Fragen zu Kinderpornografie

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Mitleser
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Beiträge: 1166
Registriert: Mi 23. Jan 2019, 20:19

Beitrag von Mitleser »

Siehst Du, Dune, genau das habe ich befürchtet: Du unterstellst mir nach wie vor, dass ich mit meinen Beiträgen eine Rechtfertigung für kinderpornografische Aufnahmen suche und positive Aspekte herauspicke, während ich die negativen unter den Tisch fallen lasse. Wenn Du so an eine Diskussion herangehst, dann wird es niemals möglich sein, eine neutrale Sichtweise darzulegen.

Anders als von Dir unterstellt, möchte ich mir die Aufnahmen, die in den besagten ukrainischen Studios entstanden sind, keineswegs schönreden, weil die Mädchen und die Eltern von dem Geld profitiert haben, ich habe lediglich versucht, eine Erklärung zu finden, warum diese damals so gehandelt haben. Ja, es wäre schön, wenn Kinder mehr Rechte hätten, und ja, sie müssen besser geschützt werden, aber man muss leider der Tatsache ins Auge blicken, dass es auf der Welt viele Probleme gibt, welche diesen hehren Zielen im Weg stehen. Kinderpornografie ist nur ein Teilaspekt, ebenso bedeutsam sind aber auch Dinge wie Kinderarbeit, Armut und Hunger, Vernachlässigung, Gewalt, und vieles mehr.

Und selbstverständlich ist es ethisch fragwürdig, Fotos von Kindern (egal, ob es nun alltägliche Aufnahmen oder sexualisierte Darstellungen sind) für die eigene Befriedigung zu nutzen. Ich halte es jedoch für unzulässig, hier einen wie auch immer gearteten imaginären "Rückkopplungseffekt" zu konstruieren. Erkläre mir doch bitte, in welcher Weise die freie, ungestörte Entwicklung eines Kindes gefährdet wird, wenn jemand eine solche Aufnahme im "stillen Kämmerlein" ohne das Wissen des Kindes "benutzt". Wie gesagt, moralisch bedenklich ist eine solche Verwendung allemal, aber ein konkreter Schaden entsteht dabei nicht.

Die "Alltagsbilder", welche von Eltern, Verwandten und Freunden angefertigt werden, beinhalten jedenfalls auch regelmäßig Nacktaufnahmen am Strand, in der Badewanne und dergleichen - und ich denke, solche Aufnahmen können den Kindern später durchaus peinlich sein, selbst wenn sie nur auf einer Familienfeier gezeigt werden. Analog verhält es sich zu Aufnahmen, welche übereifrige Eltern auf sozialen Medien teilen. Gerade letzteres führte ja u. a. dazu, dass es Eltern verboten wird, bei Kindergarten- und Schulfesten Fotos zu machen, als Argument wird angeführt, dass die Fotos in die besagten "falschen Hände" fallen könnten (gemeint sind dann natürlich Pädophile, die sich im stillen Kämmerlein an ihnen erfreuen).

Ich weiß auch nicht, was Du gegen den Begriff "falsche Hände" hast. Wozu montieren manche Eltern denn Kameras im Kinderzimmer? Eben weil sie meinen, sie selbst hätten die "richtigen" bzw. "guten" Hände, weil sie so das Wohlergehen der Kinder auch während ihrer Abwesenheit überprüfen können (quasi als visuelles "Babyphone"). Hackt jemand den Zugang zu dieser Kamera (oder ganz allgemein zu jeglicher Kamera, die ihm nicht gehört), dann ist das eine kriminelle Handlung. Aber nichtsdestotrotz sollten die besagten Eltern sich fragen, ob sie mit der Montage von so einer Kamera die Rechte ihrer Kinder nicht beeinträchtigen, analog zu den oben erwähnten Nacktaufnahmen.

Zusammengefasst möchte ich hier noch einmal wiederholen, dass meine Ausführungen weder eine Rechtfertigung kinderpornografischer Aufnahmen, noch eine Verharmlosung derselben darstellen sollen. Vielmehr möchte ich mich mit dem Bild, welches ein Großteil der Gesellschaft offenbar vor Augen hat, wenn der Begriff "Kinderpornografie" fällt, auseinandersetzen. Zwang und Gewalt werden dabei meist im gleichen Atemzug genannt, und jeder fragt sich, welche rohe Menschen Pädophile doch sein müssen, wenn sie sich an solchen Darstellungen ergötzen können. Mir geht es darum, besser zu differenzieren, und zu erläutern, dass "Kinderpornografie" eben noch so viel mehr sein kann, sogar Aufnahmen, die die Allgemeinheit für völlig harmlos halten würde.
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