Was hat euch überzeugt?

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Tim

Was hat euch überzeugt?

Beitrag von Tim »

Hallo,

ich mache für diese Frage ein neues Thema auf, weil es mir hier nur um eure Geschichten geht.
Was ich denke tut hier nichts zur Sache und das werde ich auch nicht äußern, wenn ich nicht danach gefragt werde.

Zum einen möchte ich klarstellen, dass ich jede Meinung akzeptiere. Jeder kann seine Meinung haben, auch wenn ich natürlich nicht jede teile.

Was mich sehr interessiert ist, da ja hier jeder nach Regel 1. denken und fühlen sollte, was hat euch zu dieser Überzeugung gebracht?

Ich meine es gibt Millionen Pädophile da draußen, die anders denken als es hier der Fall sein soll.

Was hat euch überzeugt, dass es keinen Sex mit Kindern geben darf? Was war der ausschlaggebene Punkt? Was war das Erlebnis das ihr hattet?
Was habt ihr dazu gelesen? Was habt ihr euch angesehen? Mit wem habt ihr gesprochen?
Denn ihr werdet ja nicht alle von Anfang an dieser Überzeugung gewesen sein oder? Ich denke schon, dass einige viele von euch, mal anderer Meinung waren und dem Thema anders gegenüberstanden.

Ich stelle diese Frage und ich möchte euch wirklich bitten diese auch ausführlich zu beantworten und zwar aus dem Grund um anderen, die (noch) nicht so denken, evtl. einen Weg aufzuzeigen aus ihrem Gedankenirrgarten herauszufinden und sich eine Meinung zu bilden.

Wie gesagt, meine eigene Meinung werde ich nur dann mitteilen, wenn ich dazu befragt werde, so dass dies hier eigentlich keine Diskussion, sondern eher eine Mitteilungsrunde werden soll, die eure eigenen Erlebnisse und Erfahrungen widerspiegeln sollen.

Ich hoffe das ist o.k für euch und danke euch schon jetzt für eure offene Meinung.

Gruß Tim
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Caspar Ibichei
SuH-Team
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Ok, da ich im Moment noch hier bin, fange ich mal an.
Ich arbeitete als Schulhausmeister, als mir meine Neigung bewusst wurde.
Ich bekam Angst vor mir und um die Kinder um mich herum.
Mit mehreren Bücher informierte ich mich über mögliche Folgen sexueller Übergriffe und kam zu dem Ergebnis:
Den Kindern an "meiner" Schule sollte niemals so etwas widerfahren! Schon gar nicht durch mich!
Georg, >60 ● Präferenz: wbl 8-12, mnl 6-10 caspar-ibichei@gmx.de
„Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ (Che Guevara)
Tim

Beitrag von Tim »

Danke für deine Antwort Caspar,

was waren das genau für Bücher und was ist mit den Büchern die das Gegenteil beinhalten, ohne hier jetz Beispiele zu nennen?

Gruß Tim
Gelöscht_01

Beitrag von Gelöscht_01 »

Tim hat geschrieben: Do 11. Mai 2017, 10:01 Denn ihr werdet ja nicht alle von Anfang an dieser Überzeugung gewesen sein oder?
Ich war es von Anfang an. Meine Kindheit war auch schwierig. Ich wusste also schon seit meiner frühen Kindheit, was es heißt, hilflos zu sein. Nicht weil ich sexuell missbraucht wurde, sondern wegen anderer Dinge.
Ich habe hier schon öfter erzählt, dass ein Erwachsener niemals wirklich sagen kann "Das Kind will gerade sexuellen Kontakt". Dabei habe ich immer mich selbst im Kopf. Als Kind war ich introvertiert und extrem schüchtern. Wäre ein Erwachsener gekommen und hätte mir Avancen gemacht, mich vielleicht sogar (wissentlich oder nicht) manipuliert, ich wäre der Letzte gewesen, der sich dagegen gewehrt hätte, eben weil ich zu viel Angst gehabt hätte.

Und ich bin da mit Sicherheit nicht DIE Ausnahme.

Es wurde hier mal erwähnt, es muss jedem Pädo selbst überlassen werden, wie er verfährt. Nein, muss es nicht. Nein, darf es nicht.
Solange ein Kind dabei zu Schaden kommen KÖNNTE, ist es tabu. Und diese Ansicht verfolge ich schon seit der Vorphase meines Coming-Ins.
Tom [DoppelM]
Moderator Emeritus (Inaktiv)
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Registriert: So 12. Feb 2017, 12:52

Beitrag von Tom [DoppelM] »

Hallo Tim,

Dadurch das ich von klein auf mit Opfern von Missbrauch konfrontiert wurde
(Mutter, Bekannte, Freunde) hatte ich damals schon meinen eigenen Bezug
zu Opfern und konnte für mich schnell selbst damals schon fest stellen das
jeder Missbrauch seine folgen hat und die waren alle nicht positiv.

