernehmlichkeit, am besten in den Händen erfahrener und darauf spezialisierter Therapeut*innen aufgehoben sind, die im Team und Verbund mit anderen Berufsgruppen arbeiten und Supervision machen.

Du schreibst nicht wie schwer die Übergriffe in dem beschriebenen Fall waren - manchmal reicht aber auch eine einzige zärtlich gemeinte intime Berührung um ein Kind zu irritieren und die Auswirkungen können sich erst in der Pubertät zeigen, wenn das Kind bzw. der/ die Jugendliche das anders reflektiert, was damals passiert ist und welchen immensen Vertrauensbruch es erlebt hat.

Ich empfinde es daher auch als heikel, wenn man so etwas mitbekommt, nicht sofort die Eltern des Kindes zu informieren oder zur Not die Behörden einzuschalten. Ich möchte da vor Selbstüberschätzung warnen. Missbrauchstäter stellen ihr Tun meist verharmlosend dar und es sieht nochmal deutlich anders aus, was sie wirklich tun. Schließlich bilden sie sich selbst ja meist ein "aus Liebe zu handeln".

Aber wie gesagt Frank: ich kann aus Deinen wenigen Zeilen dazu nicht genug entnehmen, um den Fall einschätzen zu können und der öffentliche Bereich ist dazu nicht geeignet hier tiefer ins Gespräch zu gehen.

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass laut forensischer Daten die Rückfallgefahr pädpphiler Missbrauchstäter besonders hoch ist, viel höher als die der größten Tätergruppe nämlich derer die gar keine pädophile Neigung haben. Und das liegt nicht ganz unwesentlich an den kognitiven Verzerrungen, dass ihre Sexualität an sich schadlos mit Kindern auszuleben sei. Das enthemmt nämlich, wenn man nur äußeren (Strafdrohung gesellschaftliche Ächtung), aber nicht inneren Faktoren (eigene Moral, Selbstbildnis...) entgegen handelt.

Re: Forenregeln

von Frank_Denker » Do 2. Mär 2023, 16:43

Hallo Mascha, hallo auch an alle anderen,

gerade habe ich die Beiträge nach meinem letzten gelesen und glaube, ein weiteres Missverständnis gefunden zu haben!

Es ist definitiv nicht so, dass immer dann die Befürworter der Einvernehmlertheorie gemeint sind, wenn von Leuten die Rede ist,
Frank_Denker hat geschrieben: Mo 27. Feb 2023, 15:31... die sich mit einer so restriktiven Herangehensweise nicht wohl fühlen, wie sie in den obigen Beiträgen von Mascha dokumentiert wird, ...
Es ist definitiv ebenfalls falsch zu glauben, dass jemand "Einvernehmler" und deren Theorien in Schutz nimmt, nur weil er sich mit den Vorstellungen derer auseinandersetzen will, die an einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern glauben.

Wenn natürlich jeder Beitrag mit genau diesen falschen Annahmen gelesen wird, so ist es nicht verwunderlich, dass die eigentliche Botschaft des Beitrages untergeht.

Ich selbst stand eine ganze Weile mit jemandem im Mail-Kontakt, der nur zu gern daran glauben wollte, Kinder würden sexuelle Interaktionen genauso wollen wie er. Mir ist auch bekannt, dass er bei seinen Kontakten zu Kindern auch schon Grenzen überschritten hat.
(Leider ist einer Einflussnahme im Rahmen einer ausschließlich anonymen und schriftlichen Konversation Grenzen gesetzt...)
Ich habe also vieles von ihm gelesen, was ich als eindeutig falsch sehe. Aber ich habe ihn trotzdem nicht weggestoßen sondern versucht, mit immer neuen Spiegelungen seiner eigenen Erlebnisse seinen Blick zu erweitern und die "Pädobrille" abzusetzen.
Heute ist er davon überzeugt, dass kein Kind seine sexuellen Wünsche erwidern wird. Er ist sogar davon überzeugt, dass auch seine Grenzüberschreitungen falsch waren, auch wenn er (bisher) von den Kindern nie Vorwürfe gehört hat. Heute ist es ihm trotz der eigenen Wünsche möglich, beim Kontakt mit Kindern das Verhalten der Kinder trotz deren Wünsche nach körperlicher Nähe als das einzuschätzen, was es ist - der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Geborgenheit.
Trotzdem würde er nie soweit gehen und sich eine eigene Haltung eingestehen, "... dass sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern unter keinen Umständen ethisch vertretbar sind ..."

