Willkommen im Club!AmbiValenta hat geschrieben: ↑Do 7. Sep 2017, 18:00auch ich glaube, dass frauen, die auf kinder stehen bzw. durch sie sexuell erregt werden [...] sich nicht so leicht in entsprechende selbsthilfegruppen oder zu anderen unterstützungsangeboten trauen, zumal sie sich ebendort ein weiteres mal alleine und diskriminiert bzw. "als monster" fühlen.
So geht es den Männern, und Du hast exakt dies nun auch für Frauen vermutet. Leicht trauen sich auch Männer jeden Alters nicht dahin. Die Beratung in der AGPD hat sich langsam in Richtung online verschoben, weil der reale Kontakt als zu riskant angesehen wird.
Die weiblichen Pädos, die mal organisiert waren (Kanalratten in Berlin), sind weiter oben schon erwähnt. Zu ergänzen ist noch "Butterfly Kisses", ein Forum in englischer Sprache, das Jahre lang offen im Netz zu finden war. Dort wurde besonders heftig gegen männliche Pädos gehetzt, die man als das Schlimmste ansah, was die Schöpfung hervorgebracht hat.
Das ist ein Beleg für einen weiteren Aspekt: Der männliche Pädo ist in den Medien das Schreckgespenst, unersättlich in seinem Sexhunger und Opfer säumen seinen Weg. Auf der anderen Seite die Frau, die pädophile Empfindungen hat, die aber dieses Angebot zur Identifikation mit einer Minderheit dankend ablehnen wird und im Gegenteil sich davon bewusst abgrenzt.
Außerdem sind Beratungsangebote meistens auf Vermeidung ("Prävention") von Taten zugeschnitten, mit denen die Medien nur Männer in Verbindung bringen. Welche Frau würde sich mit einem so sensiblen Anliegen ausgerechnet an eine Gruppe/Einrichtung wenden, die auf Männer als Klienten zugeschnitten sind? Kaum jemand. Damit es also zu einer solchen Kontaktaufnahme kommt, müssen weitere Gründe hinzukommen, also Empfindungen im Sado/Maso-Bereich, weil Pädo immer mit Gewalt assoziiert ist. Normale pädophile Empfindungen führen bei Frauen nicht zu Depressionen, Einsamkeit, Verlust des Selbstwertgefühls u.v.a..
Möglicherweise ist also deshalb der (mein) Eindruck, dass Pädo-Frauen doch ganz anders ticken als Pädo-Männer, diesem Auswahleffekt geschuldet und bildet nicht die ganze Wirklichkeit ab.
Es ist also sehr leicht zu realisieren und ein selbstverstärkender Effekt, wenn Beratungsangebote für Pädos Männer ansprechen sollen, denn bei der (Selbst)Wahrnehmung von Pervs steht immer das Bild vom gewalttätigen Mann im Vordergrund, so dass es keine individuelle Entscheidung von Betroffenen ist, sich so zu sehen, sondern die Übernahme eines durch Medien und Kommunikation konstruierten Bildes vom Perversen, zu dem es keine alternativen Sichtweisen gibt, weder in den Medien noch in der alltäglichen Kommunikation, auf deren Mechanismen KTW in besonderem Maße angewiesen ist, weil diese Einrichtung sich entschieden hat, einseitig eben diesen Weg über die MAssenmedien zu nutzen und damit auch ungewollt und unbewusst das allgegenwärtige Narrativ der öffentlichen Wahrnehmung von Handlungsmustern und Rollenzuschreibungen bestätigt, verstärkt und selbst nutzt. Ha, meiner ist länger!
Deshalb ist es kein Wunder, dass mit dieser Art der Ansprache durch KTW Frauen komplett durchs Raster fallen. KTW hat sich früh entschieden, oder nicht mal als entscheidungswürdig gesehen, wie man Pädos öffentlich anspricht. Der Bezug zum Täter, zum bösen Mann, ist immer gegeben. Nur solche, die fürchten in diese Schublade zu passen, melden sich. Diese Verzerrung der Tatsachen hat noch eine wesentlich schlimmere Folge, nämlich dass Männern, die pädophil empfinden, suggeriert wird, sie wären Monster und Täter, wenn sie KTW nicht besuchen. Die Freiwilligkeit ist nicht ganz echt - es wird ein großer Druck aufgebaut, der explizit und unverhohlen das Monster aus den Medien zitiert.
Das muss keine Bosheit sein. Wahrscheinlich ist es nur ein folgenschwerer Irrtum. Er macht das ganze Konzept fragwürdig. Die staatliche Förderung tut ein Übriges: Was das populistische Menschenbild in Frage stellen könnte, kann nicht mehr gedacht werden.
Hermann (AGPD)