Objektifizierung

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Anton S
SuH-Team
Beiträge: 145
Registriert: So 7. Nov 2021, 22:08

Objektifizierung

Beitrag von Anton S »

Hallo zusammen,

es gibt ein Thema, das mich seit einigen Jahren umtreibt, und welches durch den Titel bereits benannt ist. Eine Freundin hat mich vor Jahren darauf gebracht, als sie sich beklagte, dass die Schule ihre Tochter objektifizieren würde und nicht als Subjekt, als Individuum sähe. Sie machte das fest daran, dass auf Bedürfnisse ihrer Tochter nicht eingegangen wird und die Lehrer_Innen stur ihr Konzept durchsetzen und auf alle Kinder überstülpen würden, egal ob das zu dem jeweiligen Schüler passt oder nicht.

Dies war der letzte Anstoß, den ich gebraucht habe, um mich damit zu befassen, wie ich andere Menschen, insbesondere Kinder/Teenies, sehe. Jeder Anblick im Supermarkt, in der Stadt, am Strand oder in der Sauna, ist zunächst ein im Wortsinne oberflächlicher Blick. Ich kenne den anderen Menschen zumeist nicht, weiß nicht seinen/ihren Namen, welche Hobbys er/sie hat, welches die Lieblingsfarbe, das Lieblingsbuch oder die favourisierte Musik ist. Ich sehe nur die Oberfläche. Etwas, das an dem Gesamtkunstwerk Mensch einen Anteil von vielleicht 5%, 10% oder von mir aus auch 25% hat.

Ich habe dann verstanden, dass dies sich auch (oder insbesondere) auf Abbildungen von Menschen beziehen lässt. Schaue ich mir ein pornografisches Bild an und werde dadurch erregt und komme zum Orgasmus, dann habe ich dieses Bild, diese Oberfläche instrumentalisiert, habe den Menschen, der da abgebildet ist, zum Objekt (meines Triebs) gemacht. Das war mir lange nicht bewusst.

Auf der anderen Seite des Objektivs sind dann die Fotografen und Filmer. Schon Eltern, die Fotos ihrer Kinder in sozialen Netzwerken einstellen, machen das ja ggf. aus einem bestimmten Zweck - Likes sammeln, Clicks generieren, ggf. Werbeeinnahmen oder Modelverträge, also wieder Einnahmen. Da geht es dann wieder oft um die Oberfläche, nicht um die Persönlichkeit des jungen Menschen. Eine ganze Industrie ist entstanden, die mittels Erwachsenenpornografie diese Objektifizierung von Menschen als Wirtschaftszweck betreibt. Am dunklen Ende des Spektrums kommen Leute, die sexuellen MIssbrauch, Vergewaltigung filmen. Dort spielt das Kind (oder die Frau oder auch ein Mann) im schlimmsten Fall als Person keinerlei Rolle mehr. Es/sie/er ist nur noch und ausschließlich ein Objekt!

Was macht das mit mir? Auf Instagram oder Tiktok kommen immer wieder mal schöne junge Menschen vorbei, und ich bin versucht (und folge der Versuchung manchmal) einen Screenshot zu machen, um mir ein schönes Hintergrundbild für das Handy zu erstellen. Doch bin ich mir bewusst, dass ich den Menschen dadurch kein bisschen näher kennenlerne, und einen zufälligen Jungen (oder selten mal ein Mädchen) für die Befriedigung meines ästhetischen Bedürfnisses nutze. Brauchen tue ich das nicht - ich könnte mir auch ein Landschaftsbild drauf tun - doch wenn ich aufs Handy schaue und das Bild sehe, geht es mir gleich ein bisschen besser, weil ich kurz lächeln kann/muss.
Ich selbst mache kaum noch Bilder von Menschen, genauso wie ich im Urlaub immer weniger Bilder mache, selbst da, wo ich noch nie gewesen bin. Ich versuche viel mehr mit meinen Augen zu sehen und das Erlebnis, das sich abspielt, mit möglichst vielen Sinnen in mich aufzunehmen. Ich möchte authentische Erfahrungen machen. Viel lieber einmal mehr mit einem Jungen lachen oder ihm im Spiel tief in die Augen schauen, als in der selben Zeit zwei oder drei Bilder von ihm machen, die dann später zweidimensional auf einem Bildschirm zu sehen sind und nur ein schwacher Abglanz des vergangenen Erlebnisses sind.

