Virtuelle Kinderpornographie

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Cornelius
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Beitrag von Cornelius »

Ich bin über die vielen Antworten zu diesem Thema sehr dankbar, da sie meine Sichtweise doch erheblich erweitert haben, wenngleich ich auch zugebe, dass die Diskussion nicht immer sachlich geführt wurde, was wahrscheinlich auch einfach der Problematik des Themas geschuldet ist. Ich möchte aber auf keinen Fall Schuldzuweisungen in irgendeine Richtung machen, zumal ich selber ja zwischendurch durchaus emotional war. Ich finde die Diskussion trotz dieser Schwierigkeiten, die mich selber an der Sinnhaftigkeit auch zweifeln lassen, sehr sinnvoll und möchte mich da nicht zurückziehen.

Dennoch möchte ich die Diskussion nochmal auf den Ausgangspunkt meiner Überlegungen, der Verbindung von Recht auf sexuelle Autonomie von Pädophilen ohne Fremdschaden bei gleichzeitigem höchstem Kinderschutz zurückführen und auch die Anregungen von verschiedener Seite miteinbeziehen. Und ich finde den Gedanken von Markus, nicht nur über die Frage zu diskutieren, was legalisiert werden soll, sondern wie auch eine solche Legalisierung stattfinden könnte und wer auch Einfluss darauf haben könnte, sehr wichtig und möchte sie miteinbinden. Meine Überlegungen zu der Vorgehensweise wären folgende:

1. Ich stimme Mascha dahingehend zu, dass es erst eine Aufklärungsarbeit zur Entstigmatisierung der Pädophilen Neigung bedarf, bevor man mit der Forderung nach Legalisierung von virtueller Kinderpornographie überhaupt an die Öffentlichkeit treten kann. Denn in einem solchen Fall wäre die Ablehnung von Seiten der Gesellschaft sehr groß und man hätte sich mit seinem Anliegen, das rundherum abgelehnt würde, einen Bärendienst erwiesen. Ich würde auch bei der Öffentlichkeitsarbeit nie dieses Thema an erster Stelle nennen, sondern andere auch immens wichtige Dinge wie die gesellschaftliche Isolierung und die Schwierigkeiten des Lebens unter der Neigung etc. Allerdings halte ich dieses Thema dennoch nicht für unbedeutend für die Öffentlichkeitsarbeit und ich finde schon, dass man sich darüber Gedanken machen sollte, wie man dafür in der Gesellschaft auf Verständnis stoßen könnte, denn es gibt wie die Diskussion gezeigt hat, einige Pädophile wie mich, denen eine Legalisierung auch nur in sehr begrenzten Maßen wichtig ist. Nicht für alle Pädophile, aber immerhin eine große Gruppe unter den Pädophilen.

2. Wichtig ist natürlich auch zu diskutieren, was überhaupt legalisiert werden soll und wovon man bei virtueller Kinderpornographie eigentlich spricht. Mir würde die explizite virtuelle Darstellung von nackten Mädchen und Jungen reichen, andere Pädophile würden sich virtuelle sexuelle Handlungen unter Kindern ohne Gewalt wünschen. Kaum ein Pädophiler würde jedoch sexuelle Gewaltdarstellungen mit Kindern gerne sehen, da gebe ich Mascha Recht, dass dies eher etwas für Ersatzhandlungstäter wäre.

3. Selbst die von mir und anderen gewünschte Legalisierung von erotischen virtuellen Darstellungen von Kindern müsste nicht zwangsläufig immer und überall verfügbar sein. Sie könnte als Abgabe nur für pädophile Menschen unter strengen Zugangsvorrausetzungen erfolgen, allerdings sollte es Pädophilen einfacher gemacht werden, über Anlaufstellen eine schnelle Beratung zu finden und die Möglichkeiten eines Zugangs zu bekommen. Ich denke, dass man da gute gesetzliche Möglichkeiten finden könnte, diesen Weg zu gehen.

