Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

Antwort erstellen


Diese Frage dient dazu, das automatisierte Versenden von Formularen durch Spam-Bots zu verhindern.
Smileys
:D :) ;) :( :o :shock: :? 8-) :lol: :x :P :oops: :cry: :evil: :twisted: :roll: :!: :?: :idea: :| :mrgreen: :geek: :ugeek: :heart:

BBCode ist eingeschaltet
[img] ist eingeschaltet
[url] ist eingeschaltet
Smileys sind eingeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

Re: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

von Frank Denker » Mi 29. Apr 2020, 19:41

Vermutlich gehen die Meinungen deshalb so weit auseinander, weil jeder etwas anders zuhört und auf bestimmte Dinge besonders achtet.

Ich habe mir den Podcast jetzt zum dritten Mal angehört mit dem Versuch, ihn unvoreingenommen "aufzunehmen". Doch jedes Mal wird mir bewusst, dass Frau Kamieth mit ihren Fragen an Dich (wenn sie denn nicht nachträglich eingespielt worden sind...) vor allem die Therapie, die Charité, Medikamente und die Notwendigkeit all' dessen zum Thema des Gespräches machen wollte und gemacht hat. Die Frage in der Überschrift des Podcastes ("Wie hast Du gemerkt...") ist eigentlich nur am Rande behandelt worden.
Und wenn ich ihre zweifach wiederholte Frage höre, dass man sich als Pädo zur Bereitschaft für eine Therapie zumindest eingestehen müsste, dass man sich selbst nicht VERTRAUEN könne, wenn es um die Neigung geht, dann würde ich gern mit der Faust auf den Tisch hauen. Das schlimme daran ist, dass sie Deine Antwort, dass Du Dir in Deiner Anfangszeit tatsächlich unsicher darüber warst, ob Du diese Empfindungen kontrollieren kannst, dann mit ihren Fragestellungen und Bemerkungen so wirken lassen hat, als würdest Du nicht über längst vergangene Zeiten reden.
Sie hat es sowieso geschickt verstanden, Deine ehrlichen Antworten vor allem über Deine Anfangszeiten Deiner Selbsterkenntnisse in einen Kontext zu stellen, als wären diese Erlebnisse, Empfindungen und Selbstzweifel auch heute weiter gültige Zustände bei Dir, um das dann als Grundlage zu verwenden für ihre eigenen Empfehlungen zum Anmelden eines jeden Pädos bei der Charité.
...

Ich weiß aber auch, dass es Leute gibt, die sich diesen Podcast anhören und z.B. ihr "wow" bei Deinen Worten über die Mädchen Deiner Bekannten (...) und Deinen Umgang mit ihnen positiv deuten, während ich das im gesamten Kontext ihrer sonstigen Fragen und Reaktionen eher als eine der Antworten werte, die sie im Vorfeld als das bezeichnet hat, was sie evtl. nicht vertragen könne.

Ich habe den Eindruck, dass sie nicht vorhatte, die Pädophilie objektiv als Neigung und als etwas darzustellen, wovor "Otto Normalbürger" keine Angst zu haben braucht...

Tut mir leid.

Gruß
Frank Denker

Re: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

von Max » Mi 29. Apr 2020, 18:58

Alles gut, Frank, ich hab das auch nicht als Kritik an meinem Tun aufgefasst. Mich überrascht nur immer wieder wie sehr die Meinungen zu ein und demselben Beitrag auseinandergehen können. Das meinte ich nur.

Re: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

von Frank Denker » Mi 29. Apr 2020, 15:42

Hallo Max,

es geht gar nicht um das Nichtbenennen von GSA oder anderen Anlaufstellen. Mir jedenfalls geht es nicht darum.
Es geht vielmehr darum, in welchen Rahmen Claudia Kamieth den ganzen Podcast eingepackt hat. Alles, was Du gesagt hast wird durch allein diesen Rahmen überschattet. Das Ergebnis ist, dass Pädophile Deinem Vorbild folgen sollten und sich therapieren lassen, damit sie nicht straffällig werden. Hinzu kommt, dass dass Du zum Glück nicht straffällig geworden bist, denn sonst wärest Du ja nicht nur pädophil - was allein schon schwer auszuhalten ist - sondern auch noch ... :|

