Guten Morgen,
auch wenn ich selbst kein Vater bin so möchte ich zumindest meine Vergangenheit hier mit einbringen und das was ich mir für Kinder wie mich für die Zukunft wünsche.
Meine Mutter war damals die meiste Zeit allein erziehend, sie hatte 4 Kinder die jedes auf seine eigene Art "Anforderungen" hatte.
Mein Bruder der sich in meinen Augen recht "normal" entwickelt hat, dann noch ich wo ich noch näher drauf eingehen kann, und meine beiden Schwestern die bis heute noch schwer mit ihrer Psyche aus anderen gründen zu kämpfen haben.
Meine Mutter war könnte man sagen zu 90% überfordert mit ihrer Situation, nicht nur all ihren 4 Kindern gerecht zu werden, nein auch dafür zu sorgen das wir immer was zu Essen auf dem Tisch hatten, und dann natürlich noch zu gucken wie sie mit sich selbst und ihren Traumatas fertig wurde.
Sie verfiel dem Alkohol und dem Nikotin, die Erziehung durch sie war Kalt, es gab keine nähe, kein Kuscheln, keine Zärtlichkeit...und Liebe?...Nein...
Zumindest nicht was man zu spüren bekam.
Zu beginn versuchte sie sich noch Hilfe zu holen, wendete sich an das Sozialamt und Jugendamt welches dann eine Betreuerin zumindest für mich und meinen Bruder erst mal stellte doch was war das für eine Hilfe ?
Wir hin und wieder etwas, doch konnte uns dass das geben was wir von einer Mutter bekommen sollten ? Kaum...
Ich hätte meine Mutter gebraucht welche für mich da war, für mich, ihren Sohn mit Handicap der egal wo er war schikaniert und gemobbt wurde, doch meine Mutter hatte nicht die kraft die Empathie zu entwickeln.
Eher im Gegenteil, wenn ich meiner Mutter zu anstrengend wurde setzte es schläge bis ich ruhig war...wenn ich geheult habe kam die Aussage "Und jetzt hör auf zu heulen sonst setzt es noch mehr..."...
Jetzt fangen mir schon an die Tränen zu fließen...nicht weil ich meine Mutter dafür Hasse, nein ich habe ihr vergeben..- denn sie selbst war nur ein Opfer ihrer Vergangenheit, so wie ich heute ein Opfer meiner Vergangenheit bin.
Ich hätte mir für Kinder wie mich damals gewünscht das mal jemand genauer bei mir hin sieht, das mich mal jemand hinterfragt, mich zur Seite nimmt, sich in die Erziehung meiner Mutter einmischt...doch alle haben es ignoriert und so bin ich Tag ein, Tag aus, von der Hölle in der Schule...zur Hölle zuhause immer wieder hin und her gewechselt....
Heute würde ich mir wünschen das Sozialarbeiter an Schulen sich mehr engagieren, gerade bei Kindern die ausgegrenzt sind und ausgegrenzt wirken.
Gerade bei Kindern welche einen Hilflosen eindruck hinterlassen.
Ich würde mir wünschen das wenn ein 12 bis 13 Jähriger Junge alleine beim Arzt auftaucht dieser sich die mühe macht dies ebenfalls zu hinterfragen, zu fragen "Wo ist deine Mutter."...nein ich wurde einfach untersucht und nach hause geschickt.
Eskaliert ist das ganze dann als ich mit 14 alleine im Krankenhaus war und Notoperiert werden musste...wir mussten warten bis meine Mutter die Zuhause war da war da sie die Genehmigung unterzeichnen musste...auch hier hat niemand hinterfragt...
Ich gebe Zidane daher recht, wenn die ganzen Systeme die mit Kindern zu tun haben...Kitas...Schulen...Ärzte...Krankenhäuser...Jugendämter usw. mehr zusammen arbeiten würden, aufmerksamer wären, dann kann man vielleicht verhindern das Kinder zerbrechen.
