Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

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Re: Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

von Frank Denker » Do 12. Apr 2018, 19:46

pssssst hat geschrieben: Mi 11. Apr 2018, 22:35 Lieber Frank Denker,
ich weiß nicht wie du zu deinem Nicknamen gekommen bist, aber ich will es dir nochmals klarer machen.
Menschen die "Kinderschänder" sagen sind Nazis oder haben nicht gedacht.
...
Wieso nutzt du dieses Wort?
(Auf Deine Meinung, wen Du als "Nazi" bezeichnen willst, gehe ich mal gar nicht ein...) :evil:

Ich vermute mal, dass Du Dich auf diesen Satz beziehst:
Zeitungsartikel hat geschrieben:„Wenn die ganze Gesellschaft Pädophile für potenzielle Kinderschänder hält, färbt das ab auf die eigene Wahrnehmung.“
Natürlich kann man sich an einem einzelnen Wort festhalten. :roll:
Doch viel wichtiger und entscheidend ist, in welchem Zusammenhang dieses Wort eingesetzt wird.
In diesem Fall ist es die Widergabe dessen, was der "Gassen-Slang" innerhalb der Gesellschaft von einem Pädophilen denkt. Es ist nicht das, wie ich mich oder wie ich die Pädophilen sehen!
Es ist ein "Abholen" des Lesers bei seinen eigenen Gedanken - schließlich richtet sich für mich dieser Artikel zwar auch an die unsicheren Pädos "da draußen", aber er richtet sich vor allem an die Gesellschaft, denen sich die Nackenhaare aufstellen, wenn sie nur daran denken, ein Pädophiler könnte ihr eigenes Kind einen Moment zu lange ansehen... :roll:
Der Artikel richtet sich an die Menschen, die bereit sind, über diese Neigung und über ihre eigenen Vorurteile nachzudenken, um eben zu erkennen, dass ein Pädo nun einmal kein "Kinderschänder" ist.

Wenn diese Hürde erst einmal genommen ist, dann kann man mit diesen Menschen auch mal darüber sprechen, dass dieser Begriff für sich genommen völlig falsch ist.
Aber immer einen Schritt nach dem anderen und vor allem den Wichtigsten zu erst.

Gruß
Frank Denker

Re: Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

von Alex » Do 12. Apr 2018, 14:12

Die ganzen Studien sind doch völliger Quatsch. Wenn man die ganze Sache etwas differenzierter betrachtet, kommt man bei Pädophilen zu ähnlichen Rückfallquoten, wie bei "normalen" Sexuelstraftätern.
Das Problem ist, das niemand bei Kindern eine Unterscheidung der einzelnen Delikte vornimmt, sondern alles in einen Topf geworfen wird.
hier paar Beisspiele: Exibitionismus- gegenüber Kindern sexueller Missbrauch nach § 176 Abs. 4 grundsätzlich
- gegenüber Erwachsenen Belästigung nach § 183 auf Antrag verfolgbar
einem Menschen an den Hintern fassen - Bei Kindern sexueller Missbrauch grundsätzlich
-bei Erwachsen Belästigung § 184i auf Antrag verfolgbar
Durch das Ganze erscheinen die Rückfallquoten natürlich viel höher, was auch so gewollt ist.
Vor allem und was das Allerschlimmste ist, das immer vorgegaukelt wird, das Kinder grundsätzlich schwerst missbraucht und vergewaltigt werden und dann wundern sich alle, das diese "Kinderschänder" so milde bestraft werden, weil niemand, aber auch niemand mal hinterfragt, für was diese milden Strafen verhängt werden.könnte man aber einfach herausfinden, dazu muss man sich dann eben mal durch die statistischen Jahrbücher quälen und jedes einzelne Delikt nachprüfen.

Die tatsächliche Rückfallquote derer, die wirklich schwere Vergewaltigungen begangen haben, ist übrigens ziemlich gering, weil diese nämlich für zimlich lange ins Gefängnis wandern und somit gar keine Möglichkeit der Wiederholung haben.

@Mascha mit Studienzahlen, die in den USA und auch anderswo zw. 1945 und 1995 erhoben wurden würde ich vorsichtig umgehen, da zu der Zeit Homosexualität grundsätzlich strafbar war und auch viele Verurteilungen in Richtung Unzucht mit Minderjährigen laufen( also alles bis 21 Jahre in den USA)

Re: Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

von Loneliness » Do 12. Apr 2018, 10:49

Max: dies ist wohl einer der Gründe ja.
Auch können wir Pädophile und Teleiophile nicht so einfach vergleichen. Wir unterscheiden uns nicht nur was Alter der Menschen betrifft sondern auch wie unsere Sexualität aufgebaut ist. Pädophile neigen da eher zu intimen Kuscheln und Anfassen, während die Sexualität von Teleiophilen eher penetrativer Natur ist.

