Aufbauschen und dann verschweigen-Warum? Triggerwarnung

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Mano
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Beitrag von Mano »

Petra hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 11:11 Wie dies vonstatten gehen soll entzieht sich auch meiner Vorstellungskraft(zumal von Seiten diverser Presseberichte von extremer Brutalität die Rede ist.
Es wird immer wenn es sich um sexuelle Gewalt an Kinder handelt Dinge geben oder Sachen mit den kindern gemacht, welches sich deiner Vorstellungskraft bei Weitem entziehen wird. Menschen können sehr brutal sein und bei einigen ist dies sogar grenzenlos. Und bei einigen wird es auch besser sein, man es nicht bis ins letzte Detail erfährt.
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Markus
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Beitrag von Markus »

Mano hat geschrieben: Mi 29. Jun 2022, 13:28 Und bei einigen wird es auch besser sein, man es nicht bis ins letzte Detail erfährt.
Was würde es auch bringen? Aufklärung über solch schreckliche Verbrechen wirken doch auch viel besser über andere Wege. Was bringt mir persönlich ein Wissen über eine Tat oder mehreren Taten?.. das vergesse ich doch nie wieder.
Mascha hat geschrieben: Di 28. Jun 2022, 13:46 Im Fall von Wermelskirchen gab es in mindestens einem Medium zu lesen, dass es zum Teil um orale Vergewaltigungen von Babys ging mit Luftnot und dem Versuch, die Kinder zu ersticken. Das ist extrem brutal, verknüpft mit Todesangst und hinterlässt eher keine Spuren. Ich finde das grenzwertig, solche Details rauszugeben - am Ende bringt es andere Täter noch auf Gedanken.
Das finde ich grausam und schrecklich, das ist nicht in Worte zu fassen da kommen mir die Tränen. :cry:
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Rainer

Beitrag von Rainer »

@Markus; in mir lösen solche Beschreibungen von Brutalität gegenüber Kindern ebenfalls große Traurigkeit und auch große Wut aus
Bin froh das die Medien nicht alles detailliert beschreiben; reicht schon was man so liest in den Medien

Welche Kindheit haben Menschen die so abscheulich sadistisch und pervers gegenüber einem hilflosen Kind sind... :(
Frank_Denker

Beitrag von Frank_Denker »

Hallo an alle,

so nach und nach werden hier immer weitere Details aufgeführt, die traurigerweise schon den Weg in die öffentliche Berichterstattung gefunden haben. Dabei wurde doch oft genug auch hier im Thread darauf hingewiesen, dass zu dieser Thematik mehr als nur Empathie nötig ist.
Gerade bei sexuellem Missbrauch sind die Folgen für das Opfer sehr tiefgreifend. Aus diesem Grund muss in solchen Fällen das Recht der Öffentlichkeit auf Informationen hinter dem Recht des Opfers auf Schutz seiner Privatsphäre zurückstehen.
Opferschutz sollte auch bei GSA vorgehen!
Deshalb mein Vorschlag, diesen Thread mit Blick auf die GSA-Forenregel C1 (Respekt und Rücksicht) zu schließen.

Wer ist auch dafür?

Gruß
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Markus
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Beitrag von Markus »

Frank_Denker hat geschrieben: Fr 1. Jul 2022, 17:36 Aus diesem Grund muss in solchen Fällen das Recht der Öffentlichkeit auf Informationen hinter dem Recht des Opfers auf Schutz seiner Privatsphäre zurückstehen.
Das sehe ich auch so. In gut recherchierten und renommierten Medien z.b. "Die Zeit" oder "Der Spiegel" sehe ich auch solche Details nicht. Dort habe ich schon Artikel nachgelesen und kann mich nicht daran erinnern, dass dort sowas geschrieben wurde.