Ich selbst habe seit meinem CI eine wechselvolle Entwicklung erlebt und manches Mal auch falsche Entscheidungen getroffen, bis ich meine heutige Überzeugung gewonnen habe.
Moral und Ethik unterliegen immer den gesellschaftlichen Einflüssen. Deshalb kann ich heute zwar dieses "...ethisch vertretbar..." unterschreiben, doch der Grund, warum ich meine Sexualität von Kindern fernhalte, hat nichts damit zu tun! Ich bin der festen Überzeugung, dass allein die Entwicklungs-psychologischen Umstände bei Kindern vor und in der Pubertät es unmöglich machen, dass sie meine sexuellen sowie auch meine partnerschaftlichen Wünsche auch nur annähernd verstehen, geschweige denn erwidern könnten.
Damit bin ich der Überzeugung, dass es einvernehmliche sexuelle Interaktionen zwischen Erwachsenen und Kinder nicht geben kann.

Und trotzdem werden alle meine Äußerungen, die andere Meinungen und Ansichten einbeziehen, immer wieder mit dem Argument kritisiert, ich würde "Einvernehmler-Gedankengut" unterstützen und gar in Schutz nehmen.
Fair ist das nicht!
____________________________

Was anderes:
Mascha, Du wünschst Dir 100%igen Schutz, wenn es um dem Umgang von Pädophilen mit Kindern geht?
Dann sieh Dir den Menschen an und vergiss seine Pädophilie. Wenn dieser Mensch heute vertrauenswürdig ist, dann vergiss bitte auch, dass er vor Jahren einmal vielleicht KiPo gesehen oder gar im Kontakt mit Kindern von denen zurückgewiesen werden musste, weil "...das jetzt zu weit geht...".
Das fällt Dir schwer?
Verständlich!
Aber wer ist dieser Mensch heute? Hat er nicht vielleicht gerade durch diese Erlebnisse für sich gelernt, dass Kinder seine Sexualität nicht wünschen? Ist nicht gerade seine Geschichte und sein heutiges Beschäftigen mit solchen Denkmustern, die er selbst von früher kennt, heute der Grund dafür, dass er sogar die bessere Wahl als Betreuer für die eigene Tochter (oder meinetwegen auch den Sohn... ;) ) wäre als jemand, der immer 100%ig eine ethische Überzeugung deklariert, aber tief in seinem Inneren ein von den Widersprüchen einer pädophilen Sexualpräferenz zerrissener Mensch ist?

Jemand, der offen zu seinen Fehlern steht und diese in Diskussionen thematisiert, der sich mit allem auseinandersetzt, was vielleicht nicht so "...ethisch vertretbar..." sein könnte oder ist, der ist in Diskussionen mit Einvernehmlern oder mit denen, die noch unsicher sind, aber aufgrund der eigenen Gefühle gern an eine Einvernehmlichkeit glauben wollen, viel besser geeignet überhaupt in der Lage, sich auf den jeweils anderen einzustellen und ihn zu erreichen. Wenn man nämlich solche Menschen von vornherein zurückstößt, weil deren aktuell vertretenen Meinungen nicht erwünscht sind, dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn diese sich andere, "undifferenziertere" Gesprächsorte suchen. Wenn man in diesen anderen Gesprächsorten selbst "missionarisch" auftritt, braucht man sich auch nicht wundern, wenn man "Gegenwind" bekommt. Niemand will gern hören: "Das ist so!", wenn es von der eigenen Anschauung abweicht. Aber ein "Warum glaubst Du?" oder ein "Hast Du die Reaktion des Kindes wirklich wahrgenommen?", also ein "Fragen-stellen" und ein "Abholen" und "zum-Nachdenken-anregen" bewirkt schon eher etwas.
Natürlich wird man dabei Dinge hören, die einem gegen den Strich gehen. Und wer das nicht kann? Nun, für den gibt es andere Bereiche. GSA z.B. ist ein solcher Bereich.
(Auch wenn niemand wissen kann, wie derjenige sich im RL wirklich verhält, der im Forum nicht nur alle Regeln einhält sondern auch vehement einfordert...) ;)
Man darf auch nicht vergessen:
Die Pädophilie selbst ist schon ein Widerspruch in sich:
Kinder als Adressaten der eigenen Sexualpräferenz, obwohl diese Kinder keinen "blassen Schimmer" haben, was das überhaupt bedeutet.
Das muss man sich ruhig öfter vor Augen halten. Dann kommt man nämlich auch mit den verschiedenen Denkweisen im Zusammenhang mit Pädophilie klar - was nicht heißt, dass einem alles gefallen muss!