Die einführenden Worte:
Claudia Kamieth bis 01:55 min hat geschrieben:Ehrlich gesagt ist mir bewusst geworden auf dem Weg gerade hierher, dass ich noch nie diese Art von Angst vor einem Interview in mir gespürt habe. Und ich habe weniger Angst vor dem Interview an sich als mehr davor, dass ich die Antworten nicht aushalten kann. Denn…, ich rede gleich mit Max, und Max ist pädophil.
Was ich direkt sagen muss, ich glaube, weil dann wird es auch einfacher, Max ist nie straffällig geworden. Ganz im Gegenteil sogar. Der hat an einem Programm der Charité Berlin mitgemacht, bei der man sich einschreiben kann, um eben mit dieser Neigung leben zu lernen, um eben KEIN Täter zu werden, um KEIN Täter zu sein.
Also das vorneweg, weil das ist glaube auch sehr wichtig, mit welchen Gefühl man gleich zuhören wird. Trotzdem hat er natürlich diese Neigung, und auch wenn ich ein etwas beklemmendes Gefühl habe, finde ich total gut, dass Max mit uns redet, weil ich es für sehr wichtig halte, dass Menschen, denen es vielleicht sogar ähnlich geht, na… von diesem Programm an der Charité hören.
(die drei Punkte "..." symbolisieren Sprechpausen wie zum Nachdenken)

Ich weiß, für Dich, Max, war die Charité wie für so einige andere ein "Rettungsanker". Aber Du sagst es im Podcast selbst, dass die Charité für Dich vor allem Lebenshilfe war und Du auch ohne diese Therapie nie übergriffig geworden wärest. Dieses Unrechts-Bewusstsein war Dir schon ziemlich zum Anfang Deiner "Pädo-Karriere" klar.
Und trotzdem(!) bekräftigt Frau Kamieth in der Nachbereitung des Podcastes vor der Ausstrahlung ihre Ansichten, die dem von Dir Gesagten widersprechen. Dass Du im Podcast geäußert hast, dass nicht jeder Pädo eine Therapie braucht, hat jeder Zuhörer nach den Abschlussworten schnell wieder vergessen, wenn nicht sogar schon durch die einleitenden Worte sowieso alles von Dir Gesagte in Frage gestellt wird. Schließlich musstest Du ja zur Charité, um zu lernen, was richtig und was falsch ist...
:roll:

Leider ist völlig egal, was Journalisten nach einem Interview zum Gesprächspartner sagen. Es ist sogar egal, ob sie nun selbst vielleicht ein wenig anders denken / den Sachverhalt beurteilen.
Am Ende kommt es darauf an, was sie veröffentlichen! Erst dann merkt man als Protagonist, ob man wirklich ernst genommen wurde, oder ob man nur für die Quote benutzt wurde.
(Leider habe ich selbst tatsächlich nur das eine Mal bei dem Text über mein Leben auf der Krautreporter-Plattform das Gefühl gehabt, dass eine Journalistin wirklich das wiedergegeben hat, was sie von mir gehört hat und nicht das, was sie - beeinflusst durch ihre eigenen Vorurteile - gehört haben zu denken glaubte...)
Deshalb! Wirklich keine Kritik an Deinem Engagement, Max!

Gruß
Frank Denker

Re: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

von Max » Mi 29. Apr 2020, 14:03

Ja, dass unser Projekt da nicht mit erwähnt wurde fand ich auch etwas daneben. Ich kann jedoch wie so oft nicht nachvollziehen warum der ganze Beitrag/ihre Haltung ob dieser Tatsache so schwarz gesehen wird. Das wird wohl eine ewige Differenz bleiben.

Ich hatte dort eine Stunde Gesprächszeit bekommen, was mir im Vergleich zu sonst 20s bis 3min, die aus 2-stündigen Interviews zusammengeschnitten wurden, in anderen Beiträgen und der Offenheit, die ich im direkten Kontakt erlebt habe, sehr positiv im Gedächtnis bleibt.

Ein anderer Haken an diesem Ende ist übrigens die Tatsache, dass diese 20 Minuten nicht unmittelbar nach dem Gespräch stattfanden, von denen sie da spricht. 10-15 Minuten nach dem Gespräch war sie nämlich schon nicht mehr im selben Gebäude sondern unterwegs. Ich weiß also nicht, wie diese Schlussworte zustande gekommen sind; auf jeden Fall nicht direkt im Anschluss an unser Gespräch. Genau wie das „jede Woche treffe ich…“ am Anfang auf die Ausstrahlung der Interviews bezogen ist und nicht auf die tatsächlichen Treffen.

Re: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

von Frank Denker » Di 28. Apr 2020, 10:33

Claudia Kamieth ab 51:13 min hat geschrieben:Ich sitze jetzt gerade seit 20 Minuten und starre auf den Bildschirm und habe keine Ahnung, was ich sagen soll, und sage einfach nur, dass ich sehr froh bin, dass es an der Charité so ein großartiges Prgramm gibt. Also..., wenn Ihr Euch auch gerade in den Sätzen von Max wiedergefunden habt, dann... wählt doch auch diesen Schritt und wendet Euch an das Projekt "Kein-Täter-werden".
(die drei Punkte "..." symbolisieren Sprechpausen wie zum Nachdenken)

:cry:

