Ich hoffe ich kann hier etwas los werden, das mich etwas beschäftigt. Vielleicht kann ich von euren Erfahrungen ein wenig Profitieren. Habe hier schon ein bisschen gelesen, und mich nach einigen Tagen jetzt entschieden mein eigenes Problem zu schildern.
Und zwar habe ich folgendes aktuell:
Ich bin aktuell 32 Jahre alt und habe seit ich 14 bin stark ausgeprägte Zwangsgedanken, die immer wieder um verschiedene Themen kreisen.
Mit 15 war es z.B. ob ich homosexuell sein könnte, dann irgendwelche Krankheiten, und mit Anfang 20 kam dann eben auch mal der Gedanke ich könnte pädophil sein. Er kam aus dem nichts, ich hatte vorher nie daran gedacht und war zu dem Zeitpunkt auch schon 2 oder 3 Jahre mit meinem damaligen Freund zusammen und hatte mich grundsätzlich immer nur für Jungs/später Männer in meinem Alter und älter interessiert.
Soweit so gut… ich kann mich erinnern, dass ich ab dem Zeitpunkt angefangen hab mich massiv zu beobachten und auch zu testen, ob ich irgendwie mir komisch vorkommende Gedanken hatte. Dem war nicht so, obwohl ich bemerkt habe, dass mich das testen immer mehr verunsichert hat und ich am Ende überzeugt war, auf überhaupt nichts zu stehen, weil ich jedes Gefühl das ich jemals hatte so intensiv hinterfragt habe
Irgendwann gingen die Zwänge (also diese spezifischen Zwänge) wieder bzw. wurden schlicht durch neue ersetzt und Ich habe dann sehr lange nicht mehr über das Thema nachgedacht, zumindest nicht intensiv, aber in meinem Hinterkopf war immer da, dass ich diese Zwänge mal hatte (aber das ist bei mir bei vielen Zwängen so, bis ich die Angst komplett verliere).
Soweit so gut, vor einigen Wochen sind sie dann wieder aufgetaucht, nach etwa 10 Jahren schlummern (lustigerweise mache ich grade alle Zwänge nochmal durch, die ich jemals hatte - oder eben nicht lustig, aber ich Versuchs mit Humor zu nehmen, sonst drehst ja durch). Ich hab mir erstmal nichts dabei gedacht, weil ich mir sicher war, wir machen hier wieder das typische Zwangsspiel mit und ich muss mich nicht weiter darum kümmern, vor allem weil ich seit ich denken kann nie Fantasien irgendeiner Art und Weise mit Kindern hatte, sondern immer mit erwachsenen Männern (also wie stelle ich mir eine Beziehung vor, wer gefällt mir, auch sexuelle Fantasien oder Träume haben immer nur Männer beinhaltet, vielleicht mal ne erwachsene Frau, aber eben keine Kinder und Jugendliche), ich habe auch Kinder nie speziell wahrgenommen, wenn sie da waren, sie existierten halt für mich einfach nur. So blöd das jetzt vielleicht klingt.
Natürlich habe ich aber, wie ich halt dann doch in meinem Zwang etwas verunsichert bin, angefangen zu testen, ob da nicht doch was sein könnte, und dabei ist mir aufgefallen, dass ich einen bestimmten Typ Mädels sehr hübsch finde, also so dass sie mir auffallen, aber fühle mich aber nicht irgendwie zu ihnen hingezogen oder möchte irgendwie Zeit mit ihnen verbringen oder was auch immer normalerweise mit Anziehung einhergeht, sondern eben nur auffallend hübsch. Und das verunsichert mich natürlich wieder direkt in meiner Überzeugung, dass das eigentlich „nur“ Zwangsgedanken sind. Wie das dann halt so ist. Als ich die Gedanken näher beleuchtet habe, ist mir aufgefallen, dass sie vermutlich einfach meinem Idealbild optisch was ich auch an mich selbst habe entsprechen (blond, schlank, was ich bei Frauen halt auch hübsch finde, da macht es mir nur keine Sorgen, weil es eben nicht das Thema ist grade in meinem Kopf), und ich deswegen denke, dass sie sehr hübsch sind, aber natürlich sagt mir mein Gehirn wieder: Ganz klar, da muss mehr dahinter stecken.
Die überwiegende Tatsache, dass ich nie beziehungs- oder sexuelles Interesse hatte oder irgendwelche Fantasien, kann ich selbstverständlich komplett ignorieren, in meinen Überlegungen, denn es würde ja nicht den Zwang „füttern“.
Und plötzlich habe ich halt die ganze Zeit diese blöden Gedanken im Kopf, dass da mehr sein könnte und ich bisher einfach nur alles sehr massiv unterdrückt habe und es plötzlich anfange wahr zu nehmen.
Ein paar Tage habe ich es geschafft die Zwänge zu ignorieren und dann war ich mir auch wieder sehr sicher, dass alles „ok“ ist, aber dann waren da eben wieder Zweifel und sie sind neu durchgebrochen.
Könnt ihr mir vielleicht sagen, was ihr davon haltet?
Klingt das für euch auch nach Zwangsgedanken oder sollte ich das ganze doch noch genauer ansehen und hinterfragen?
Vielen lieben Dank fürs Lesen meines Romans und für eure Einschätzung.
