von Mitleser » So 26. Jun 2022, 14:14
@Carnivore: Auch wenn stoffgebundene und stoffungebundene Abhängigkeiten sich im Detail unterscheiden mögen, ist der grundlegende Wirkungsmechanismus jedoch der gleiche: Beide lösen die Ausschüttung von Glückshormonen aus, und je länger man sich in einem solchen Abhängigkeitskreislauf befindet, desto höher müssen die Dosen werden, weil sich der Körper mit der Zeit an die jeweilige Dosis gewöhnt (so steht es übrigens auch in den von Dir verlinkten Artikeln). Loran kritisierte jedoch etwas ganz anderes, nämlich die Annahme, dass ein bestimmter Stoff oder eine bestimmte Verhaltensweise automatisch zu einer Abhängigkeit führt. Nicht jeder, der gelegentlich ein Glas Wein trinkt, wird zum Alkoholiker, und nicht jeder, der Pornografie konsumiert, steigert seinen Konsum hin zu immer "härteren" Sachen.
Abgesehen von einigen sehr stark abhängig machenden Drogen ist es auch nicht der Konsum an sich, der diese Spirale in Gang setzt, sondern die allgemeinen Lebensumstände der Betroffenen, sei es eine allgemeine Unzufriedenheit, schwierige persönliche Umstände, physischer oder psychischer Stress, Konflikte, Beziehungskrisen, und in unserem Fall eben auch die Schwierigkeit bis Unmöglichkeit, unsere sexuellen Neigungen auszuleben, sowie die zunehmende Stigmatisierung derselben. Einige Pädos verfallen dem Alkohol oder der Spielsucht, manche werden süchtig nach Pornos, oder was auch immer. Aber das eben kein Automatismus, und es betrifft längst nicht jeden. Ich kann natürlich nur aus meinem persönlichen Blickwinkel heraus argumentieren, aber ich habe in meinem Leben bisher nie den Wunsch gehabt, immer härtere Pornografie zu konsumieren oder dergleichen, weil ich nicht süchtig danach bin.
Es gilt vielmehr, mit sich selbst im Reinen zu sein, seine Neigung zu akzeptieren, wie sie ist, und zu versuchen, seinem Leben auch abseits der Neigung einen Sinn zu geben. Genau das sollte ein Selbsthilfeforum leisten, nicht Verbote auszusprechen und das Wohl der Kinder anzumahnen, sondern vielmehr Anleitungen zu geben, wie man sein eigenes Wohl verbessern kann. Dazu gehört eben auch, über Dinge wie virtuelle Kinderpornografie oder "Kindersexpuppen" zu diskutieren, mit denen man seine Neigung ausleben kann, ohne andere zu schaden. Hier sofort eine mögliche Gefahrenquelle anzumahnen und diese Dinge zu verteufeln, ist eindeutig kontraproduktiv, weil es eben Unsinn ist, dass sofort ein Abhängigkeitskreislauf in Gang gesetzt wird. Natürlich darf man die möglichen Gefahren nicht aus den Augen verlieren, daher ist eine Diskussion über einen angemessenen Gebrauch keineswegs fehl am Platz.
Wie lautet denn Dein Lösungsmodell für Betroffene? Du schreibst ja, dass auch Du darunter leidest, und dass Du mehr oder weniger gute Vorstellungen hast, was es heißt, pädophil zu sein. Magst Du das näher erläutern? Fühlst Du Dich selbst zu Kindern hingezogen, oder kennst Du jemanden, der pädophil ist? Ich persönlich komme mit meiner Neigung jedenfalls gut zurecht, und habe auch nicht das Bedürfnis nach einer Therapie. Weder habe ich das Bedürfnis nach Sex mit Kindern, noch ein Kind zu töten, selbst wenn all das legal wäre. Der größte Teil meiner Wünsche bewegt sich vielmehr in einem auch nach derzeitiger Gesetzeslage legalen Bereich, aber ich sehe mich ständig mit dem Vorwurf konfrontiert, dass ich aufgrund meiner Neigung "immer mehr" will und deshalb eine Gefahr für Kinder darstelle. Die genannten Studien beschreiben eine klassische Abhängigkeitsspirale, aber ich bin weder ein Abhängiger, noch möchte ich in einen solchen Suchtkreislauf gelangen.