Frank_Denker hat geschrieben: Fr 1. Jul 2022, 17:36 Opferschutz sollte auch bei GSA vorgehen!
Deshalb mein Vorschlag, diesen Thread mit Blick auf die GSA-Forenregel C1 (Respekt und Rücksicht) zu schließen.
Das geht bei GSA vor und das ist auch mein Standpunkt. Ich bin auch dafür das Thema hier zu schließen.
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Mano
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Beitrag von Mano »

Frank_Denker hat geschrieben: Fr 1. Jul 2022, 17:36 Deshalb mein Vorschlag, diesen Thread mit Blick auf die GSA-Forenregel C1 (Respekt und Rücksicht) zu schließen.

Wer ist auch dafür?
Ich finde nicht dass man das Thema schliessen sollte, auch wenn es in die Richtung ging welche wir nicht zwingend wollten. Man kann nicht immer ein Thema einfach schliessen nur weil es nicht nicht so verlaufen ist wie man es sich gewünscht hat.
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Ich habe ja ein Detail, das im FOKUS stand, hier erwähnt und möchte erklären weshalb.

Ich empfinde den Umgang mit dem hier diskutierten Thema als einen ziemlich großen Spagat zwischen all dem, was für nicht veröffentlichen spricht und hier alles schon aufgeführt wurde und der Gefahr dass Taten beschönigt oder verharmlost werden.

Und genau das habe ich in Bezug auf diesen Thread, aber auch vorher schon bei anderen Themen erfahren: Versuche zu vetharmlosen und zu beschönigen. Und letztlich deutet auch der Titel dieses Threads darauf hin, nämlich durch den Begriff "Aufbauschen", der ja suggeriert, dass in den Medien die gefilmten Taten künstlich schlimmer dargestellt werden als sie tatsächlich sind. Die Frage "warum haben die Eltern eigentlich nichts gemerkt" steht nicht nur bei GSA im Fokus, sondern sowas höre ich auch öfters in meinem Umfeld. Und auf diese Frage scheint es dann regelmäßig zwei Antworten zu geben: zum einen dass das Ganze gar nicht so schlimm gewesen sein kann, zum anderen, dass die Eltern entweder zu ungebildet, zu dumm, zu unfähig sind um Veränderungen an ihrem Kind zu bemerken oder dass sie mit den Tätern identisch sind oder zumindest mit ihnen unter einer Decke stecken.

Ich denke die Behörden überlegen sich genau, welche Informationen sie an die Presse durchlassen. Das von mir aus dem FOKUS zitierte Detail eignet sich gut, um zu zeigen, dass hier von den Behörden nichts künstlich aufgebauscht wird, sondern dass etliche der Taten in diesem nun aufgeflogenen Missbrauchskontext tatsächlich vieles andere in den Schatten stellen. Es verdeutlicht die besondere Belastungssituation derer, die nun diese Missbrauchsdokumentationen sichten und auswerten müssen.
Dieses veröffentlichte Detail ist auch geeignet Eltern in Schutz zu nehmen. Denn es ist eine mögliche Erklärung dafür, weshalb jemand sich als Erwachsener an nichts erinnert, aber dennoch schwere psychische Schäden haben kann: weil er nämlich als Baby in Todesangst war - obwohl die Eltern keine Spuren am Körper finden konnten.

Was ich ausdrücklich nicht wollte ist damit Tür und Tor zu öffnen für weitere Details. Ich denke dieses eine muss ausreichen, um aufzuhören, darüber nachzudenken ob hier etwas künstlich aufgebauscht wird. Und so scheinen es die Medien ja auch zu handhaben.

