von Mascha » Fr 23. Feb 2018, 21:40
Das mit dem "Weiterbringen" ist eine sehr ambivalente Sache finde ich. Mehr wissen zu wollen kann ich nachvollziehen. Aber aus Sicht der Forscher*innen und sicher auch aus Sicht einiger (nicht aller) pädophiler Menschen wäre man "einen Schritt weiter", wenn man ein Medikament entwickeln könnte, das die pädophile Neigung quasi beseitigt und den Menschen der Norm anpasst. Hier gab es schon mal eine Umfrage, ob man die pädophile Neigung gerne los wäre oder nicht - da gab es einige Pro- und viele Contra-Stimmen.
Das, was hier passiert, passiert auch etlichen anderen Menschengruppen: Anpassungsdruck, Heteronormativität, Fremddefinition. Etwas, was von der Norm/ Mehrheit abweicht, wird als Störung oder Krankheit bezeichnet und dann wird daran geforscht, wie man es "heilen" könnte. Die Forscher*innen sind, vermute ich, absolut davon überzeugt, etwas Gutes zu tun. Aber leider ohne die Menschen, die es betrifft, ausreichend in den Blick zu nehmen, nachzufragen, wie sie sich sehen und ob sie sich nicht genau so mögen, wie sie sind.
Intersexuelle werden als Säuglinge einer Operation unterworfen, der ihren Körper auf ein Geschlecht festlegt - nicht selten wählt man auch noch das falsche und der Mensch fühlt sich sein Leben lang im falschen Körper.
Menschen, die ohne Arme geboren wurden, bekamen früher als Kinder zwangsweise Prothesen angepasst - obwohl sie selbst die nicht wollten, sie als Fremdkörper ansahen und wunderbar alles mit den Füßen machen können. Aber die Allgemeinheit wünscht im Restaurant keine Menschen, die mit den Füßen essen.
Homosexualität wurde auch lange als Krankheit gesehen und man suchte nach Mitteln und Wegen, die Menschen zu "normalen, glücklichen Heteros" zu machen.
Und Pädophile sind ohnehin so verteufelt, leben im Verborgenen aufgrund der Stigmatisierung, werden gehasst oder bestenfalls bemitleidet - bei Euch wundert es mich eigentlich am wenigsten, dass die Wissenschaft nicht darauf kommt, diese Andersartigkeit als solche anzuerkennen und nicht mehr als Störung zu definieren, für die es eine "Heilung" geben muss...
Aber wie kann man das ändern? Es bräuchte Sichtbarkeit, gesellschaftliche Wahrnehmung, "ich bin pädophil und das ist auch gut so"...
Ich bin ehrlich gesagt erschüttert, dass innerhalb des Forschungsnetzwerkes KTW teils noch so unbedarft mit dem Krankheitsbegriff umgegangen wird!
Das mit dem "Weiterbringen" ist eine sehr ambivalente Sache finde ich. Mehr wissen zu wollen kann ich nachvollziehen. Aber aus Sicht der Forscher*innen und sicher auch aus Sicht einiger (nicht aller) pädophiler Menschen wäre man "einen Schritt weiter", wenn man ein Medikament entwickeln könnte, das die pädophile Neigung quasi beseitigt und den Menschen der Norm anpasst. Hier gab es schon mal eine Umfrage, ob man die pädophile Neigung gerne los wäre oder nicht - da gab es einige Pro- und viele Contra-Stimmen.
Das, was hier passiert, passiert auch etlichen anderen Menschengruppen: Anpassungsdruck, Heteronormativität, Fremddefinition. Etwas, was von der Norm/ Mehrheit abweicht, wird als Störung oder Krankheit bezeichnet und dann wird daran geforscht, wie man es "heilen" könnte. Die Forscher*innen sind, vermute ich, absolut davon überzeugt, etwas Gutes zu tun. Aber leider ohne die Menschen, die es betrifft, ausreichend in den Blick zu nehmen, nachzufragen, wie sie sich sehen und ob sie sich nicht genau so mögen, wie sie sind.
Intersexuelle werden als Säuglinge einer Operation unterworfen, der ihren Körper auf ein Geschlecht festlegt - nicht selten wählt man auch noch das falsche und der Mensch fühlt sich sein Leben lang im falschen Körper.
Menschen, die ohne Arme geboren wurden, bekamen früher als Kinder zwangsweise Prothesen angepasst - obwohl sie selbst die nicht wollten, sie als Fremdkörper ansahen und wunderbar alles mit den Füßen machen können. Aber die Allgemeinheit wünscht im Restaurant keine Menschen, die mit den Füßen essen.
Homosexualität wurde auch lange als Krankheit gesehen und man suchte nach Mitteln und Wegen, die Menschen zu "normalen, glücklichen Heteros" zu machen.
Und Pädophile sind ohnehin so verteufelt, leben im Verborgenen aufgrund der Stigmatisierung, werden gehasst oder bestenfalls bemitleidet - bei Euch wundert es mich eigentlich am wenigsten, dass die Wissenschaft nicht darauf kommt, diese Andersartigkeit als solche anzuerkennen und nicht mehr als Störung zu definieren, für die es eine "Heilung" geben muss...
Aber wie kann man das ändern? Es bräuchte Sichtbarkeit, gesellschaftliche Wahrnehmung, "ich bin pädophil und das ist auch gut so"...
Ich bin ehrlich gesagt erschüttert, dass innerhalb des Forschungsnetzwerkes KTW teils noch so unbedarft mit dem Krankheitsbegriff umgegangen wird!