Stellt eure Kinder nicht auf Instagram zur Schau!
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- Buzz
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Tom
(Ich hab mir letztlich gedacht es wäre besser gewesen mich aus der Familie raus zu nehmen)
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Straight Edge Childlove
- Zidane
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Fühl dich umarmt! Lass es raus, kann nur gut tun!
Auch danke für dein Vertrauen und der Geschichte!
Aber auch Danke für die Zustimmung!
"Wenn zwei Menschen immer dasselbe denken, ist einer von ihnen überflüssig!" - Winston Churchill (1874 - 1965)
"Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln." - Astrid Lindgren (1907 - 2002)
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@ Buzz
Dort bot man mir ein Zimmer an und Essen, ich habe mich in diesem Traum sehr wohl gefühlt, endlich Frei von meinem Leid als Kind.
Kinder sind nur bedingt in der Lage sich selbst Hilfe zu suchen, teilweise weil sie das was sie erleben, mag es noch so Grausam sein, als Normal empfinden, teilweise weil sie damit das Gefühl haben ihre Eltern und ihre Familie zu verraten. Und natürlich auch weil sie nicht wissen wem sie Vertrauen können....gehe ich zu einem Lehrer besteht die Möglichkeit das dieser es meiner Mutter erzählt und mein Alptraum damit noch größer wird usw..
Deswegen müssen Erwachsene die so etwas mitbekommen, außenstehende, besser hin schauen, lernen sich in solche Kinder hinein zu versetzen.
Es gab mal eine Situation im Winter da bin ich (weil mir einfach nicht Kalt war) mit T-Shirt zur Schule gegangen.
Meine damalige Religionslehrerin (welche sich selbst wie ein Gartenzwerg kleidete) wendete sich an den Sozialpädagogen und dieser bestellte mich zu sich ins Büro und fragte mich ob bei mir zuhause alles in Ordnung sei...ich finde diese Frage darf und sollte man einem Kind gar nicht erst stellen denn ich habe mich damals in einer Situation gefühlt in der ich die Möglichkeit hatte die Wahrheit zu sagen....mein Leid auf zu zeigen...oder zu lügen und meine mir damals heilige Familie zu schützen...also log ich und sagte es sei alles gut.
Hätte der Sozialpädagoge gemerkt das ich gelogen habe, hätte er etwas mehr "Nachgeforscht" oder gar einfach mal das Jugendamt gebeten bei uns Zuhause nach zu sehen, wer weiß wie sich mein Leben entwickelt hätte.
Ich war in der Schule nicht unauffällig, Diebstähle, eine Schlägerei, Leistungsschwäche, ich frage mich ob es niemanden aufgefallen ist oder ob ich mir selbst einrede das es eigentlich hätte auffallen müssen das etwas mit mir nicht stimmt.
Wobei wenn Lehrer sich schon aktiv am Mobbing beteiligen...dann kann ich mir die Frage denke ich selbst beantworten.
Wenn Lehrer selbst Opfer von Mobbing werden, dann kann ich mir auch da denken das sie selbst mit sich überfordert sind.
Dennoch hätte man denke ich damals viel verhindern können auch wenn ich da zum Teil "Utopische" Wunschvorstellungen habe.
Wenn ich heutzutage von Amokläufen an Schulen höre, die meistens von Schülern begangen werden welche in einer ähnlichen Situation wie ich steckten dann empfinde ich Mitleid mit diesen Schülern. Auch dort wurde von zu vielen Seiten einfach weg geschaut und man überlies diesen Schüler oder diese Schülerin einfach sich selbst.
In diesem Zusammenhang hatte ich Jahre später mal einen Traum, ich war wieder ein Kind und bin selbstständig zum nächsten Kinderheim gegangen.
Dort bot man mir ein Zimmer an und Essen, ich habe mich in diesem Traum sehr wohl gefühlt, endlich Frei von meinem Leid als Kind.