Also.
Langer Text - eine Aussage:
Nicht jeder, der hier bei GSA nicht alles regelkonform (Wir wollen ja im Thema des Threads bleiben...) schreiben kann, was er denkt, ist gleich ein Unterstützer, Verteidiger, oder gar ein Verfechter der Einvernehmlertheorie.
Und:
Nicht jede "abweichend klingende" Aussage hat es verdient, mit "Hinweisen" auf die leider real stattfindenden Straftaten "niedergebügelt" zu werden. Vielleich ist garade diese Aussage das fehlende Puzzleteil für jemand anderen?

Gruß
Frank Denker

Re: Forenregeln

von Cornelius » Do 2. Mär 2023, 10:53

Ich möchte zu diesem Thema einige Gedankengänge besteuern, die mir beim Lesen der Diskussion gekommen sind und mir sehr wichtig erscheinen.

Zum einem stimme ich Mascha zu, dass es bei der Regel A1 schon wichtig ist, dass man aus ethischen Gründen dazu steht und nicht nur aus Gründen der Gesetzgebung. Deshalb finde ich es auch gut, dass die Regel im Vergleich zur Anfangszeit des Forums nun verschärfter angewendet wird und Personen, die wie Caspar es ausgedrückt hat, den Sinn des Selbsthilfeforums durch Einvernehmlichkeitstheorien in Frage stellen und den Forenfrieden dadurch massiv stören, keine auch nur geringe Chance haben, hier in diesem Forum Fuß zu fassen. Natürlich wird man nie wissen, ob jemand aus wirklich innerer Überzeugung die Regel A1 befolgt oder aus äußeren Zwängen, u.a. um im Forum schreiben zu können, weil nicht geäußerte Gedanken ja niemand erfährt, was ich gerade als Pädophiler übrigens sehr gut finde. Allerdings könnte ich mir aus Gründen der Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit nicht vorstellen, gegen meine inneren Überzeugungen zu schreiben und deshalb denke ich auch, dass die übergroße Mehrheit im Forum diese auch innerlich vertritt.

Allerdings halte ich es nicht für zielführend, dass die Regel A1, deren Bedeutung nicht nur für dieses Forum, sondern auch für andere ähnliche Projekte wie KiH, WSAM und die P-Punkte sehr wichtig ist, sich auch in der Gesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland auch widerspiegeln sollte. Denn es gibt ja meines Wissens Staaten wie Belgien, in denen es schon seit längerem strafbar ist, sich für die Legalisierung von sexuellen Kontakten mit Kindern einzusetzen bzw. diese zu fordern und mir ist nicht bekannt, dass durch dieses Verbot die Entstigmatisierung von Pädophilen, die sexuelle Handlungen mit Kindern ablehnen und der Schutz der Kinder vor sexuellen Übergriffen verbessert hätte. Und so sehr ich die Theorien der Einvernehmlichkeit genauso wie rechtsextreme, linksextreme, islamistische und andere Theorien, die unserer Verfassungsordnung und der ungeteilten Würde des Menschen entgegenstehen, als gefährlich ansehe und dafür kämpfen werde, dass diese Positionen niemals in der Gesetzgebung Niederschlag finden, so halte ich es dennoch für falsch, diese komplett zu verbieten, wenn nicht ein eindeutiger Fall von Volksverhetzung oder die Störung des öffentlichen Friedens vorliegt, wie es die Gesetzgebung auch vorsieht. Denn durch ein Verbot sind ja die Gedanken der Menschen nicht automatisch weg und gerade in der jüngeren Geschichte gibt es ja auch Beispiele, dass Staaten, die sich bewusst als antifaschistisch sahen und deshalb faschistische Äußerungen und Schriften komplett verboten haben, trotzdem diese Gedanken im Untergrund oder hinter vorgehaltener Hand weitergelebt haben. Und eine freiheitlich-demokratische Ordnung muss in meinen Augen auch immer aufpassen, die Freiheit der Meinung nicht zu sehr einzuschränken, auch wenn es schmerzhaft ist, den Feinden unserer Grundordnung eine Meinung in einem gesetzlichen Rahmen auch zuzulassen.