Ich finde es vertretbar dieses Detail zu erwähnen, auch in großen Medien, weil es bei den durch diesen Missbrauchstäter Geschädigten nicht um einzelne Personen geht die man gar noch mit Namen in der Öffentlichkeit präsentiert bekommt, sondern es geht um eine größere Zahl von Personen die sehr unterschiedliche Dinge erlebt haben. Eine Zuordnung, wem genau das Beschriebene widerfahren ist ist also nicht möglich.
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Beitrag von kcops77 »

Ich bin bei dem Thema echt zwiegespalten. Ich will als Mutter gar nicht genau wissen, was alles passieren kann. Aber ich finde es wichtig, darüber zu sprechen, dass nicht immer die Eltern alles hätten erkennen müssen. Und ich glaube, es ist wichtig, den Großteil der Gesellschaft zu schockieren, damit sie das Thema nicht wie ich bis vor einem Jahr ausblenden. Die Gesellschaft muss darauf achten, ob es Kindern gut geht. Und nicht nur die Eltern.
Und wenn man öfter darüber spricht, dann gibt es hoffentlich auch irgendwann bessere Ausbildungen für Jugendamt, Gerichte, Gutachter. Ich finde, da gibt es noch viel Nachholbedarf.
Ich weiß allerdings nicht, ob das hier das richtige Forum ist. Aber auch ihr seid ein Teil der Gesellschaft und könnt aufmerksam auf Kinder achten. Ihr seid wahrscheinlich sogar aufmerksamer als ich.
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Markus
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Beitrag von Markus »

Mascha hat geschrieben: Sa 2. Jul 2022, 00:32 Ich finde es vertretbar dieses Detail zu erwähnen, auch in großen Medien, weil es bei den durch diesen Missbrauchstäter Geschädigten nicht um einzelne Personen geht die man gar noch mit Namen in der Öffentlichkeit präsentiert bekommt, sondern es geht um eine größere Zahl von Personen die sehr unterschiedliche Dinge erlebt haben. Eine Zuordnung, wem genau das Beschriebene widerfahren ist ist also nicht möglich.
Hallo Mascha,

Das stand für mich auch nie zur Debatte. Wichtig ist das eben darauf geachtet wird die Opfer dennoch zu Schützen. Aber eine Berichterstattung ist mit dem nötigen Taktgefühl selbstverständlich dennoch möglich. Aber die ausufernde und immer wieder neu entflammbare Diskussion über Details zu z.b. Verletzungen etc.. gehören nicht hier her. Das ging aber nicht von dir aus, sondern vom TE-Ersteller.
Mano hat geschrieben: Fr 1. Jul 2022, 23:38 Ich finde nicht dass man das Thema schliessen sollte, auch wenn es in die Richtung ging welche wir nicht zwingend wollten. Man kann nicht immer ein Thema einfach schliessen nur weil es nicht nicht so verlaufen ist wie man es sich gewünscht hat.
Das stimmt natürlich auch wiederrum.


Als mein persönliches Schlusswort in diesem Thema halte ich folgendes fest das für mich sehr wichtig ist:

Taten müssen verhindert werden, geschehene Taten müssen geahndet werden. Es muss berichtet werden aber das Opfer muss auch geschützt werden. Eine Berichterstattung sollte die tatsächliche Schwere des Verbrechens nicht abmildern, jedoch auch nicht reißerisch und unemphatisch schwerste Traumata ausschlachten.


Ich habe jetzt zu dem Thema alles gesagt. Einige Antworten in diesem Thema haben mich als selbst betroffenes Missbrauchsopfer fassungslos gemacht.


Ich klinke mich hier jetzt aus.


Grüße

Markus
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Beitrag von Mano »

kcops77 hat geschrieben: Sa 2. Jul 2022, 12:00...und könnt aufmerksam auf Kinder achten. Ihr seid wahrscheinlich sogar aufmerksamer als ich.
Ich denke nicht zwingend aufmerksamer als eine Mutter, aber wir sehen die Kinder von einer ganz anderen Seite. Meine Freundin hat mal gesagt, ich hätte eine ganz andere Wahrnehmung was Kinder betrifft, ich sehe sie früher und ich höre sie früher als sie.
Wir beobachten Kinder bestimmt intensiver und so kann uns einiges auffallen was andere vielleicht nicht sehen, uns fällt aber auch auf wie sich gewisse Menschen um die Kinder verhalten, sprich seltsam auffallende Männer. 🤔
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