4. Letztendlich muss dieser Prozess aber auch breit von Wissenschaftlern aus dem ärztlichen uns psychologischen Bereich, Therapeuten, Rechtswissenschaftlern und Vertreter*innen von Kinderschutzorganisationen umfassend betreut werden. Besonders wichtig wäre natürlich die Auswirkungen des Konsums von virtueller Kinderpornographie zu erforschen, gerade für den Kinderschutz, die allgemeine Wirkung auf den Umgang mit Kindern und die Gefahr der Zunahme der Übergriffe durch einen solchen Konsum. Es sollte meiner Ansicht nach aber auch beleuchtet werden, welche positiven Auswirkungen ein solcher Konsum für die Gesundheit von Pädophilen haben kann und ob dadurch auch das Risiko des Konsums von realer Kinderpornographie oder sexuellen Übergriffen gesenkt werden kann.

Wenn man diese Punkte alle in Betracht ziehen würde, denke ich, dass diese Debatte in der Öffentlichkeit nach einer langen Vorbereitung einer Öffentlichkeitsarbeit zur Entstigmatisierung der Neigung doch sinnvoll verlaufen könnte.
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Cornelius
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Beitrag von Cornelius »

Max hat geschrieben: So 29. Jan 2023, 13:29 Ich denke genau hiermit bist du am Kern der Problematik ganz nah dran: unserem freiheitlich-demokratisch ausgerichteten Weltbild fehlt ein Hebel für das arbeiten mit Moral. Das ist eine Aufgabe, die traditionell die Kirchen übernommen hatten (und darin einen denkbar schlechten Job gemacht haben). Ich denke dieses Dilemma ist innerhalb eines streng an Rechtsstaat und Freiheitsgrundsätzen ausgerichteten Systems unauflösbar, wenn man sich auch um Schutz und die Auswirkungen auf unreflektierte Menschen kümmern möchte, wie du es beschreibst Mascha.
Dem möchte ich deutlich widersprechen, denn die Verfassung unsere freiheitlich-demokratischen Ordnung, das Grundgesetz, basiert ja auf vielen moralischen Grundsätzen, vor allem dem Art. 1 des Grundgesetzes "Die Würde des Menschen ist unantastbar", der allen Grundrechten voransteht und eine Besonderheit der freiheitlich-demokratischen Ordnung in Deutschland im Vergleich zu anderen westlichen Ländern ist und eine Reaktion auf die fürchterlichen Erfahrungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft darstellt. Und bezogen auf den Schutz der Kinder, um den es hier auch vor allem geht, gibt es ja deswegen auch viele Kinder- und Jugendschutzgesetze und das Verbot von sexuellen Handlungen mit Kindern und der Herstellung, Verbreitung und Besitz von Missbrauchsabbildungen. Wo ich aber zustimmen würde ist, dass die Moral auch innerhalb der Verfassung wandelbar ist und von gesellschaftlichen Strömungen, die an unsere Gesetze und die Verfassung herangetragen wurden, bestimmt wird. Bei der Beschäftigung mit dieser Materie ist mir aufgefallen, dass weder der Schutz der Kinder noch die sexuelle Selbstbestimmung eigene Artikel des Grundgesetzes sind, weil zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Grundgesetzes diese Rechte noch keine Rolle spielten. Und beide Rechte, die natürlich schon Bestandteil der Gesetzgebung sind, sind für die Fragestellungen zu diesem Thema auch extrem wichtig. Bei der Beantwortung dieser Fragen finde ich es jedenfalls beruhigend zu wissen, dass die Richtschnur auch aller Grundrechte die Würde des Menschen ist.
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Ich denke es geht in beide Richtungen: die gesellschaftlichen Moralvorstellungen haben eine Wirkung auf die Gesetze (und wenn sie sich ändern, werden irgendwann auch die Gesetze geändert), aber auch die Gesetze haben ihre Wirkung, was das Aufrechterhalten von Moral angeht.