Da ich nun etwas politisch abgeschweift bin, möchte ich nun im Umgang mit denjenigen unter den Pädophilen, die einer Theorie der Einvernehmlichkeit anhängen, anmerken, dass ich es neben der eindeutigen Abgrenzung gegenüber diesen Personen, die in der Regel A1 zum Ausdruck kommt, es auch für wichtig halte, durch Aufklärung über die gravierenden Folgen von sexuellem Missbrauch und Missbrauchsabbildungen denjenigen die Chance zu geben, ihre Einstellungen zu überdenken. Denn ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich, bevor ich mich hier in diesem Forum registriert habe, in Bezug auf Missbrauchsabbildungen leider keine so ethisch gefestigte Meinung hatte, wie ich sie heute habe und dass mich Berichte gerade aus dem Forum über die fortlaufende traumatisierte Wirkung von der Existenz dieser Bilder von Missbrauchsopfern dazu gebracht haben, eine so eindeutig ethisch begründete Ablehnung dieses Bildmaterials zu haben.

Und zum Thema der Aufrechterhaltung des Stigmas gegenüber von Pädophilen durch Einvernehmlichkeitstheorien: Ich stimme zu, dass geschichtlich gesehen, diese Theorien und die Folgen der Umsetzung der Theorien maßgeblich zum heutigen Bild von Pädophilen beigetragen haben und auch heute noch zum großen Teil dazu beitragen. Jedoch darf dabei nicht vergessen werden, dass ein nicht geringer Teil der Bevölkerung nur pädophile Gedanken als verabscheuungswürdig ansieht und es deshalb auch Gruppierungen, u.a. aus dem rechtsextremen Milieu gibt, die alle Pädophilen am liebsten präventiv einsperren möchten.

Re: Forenregeln

von Mascha » Do 2. Mär 2023, 07:36

Gast hat geschrieben: Mi 1. Mär 2023, 23:55 Solange die Kundgabe einer Meinung nicht gegen Gesetze verstößt, oder anderen in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt, sehe ich keinen rationalen Grund sie nicht zu tolerieren.
Hier sehe ich gleich zwei Probleme. Zum einen sind bestimmte Einstellungen, sobald sie geäußert werden, in Europa - und noch mehr in Deutschland - sehr wohl strafrechtlich relevant. Gerade in dem Kontext, den Du aufrufst, dem Nationalsozialismus. Rassismus, Antisemitismus und andere. Und das sind sie aus gutem Grund. Denn sie verletzen in der Tat Menschen und ihre Rechte - sie sind nicht einfach nur Meinungen.

Als Konsequenz aus der Geschichte wird juristisch Vorsorge getragen, dass solche Hasssideologien keinen öffentlichen Raum mehr bekommen. Auch ist es in einer Einwanderungsgeellschaft nicht förderlich, wenn Menschen durch solche Einstellungen verletzt werden, die ihre Vorfahren in unvorstellbaren Weise verfolgt, gequält und ermordet haben.

Bei Einvernehmlichkeitsgerede sehe ich sehr wohl Menschen in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt. Zum einen Kinder. Zum anderen Menschen, die Missbrauch erlebt haben.

Das "Ja-Sager-Problem" sehe ich genau umgekehrt, wenn ich in die Geschichte schaue. Immer dann, wenn zu viele Menschen "ja" gesagt haben zu Ideologien, die andere Menschen schädigen sind solche Verbrechen auch passiert.

