Pädo-Foren: Warum löscht niemand die Aufnahmen? | STRG_F

[Mano]

Ich halte das für verschwörungstheoretisches Geraune.

Das sieht fast danach aus, doch ist die Frage von Mitleser berechtigt, warum man das nicht löscht wenn man es doch so einfach könnte.

...Fall eines anderen Darknet-Forums, was die australische Polizei übernommen und noch über ein Jahr in eigener Regie als "Honigtopf" betrieben hat.

Auch dieses Vorgehen ist sehr fragwürdig, weil der Fahndungserfolg vor dem Kindeswohl und Kinderschutz steht. Um mögliche Täter zu fassen hat man wissentlich noch unzählige Missbräuche in Kauf genommen und zugelassen. Die Kinder waren Mittel zum Zweck und dementsprechend einfach Kollateralschäden.

[gilgamesh24]

Kritisch hinterfragen muss man das auf jeden Fall. Ich weiß auch nicht, warum die Behörden hier nicht tätig werden, aber ich schätze, dass es in den meisten Darknetforen nicht so einfach wäre, viele Bilder liegen ja zumindest auch auf Servern im Darknet. Und wie in dem Video ja auch gesagt wurde, ist es mit der reinen Löschung nicht getan, vor allem dann nicht, wenn man nicht einmal die Täter ausfindig machen kann, da, wie in dem Fall von Boystown immer mindestens einer der Nutzer einen Klon der Seite hat, der dann wieder online geht. Es ist halt wie eine Hydra, der für jeden abgeschlagenen Kopf zwei nachwachsen. Vielleicht liegt es auch an mangelndem Überblick im Darknet oder tatsächlich mangelnder Manpower, was sehr traurig wäre, aber ich habe wie gesagt keine Ahnung.
Mit der Rechtfertigung der Vorratsdatenspeicherung hat es aber jedenfalls nichts zu tun, die scheiter nicht am Mangel politischen Willens, sondern am EuGH. Auch sonst halte ich es für absurd politische Motive dahinter zu vermuten, da gerade im Gegenteil hohe Fallzahlen, die sich mit massenhafter Löschung ergeben würden, für Gesetzesverschärfungen herhalten könnten. Ich sehe daher nicht, wie das Nichtlöschen politischen Akteuren nutzen könnte.

[Mitleser]

Wenn ich mich richtig erinnere, ist in der Doku die Rede von 80.000 Links gewesen, welche die Autoren mittels eines Such-Scripts in dem besagten Darknet-Forum gefunden haben. Und diese Links hätten alle auf Filehoster im Clearnet verwiesen, denn - so war die Vermutung der Journalisten - im Darknet würde es gar nicht genügend Speicherplatz dafür geben. Einer der Hoster habe nach der Meldung der ganzen Links sogar seinen Dienst komplett eingestellt, um den Pädokriminellen nicht weiterhin eine Plattform zu bieten, und ein anderer hat berichtet, dass zuvor gerade einmal eine Handvoll Löschanfragen pro Jahr gekommen wären, und jetzt gleich tausende auf einen Schlag.

Ich schrieb ja schon, dass es letztendlich natürlich ein Kampf gegen Windmühlen ist, aber letztendlich ist es doch ein Armutszeugnis für die Behörden, dass zwei Journalisten genau das erreicht haben, wovon die Politik immer gesprochen hat, nämlich illegale Inhalte rigoros zu löschen, während die Polizei offenbar längst aufgegeben hat, aus welchen Gründen auch immer. Bei der letzten Verschärfung des Strafgesetzbuchs war man ja auch stolz auf den Passus, dass deutsche Ermittler zukünftig computergenerierte Bilder einsetzen dürften, um sich Zugang zu solchen geschlossenen Kreisen zu verschaffen. Hängt es womöglich damit zusammen, dass man keine Löschanfragen gestellt hat, um nicht die mühevoll selbst hochgeladenen Sachen gleich wieder aus dem Netz zu tilgen? Fragen über Fragen...

[Nelson]

Wieso schreibt hier fast jeder den Namen des Forums, wenn es dort illegale Bilder gibt und wieder aktiv ist?

Das BKA ist eine kleine Nummer gegen die Five Eyes. Wieso keine andere Behörde auf die Idee kommt zu löschen ist die Frage. Ohne Aluhut kann ich zum großen Ganzen leider nichts schreiben.
Wie Mitleser will ich nicht den Fehler machen und schlussfolgern, die Frage wem es über Jahre genutzt hat nicht zu löschen drängt sich aber auf bei den immer schärferen Gesetzen.

