Ich kann Maschas Triggerwarnung nur dringend unterstreichen, nicht nur für Leute, die selbst Missbrauch erleben mussten, sondern für
alle User hier. Der Text ist extrem harter Tobak, und wem Kinder auch nur ein bisschen am Herzen liegen, sollte sich dreimal überlegen, ob er lesen möchte, wie (ich schreibe das besser mal mit Spoiler)
der Autor miterlebt hat, wie er selbst und andere Kinder vergewaltigt, geschlagen, misshandelt und schließlich vor seinen Augen getötet werden. Es wird erzählt, dass Kinder ausschließlich für diesen Zweck gezeugt wurden, und angeblich hielt man sie teils in Käfigen wie wilde Tiere gefangen.
Dennoch möchte ich einen Kommentar zu dem "Millionenmarkt Kinderpornografie" loswerden. Wie Mascha erwähnt, werden die sogenannten "Posing-Bilder" angeblich nur als "Anreißer" für wesentlich härteres Material produziert, dies würde auch erklären, warum man sie quasi kostenlos "überall" in den dunklen Ecken des Internets bekommt, und das eigentliche Geld würde mit den harten Sexaufnahmen verdient, einzelne Filme, oft auf "Kundenwunsch" hergestellt, würden Tausende oder gar Zehntausende von Euro kosten, aber eine zahlungskräftige "High Society" hätte keine Probleme damit, solche Summen zu bezahlen. Der Autor des genannten Buches sei auf diese Art selbst zum mehrfachen Millionär geworden, bevor ihm das Geld von anderen Insidern dieser internationalen Organisation des Kindesmissbrauchs gestohlen wurde.
Irgendwie passt diese Geschichte allerdings nicht zu dem bekannten "Wikileaks"-Artikel über ein ukrainisches Fotostudio, das vor ca. 20 Jahren mit ebendiesen Posingfotos sehr viel Geld verdient haben soll, wobei - so steht es jedenfalls im Artikel - damals nicht eine einzige Anzeige von den mehreren hundert Eltern der fotografierten Kinder kam, u. a. wohl auch, weil es sich eben "nur" um Posingaufnahmen gehandelt habe, es aber niemals zu Übergriffen auf die Kinder kam. Das Fotostudio habe sogar explizit weibliche Fotografen engagiert, damit die beteiligten Mädchen bei den Shootings möglichst entspannt agieren. Bonobo behauptet hingegen, dass die "Katalogfotos" erst
nach den eigentlichen Missbrauchsaufnahmen gemacht worden sind. Ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, wie das funktioniert haben soll, nachdem die Kinder solch traumatische Erlebnisse hatten, und dann einfach unbekümmert in die Kamera lächeln sollten.
Interessant finde ich allerdings den expliziten Hinweis von Bonobo, dass ein Großteil der "Kunden" der Missbrauchsorganisation wohl
keine pädophile Neigung hatten, sondern ausschließlich an irgendwelchen abstrusen Sexualpraktiken interessiert waren, und dass es letztendlich nur um den Profit ging. Ich kann mir hier ebenso nicht vorstellen, wie jemand, der tatsächlich pädophil ist, zu solchen Taten fähig sein soll, der Trigger-Hinweis oben sollte also dringend ernst genommen werden. Mir ist beim Lesen wirklich schlecht geworden, und ich habe einige Teile nur grob überfliegen können, weil es einfach entsetzlich ist, sich vorzustellen, zu welchen Gräueltaten Menschen offenbar fähig sind. Ich kann nicht beurteilen, ob das alles tatsächlich so stattgefunden hat, oder ob sich für Bonobo, der ja selbst Opfer geworden ist, bisweilen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschoben haben (in einer Passage gibt er selbst zu, dass er sich da nicht so ganz sicher ist).
Wie dem auch sei, ich kann nicht abschätzen, was davon wirklich stimmt und was nicht, und eigentlich wirft dieser Text mehr Fragen auf, als dass er welche beantwortet. Vieles passt einfach nicht zu dem, was ich in den letzten Jahren/Jahrzehnten über das Thema gelesen habe, und vor allem passt es nicht dazu, was man über die "Kinderpornoringe" abseits der aufmerksamkeitsheischenden Boulevardmedien immer wieder liest, hört oder sieht. Ganz ehrlich, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand mit einer pädophilen Neigung im engeren Sinn (also jemand, der abgesehen von der sexuellen Anziehung Kinder aufrichtig liebt) ein Interesse daran haben kann, sich Aufnahmen von schlimmsten Kindesmisshandlungen "reinzuziehen"...