Dadurch das ich selbst keine leichte Kindheit hatte, habe ich auch eine starke
Empathie aufgebaut und so für mich das Leid von anderen fern halten wollen.
Hierbei spielt es keine rolle welchem Leid die Person ausgesetzt ist, ich kann
bis heute nicht dabei zugucken oder selbst dieses Leid verursachen.

Einen Gedanken habe ich mir zum Schutz für viele Personen in meinen Kopf
gepflanzt, dieser Gedanke beschützt mich vor dummen Handlungen aber auch
andere vor mir damit ich Ihnen nichts antue.
Damals in der Therapie habe ich mit diesem Gedanken für ein paar Lacher gesorgt
aber auch für eine sehr gute Methode die Empathie um zu setzen.

Mein Gedanke ist:"was würden die Personen heute Abend essen."

Liebe Grüße

Tom
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Caspar Ibichei
SuH-Team
Beiträge: 6344
Registriert: So 12. Feb 2017, 20:43
Wohnort: Deutschland

Beitrag von Caspar Ibichei »

Tim hat geschrieben: Do 11. Mai 2017, 10:19 was waren das genau für Bücher und was ist mit den Büchern die das Gegenteil beinhalten, ohne hier jetz Beispiele zu nennen?
Sorry Tim, das ist 30 Jahre her. :D Die genauen Titel?
"Ein Messer aus Papier." vom Missbrauch eines Jungen. Den Rest weiß ich nicht mehr. :(
Ich hatte Angst zum Missbraucher zu werden. Deswegen beschäftigte ich mich mit möglichen Folgen und nicht mit den paar Schriften, die wohl das Gegenteil sagten, mir aber aus verschiedenen Gründen eher unglaubwürdig und suspekt erschienen.
Georg, >60 ● Präferenz: wbl 8-12, mnl 6-10 caspar-ibichei@gmx.de
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Tim

Beitrag von Tim »

Bisher lese ich aus den Antworten heraus, dass zum größten Teil persönliche Erfahrungen für eure Überzeugung verantwortlich sind.
Nun hat ja jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht. Die Frage ist nur, sollte man aus eigenen Erfahrungen eine Meinung über ein Thema bilden?

Sicherlich spielt die eigene Erfahrung immer mit, aber reicht das aus?
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Frank Denker
Moderator Emeritus (Inaktiv)
Beiträge: 2315
Registriert: Di 31. Jan 2017, 19:33

Beitrag von Frank Denker »

Hallo Tim,

schön, dass Du Dich angemeldet hast.
(Vielleicht stellst Du Dich auch einmal kurz im Vorstellungsbereich vor? ;) )

Um Deine Frage zu beantworten:
Dadurch, weil es zur Thematik "Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern" häufig nur Untersuchungen unter bekannt gewordenen Missbrauchsfällen gibt, ist es schwer, ein objektives "Abwägen" hinzubekommen.
Deshalb spielen häufig eigene Erfahrungen oder Erlebnisse und natürlich auch das eine Rolle, unter welchen Umständen man sein eigene CI hatte.

Mich hat überzeugt, Sexualität mit Kindern nicht auszuleben, weil ich einen radikaleren Weg gewählt habe. Doch auch hierbei kann ich nur auf meine eigenen und mit erzählten Erlebnisse und Gedanken dazu zurückgreifen.

Zum Einen habe ich mich nach einiger Zeit des Lesens in einem anderen Forum angemeldet und dort viele meiner Gedanken geschrieben, andere Meinungen dazu gehört und mich auch mit denen auseinandergesetzt, die tatsächlich darüber geschrieben haben, was denn z.B. schlimm daran wäre, einem Kind seine Frage praktisch zu erklären, dem Kind zu zeigen, was möglich ist, damit es dann bei "Bedarf" weiß, wen es fragen kann, und es wäre doch besser, dem Kind selbst die Sexualität beizubringen, bevor es jemand anderes tut, der weit weniger empathisch sei...
(Ich war nicht der einzige, der dieses sehr kritisch hinterfragt hat!)

Zum anderen habe ich viele Berichte im WWW gelesen - auch Publikationen des KTW, welche ich oftmals für mich nicht als passend ansehen konnte.

In beiden "Bereichen" habe ich mit der Zeit gemerkt, was mir missfällt und dass ich Kindern nicht ihr zukünftiges Leben durch meine Sexualität beeinflussen will.