Da fällt mir ein Bild ein, welches das gut illustriert: https://www.eonline.com/news/703309/thi ... ee-the-pic Das ist so eindrucksvoll. Ich versuche immer mehr diese alte Frau zu sein. Beim Suchen dieses Bildes habe ich noch einen anderen Artikel gefunden, der die gegensätzliche Meinung vertritt, nämlich dass Erinnern mit Hilfe von Fotos und Videos viel besser möglich sei. Ich denke, es gibt für beide Denkrichtungen viele Menschen. Ich gehöre zur ersteren.

Es gibt um dieses Thema herum noch viele Aspekte, angefangen von Idolen, die wir ja auch meist nicht kennen und die wir manchmal glorifzieren und teilweise auf einen Sockel heben (wie ich das z.B. früher mal mit Aaron Carter gemacht habe. Er ruhe in Frieden.). Dies hatte bestimmt auch eine Funktion. Vielleicht ist das auch einfach Teil antrainierten (westlichen?) (Wohlstands?-)Denkens, Menschen auf ihre Funktion zu reduzieren. Die Verkäuferin ist zunächst erstmal Verkäuferin, die Bankberaterin ist Bankberaterin, so ist das Leben viel leichter. Nur für manche Mitmenschen ist sie Franziska, Spitzname Franzi, 36 Jahre alt, die Reggae und Pizza Hawaii und heiße Bäder mit Eukalyptusduft mag, Komödien guckt und Liebesromane liest, und abends auf der Couch mit ihrem Kater kuschelt.

Anton S
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Cornelius
Beiträge: 804
Registriert: Mo 10. Okt 2022, 00:06
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Beitrag von Cornelius »

Hallo Anton S,

ich finde das Thema, das Du hier ansprichst sehr interessant. Mir geht das nämlich auch ziemlich im Kopf herum – auf der einen Seite die Objektifizierung, der ich auch erlegen bin und auf der anderen Seite, den Wunsch, auch den ganzen Menschen kennenzulernen und mit ihm eine Partnerschaft oder Freundschaft einzugehen. Ich denke, dass beide Sichtweisen normal für einen Menschen sind und ich auch beide Sichtweisen in meinem Leben so erlebe, ohne mich für eine Sichtweise zu schämen. Wichtig erscheint mir der Umgang damit und dass daraus resultierende Verhalten gegenüber anderen Menschen. Dazu werde ich nachher noch mehr sagen, zunächst soll es um mein eigenes Erleben gehen.

Ich erlebe mich und meine Sexualität, auch meine pädophile Sexualität, als sehr bildhaft-sinnlich und von einem starken Hang zu einem Fetisch geprägt. So schaue ich mir gerne Frauen und vor allem kleine Mädchen mit südeuropäischen Erscheinungsformen (dunkle Haut, schwarze Haare) und genieße diesen Anblick, ohne die Person dahinter zu kennen und vielleicht auch kennen zu wollen. Vorlieben für bestimmte äußerliche Erscheinungsformen habe ich auch bei den intimsten Stellen von Frauen und Mädchen. Um dieses Interesse zu stillen, konsumiere ich regelmäßig Erwachsenenpornos mit Frauen und teilweise auch Fotografien von Models - bei Mädchen bleibt natürlich nur den Anblick in der Badekleidung im Schwimmbad, ganz vereinzelt den Anblick von nackten Mädchen im Freibad und kurze Szenen von nackten Kindern in legalen Kinderfilmen. Mir ist bewusst, dass ich Mädchen und Frauen dadurch zu Objekten mache und nicht nach ihrer Persönlichkeit frage, sehe aber keine moralischen Probleme, weil Kinder es in diesem Fall nicht mitbekommen, dass ich sie zu Objekten mache und erwachsene Frauen sich auch freiwillig als Objekt zur Verfügung stellen. Ich denke auch, dass es für jeden, der sexuelle Lust empfindet, normal ist, über Bilder seine sexuelle Lust befriedigen zu wollen und finde es auch nicht verwerflich dem nachzugehen – mit Ausnahmen, wie reale Kinderpornographie/Missbrauchsabbildungen, Posing-Aufnahmen von Kindern und Jugendlichen und auch Erwachsenenpornographie, die unter Ausübung von Zwang aufgenommen wurde.