@Carnivore: Auch wenn stoffgebundene und stoffungebundene Abhängigkeiten sich im Detail unterscheiden mögen, ist der grundlegende Wirkungsmechanismus jedoch der gleiche: Beide lösen die Ausschüttung von Glückshormonen aus, und je länger man sich in einem solchen Abhängigkeitskreislauf befindet, desto höher müssen die Dosen werden, weil sich der Körper mit der Zeit an die jeweilige Dosis gewöhnt (so steht es übrigens auch in den von Dir verlinkten Artikeln). Loran kritisierte jedoch etwas ganz anderes, nämlich die Annahme, dass ein bestimmter Stoff oder eine bestimmte Verhaltensweise automatisch zu einer Abhängigkeit führt. Nicht jeder, der gelegentlich ein Glas Wein trinkt, wird zum Alkoholiker, und nicht jeder, der Pornografie konsumiert, steigert seinen Konsum hin zu immer "härteren" Sachen.
Abgesehen von einigen sehr stark abhängig machenden Drogen ist es auch nicht der Konsum an sich, der diese Spirale in Gang setzt, sondern die allgemeinen Lebensumstände der Betroffenen, sei es eine allgemeine Unzufriedenheit, schwierige persönliche Umstände, physischer oder psychischer Stress, Konflikte, Beziehungskrisen, und in unserem Fall eben auch die Schwierigkeit bis Unmöglichkeit, unsere sexuellen Neigungen auszuleben, sowie die zunehmende Stigmatisierung derselben. Einige Pädos verfallen dem Alkohol oder der Spielsucht, manche werden süchtig nach Pornos, oder was auch immer. Aber das eben kein Automatismus, und es betrifft längst nicht jeden. Ich kann natürlich nur aus meinem persönlichen Blickwinkel heraus argumentieren, aber ich habe in meinem Leben bisher nie den Wunsch gehabt, immer härtere Pornografie zu konsumieren oder dergleichen, weil ich nicht süchtig danach bin.
Es gilt vielmehr, mit sich selbst im Reinen zu sein, seine Neigung zu akzeptieren, wie sie ist, und zu versuchen, seinem Leben auch abseits der Neigung einen Sinn zu geben. Genau das sollte ein Selbsthilfeforum leisten, nicht Verbote auszusprechen und das Wohl der Kinder anzumahnen, sondern vielmehr Anleitungen zu geben, wie man sein eigenes Wohl verbessern kann. Dazu gehört eben auch, über Dinge wie virtuelle Kinderpornografie oder "Kindersexpuppen" zu diskutieren, mit denen man seine Neigung ausleben kann, ohne andere zu schaden. Hier sofort eine mögliche Gefahrenquelle anzumahnen und diese Dinge zu verteufeln, ist eindeutig kontraproduktiv, weil es eben Unsinn ist, dass sofort ein Abhängigkeitskreislauf in Gang gesetzt wird. Natürlich darf man die möglichen Gefahren nicht aus den Augen verlieren, daher ist eine Diskussion über einen angemessenen Gebrauch keineswegs fehl am Platz.
Wie lautet denn Dein Lösungsmodell für Betroffene? Du schreibst ja, dass auch Du darunter leidest, und dass Du mehr oder weniger gute Vorstellungen hast, was es heißt, pädophil zu sein. Magst Du das näher erläutern? Fühlst Du Dich selbst zu Kindern hingezogen, oder kennst Du jemanden, der pädophil ist? Ich persönlich komme mit meiner Neigung jedenfalls gut zurecht, und habe auch nicht das Bedürfnis nach einer Therapie. Weder habe ich das Bedürfnis nach Sex mit Kindern, noch ein Kind zu töten, selbst wenn all das legal wäre. Der größte Teil meiner Wünsche bewegt sich vielmehr in einem auch nach derzeitiger Gesetzeslage legalen Bereich, aber ich sehe mich ständig mit dem Vorwurf konfrontiert, dass ich aufgrund meiner Neigung "immer mehr" will und deshalb eine Gefahr für Kinder darstelle. Die genannten Studien beschreiben eine klassische Abhängigkeitsspirale, aber ich bin weder ein Abhängiger, noch möchte ich in einen solchen Suchtkreislauf gelangen.