Zum Dritten habe ich das Glück, nicht geoutet zu sein und somit umbefangen Vertrauen meines Umfeldes beim Umgang mit Kindern zu genießen. Dadurch ergeben sich für mich Situationen, die schon vor und erst recht nach meinem CI doch das eine oder andere Mal die Grenzen gesprengt hätten, wenn ich aktiv(!) weitergemacht hätte.
(Das erkenne ich inzwischen zum Glück deutlich eher...)
Dennoch haben mir solche Situationen und auch andere Momente, in denen ich mit den Mädchen allein war, gezeigt, wieviel diese von sexuellen Handlungen mit mir halten...
Außer einer "großen Klappe" und "was ich schon alles weiß" war dann eher ein "aber doch nicht mit DIR" zu hören.
(ich bin manchmal recht direkt...mit Worten!!!)
Außerdem habe ich mich etwas mit der Abhandlung über "kindliche Sexualität" (leider weiß ich jetzt nicht, wo ich das gelesen habe...) beschäftigt, in welcher die beobachbaren sexuellen Verhaltensweisen der Kinder einmal entwicklungspsychologisch betrachtet wurden.
Es war so unglaublich deckungsgleich mit meinen eigenen Beobachtungen der Kinder...

Das Ergebnis von alledem ist, dass ich zwar noch immer nicht mit Sicherheit weiß, ob ich mit meiner Entscheidung "richtig liege", aber solange ich erstens nicht einschätzen kann, ob ich dem Kind nicht doch aus gesellschaftlichen oder entwicklungspsychologischen oder sonstigen Gründen das zukünftige Leben versaue und ich zweitens keinen Wunsch eines Kindes erkenne, dass dieses ohne mein Zutun tatsächlich Sexualität mit mir erleben will (...)...
...solange habe ich kein Problem damit, meine Sexualität nicht mit den Kindern auszuleben.
Mich hat also mein "gesunder Menschenverstand" überzeugt! *)

Dass man von einzelnen eigenen Meinungen einen allgemeingültigen Rückschluss ziehen kann, glaube auch ich nicht.
Aber dass es durchaus mehrere gleichartige Einstellungen und Erfahrungen anderer gibt, bestätigt mich in meiner Entscheidung.

Gruß
Frank Denker


*) Für alle "Absolutisten": Ich habe extra das Wörtchen "mein" unterstrichen!!!
Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?


frank69@safe-mail.net
Tim

Beitrag von Tim »

Hallo Frank,

wenn ich den Vorstellungsbereich irgendwann sehe, werde ich mich dort auch vorstellen und meine Erlebnisse sowie Gedanken erzählen.

Vielen Dank für deine ausführliche Ausführung, die dem schon näher kommt, was ich an Erfahrungen mit Pädophilie und pädophil empfindenden Menschen gemacht habe. Im Grunde wird dies dominiert von Unsicherheit und je nachdem wie einige mit dieser Unsicherheit umgehen, ziehen sie ihre Schlüsse daraus.

Gruß Tim
paswyas
Inaktiv
Beiträge: 353
Registriert: Fr 21. Apr 2017, 17:22

Beitrag von paswyas »

Bei mir waren es meine eigenen Kinder. Ich konnte sie durch alle Phasen ihrer Entwicklung begleiten. Und natürlich habe ich auch darüber nachgedacht, ob und wie sie auf Erwachsene reagieren - ist es möglich, dass sie Sexualität in irgendeiner Form wollen könnten? Ich meine dabei nicht, dass sie Sex mit mir wollten, weil ich als Vater da eine ganz andere Rolle für sie spielte. Aber bei all den Beobachtungen, auch bei den Beobachtungen ihrer Freundinnen und Freunde, die ich zum Teil schon sehr gern hatte, musste ich zum Schluss kommen, dass keines der Kinder auch nur das geringste Interesse an sexuellen Abenteuern mit Erwachsenen hatten.

Das war natürlich keine schöne Erkenntnis, da sie alle Hoffnungen auf eine Möglichkeit meine Sexualität auszuleben, zerstörten. Aber es war eine klare, eindeutige Erkenntnis, die keine Spielräume, kein Schönreden, keine Illusionen mehr zu ließ. Es führte mich zunehmend dazu, diese Realität als zwar schmerzlich, aber unabänderlich anzuerkennen.
„Verletzlichkeit entsteht, weil du Absichten verfolgst und Bedingungen stellst. Wenn du dein Herz öffnest, bist du unbesiegbar.“

paswyas@protonmail.com
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