Re: Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

von Max » Do 12. Apr 2018, 09:11

Ja so kann man auch mit Wissenschaft umgehen: einfach die Studie, die man nicht mag, für ungültig erklären. </ironie> Tolle Leistung, Guus. Hast du sie gelesen und bewertet, ob sie valide Daten bietet oder nicht? Ich nicht.

Was ich gelesen habe und für gut befunden ist die Statistik der Eingangsdiagnostik von KTW in der sich auch das Bild bietet, dass unter Pädos etwa gleich viele Homos wie Heteros zu finden sind und ähnlich viele Bisexuell orientierte. Interessanterweise ist diese Verteilung bei Hebephilen dort auch draus zu ersehen und liegt genau zwischen der bei Pädosund der bei Teleiophilen.
Meine eigene(!) Schlussfolgerung daraus ist, die es noch zu untersuchen gälte: Bei Erwachsenen ist der Geschlechterunterschied wegen ausgeprägter sekundärer Geschlechtsmerkmale groß, bei Kindern ist er wesentlich geringer. Trotzdem erleben wir alle, wie sehr der eine Jungs und der andere Mädchen präferiert. Also schlage ich vor, dass das einfach daher kommt, dass der Unterschied zwischen homo-, bi- und hetero-Ausrichtung Kindern gegenüber rein dem Zufall überlassen ist und etwa gleich verteilt, während es über die Hebephilie als Übergangsdingens zur Teleiophilie langsam immer markanter wird, ob jemandes Präferenz männlich oder weiblich ist. Bei pubertören Jugendlichen beginnen die Ansätze und es gibt zunehmend äußerliche Unterschiede zwischen Mödchen und Jungs, und bei Erwachsenen sind sie voll ausgeprägt.

Ich merke gerade, meine Gedanken fallen mir schwer zu formulieren. Bitte nachfragen falls nicht verständlich.

Re: Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

von Guus » Do 12. Apr 2018, 00:22

@Mascha: Das soll doch ein Scherz sein, oder?
300 Probanten von denen ja höchstens jeweils 100 zu einer Gruppe gehören können (nicht repräsentativ). Und dann ja wohl offensichtlich nur welche die verurteilt wurden (Kleiner Ausschnitt an Pädophilen die Sex haben) und dann wurden noch einfach mal "bi- und homosexuell" in einen Topf geworfen, für Heterosexuell aber ein eigener Topf gemacht. Außerdem kann niemand wissen wie oft diejenigen Pädophilen noch illegalen Sex gehabt haben, angegeben haben wird es wohl keiner der nicht "erwischt" wurde.
Sorry, aber unseriöser geht wohl kaum, oder?
Dieser Studie messe ich 0 Aussagekraft bei.

Re: Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

von pssssst » Mi 11. Apr 2018, 22:35

Lieber Frank Denker,
ich weiß nicht wie du zu deinem Nicknamen gekommen bist, aber ich will es dir nochmals klarer machen.
Menschen die "Kinderschänder" sagen sind Nazis oder haben nicht gedacht.
Das Wort „Kinderschändung“ nimmt Bezug auf das Konzept der Schande, als Gegenkonzept zur Ehre. Das kindliche Opfer sexueller Gewalt wird somit im Wortsinne mit Schande überzogen, mit der es fortan leben muss, verliert seine Ehre.[10] Die Verwendung des Wortes kann somit, auch durch das Opfer, als Schuldzuweisung verstanden werden.[9][11]

Ursula Enders, Leiterin des Vereins Zartbitter Köln, und der Verein Regenbogenwald lehnen diese Form der Bezeichnung aufgrund dieser Zuweisung von Schande an das Opfer ab.[10][12] Laut Enders disqualifizieren sich Neonazis durch die Verwendung des Wortes „Kinderschänder“ fachlich selbst.[10]

Maria Pober, Vertreterin der feministischen Linguistik, schlägt als Alternative die – zudem gegenderten – Wörter „mädchen-, frauen-, buben-/jungen- bzw. männervergewaltigerIn“ vor, welche den Täter explizit werden ließen.[13]

Die Bezeichnung wird auch als Versuch gesehen, der Schwere des sexuellen Missbrauchs für die Opfer gerecht zu werden,[9] Dorothea Dieckmann schrieb 1996 zum Wort „Kinderschänder“:[14] „‚Schänden‘ entspricht – als Ableitung von ‚Schande‘ – dem überkommenen Moralbegriff der Ehre; konnotiert wird (wie zum Beispiel bei Grabschändungen) etwas Heiliges, naturhaft Unantastbares. Selbst der Klang hat noch etwas Archaisch-Konkretes, das den Begriff ‚griffig‘ macht: geeignet, dem wahrhaft archaischen Schrecken solcher Taten Ausdruck zu geben. Seine wüste, unzivilisierte Simplizität prädestiniert das Wort Kinderschänder zum Transportriemen für Volkshatz, Vorverurteilung und Verdrängung der jeweils eigenen Schuldanteile. Eine Art Nazi-Kampfbegriff ist es dennoch nicht; man muß sogar zugeben, daß es der Tat semantisch angemessen ist.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Kindersch%C3%A4nder

Wieso nutzt du dieses Wort?
Der Vergleich mit "Mischpoke" war ein Versuch dir mal vor Augen zu führen welche Rhetorik beide Worte entstammen. Das nennt sich spiegeln, ach ich gebe es auf.