Eine wichtige Sache, auch in Bezug auf das Thema hier, ist m.E. das Schamgefühl. Das entsteht, als sekundäres Gefühl, etwa im Alter ab 2-3 Jahren und differenziert sich immer mehr aus. Und das erfolgt gleichermaßen durch bewusste Erziehung als auch durch Sozialisationseinflüsse - also alles, was wir aus der Gesellschaft aufnehmen. In beiden Fällen geht es um gesellschaftliche Regeln, Tabus, Moral... und wenn man diese verletzt, stellt sich ein Gefühl von Scham ein. Egal ob man sich einen Popel aus der Nase geangelt hat und dabei beobachtet wurde oder ob man fremdgeht und erwischt wurde. Und wer die Moral der Gesellschaft in sich aufgenommen, internatlisiert, hat, der schämt sich auch wenn niemand das Fehlverhalten beobachtet hat. Der schämt sich dann vor sich selbst. Das ist der Mechanismus hinter der immensen Schwierigkeit vieler Menschen mit pädophiler Neigung, sich und ihre Neigung bzw. die sexuellen Phantasien zu akzeptieren und sich gut damit zu fühlen.

Die Scham reicht viel weiter und tiefer als Gesetze und hält den Großteil der Gesellschaftsmitglieder in einem gewissen Rahmen.
In Bezug auf die Diskussion hier könnte man sagen: virtuelle Kinderpornographie würde diesen Rahmen an einer Stelle aufweichen, der in Bezug auf Kinderschutz gefährlich ist.

Es geht da ja bei weitem nicht nur darum, dass, wie es so oft geschrieben wird "sich jemand ein Kind greift und es vergewaltigt". Das halte ich tatsächlich, ähnlich wie Mord, für etwas was für alle recht klar und selbstverständlich ist, dass das ein schweres Unrecht ist, das auch juristisch wie sozial entsprechend geahndet werden wird.

Es geht auch um die viel niedrigschwelligeren Dinge, die passieren können, wenn man Kinder als sexuelle Objekte wahrnimmt. Sexualisierte Witze, Anmache, unangenehme Komplimente, mal den Oberschenkel streicheln im Auto oder den Bauch am Lagerfeuer, ein erpresstes Küsschen, kurz mal an die Brust oder zwischen die Beine fassen, Pornos zeigen, ungewollte Photos machen,... es gibt so vieles, was so unterschwellig ist, dass es von anderen Erwachsenen oft gar nicht bemerkt und von den Kindern zwar unangenehm bis eklig gefunden wird, sie sich aber keine Hilfe holen.

Unsere Gesellschaft ist wie die meisten anderen gerade erst dabei, aufzudecken, was unter dem Deckmantel von Institutionen wie Familie, Kirche, Sport und vielen anderen, alles an sexuellen Belästigungen und Übergriffen auf Kinder passiert ist. Was lange nicht wahrgenommen oder für gar nicht so schlimm erachtet wurde. Jedenfalls als nicht schlimm genug um ein Drama draus zu machen, das dem Pater Familias, dem Pfarrer oder Bischof oder dem erfolgreichen Trainer geschadet hätte.

Alle, wirklich alle, die mit Kindern zu tun haben, mussten und müssen hier Umlernen. Hinschauen. Kritisch sein. Nachfragen. Kindern zuhören und Glauben schenken. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Bruch mit Autoritäten, mit Freund*innen, mit Familienmitgliedern wo nötig, auch wenn es oft schmerzhaft ist. Kein "sie hat es aber auch provoziert" und "er wollte es aber auch wissen" mehr. Und auch hinschauen, was unter den Kindern oder zwischen Jugendlichen und Kindern passiert. All das ist immens wichtig für die betroffenen Kinder. Missbrauch, auch wenn er niedrigschwellig ist, ist kein Kavaliersdelikt, es ist nichts was unter den Teppich gehört, Kinder sind keine Sexualobjekte. Auf diesem Weg sind die Institutionen schon einen guten Schritt weitergekommen, weil es einen gesellschaftlichen Druck gab, Kinderschutzkonzepte zu schreiben, Kinderschutzfortbildungen zu machen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. In den Familien ist es da leider noch nicht so weit her. Die sind auch schwerer zu erreichen.