Gruß
Frank Denker

Re: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

von Der Seebär » Mo 27. Apr 2020, 21:17

Max hat geschrieben: Mo 27. Apr 2020, 20:59 Hm, ich kann dazu nur sagen, dass ich aus dem direkten Gespräch den deutlichen Eindruck mitgenommen hatte, es habe sich bei ihr etwas bewegt von der Voreingenommenheit her.
Okay, vielleicht kommt es im Podcast dann auch nicht so richtig rüber. Aber allein Ihren Abschluss fand ich dann doch wieder bisschen zu sehr in die Richtung "Zum Glück gibt es ein Projekt wie KTW" was für mich so klang "wo auch jeder Pädophile hin MUSS".
Aber wie gesagt, kommt vielleicht auch nur falsch rüber.
Sollte auch absolut kein Vorwurf an Dich sein, sondern eben eher ein Bedauern, dass sie trotz der Redebereitschaft am Ende dann trotzdem so klingt, als hätte sie eine sehr stereotypische Meinung von Pädophilen.

Re: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

von Max » Mo 27. Apr 2020, 20:59

Hm, ich kann dazu nur sagen, dass ich aus dem direkten Gespräch den deutlichen Eindruck mitgenommen hatte, es habe sich bei ihr etwas bewegt von der Voreingenommenheit her.

Re: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

von Frank Denker » Mo 27. Apr 2020, 16:48

Hallo Max,

Danke für Dein (wiederholtes) Engagement und den Einblick in einen Teil Deines Lebens. Auch wenn ich so einiges davon ausführlicher aus Deinem Buch kenne, so ist es doch interessant, wenn Du heute über eine Situation sprichst, über welche Du auch schon vor ein paar Jahren in Deinem Buch geschrieben hast.

Zu dem Podcast muss ich jochen zustimmen. Es ist Dir leider nicht gelungen, die Voreingenommenheit der Journalistin zu erschüttern, welche immer wieder in ihren Fragen deutlich wurde. Einmal hast Du mit einer Gegenfrage geantwortet "Warum?", aber sonst hast Du mit Deinen ehrlichen Antworten ohne Infragestellen der eigentlichen Frage oftmals diese Voreingenommenheit ungewollt sogar noch bekräftigt.
Schade!

Bitte verstehe meinen Eindruck nicht als Kritik an Deinen Bemühungen um Öffentlichkeitsarbeit. Ich musste selbst zu oft feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, immer zu jeder Frage alle möglichen Deutungen dieser Frage und den möglichen Antworten zu berücksichtigen und dabei ehrlich etwas von seinem Leben preiszugeben, von dem man weiß, dass es anderen sogar schwerfällt, einfach nur zuzuhören. Aber ich glaube, dass Du beim Anhören dieses Podcastes selbst die eine oder andere Frage jetzt etwas anders bzw. vorab richtigstellend beantworten würdest. Somit ist es jedes Mal ein Lerneffekt für die Aufmerksamkeit beim nächsten Mal.
Zumindest habe ich das für mich so festgestellt.

Bei diesem Podcast bleibt am Ende leider nur der Gesamteindruck, dass es gut ist, dass ein Pädophiler wie Du mit der Therapie gelernt hat, nicht übergriffig zu werden. Und dass es dennoch unfassbar ist, was in diesem Interview zur Sprache gekommen ist. Dafür hat sie mit ihrem Vorwort bis 01:55 min und ihrem Nachwort ab 51:13 min gesorgt - es war völlig egal, was Du ihr zuvor gesagt hast... :roll:
Das ist leider das Risiko bei jedem öffentlichen Auftritt... :(

Gruß
Frank Denker

Re: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

von Der Seebär » Mo 27. Apr 2020, 00:14

Leider scheint es Dir nicht gelungen zu sein, Ihr Ihre Voreingenommenheit zu nehmen. Wobei es grundsätzlich schon positiv zu bewerten ist, dass sich überhaupt so relativ offen mit der Thematik befasst wird. Noch ein weiter Weg um die Vorurteile in den Köpfen der meisten abzubauen.

Re: Fritz-Podcast mit Max seit dieser Woche online

von Mascha » So 26. Apr 2020, 08:03

Das mag an dem Format liegen.
Es ist ja keine Dokumentation,die aus verschiedenen Perspektiven über ein Thema berichtet und wo ein Interview mit dir nur als kleiner Ausschnitt irgendetwas verdeutlichen soll, sondern ein Podcast, in dem immer 60 Minuten die gleiche Person interviewt wird zu einem Thema.
Das Format ist gerade auch so ein bisschen in Mode gekommen in den letzten Jahren. Es könnte durchaus sein, dass, wenn die gleiche Journalistin eine Dokumentation macht, Du nicht so begeistert von ihren Fähigkeiten wärst.

Stellt sich vielleicht die Frage, ob man das überhaupt noch machen will, Interviews, bei denen klar ist, dass nur ein kleiner Ausschnitt ausgewählt werden wird. Und
man nicht mal beeinflussen kann welcher. Und in welchen Gesamtkontext der dann gestellt wird, denn meistens ist das ja das aller problematischste daran.

Nach oben