NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

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Re: NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

von inte » Fr 16. Mär 2018, 11:44

Hermann-AGPD hat geschrieben: Do 15. Mär 2018, 08:15 ich glaube eher, das Gegenteil Deiner Annahme ist richtig: Wenn einer schon Justizärger hatte und was im Führungszeugnis steht, ist er zunächst mal darauf bedacht, dass es nicht bekannt wird. Das ist ein gewichtiger Grund gegen ein Outing als Noff.
An diesem Punkt stimme ich dir zu, zumindest ist ein solcher Umgang vorwiegend anzutreffen.
Sich zum Nofftum zu bekennen, ist ja kein Outing!
Ebenfalls richtig.
.... Außerdem ist der Wunsch, von den Mitmenschen akzeptiert zu werden, nach einer Vorstrafe schwieriger zu erfüllen und der Betroffene sieht sich in der Pflicht, diesen in besonderem Maße entgegen zu kommen. Also eine Nützlichkeitserwägung: Akzeptanz gegen Wohlverhalten. Letzteres durch Worte und eine bestimmte Pose. Niemand kann das nachprüfen, man gibt bloß eine bestimmte Einstellung zum Besten, so lautstark wie möglich. Das beruhigt auch das Gewissen.
Da gibt es jene und welche, Jene, die anfangen, den Menschen nur noch nach dem Mund zu reden und Welche die einfach etwas schweigsamer geworden sind, doch wenn es sein muss, dennoch zu ihrem Wort und ihren Taten stehen ...

Re: NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

von Gelöscht_01 » Do 15. Mär 2018, 09:34

"Wer nichts ausgefressen hat, wird darauf Acht geben, gar nicht erst aufzufallen, wenn er überhaupt weiß, dass er Perv ist."
Da muss ich aber mal das Gegenteil erklären.
Ich bin auch nie straffällig geworden (also nicht nur der Justiz unbekannt, sondern absolut kein strafbewehrtes Verhalten), und trotzdem sehe ich mich als laut an. Ich betreibe meinen Blog, suche den Kontakt zu Medien und vertrete hier auch eine Meinung, die sehr nahe an einem Extrem liegt.

Re: NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

von Hermann-AGPD » Do 15. Mär 2018, 08:15

Naches hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 12:47Ich glaube, dass die Angst vor einem Outing sinkt, wenn man bereits sein soziales Umfeld durch HD und co verloren hat, somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass Personen die so einen Schritt wagen, bereits den Behörden bekannt sind größer.
Hallo Naches,
Nonoffender nennt man Noffs, wie ich kürzlich im GLF lesen konnte.
ich glaube eher, das Gegenteil Deiner Annahme ist richtig: Wenn einer schon Justizärger hatte und was im Führungszeugnis steht, ist er zunächst mal darauf bedacht, dass es nicht bekannt wird. Das ist ein gewichtiger Grund gegen ein Outing als Noff. Aber warum sind Täter unter den Noffs so häufig vertreten? Wenn diese Leute ein repräsentativer Querschnitt des Dunkelfelds wären, hätten wie eine wesentlich üppigere Kriminalitätsstatistik.

Sich zum Nofftum zu bekennen, ist ja kein Outing!
Man kann das wie hier im Forum auch anonym. Außerdem ist der Wunsch, von den Mitmenschen akzeptiert zu werden, nach einer Vorstrafe schwieriger zu erfüllen und der Betroffene sieht sich in der Pflicht, diesen in besonderem Maße entgegen zu kommen. Also eine Nützlichkeitserwägung: Akzeptanz gegen Wohlverhalten. Letzteres durch Worte und eine bestimmte Pose. Niemand kann das nachprüfen, man gibt bloß eine bestimmte Einstellung zum Besten, so lautstark wie möglich. Das beruhigt auch das Gewissen.
Wer nichts ausgefressen hat, wird darauf Acht geben, gar nicht erst aufzufallen, wenn er überhaupt weiß, dass er Perv ist.

Durch diesen Umstand wird das Bild in der Öffentlichkeit verzerrt: Der schlecht informierte Bürger meint, wenn er die Noffs predigen hört, dies seien die einzigen, die in Zukunft straffrei leben werden - und das gigantische Dunkelfeld würde aus den Tätern bestehen, von denen die Noffs sich abheben.

@Frank Denker:
das (unmittelbar) sexuelle(!) Ausleben meiner pädophilen Gefühle [...]
Was ist denn mittelbar sexuelles Ausleben? Per Webcam? :lol:

Hermann (AGPD)

Re: NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

von Naches » Mi 14. Mär 2018, 12:50

https://de.wikipedia.org/wiki/Abh%C3%A4ngigkeit_(Medizin) hat geschrieben: Abhängigkeit (umgangssprachlich Sucht) bezeichnet in der Medizin das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und beeinträchtigt die sozialen Chancen eines Individuums.[1] In den Fachgebieten Psychologie und Psychiatrie werden verschiedene Formen von Abhängigkeit beschrieben:
  • Substanzgebundene Abhängigkeiten („stoffliche Süchte“), z.B.:
    • Schädlicher Gebrauch von Benzodiazepinen,
    • Schädlicher Gebrauch von Schmerzmitteln,
    • Schädlicher Gebrauch von Psychostimulatien,
    • Schädlicher Gebrauch psychotroper Substanzen (Abhängigkeitssyndrom durch psychotrope Substanzen),
    • Schädlicher Gebrauch sonstiger Rauschmittel (Alkohol, illegale Drogen) mit starker körperlicher Toleranzentwicklung,
    • Schädlicher Gebrauch von nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen,
  • Substanzungebundene Abhängigkeit (nichtstoffliche Abhängigkeit), sowie
  • Co-Abhängigkeit, wenn Tun oder Unterlassen von Bezugspersonen die substanzgebundene Abhängigkeit einer Person stärkt.
Somit ist der Drang nach Essen oder nach Sex (oder KiPo) nicht zwangsläufig eine Sucht, wenn es nicht die freie Entfaltung der Perönlichkeit oder die sozialen Chancen des Individuums beeinflusst.