Re: Forenregeln

von Dune » Do 2. Mär 2023, 07:04

Gast hat geschrieben: Mi 1. Mär 2023, 23:55 Die Ablehnung ggü. der Tatsache eine Meinung könne so nicht stehen, sondern müsse immer mit Kreide angemalt werden hat etwas pupertäres und erinnert mich an die Fake-News Kennzeichnungen von Twitter.
Auch das ist übrigens eine Meinung, deren Existenz hier nicht in Abrede gestellt wird, die aber nicht notwendigerweise geteilt werden muss. ;-)

Ich denke, dass Mascha sehr gut verdeutlicht hat, wofür SuH/GSA stehen. Es ging in dieser Diskussion nie darum, andere von dieser Ansicht zu überzeugen, sondern Klarheit über die Ausrichtung des Projekts zu schaffen.

Re: Forenregeln

von Gast » Mi 1. Mär 2023, 23:55

Habe dieses Forum hier ab und an immer mal wieder besucht, weil mich Themen wie gesellschaftliche Unterdrückung und stark stigmatisierte Minderheiten sehr interessieren. Umso interessanter wird diese Thematik in Anbetracht der neusten EU-Beschlüsse u. der geplanten Chatkontrolle etc.

Gerne möchte ich mich hier als nicht Betroffene Person zu dieser Debatte äußern. Mir ist beim lesen all dieser Beiträge ehrlich gesagt auch aufgefallen, wie Mascha vieles falsch versteht, ob das nun bewusst passiert, oder nicht kann ich natürlich nicht beurteilen. Jedoch lese ich auch hier und da mal eine gewisse Arroganz heraus insb. ggü Frank_Denker.

Als in den USA lebende Person bin ich vlt. ein wenig "verwöhnt", aber man sollte als Forenmoderator in der Lage sein auch stark abweichende Meinungen zu akzeptieren. Dies lese ich allerdings nirgends heraus. Einfacher wäre es vermutlich sich zu verinnerlichen das du nicht den Inhalt der Meinung akzeptierst, sondern ihre Existenz und das die Person sie äußert. Inhaltlich kannst du dich natürlich klar distanzieren, was du auch tust. Die Ablehnung ggü. der Tatsache eine Meinung könne so nicht stehen, sondern müsse immer mit Kreide angemalt werden hat etwas pupertäres und erinnert mich an die Fake-News Kennzeichnungen von Twitter.

Ein gutes Beispiel in dieser Hinsicht sind sicherlich die Eltern, oder Großeltern von Menschen die heute noch leben. Einige von ihnen hatten bis zu ihrem Tod noch eine nationalsozialistische Überzeugung, aber haben diese nicht zu Taten werden lassen. Belehrungen halfen hier auch nicht mehr, aber allen Familienangehörigen war bewusst das es sich hier um eine falsche, ethisch und gesellschaftlich falsche und nicht zu tolerierende Überzeugung bzw. Gedankengut handelt. Solange die Kundgabe einer Meinung nicht gegen Gesetze verstößt, oder anderen in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt, sehe ich keinen rationalen Grund sie nicht zu tolerieren. Mehr habe ich das Gefühl das solche Vorgehensweisen eher zu einer Bestätigung solcher Meinungen führen, denn jede Auseinandersetzung ist besser als keine, denn dann sind nur ein Haufen "Ja-Sager" vorhanden.

Re: Forenregeln

von Mitleser » Mi 1. Mär 2023, 22:47

Hallo Mascha,

danke für die Bestätigung, dass Du ein tiefes Misstrauen gegenüber Menschen wie Frank und mir hast, und nicht müde wirst, diese Menschen in Schubladen zu stecken, genau wie Du Foren wie GSA, GLF und Co. in Schubladen steckst, so als ob diese in der Gesamtheit für eine bestimmte Haltung stehen würden, die Dir entweder genehm ist oder eben nicht. Das nenne ich mal eine "gefestigte Überzeugung" in Reinkultur, und insofern ist jegliche weitere Diskussion vergebliche Liebesmüh. Frank hat genau wie Du zahlreiche Argumentationsketten und schlüssige Darlegungen zusammengetragen und aufgeschrieben, aber du schiebst alles mit einer Handbewegung weg, weil Du "verstecktes Einvernehmlertum" befürchtest und deshalb ein grundsätzliches Misstrauen hegst.