Und all das sind Entwicklungen erst der letzten Zeit. Übergriffe von Männern auf Kinder wurden lange eher vertuscht und als minder schwerwiegend gesehen. Ich sehe das Verbot von virtueller Kinderpornographie und Liebespuppen mit kindlichem Aussehen genau in diesem Zusammenhang. Das ist ein Signal an und alle. An die (potentiellen) Täter, an (potentiell) Wegschauende, ebenso an Kinder und Jugendliche selbst, um ihnen den Rücken zu stärken sich zu wehren.

In ein sich gerade erst dorthin veränderndes Klima passt die Freigabe von Filmen, Texten, Bildern, in denen Kinder als Sexobjekte dargestellt werden, überhaupt nicht hinein. Es geht dabei nicht nur um die Minderheit von pädophilen Menschen - sondern ebenso um alle anderen. Es geht darum wie wir in der Gesellschaft mit Kindern umgehen.
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Cornelius
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Beitrag von Cornelius »

Ich bin ehrlich gesagt inzwischen auch der Meinung, dass eine weitere Diskussion um dieses Thema keinen Sinn macht und deshalb wird dies von mir wahrscheinlich auch der letzte Beitrag sein.

Leider ist genau das eingetreten, was ich befürchtet habe, dass jede Seite auf ihrem Standpunkt verharrt und keine Lösung in Sicht ist. Und damit möchte ich bewusst niemanden einen Vorwurf machen, denn es scheint für die meisten hier tatsächlich keinen Mittelweg zu geben, sondern nur die Lösung entweder voll oder nicht. Vielleicht war es von meiner Seite auch utopisch, damit irgendwie auf Sympathie zu stoßen. Wo ich mich aber schon zu Wehr setze, dass mal explizit oder unterschwellig unterstellt wird, der Schutz der Kinder würde hier nicht mitbedacht. Ich habe dies immer versucht, zu Berücksichtigen und ich bin mir sicher, dass für die große Mehrheit der Pädophilen, die sich gegen sexuelle Kontakte mit Kindern und dem Konsum von Missbrauchsabbildungen entschieden haben, Kinderschutz immens wichtig ist. Und daher bin ich auch der Ansicht, dass die Ausübung der Sexualität von Pädophilen, wenn kein Kind zu Schaden kommt oder in Gefahr geraten könnte, ein Menschenrecht ist, um deren sozialverträgliche Ausübung in der Gesellschaft geredet werden muss. Und damit meine ich bewusst nicht Fantasien, denn die Gedanken sind grundsätzlich immer frei und waren in den schlimmsten Zeiten der Geschichte auch nie reglementiert und hoffe, dass der Zustand eine Gedankenkontrolle auch niemals eintreten wird. Jedenfalls werde ich nicht mehr hier, sondern an anderer Stelle dieses Thema immer wieder aufgreifen, denn ist nicht nur für mich, sondern auch vielen anderen Pädophilen, und soweit ich sehen kann auch einigen im Forum hier, ein sehr wichtiges Thema.

Ein Aspekt bitte ich aber bei der Debatte auch mitzuberücksichtigen: Ich finde es gut und wichtig, wenn gerade auch bei diesem Thema der Schutz der Kinder in der Gesellschaft immer wieder thematisiert wird, gerade auch um nach außen zu signalisieren, dass nichtübergriffige Pädophile nicht an einem Aufweichen des Kinderschutzes interessiert sind. Wenn allerdings diese Pädophilen, die sich vielleicht aber noch nicht getraut haben, sich hier zu registrieren und dadurch den Eindruck gewinnen, die Forderung nach Möglichkeiten einer sozialverträglichen Ausübung der pädophilen Sexualität wie der von Legalisierung virtueller Kinderpornographie und Kindersexpuppen sei per se eine Gefahr für Kinder und sich deshalb von diesem Forum abwenden, fände ich das sehr schade. Denn ich weiß, dass dieses Forum tatsächlich ein wichtiger Schutzraum für Pädophile ist, wo einem sehr geholfen wird und man sich auch gut über seine Gefühle austauschen kann, wofür man sonst in der Gesellschaft gehasst und verachtet wird. Denn Schutzräume für Opfer von sexueller Gewalt gibt es viele, aber für Pädophile, die sexuelle Kontakte mit Kindern klar ablehnen, gibt es als Forum für den Meinungsaustausch meiner Meinung nach nur dieses.
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Markus
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Beitrag von Markus »