Re: NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

von Mano » Di 13. Mär 2018, 23:25

Aiko hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 11:53 Man muss da nicht immer von ner Sucht ausgehen Mascha.
Wo fängt eine Sucht an?
Ist ein stetiges Verlangen als Sucht zu bezeichnen?
Ich meine wenn ich jetzt ein stetiges Verlangen habe etwas zu sehen, es aber dann nicht mehr haben kann über einen langen Zeitraum, ich aber problemlos damit klar komme.
Als was würde man dann das bezeichnen?

Re: NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

von Frank Denker » Di 13. Mär 2018, 15:16

Ja, es ist unglaublich schwer, sich für eine Zusammenarbeit mit den Medien zu überwinden, weil man sich dadurch zur Zielscheibe machen kann.
Noch schwerer ist es, wenn man - wie ich - im Prinzip nicht geoutet ist (nur meine Frau ist informiert) und dennoch nicht untätig sein will bei der objektiven(!) Information der Gesellschaft über diese, unsere Sexualpräferenz.

Gruß
Frank Denker

Re: NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

von Naches » Di 13. Mär 2018, 14:43

Ja, die meine ich.

Re: NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

von Frank Denker » Di 13. Mär 2018, 13:07

Naches hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 12:47 Ich glaube, dass die Angst vor einem Outing sinkt, wenn man bereits sein soziales Umfeld durch HD und co verloren hat, somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass Personen die so einen Schritt wagen, bereits den Behörden bekannt sind größer.
Meinst Du die Angst, durch einen Auftritt in einem medialen Beitrag geoutet zu werden?

Gruß
Frank Denker

Re: NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

von Naches » Di 13. Mär 2018, 12:47

Hans hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 02:12 deutschen Non-Offender-Bewegung
Diese gibt es nicht. Auch durch das ständige wiederholen von dir und anderen, wird diese Bewegung nicht plötzlich existieren.


Was TV-Dokumentation angeht: Ich glaube, dass die Angst vor einem Outing sinkt, wenn man bereits sein soziales Umfeld durch HD und co verloren hat, somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass Personen die so einen Schritt wagen, bereits den Behörden bekannt sind größer.
Ist für mich zumindest eine plausible Erklärung.

Re: NON-Offender = meist verurteilte Sexualstraftäter?

von Frank Denker » Di 13. Mär 2018, 12:37

Hans hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 02:12 ... habe ich das Gefühl das ein Großteil der Non-Offender-Angehörigen irgendwann in seinem Leben einmal selbst ... eine(r) Sexualstraftat ... begangen hat.
...
... innerhalb der deutschen Non-Offender-Bewegung ...
... viele nicht aus Überzeugung Non-Offender sind, sondern mehr aus der Angst vor Strafverfolgung. Oder auch weil sie durch eine Therapie umgepolt wurden.
...
Hallo Hans,

heikles Thema? Nun ja...
Solange es sachlich bleibt...

Kurz:
Ich glaube nicht, dass es belastbare Statistiken über die von Dir angebrachten Fragen gibt. Wie Daniel schon schrieb, fehlt dazu die Grundlage, weil sich viele Pädos, die sich wie ich gegen das (unmittelbar) sexuelle(!) Ausleben meiner pädophilen Gefühle mit oder an Kindern entschieden(!) haben, gar nicht zeigen!
Dein Nachbar könnte einer sein, und Du würdest das nicht einmal wissen.
Es gibt m.W.n. auch keine
Hans hat geschrieben: Di 13. Mär 2018, 02:12 ... deutsche(n) Non-Offender-Bewegung ...
:roll:

Was das "irgendwann in seinem Leben" angeht:
Jeder, der irgendwann einmal in z.b. in seiner CI- Zeit kinderpornographisches Material gesehen hat, hat sich strafbar gemacht vor dem deutschen Gesetz! Also glaube ich, dass ein Großteil der Pädos (fast alle???) Dein geäußertes Gefühl bestätigen würden. :oops: ;)

Was die Gründe für die Entscheidung(!) angeht, wie (z.B.) ich sie bzgl. meines Umganges mit meiner pädpophilen Sexualität getroffen(!) habe (ich mag den Begriff "Non-Offender" nicht!):
Ist es nicht völlig egal, warum(!) sich jemand gegen das (unmittelbar) sexuelle(!) Ausleben seiner pädophilen Gefühle mit oder an Kindern entscheidet(!) ?
Ist es nicht egal, ob man diese Überzeugung in oder durch eine Therapie gewonnen hat, ob man die gesetzlichen Konsequenzen für sich und die Kinder fürchtet oder ob man z.B. durch das Sehen(!) strafbaren Materials erkannt hat, welches Leid dieses Ausleben für Kinder verursachen kann???

Ist es nicht vielmehr entscheidend, dass(!) man diese Entscheidung getroffen hat, wodurch man sich und den Kindern mögliche(!) Folgen und/oder Spätfolgen ersparen kann, die auf dieses Ausleben zurückzuführen wären/sein könnten?!?

Ist es nicht egal, wieviel Prozent von wievielen es nun tatsächlich sind?
Für mich ist jeder Pädo, welcher sich dazu entscheidet, ein Gewinn für die Kinder und für die gesellschaftliche Akzeptanz dieser sexuellen Präferenz!

Gruß
Frank Denker

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