von Scared Me » So 22. Sep 2019, 20:19
Liebe no_chance,
ich bin das erste Mal auf dieser Seite und traue mich das erste Mal, mich "öffentlich" zu äußern. Es ist bald zwei Jahre her, dass ich bei meinem Partner einen ähnlichen Verdacht hatte wie du und diesem auf eigene Faust nachgegangen bin, um ggf. meine Tochter zu schützen. Durch die Bilder, die ich fand wurde ich schwer traumatisiert/zu Kindheitserinnerungen zurückgeworfen, die ich lange vergessen hatte und wusste nicht, an wen ich mich wenden soll. Während die Therapie für meinen Partner über KTW quasi "problemlos" organisiert war, gab es SCHEINBAR niemanden, der sich um mich kümmern konnte. Ich dachte sehr lange, ich stünde auf der Täterseite, aber genau die Therapeuten, die für "Täter" zuständig sind, konnten sich nicht um mich kümmern. Irgendwann habe ich mich überwunden und bin "einfach" zur nächsten Frauen- und Mädchenberatung gegangen, obwohl ich mich sehr eklig gefühlt habe, mich dorthin zu wagen, wo die Opfer sind, während ich mich als "mitwisser"definitiv als Täter sehe/sah. Mein Gedankengang war damals, dass es mein Kind ohne Mutter besser hätte, als mit einer Mutter, die einen Pädophilen liebt. Ich wurde dort wahnsinnig professionell aufgenommen. Da ich wegen meiner Schuldgefühle kurz vorm Suizid stand, habe ich einen Krisenplatz bekommen und es mit Hilfe und sehr starker eigener Anstrengung geschafft, wieder ins Leben "zurück" zu finden. Ich war einmal in der KTW-Angehörigen-Gruppe in der Charité, aber der "Wert" des Ganzen (für mich persönlich) hat die lange Anreise nicht gerechtfertigt. Also wie gesagt: Am besten zur nächsten/örtlichen Mädchen- und Frauenberatung. Zumindest in meinem Fall kannten sie sich mit der Täterseite auch sehr gut aus (hier wurde ja offensichtlich eine Straftat begangen, sonst hätte ich nichts finden können). Ohne diese Hilfe hätte ich es nicht geschafft, aber ebensowenig ohne den allerersten Anlaufpunkt bei der städtischen psychiatrischen Notaufnahme (ich hatte damals, aufgrund der Pädophilie-Kindermisbrauch-Verbindung quasi sofort und ernsthaft Angst um mein Leben). Bitte entschuldigt, wenn ich die Begrifflichkeiten nicht alle sehr differenziert handhabe, ich habe in den zwei Jahren sehr viel gelernt, auch wie wir drei damit leben können, aber gerade bin ich sehr aufgewühlt...Danke. Ich habe das starke Bedürfnis, anderen betroffenen Angehörigen zu helfen, aber ich weiß nicht, wie man das umsetzen kann (bzw. bin ich dazu im Moment evtl auch noch nicht stark genug). Daher wenigstens hier eine kleine Antwort für dich, no_chance. Ich wünsche dir viel Kraft, Zeit und Ruhe.
Liebe no_chance,
ich bin das erste Mal auf dieser Seite und traue mich das erste Mal, mich "öffentlich" zu äußern. Es ist bald zwei Jahre her, dass ich bei meinem Partner einen ähnlichen Verdacht hatte wie du und diesem auf eigene Faust nachgegangen bin, um ggf. meine Tochter zu schützen. Durch die Bilder, die ich fand wurde ich schwer traumatisiert/zu Kindheitserinnerungen zurückgeworfen, die ich lange vergessen hatte und wusste nicht, an wen ich mich wenden soll. Während die Therapie für meinen Partner über KTW quasi "problemlos" organisiert war, gab es SCHEINBAR niemanden, der sich um mich kümmern konnte. Ich dachte sehr lange, ich stünde auf der Täterseite, aber genau die Therapeuten, die für "Täter" zuständig sind, konnten sich nicht um mich kümmern. Irgendwann habe ich mich überwunden und bin "einfach" zur nächsten Frauen- und Mädchenberatung gegangen, obwohl ich mich sehr eklig gefühlt habe, mich dorthin zu wagen, wo die Opfer sind, während ich mich als "mitwisser"definitiv als Täter sehe/sah. Mein Gedankengang war damals, dass es mein Kind ohne Mutter besser hätte, als mit einer Mutter, die einen Pädophilen liebt. Ich wurde dort wahnsinnig professionell aufgenommen. Da ich wegen meiner Schuldgefühle kurz vorm Suizid stand, habe ich einen Krisenplatz bekommen und es mit Hilfe und sehr starker eigener Anstrengung geschafft, wieder ins Leben "zurück" zu finden. Ich war einmal in der KTW-Angehörigen-Gruppe in der Charité, aber der "Wert" des Ganzen (für mich persönlich) hat die lange Anreise nicht gerechtfertigt. Also wie gesagt: Am besten zur nächsten/örtlichen Mädchen- und Frauenberatung. Zumindest in meinem Fall kannten sie sich mit der Täterseite auch sehr gut aus (hier wurde ja offensichtlich eine Straftat begangen, sonst hätte ich nichts finden können). Ohne diese Hilfe hätte ich es nicht geschafft, aber ebensowenig ohne den allerersten Anlaufpunkt bei der städtischen psychiatrischen Notaufnahme (ich hatte damals, aufgrund der Pädophilie-Kindermisbrauch-Verbindung quasi sofort und ernsthaft Angst um mein Leben). Bitte entschuldigt, wenn ich die Begrifflichkeiten nicht alle sehr differenziert handhabe, ich habe in den zwei Jahren sehr viel gelernt, auch wie wir drei damit leben können, aber gerade bin ich sehr aufgewühlt...Danke. Ich habe das starke Bedürfnis, anderen betroffenen Angehörigen zu helfen, aber ich weiß nicht, wie man das umsetzen kann (bzw. bin ich dazu im Moment evtl auch noch nicht stark genug). Daher wenigstens hier eine kleine Antwort für dich, no_chance. Ich wünsche dir viel Kraft, Zeit und Ruhe.