Auf der anderen Seite pflege ich natürlich auch viele soziale Kontakte mit Leuten, die meinem Schönheitsideal nicht entsprechen. Da ist es mir völlig egal, wie diese oder dieser aussieht und es kommt mir nur auf den Charakter an und ob ich mich gut mit ihr oder mit ihm verstehen kann. Da interessieren mich ja auch vor allem Hobbys und ob man in Gesprächen eine gemeinsame Basis finden. Sogar bei einer Partnerin, die ich noch nicht habe (und auch noch nie mit einer Partnerin zusammengelebt habe) würde ich mehr auf die inneren Werte als auf Ihr Äußeres wertlegen. Denn schließlich möchte ich nicht nur mit einer schönen Figur zusammenleben, mit der ich mich nicht verstehe und es auch keine gemeinsame Wertebasis für das Zusammenleben gibt. Natürlich wäre es ideal, wenn die Frau an meiner Seite nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich meinem Ideal entspricht. Aber das ist aus meiner Sicht ein Wunschdenken, da ich bei Äußerlichkeiten schon hohe Ansprüche habe und ich mich selbst auch nicht besonders attraktiv einschätze, obwohl schon immer darauf achte, körperlich gut gepflegt und gut angezogen zu sein.

Ich denke viele normale Leute hängen leider zu sehr einem körperlichen Ideal hinterher, besonders in Bezug auf die Partnerwahl. So ist es zu erklären, warum viele einen attraktiven Partner begehren, obwohl sie von der Art nicht wirklich zueinander passen. Oder warum z.B. einige Männer im fortgeschrittenen Alter sich eine jüngere Partnerin suchen, weil die eigene Partnerin nicht mehr dem Schönheitsideal von früher entspricht. Gerade darin sehe ich das Problem einer Objektifizierung, die Du, Anton, hier ansprichst. Mir ist nämlich durchaus bewusst, dass für eine Partnerschaft wichtig ist, den ganzen Menschen zu sehen und man sich von Äußerlichkeiten auch täuschen lassen kann. Dennoch würde ich nicht darauf verzichten wollen, mir zur Befriedigung meiner sexuellen Triebe und dem Drang, Schönheitsideale zu bewundern, entsprechende Bildmaterialien anzuschauen, ohne die abgebildeten Personen wirklich zu kennen. Ich selbst kann diesen Konsum durchaus mit dem grundsätzlichen Bedürfnis, den ganzen Menschen im realen Leben kennenzulernen, vereinbaren.

Ich erlaube mir zum Abschluss noch einen kulturgeschichtlichen Exkurs zum Thema Objektifizierung: In der Antike erlebte die Objektifizierung in Form von Kultbildern von Göttern und Sagengestalten einen Höhepunkt, d.h. man erhob Äußerlichkeiten des menschlichen Körpers zu einem unsterblichen Ideal, dem man im Leben wie Sterben nacheifern wollte. Judentum, Christentum und Islam protestierten gegen diese Sakralisierung des Körpers mit dem Bilderverbot in Bezug auf den Glauben an den einen Gott. Die Kehrseite dieses Protestes war die Verdammung von sinnlich-bildlichen Darstellungen vor allem des nackten Körpers. Erst im Europa der Renaissance begann man die Schönheit des Körpers bei bildlichen Darstellungen wieder zu entdecken, die über freizügige Akte und bis hin zur Vermarktung des Körpers in der Modeindustrie seit der Mitte des 20. Jahrhundert immer weiterverbreitet und kommerzialisiert wurde. Ich denke nur nicht, dass man den Menschen einen Vorwurf machen kann, andere Menschen mit dem Konsum von Bildern zu objektifizieren. Denn es gehört zur menschlichen Natur dazu, dies machen zu wollen. Wichtig ist in meinen Augen nur, diese Sehnsucht nach körperlichen Idealen auf ein gesundes Maß zu beschränken und bei Kontakt mit anderen Menschen, sei es im freundschaftlichen oder partnerschaftlichen Umgang, die Fixierung auf das Objekt aufzugeben und sich auf den Charakter des anderen einzulassen. Wenn dies gelingt, ist auch gegen eine gelegentliche Objektifizierung aus meiner Sicht nichts einzuwenden.

Lg Cornelius
männlich, Präferenz für Mädchen zwischen 6 und 12 Jahren sowie erwachsene Frauen (18+), ganz vereinzelt auch für Jungen (zwischen 8 und 12 Jahren)
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