Cornelius hat geschrieben: Di 31. Jan 2023, 10:33 ch bin ehrlich gesagt inzwischen auch der Meinung, dass eine weitere Diskussion um dieses Thema keinen Sinn macht und deshalb wird dies von mir wahrscheinlich auch der letzte Beitrag sein.
Der Meinung bin ich auch. Es wurde kontrovers diskutiert und diverse Meinungen ausgetauscht. Als einen "gemeinsamen Nenner", der bei dieser Diskussion vielleicht rausgekommen ist und jeder unterstreichen kann, vermag die Tatsache zu sein, dass wir das Privileg haben, diese Diskussionen überhaupt führen zu können. Das ist in anderen Ländern auf der Welt nicht selbstverständlich.

Das Thema wird nun geschlossen.
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Frank_Denker

Beitrag von Frank_Denker »

[Mod: Auf Wunsch von Frank_Denker trotz Sperrung des Themas noch abschließend eingefügt. ]

Ja, Cornelius, ich denke auch, dass es etwas "blauäugig" von Dir zu glauben, dass sich bei solch einem brisanten Thema die Diskussion einmal nicht in "Pro" und "Contra" spalten würde... ;)
Aber davon abgesehen finde ich alles noch immer ganz sachlich.
Vor allem ist es in diesem Fall ziemlich vorteilhaft, dass Mascha inzwischen (leider) die Pädophilie nicht mehr ganz so unvoreingenommen betrachtet und dadurch die Sichtweisen der Gesellschaft umso deutlicher in die Diskussionen einbringt. Somit wird nämlich das grundlegende Problem mehr als deutlich, weshalb die Wahrscheinlichkeit einer Änderung der aktuellen Ansichten und erst recht der aktuellen (neuen) Gesetzgebung in eine Entfernung gerückt ist, welche ich nur noch in Lichtjahren beschreiben kann.
Es geht darum wie wir in der Gesellschaft mit Kindern umgehen.
Genau das ist es, weshalb sich alles so entwickelt!
Unsere Gesellschaft macht den riesengroßen Fehler zu glauben, dass man die frühere Reglementierung von Kindern einfach dadurch ersetzen kann, indem man den Kindern im Prinzip keine Regeln mehr auferlegt, sie sich selbst entfalten (besser: dem Selbstlauf über-) lässt und alles, was in irgend einer Weise einen schädlichen Einfluss auf Kinder haben könnte, einfach mit Verboten o.ä. von ihnen fernhält.
Was dabei einerseits nicht berücksichtigt wird, ist die Tatsache, dass damit den Kindern die Chance genommen wird, so manche wichtige Erfahrung zu machen (und dabei meine ich explizit NICHT sexuelle Erfahrungen), und dadurch nur die eine Reglementierung durch eine andere ersetzt wird. Viel bedeutender ist die andere Tatsache, dass Kinder, die ohne Grenzen und Regeln aufwachsen, auch nie lernen, wie man durch Selbstbewustsein und Zielstrebigkeit bisher unerreichte Ziele schaffen kann. Durch die fehlenden Regeln schon im Kindergarten, wo die Kinder inzwischen oftmals entscheiden, ob und an welchen Angeboten sie teilnehmen, oder ob sie überhaupt sich etwas sagen lassen, fallen diese Kinder spätestens dann "vom Glauben", wenn in den höheren Klassenstufen oder im späteren Berufsleben plötzlich nicht mehr die Möglichkeit besteht, sich die eigene Beschäftigung auszusuchen.
Ich kenne leider genügend Beispiele, bei denen die inzwischen Jugendlichen gezeigt haben, dass diejenigen sich besser in die Gesellschaft im Arbeitsleben und auch privat integrieren und ihren Weg gehen konnten, die schon als Kinder in das (Familien-)Leben integriert waren und eben nicht schon als Kinder machen konnten, was sie wollten.
Unser Grundgesetz ist ebenfalls die Ursache dafür, dass seit einiger Zeit nur noch "Ich-habe-meine-Rechte-Generationen" aufwachsen. Die "Gründerväter" haben vergessen, ein paar gesellschaftliche Pflichten in diese "Verfassung" einzutragen!
"Die Würde des Menschen ist unantastbar."
...
Es sei denn, er ist anders als die anderen. Wenn er gar noch pädophil empfindet, dann ...
Dann muss er schon mal mit Abstrichen leben... :roll:

