von Frank Denker » Mi 27. Mär 2019, 12:33
Wir hatten den Tatort aufgenommen und jetzt ansehen können.
Je mehr ich darüber nachdenke, umso näher sehe ich ihn an der Realität.
Dennoch!
Nein, es geht nicht um "sexuellen Missbrauch von unter 14-jährigen". Zumindest nicht vordergründig! Es klingt zwar an und der Zuschauer kann sich zusammenreimen, dass die ersten sexuellen Kontakte zwischen dem Mann und dem beim Ausreißen 13-jährigen Mädchen vor deren "Vollendung des 14. Lebensjahres" stattfanden. Aber im Grunde hat der Film nicht dieses Thema im Mittelpunkt sondern viel eher wie auch schon damals bei "Mein erstes Wunder" den absolut normalen Generationskonflikt aufgrund der unterschiedlichen Lebensvorstellungen und Lebenserfahrungen bei dem 50-jährigen Mann und dem inzwischen 15-jährigen Mädchen. Der Film setzte ein in der Phase, als sich das Mädchen - obwohl sie vor 18 Monaten absolut freiwillig mitgefahren ist und bei den ersten Kontakten zu ihren Freundinnen über WhatsApp(?) die Zeit wie Dauerferien empfand - langsam wieder "abgenabelt" und nur noch nicht die Entscheidung getroffen hatte, die Beziehung und somit den Mann zu verlassen.
"Das mit uns war doch nie etwas auf Dauer..."
Natürlich, den Mann hat man nicht gerade als "Sympatie-Träger" hingestellt, aber wenn man es objektiv betrachtet, so gehört schon eine besondere Portion Egoismus dazu, ohne Rücksicht auf das eigene Umfeld aus deren Leben zu verschwinden und dabei auch einen anderen Menschen und besonders einen, der definitiv noch nicht wirklich in der Lage ist, alle folgenden Konsequenzen einzuschätzen, aus dessen Leben herauszureißen. (Diesen Begriff finde ich trotz der Tatsache passend, dass das Mädchen freiwillig und geplant mitgefahren und über 1 1/2 Jahre bei ihm geblieben ist.)
Gut widergegeben fand ich auch, dass das Mädchen zwar aus schwierigen (finanziellen und räumlichen) Familienverhältnissen kam, sich aber nicht(!) mangels familiärer Zuneigungen auf das Abenteuer mit dem Mann eingelassen hat. Die Frage nach dem "Warum?" war genauso wenig Thema des Filmes wie die Frage der strafrechtlichen Konsequenzen für den Mann.
Jeder Gesetzeskundige weiß, was die Paragraphen aussagen, aber das wurde im Film realtiv neutral und unaufgeregt in nur ein/zwei Sätzen angeschnitten. Genauso wie die moralische Sichtweise.
Am Ende ist es ein Film, der mich sehr an so manche Diskussion erinnert mit Leuten, die das Thema Einvernehmlichkeit bei sexuellen Kontakten zwischen unter 14-Jährigen und Erwachsenen als das "Maß aller Dinge" betrachten. Dieser Film zeigt m.M.n. sehr deutlich, dass diese Einvernehmlichkeit am Ende nur ein einzelner Baustein in der Beziehung zwischen "Kindern" (ab 11, 12) bzw. Jugendlichen und Erwachsenen ist, und jeder sich selbst verantwortlich macht, der die sonstigen Konsequenzen unberücksichtigt oder gar allein den Kindern zur Entscheidung überläßt!
Neben Sexualität gibt es noch so viel "Rest", der das Leben eines Menschen ausmacht!
Gruß
Frank Denker
Wir hatten den Tatort aufgenommen und jetzt ansehen können.
Je mehr ich darüber nachdenke, umso näher sehe ich ihn an der Realität.
Dennoch!
Nein, es geht nicht um "sexuellen Missbrauch von unter 14-jährigen". Zumindest nicht vordergründig! Es klingt zwar an und der Zuschauer kann sich zusammenreimen, dass die ersten sexuellen Kontakte zwischen dem Mann und dem beim Ausreißen 13-jährigen Mädchen vor deren "Vollendung des 14. Lebensjahres" stattfanden. Aber im Grunde hat der Film nicht dieses Thema im Mittelpunkt sondern viel eher wie auch schon damals bei "Mein erstes Wunder" den absolut normalen Generationskonflikt aufgrund der unterschiedlichen Lebensvorstellungen und Lebenserfahrungen bei dem 50-jährigen Mann und dem inzwischen 15-jährigen Mädchen. Der Film setzte ein in der Phase, als sich das Mädchen - obwohl sie vor 18 Monaten absolut freiwillig mitgefahren ist und bei den ersten Kontakten zu ihren Freundinnen über WhatsApp(?) die Zeit wie Dauerferien empfand - langsam wieder "abgenabelt" und nur noch nicht die Entscheidung getroffen hatte, die Beziehung und somit den Mann zu verlassen.
"Das mit uns war doch nie etwas auf Dauer..."
Natürlich, den Mann hat man nicht gerade als "Sympatie-Träger" hingestellt, aber wenn man es objektiv betrachtet, so gehört schon eine besondere Portion Egoismus dazu, ohne Rücksicht auf das eigene Umfeld aus deren Leben zu verschwinden und dabei auch einen anderen Menschen und besonders einen, der definitiv noch nicht wirklich in der Lage ist, alle folgenden Konsequenzen einzuschätzen, aus dessen Leben herauszureißen. (Diesen Begriff finde ich trotz der Tatsache passend, dass das Mädchen freiwillig und geplant mitgefahren und über 1 1/2 Jahre bei ihm geblieben ist.)
Gut widergegeben fand ich auch, dass das Mädchen zwar aus schwierigen (finanziellen und räumlichen) Familienverhältnissen kam, sich aber nicht(!) mangels familiärer Zuneigungen auf das Abenteuer mit dem Mann eingelassen hat. Die Frage nach dem "Warum?" war genauso wenig Thema des Filmes wie die Frage der strafrechtlichen Konsequenzen für den Mann.
Jeder Gesetzeskundige weiß, was die Paragraphen aussagen, aber das wurde im Film realtiv neutral und unaufgeregt in nur ein/zwei Sätzen angeschnitten. Genauso wie die moralische Sichtweise.
Am Ende ist es ein Film, der mich sehr an so manche Diskussion erinnert mit Leuten, die das Thema Einvernehmlichkeit bei sexuellen Kontakten zwischen unter 14-Jährigen und Erwachsenen als das "Maß aller Dinge" betrachten. Dieser Film zeigt m.M.n. sehr deutlich, dass diese Einvernehmlichkeit am Ende nur ein [u]einzelner Baustein[/u] in der Beziehung zwischen "Kindern" (ab 11, 12) bzw. Jugendlichen und Erwachsenen ist, und jeder sich [u]selbst[/u] verantwortlich macht, der die sonstigen Konsequenzen unberücksichtigt oder gar allein den Kindern zur Entscheidung überläßt!
Neben Sexualität gibt es noch so viel "Rest", der das Leben eines Menschen ausmacht!
Gruß
Frank Denker