von Gast » Sa 2. Apr 2022, 16:36
sieben Jahre und zwei Monate in Haft
Er und seine damalige Freundin haben im November 2020 „Pädophile angelockt und abgezogen“. „Wir haben im Internet Anzeigen gestellt und uns als Prostituierte ausgeben und mit den Leuten halt gechattet“, so Neubert. Er wollte aber nicht „irgendwelche Leute abziehen“, die es „nicht verdient hätten“ – wie beispielsweise einen „klassischen Familienvater“.
Die Mittäterin war Neuberts damalige Freundin. Frisch zusammengezogen wollte das Paar „ein bisschen Geld machen“, erklärt er – wegen finanzieller Probleme. Die beiden gaben sich als 16-jähriges Mädchen aus. Treffpunkt war ein Friedhof, „ein sehr, sehr abgelegener Ort“, beschreibt er. Die 23-jährige Freundin spielte den freundlichen Lockvogel, bevor Neubert vermummt mit Teleskopschlagstock auf die insgesamt drei Opfer losrannte und sie ausraubte. 1000 Euro sollen sie damit erbeutet haben.
Vorbild: „Pedo Hunters“
Die Inspiration kam von YouTube: „Wir haben uns gedacht, dass wir so was Ähnliches wie ‚Pedo Hunters‘ machen“, sagt Neubert in Bezug auf die YouTube-Serie des Ex-Bundespolizisten Nick Hein, ebenfalls Kampfsportler, der sich online als 13- bis 16-jährige Mädchen ausgibt, um sich mit erwachsenen Männern zu Sexdates zu verabreden und sie zu konfrontieren. Eine Selbstjustiz, die sich laut Rechtsanwälten in einer rechtlichen Grauzone bewegt. Für Neubert aber eine Selbstjustiz, die auch als lukrative Business Opportunity vielversprechend aussah. „Wenn du einen Drogendealer abziehst, der ruft auch nicht die Bullen“, so Neuberts Logik.
Ein Trugschluss, denn seine Opfer meldeten sich nach den brutalen Überfällen tatsächlich bei der Polizei. „Die Leute haben sich nicht geschämt, die Bullen zu rufen“, sagt er mit Empörung. Mit einer Verhaftung habe er nicht gerechnet: „Wer denkt denn, dass irgendein Pädo zur Polizei geht und sagt, ja ich wollte mich mit einer Minderjährigen treffen und ich wurde überfallen“. Auch Neuberts Freundin hat ihn inzwischen angezeigt, die Beziehung sei vorbei: Er soll auch ihr gegenüber häufig gewalttätig gewesen sein. Und sie wirft ihm häusliche Gewalt, Nötigung und Freiheitsberaubung vor – was Neubert bestreitet.
Einen Monat nach den Überfällen wurde Neubert verhaftet. Zur Festnahme, nach Neuberts Schilderung einem dramatischen Sondereinsatz mit einem rasenden Polizei-SUV sowie maskierten, mit Maschinenpistolen bewaffneten Polizisten, sagt er: „Ich wusste nicht, worum es ging. Man hat vielleicht nebenbei auch was anderes gemacht, wo man nicht sicher war, geht es darum oder geht es darum.“
https://www.weser-kurier.de/landkreis-r ... 9164vzidxv
[b]sieben Jahre und zwei Monate in Haft[/b]
Er und seine damalige Freundin haben im November 2020 „Pädophile angelockt und abgezogen“. „Wir haben im Internet Anzeigen gestellt und uns als Prostituierte ausgeben und mit den Leuten halt gechattet“, so Neubert. Er wollte aber nicht „irgendwelche Leute abziehen“, die es „nicht verdient hätten“ – wie beispielsweise einen „klassischen Familienvater“.
Die Mittäterin war Neuberts damalige Freundin. Frisch zusammengezogen wollte das Paar „ein bisschen Geld machen“, erklärt er – wegen finanzieller Probleme. Die beiden gaben sich als 16-jähriges Mädchen aus. Treffpunkt war ein Friedhof, „ein sehr, sehr abgelegener Ort“, beschreibt er. Die 23-jährige Freundin spielte den freundlichen Lockvogel, bevor Neubert vermummt mit Teleskopschlagstock auf die insgesamt drei Opfer losrannte und sie ausraubte. 1000 Euro sollen sie damit erbeutet haben.
[size=200]Vorbild: „Pedo Hunters“[/size]
Die Inspiration kam von YouTube: „Wir haben uns gedacht, dass wir so was Ähnliches wie ‚Pedo Hunters‘ machen“, sagt Neubert in Bezug auf die YouTube-Serie des Ex-Bundespolizisten Nick Hein, ebenfalls Kampfsportler, der sich online als 13- bis 16-jährige Mädchen ausgibt, um sich mit erwachsenen Männern zu Sexdates zu verabreden und sie zu konfrontieren. Eine Selbstjustiz, die sich laut Rechtsanwälten in einer rechtlichen Grauzone bewegt. Für Neubert aber eine Selbstjustiz, die auch als lukrative Business Opportunity vielversprechend aussah. „Wenn du einen Drogendealer abziehst, der ruft auch nicht die Bullen“, so Neuberts Logik.
Ein Trugschluss, denn seine Opfer meldeten sich nach den brutalen Überfällen tatsächlich bei der Polizei. „Die Leute haben sich nicht geschämt, die Bullen zu rufen“, sagt er mit Empörung. Mit einer Verhaftung habe er nicht gerechnet: „Wer denkt denn, dass irgendein Pädo zur Polizei geht und sagt, ja ich wollte mich mit einer Minderjährigen treffen und ich wurde überfallen“. Auch Neuberts Freundin hat ihn inzwischen angezeigt, die Beziehung sei vorbei: Er soll auch ihr gegenüber häufig gewalttätig gewesen sein. Und sie wirft ihm häusliche Gewalt, Nötigung und Freiheitsberaubung vor – was Neubert bestreitet.
Einen Monat nach den Überfällen wurde Neubert verhaftet. Zur Festnahme, nach Neuberts Schilderung einem dramatischen Sondereinsatz mit einem rasenden Polizei-SUV sowie maskierten, mit Maschinenpistolen bewaffneten Polizisten, sagt er: „Ich wusste nicht, worum es ging. Man hat vielleicht nebenbei auch was anderes gemacht, wo man nicht sicher war, geht es darum oder geht es darum.“
https://www.weser-kurier.de/landkreis-rotenburg/prozess-um-sex-falle-in-bothel-24-jaehriger-geht-in-revision-doc7juyrp4emj9164vzidxv