Wir als diese Pädophilen dürfen auch nicht vergessen:
...die gesellschaftlichen Moralvorstellungen haben eine Wirkung auf die Gesetze...
Wir mussten ja auch feststellen, dass sogar persönliche Abneigungen ausreichen, um Gesetzte zu begründen.
In einer Gesellschaft, in der sich die Moral in Bezug auf Kinder so extrem verselbständigt hat, dass in allen sozialen Medien nach Kinderschutz geschrien wird und es auch wichtiger ist, die nächste entrüstete Meinung ins Handy zu tippeln, während das eigene Kind im Kinderwagen umsonst um Aufmerksamkeit der Mutter (des Schiebenden) bittet, braucht man nicht erwarten, für so etwas "Abweichendes" wie pädophile Wünsche überhaupt eine Lobby zu bekommen. Es würde mich nicht wundern, wenn im Zuge der aktuellen Gesetzgebung auf Grundlage dessen, dass man alles als "Abtrakte Gefährdung" heraufstuft, was einen Pädophilen auch nur an seine Sexualität erinnern könnte, um es anschließend mit großer (gesellschaftlicher) Mehrheitsunterstützung verbieten zu können, auch bald der Austausch über "pädophiles Gedankengut" wie hier im Forum zur "abstrakten Gefahr" wird.
Ja, die Gedanken werden "frei" bleiben, aber Handlungen wie der Gedankenaustausch oder gar das "eine Plattform geben" wie jüngst der Beitrag im "Crismon" sind durchaus reglementierbar. (siehe die Kommentare zum hier verlinkten Artikel)
Alle, wirklich alle, die mit Kindern zu tun haben, mussten und müssen hier Umlernen. Hinschauen. Kritisch sein. Nachfragen. Kindern zuhören und Glauben schenken.
Mascha schreibt diesen so ungemein wichtigen Satz! Ich kann ihn nur absolut unterstützen! In allen Richtungen!!!
Dieses einseitig auf das Thema der Gefahr durch sexuelle Übergriffe zu beschränken, greift jedoch viel zu kurz.

Noch etwas selbst auf die Gefahr hin, moderiert zu werden:
Man sollte natürlich nicht die Gefahr herunterspielen, dass durch die Verfügbarkeit von Virtueller KiPo bei einzelnen Menschen die Moralvorstellungen negativ beeinflusst werden könnten.
Doch man sollte auch den positiven Aspekt nicht aus den Augen verlieren, welchen man in der gesellschaftlichen Wahrnehmung durchaus argumentativ ausnutzen könnte:
[Mod: C2 (anzüglich) mit Ansage... ], muss schon ziemlich gewaltbereit sein, dieses im wirklichen Leben einem geliebten Menschen anzutun! :cry:
Wenn man es also richtig anstellt (und nicht so wie auf den Tabak-Verpackungen...), könnte virtuelle KiPo sogar ein Mittel sein, das Bewusstsein des Pädophilen zu zu stärken, dass er aus Überzeugung seine erwachsene Sexualität von den Kindern im RL fernhält.

Gruß
Frank Denker
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Markus
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Beitrag von Markus »

Auf Wunsch und Anregung einiger Nutzer*innen des Forums, geben wir dieses Thema wieder frei zur Diskussion.
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Anton S
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Beitrag von Anton S »