[Mod: (...)
(Entfernt wegen Regel 12, öffentliche Diskussion zur Moderation. Dafür gibt es den Meldebutton.)]

Re: Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

von Mascha » Mi 11. Apr 2018, 22:12

Guus hat geschrieben: Mi 11. Apr 2018, 19:29
Mascha hat geschrieben: Mi 11. Apr 2018, 19:06 diese Zahlen sind belastbar, weil im Hellfeld erhoben.
Achtung Denkfehler!
Worin besteht der deiner Meinung nach?

Hier noch ein bisschen mehr Informationen über die Studie. Ich habe mich auch getäuscht, die Daten sind nicht ausschließlich im Hellfeld, also der Forensik erhoben worden, sondern bereits auch im Dunkelfeld und betrachtet wurde ein Zeitraum von 1- fast 3 Jahrzehnten:

"In der Kieler retrospektiven Längsschnittanalyse von Beier (1995) wurden 302 Sexualstraftäter hinsichtlich deren Rückfälligkeit untersucht.
Zur Datenerhebung wurden neben den zwischen 1945 und 1981 angefertigten Gutachten die aktuellen Strafregisterauszüge und Selbstauskünfte der Probanden, also Dunkelfelddaten, ausgewertet. Der
Beobachtungszeitraum betrug 10 bis 28, durchschnittlich 19 Jahre. Die einschlägigen Rückfallquoten lagen bei 22 % für so genannte Inzesttäter, 24% für heterosexuell orientierte Pädophile und 50% für bi- und homosexuell orientierte Pädophile."

Re: Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

von Mascha » Mi 11. Apr 2018, 21:25

Alex, ich fürchte, es kommen noch andere Dinge dazu:

Jungen werden in der Gesellschaft kaum Schwächen zugestanden, sie trauen sich daher in der Regel noch viel weniger, sich Hilfe zu suchen als Mädchen. Sie unterliegen noch mehr dem sozialen Druck, cool zu sein, im , dazu zu gehören.
Und sie werden auch weniger geschützt. Mädchen sind weniger alleine unterwegs, da achten die Eltern oder sonstigen Bezugspersonen mehr darauf mit wem sie Kontakt haben etc. Und bei Jungen wird in der Regel, und das bestätigst du ja auch, gedacht, "die wollen das ja selbst auch".

Aber leider gibt es nur allzu viele Fälle in denen das nicht stimmt. Jungen sind meiner Meinung nach in dieser Hinsicht in einer besonders schwierigen Lage. Bei Mädchen glaube ich, dass viele Heteropädophile auch deswegen sensibler auf deren Grenzen sind, weil nicht nur der große Altersunterschied existiert, sondern auch das Geschlechterverhältnis Männer/ Frauen eines ist, in dem gesellschaftlich Macht eine Rolle spielt. Bei homosexuellen Beziehungen wird schnell leichtfertig gedacht, dass die auf Augenhöhe sind. Was aber auch nicht immer stimmen muss... selbst bei Erwachsenen nicht.

Mädchen werden allerdings häufiger Opfer von Ersatzhandlungstätern innerhalb der Familie oder des nahen sozialen Umfeldes als Jungen.

Re: Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

von Alex » Mi 11. Apr 2018, 20:41

Mascha hat geschrieben: Mi 11. Apr 2018, 19:06 ....ich hatte hier mal in einem Thread die Frage gestellt zu Unterschieden zwischen homophilen und heterophilen Pädos und da hat unter anderem Magie einiges dazu geschrieben, was ich gut nachvollziehen konnte und was auch in die Richtung ging, dass Homopädophile häufiger sexuellen Kontakt mit Kindern bzw Jungen suchen.
Naja, das liegt weniger daran, das homopedophile mehr sexuellen Kontakt suchen, sondern, daran, das sexuelle Kontakte mit Jungen "unproblematischer" ablaufen.
Denke ich zumindest :)

Jungs ticken halt anders als Mädchen, ist einfach so. Für die meisten spielt das Thema sex ab 10 jahren eine bedeutende Rolle, zumindest theoretischer Art und das tragen die auch nach draussen.

Re: Pädophile in unserer Gesellschaft - Stuttgarter Zeitung

von Guus » Mi 11. Apr 2018, 19:29

Mascha hat geschrieben: Mi 11. Apr 2018, 19:06 diese Zahlen sind belastbar, weil im Hellfeld erhoben.
Achtung Denkfehler!


Wenn wir schonmal beim wild spekulieren sind:
Vielleicht ist Heteropädophilie ja doch eine Krankheit aber Homopädophilie nicht. Irgendeine Besonderheit müssen Homopädos ja haben. Sie machen ja auch einen deutlich größeren Anteil unter den Pädos aus wie Schwule bei Erwachsenen.

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