So wird man das Stigma, welches an uns haftet, allerdings nie los, vielmehr verstärkst Du es nur noch. Wenn GSA und Co. bei Deinen Freundinnen und Bekannten so gut ankommen, müsste das Stigma doch eigentlich verringert werden, stattdessen wird es nur immer größer, denn die Gesellschaft ist sehr gut im Pauschalisieren und Generalisieren, und indem Du auf bestimmte Gruppierungen ständig mit dem Finger zeigst, wird der schlechte Eindruck letztendlich nur verstärkt. Mag sein, dass Freunde und Bekannte Dir zustimmen und Projekte wie GSA, SuH und Co. begrüßen (man schätzt schließlich Deine Expertise), aber am Gesamtbild der Pädophilen in der Gesellschaft ändert sich dadurch leider nichts.

Re: Forenregeln

von Mascha » Mi 1. Mär 2023, 17:41

Teil 2

Dass
Frank_Denker hat geschrieben: Di 28. Feb 2023, 11:57 (...) GSA ganz bewusst eine ganz konkrete Nische füllen möchte.
ist Dein Gedanke, Frank.

Ich würde es anders beschreiben: GSA ist ein Selbsthilfeforum, das sich bewusst abgrenzt gegen Missbrauch verharmlosende Foren und das mitten in der Gesellschaft steht. Immer wieder kommen auch Journalist*innen, Wissenschaftler*innen, interessierte Therapeut*innen - oder Partner*innen, Freund*innen, Verwandte pädophiler Männer. Ich sehe eher die Foren, die sich von Einvernehmlichkeitsgedanken nicht abgrenzen, am Rande der Gesellschaft und hoffe, dass ihre Nische immer kleiner wird, denn sie nähren das Stigma gegen pädophile Menschen.

Mir persönlich wäre es lieber diese Foren würden heute als morgen vom Netz genommen. Dann würden auch weniger pädophile Menschen, die die Neigung an sich gerade erst entdecken, dort einsozialisiert: in einem Klima zwischen Tatgeneigheit, widerwilliger Unterwerfung unter gesellschaftliche Spielregeln und Frauenfeindlichkeit.


Nun noch zu Deiner Frage:
Frank_Denker hat geschrieben: Di 28. Feb 2023, 11:57 Was ist mit all' denen, die nicht an die Einvernehmlichkeit glauben und trotzdem gerne träumen wollen, die niemanden von einer Einvernehmlichkeit-Theorie überzeugen wollen, aber dennoch bereit sind, sich mit dieser Theorie(!) auseinanderzusetzen und mit Hilfe dieses Auseinandersetzens anderen (und sich) helfen wollen, ein zufriedenstellendes Leben mit einer pädophilen Neigung zu führen?
Träumen ist wunderbar - auch schwärmen von etwas, was man anziehend und schön findet, was einen fasziniert. Man kann das auch im Privaten, alleine oder mit anderen. Dafür muss man sich keine Bilder von Mädchen oder Jungen aneignen und in der Halböffentlichkeit des Internets mit Menschen schreiben, deren Unbescholtenheit man gar nicht einschätzen kann. Und mitwirken an der Verbreitung von Täterideologien.

Zur Auseinandersetzung mit Einvernehmlichkeitstheorien kann man im Internet vieles finden und ist auch hier gerade wieder viel geschrieben worden. Es gibt viele Informationsmöglichkeiten.
Ich persönlich glaube nicht, dass es Sinn macht, mit Menschen, die bereits eine feste Überzeugung, ein gefestigtes Weltbild, haben, zu debattieren. Schon gar nicht in Filterblasen-Foren, die ihre Meinung in der Regel bestätigen und stabilisieren. Das funktioniert mit "Einvernehmlern" genauso wenig wie mit Rechtsextremen, Rassisten oder Antisemiten.

Wer aber Fragen statt gefestigter Überzeugungen hat, ist bei GSA herzlich willkommen.

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