Danke, Markus.
Frank_Denker hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 18:48 Ich denke, wenn man etwas nicht verbietet, bedeutet das noch lange nicht, dass man es gutheißt. Es wird nur nicht kriminalisiert. Trotzdem kann man festlegen, wo das "nicht verbotene" trotzdem nicht auftauchen darf und somit für den maximal möglichen Schutz derer zu sorgen, die vor dem "nicht verbotenen" bewahrt werden sollen.
Das ist ein wichtiger Punkt zum festhalten. Die Argumentation des Mainstreams ist ja genau so, dass eine "Verbotslücke" aufgedeckt wird, aufgrund von bescheuerten Einzelfällen oder allgemeinem Zeitgeist, die dann mit einer Empörungswelle quer durch viele Medien angeprangert wird, mit manipulativen Mechanismen, die jeden intelligent und differenziert denkenden Entscheider sofort als Kinderschänderverharmloser dastehen lassen. Dabei heißt nicht verboten eben noch lange nicht alles laufen lassen. Es gilt weiterhin das Jugendschutzgesetz (dass dies oft nur lax durchgesetzt wird, ist ein anderes Problem und kein Argument für diese Diskussion) und es gibt bestehende Gesetze gegen Gewaltdarstellungen (§184a StGB). Dies konsequent umgesetzt und trotzdem kein Verbot von virtueller ... tja wie nennen wir es... virtuellen (gezeichneten oder computergenerierten) erotischen Darstellungen von Personen unter 18 Jahren stellt keine Schutzlücken für echte Kinder dar.

Das Problem, dass es unempathische "Familien"vergewaltigerväter, emotionslose Vergewaltiger und Soziopathen gibt, die anhand solchen Materials angefixt werden könnten, ist ein ganz anderes. Ein Verbot mit denen zu begründen, halte ich für verfassungsrechtlich sehr dünn. Dazu kommt der per se nicht vorhandene konkrete Schaden für ganz konkrete Menschen. Hier wird eine recht signifikante Gruppe von Menschen, die Pädophilen/Hebephilen/Ephebophilen, in Sippenhaft genommen für die diffuse Angst vor ganz anderen menschlichen Abgründen. Ich weiß, Sippenhaft ist ein starkes Wort, doch Menschen wie Cornelius haben ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht, wie wichtig eine Entschärfung an dieser Stelle für sie wäre, und wie ohnmächtig sie sich fühlen, wollen sie nicht gegen die hier kritisierten §§ verstoßen. Dies ist eines guten Lebens unwürdig (Art. 1 GG).

Die Existenz und den Konsum von solchen Inhalten muss niemand gut finden - doch tolerieren, dass es Menschen gibt, für die das wichtig ist - das dürfen die Betroffenen erwarten und verlangen.
Frank_Denker hat geschrieben: Sa 28. Jan 2023, 18:48 Wenn die Alternative wäre, sich zu outen, um "per Zuteilung" Möglichkeiten zur Selbstbefreidigung zu bekommen... :roll:
Ich denke, dann bleiben viele doch lieber im Untergrund (im illegalen Bereich) und "halten die Klappe" und hoffen darauf, nicht ertappt zu werden.
Wenn das der Sinn des Ganzen sein soll??? :(
Das sehe ich genauso. Sexualität und ihre Tools, die keinem anderen Menschen schadet, ist grundsätzlich höchst privat, gehört nicht verhandelt, und nur in den öffentlichen Raum, wenn der/die Betroffene dies selbst entscheidet.

-

Ansonsten möchte ich noch sagen, dass die meisten Menschen mit ihrem eigenen Leben zu tun haben. Ihnen sind wir zumeist egal. Sie für unser Thema einzunehmen ist, aufmerksamkeitsökonomisch gesprochen, auf einer Ebene mit dem B.U.N.D., der sich an Samstag Vormittagen auf den Marktplatz stellen muss, um Aufmerksamkeit für sein Thema und ggf. ein paar Spenden zu generieren. Und die meisten Leute gehen doch dran vorbei, da sie keine Zeit und kein Interesse haben. Vielleicht sind es nicht die großen Kampagnen, die ein Haufen Medienwind veranstalten, sondern vernünftige und gezielte Informationen, die - an den richtigen Stellen verbreitet - am meisten Wirkung für unser Thema entfalten können.