Das setzt allerdings voraus, dass man bei der Suche
1. keine Missbrauchsabbildungen findet, sodass sie zumindest in den Cachespeicher kommen, was man beim Aufruf der Seite nicht weiß und
2. auch nicht für möglich hält und mindestens billigend in Kauf nimmt, Missbrauchsabbildungen und nicht nur Links zu finden, was bei einer Suche in Pädokriminellenforen kaum jemals der Fall sein wird, da man nie wissen kann, ob nicht zumindest ein kinderpornographisches Bild auf der nächsten Seite angezeigt wird.

Wenn der Browser keine Bilder anzeigt, wie man es bei den Avataren sieht, funktioniert das und man kann sich legal auf Darknetforen rumtreiben. Es sei denn man öffnet einen Text mit KiPo-Inhalt (Lackner Kühl ist bekannt). Wenn die schon nicht löschen, wer weiß ob die verfolgen wer auf den Seiten surft.

Ich erinnere mich da an den Fall eines anderen Darknet-Forums, was die australische Polizei übernommen und noch über ein Jahr in eigener Regie als "Honigtopf" betrieben hat.

Das Forum oder auch die illegalen Daten?

Es ist ein frommer Wunsch, zu glauben, dass diese Leute plötzlich alle ein Verantwortungsbewusstsein entwickeln und sich therapeutische Hilfe suchen.

Wenn ich erfahre, dass seit 6 Jahren nicht gelöscht wurde, frage ich mich wieso ich mich an die Gesetze halte. Es ist wie wenn ein Tresor in einer Bank nicht kontrolliert wird und man Geld entnehmen kann.

Es ist halt wie eine Hydra, der für jeden abgeschlagenen Kopf zwei nachwachsen.

Das hat mich überzeugt.
"Der Tropfen höhlt den Stein." - Ovid

[Mascha]

Ich würde mir wünschen, dass alles was man findet gelöscht wird und ich glaube es stimmt auch was in dem Film gesagt wird, dass man diese Szene schon ärgern kann und auch ein bisschen einschüchtern.

Ich glaube für Betroffene macht das schon einen Unterschied wenn es wenigstens das Bemühen gibt die Sachen aus dem Netz zu holen. Einer meiner Töchter ist es mal passiert, dass ein Mitschüler dem sie kurz ihr Handy geliehen hat eine zufällige Auswahl von Fotos und Videos an einen Kumpel geschickt hat. Da war nichts Sexualisiertes dabei, aber es war ihr dennoch so unangenehm dass sie fest entschlossen war die Schule zu wechseln und richtig Angst hatte da wieder hin zu müssen. Ich glaube wenn Bilder, die jemandem peinlich sind oder die gar einen erlebten Missbrauch dokumentieren im Netz bleiben und damit auch die Vorstellung da ist, dass Menschen das sehen und dass theoretisch alle Menschen an denen man vorbeiläuft das vielleicht gesehen haben und einen erkennen könnten, dann ist das wie eine Wunde die niemals heilt. Dinge die man erlebt hat sind vergangen, man kann das nach und nach verarbeiten, man kann trauern, man kann wieder zu sich selbst finden, aber diese Wunde bleibt immer offen.

In den USA kann man wenn man möchte von den Behörden immer dann, wenn eigene Bilder bei jemandem gefunden werden dessen Daten bekommen um ihn anzuzeigen. Dort gibt es ja auch empfindliche Geldstrafen in solchen Verfahren zu zahlen, so dass die Betroffenen wenigstens das Gefühl haben sich wehren zu können wenn sie das wollen.
Möglicherweise senkt das auch bei dem ein oder anderen die Hemmschwelle, wenn man sich bewusst ist, dass das Kind oder die oder der Jugendliche deren Bild man sich unbefugt angeeignet hat oder an deren Leiden man sich erregt einem irgendwann als Kläger*in gegenüber steht.

[Consuela]

ich weiss nicht ob ich das durch meine posts geschafft habe oder jemand von euch hieraber Danke dafür...

[Mascha]

Aaaah, cool
Da haben sie wohl die Kritik ernst genommen, sehr erfreulich!
Noch besser fände ich "kriminelles Missbrauchsforum".

[Consuela]

[gilgamesh24]

Super, danke für dein Engagement nicht nur auf Youtube Consuela!