Anton S
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Mascha
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Registriert: Sa 6. Mai 2017, 07:55

Beitrag von Mascha »

Was legal ist wird auch geschaut und genutzt. Und zwar von der breiteren Masse. Sobald solche Dinge legal sind werden sie auch auf xhamster & Co als Sparte zu finden sein. Und viele ticken doch so, dass sie sich auf diesen Plattformen an den für sie persönlich größtmöglichen Perversionen aufgeilen.
Und selbst wenn nicht wird es dann dort eine Sparte geben, in der Kinder ganz selbstverständlich als Sexobjekte dargestellt werden und alle sehen das, auch wenn sie es nicht anklicken. Da steht dann was
als Überschrift? "Child Porn"? Und für die Nepiophilen "Baby-Porn"? Oder soll es für Gezeichnetes eine Grenze nach unten geben, damit der Familienpapa xy nicht doch beim eigenen Nachwuchs mal anfängt neugierig zu fummeln, solange der so klein ist dass er "nicht mal bemerkt was passiert oder das einfach genießt" (O-Ton, den ich so in einem Gespräch schon gehört habe).

So sehr ich überzeugt bin, dass einzelne, reflektierte pädophil empfindende Menschen mit und ohne Konsum von gezeichnetem oder künstlich erzeugtem CP keine Gefahr für Kinder sind, halte ich die Idee einer Legalisierung von virtuellem CP für keine gute Idee. Sämtliche Risikogruppen werden das so ganz einfach zu sehen kriegen, von Menschen mit Behinderung über Alterspädophile bis zu Kindern und Jugendlichen selbst. Vermutlich sind viele Menschen mit pädophiler Neigung da die geringste Gefahr, da sie aufgrund ihrer Neigung viel über die ganze Thematik reflektieren. Ganz abgesehen davon was so eine Sparte auf den üblichen Pornoseiten für Menschen bedeuten würde, die selbst Missbrauch erlebt haben. Die haben einen langen Kampf gekämpft, für individuelle Entschädigungen, aber auch für klarere Grenzen und mehr Wachsamkeit in der Gesellschaft. Anfänglich wollte kaum jemand etwas von ihnen und dem was ihnen widerfahren ist wissen.

Ich kenne auch keine wirkich wirksame Möglichkeit Kinder von solchen Pornoseiten fernzuhalten. Bekomme ich im Freundeskreis mit... und mein Freundeskreis gehört in großen Teilen noch zu denen die das technische KnowHow dafür haben.

Eher könnte ich mir vorstellen, kindliche Liebespuppen zu legalisieren, aber gleichzeitig ein Werbeverbot dafür einzurichten und sie nicht in öffentlichen Bordellen zuzulassen, um die Botschaft, Kinder könnten geeignete Sexobjekte sein, nicht öffentlich zu verbreiten.
Der Preis dieser Puppen scheint mir ein guter Garant dafür, dass nur diejenigen sich überhaupt damit befassen, die das auch brauchen, weil für sie nichts anderes funktioniert.

Und nochmal deutlich: ich sehe das Bedürfnis einiger (nicht aller!) hier und ich wünsche mir auch eine gute Lösung dafür. Die Situation, v.a. ausschließlich pädo/hebephiler Menschen, ist sehr spezifisch... und das wird in der ganzen gesellschaftlichen Debatte nicht gesehen. Das regt auch mich auf und ich ärgere mich über das Ineinssetzen von Pädophilie und Missbrauch und das schnelle Abtun des Themas. Für mich ist das Thema ein klassisches Dilemma, aus dem man nicht leicht einen Ausweg und vermutlich keine Lösung finden wird, die beiden wichtigen Anliegen voll gerecht wird.
Gast

Beitrag von Gast »

Was genau ist mit virtuell gemeint? Cartoons gibt es bspw auf fast jeder großen amerikanischen Plattform und YouTuber die das zugeben usw und es juckt niemanden.

Gibt auch deutschprachige Influencer, wo niemand sich für juckt z. B: https://youtu.be/OxmiGDSq05s

Auf der DoKomi 2022 war im 18+ Bereich eine deutsche Künstlerin dabei deren Spruch "A flat chest is a status symbol" war und hat entsprechendes vorgestellt. Ich meine also ihr meint realistisch? Das könnt ihr vergessen.
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