Kinder sind nur bedingt in der Lage sich selbst Hilfe zu suchen, teilweise weil sie das was sie erleben, mag es noch so Grausam sein, als Normal empfinden, teilweise weil sie damit das Gefühl haben ihre Eltern und ihre Familie zu verraten. Und natürlich auch weil sie nicht wissen wem sie Vertrauen können....gehe ich zu einem Lehrer besteht die Möglichkeit das dieser es meiner Mutter erzählt und mein Alptraum damit noch größer wird usw..
Deswegen müssen Erwachsene die so etwas mitbekommen, außenstehende, besser hin schauen, lernen sich in solche Kinder hinein zu versetzen.
Es gab mal eine Situation im Winter da bin ich (weil mir einfach nicht Kalt war) mit T-Shirt zur Schule gegangen.
Meine damalige Religionslehrerin (welche sich selbst wie ein Gartenzwerg kleidete) wendete sich an den Sozialpädagogen und dieser bestellte mich zu sich ins Büro und fragte mich ob bei mir zuhause alles in Ordnung sei...ich finde diese Frage darf und sollte man einem Kind gar nicht erst stellen denn ich habe mich damals in einer Situation gefühlt in der ich die Möglichkeit hatte die Wahrheit zu sagen....mein Leid auf zu zeigen...oder zu lügen und meine mir damals heilige Familie zu schützen...also log ich und sagte es sei alles gut.
Hätte der Sozialpädagoge gemerkt das ich gelogen habe, hätte er etwas mehr "Nachgeforscht" oder gar einfach mal das Jugendamt gebeten bei uns Zuhause nach zu sehen, wer weiß wie sich mein Leben entwickelt hätte.
Ich war in der Schule nicht unauffällig, Diebstähle, eine Schlägerei, Leistungsschwäche, ich frage mich ob es niemanden aufgefallen ist oder ob ich mir selbst einrede das es eigentlich hätte auffallen müssen das etwas mit mir nicht stimmt.
Wobei wenn Lehrer sich schon aktiv am Mobbing beteiligen...dann kann ich mir die Frage denke ich selbst beantworten.
Wenn Lehrer selbst Opfer von Mobbing werden, dann kann ich mir auch da denken das sie selbst mit sich überfordert sind.
Dennoch hätte man denke ich damals viel verhindern können auch wenn ich da zum Teil "Utopische" Wunschvorstellungen habe.
Wenn ich heutzutage von Amokläufen an Schulen höre, die meistens von Schülern begangen werden welche in einer ähnlichen Situation wie ich steckten dann empfinde ich Mitleid mit diesen Schülern. Auch dort wurde von zu vielen Seiten einfach weg geschaut und man überlies diesen Schüler oder diese Schülerin einfach sich selbst.
- Zidane
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@Tom,
das ist es! Dieses Wegschauen, bei der du als Kind allein gelassen wirst, ohne zu wissen warum? Zumindest kann ich es heute so wahrnehmen, dass nicht der direkte körperliche Missbrauch mich derart mit nimmt, sondern diese Einsamkeit, in der ich lebte.
Für mich ist es sehr schwer, als Erwachsener aus dieser inneren Einsamkeit heraus zu treten, vor allem wenn ich sie bis vor einigen Jahren sogar noch stärkte.
Auch dieses Forum ist ein Teil für mich geworden, zu versuchen, diese Einsamkeit zu überwinden, und über das zu reden, was ich als Kind nie konnte!
das ist es! Dieses Wegschauen, bei der du als Kind allein gelassen wirst, ohne zu wissen warum? Zumindest kann ich es heute so wahrnehmen, dass nicht der direkte körperliche Missbrauch mich derart mit nimmt, sondern diese Einsamkeit, in der ich lebte.
Für mich ist es sehr schwer, als Erwachsener aus dieser inneren Einsamkeit heraus zu treten, vor allem wenn ich sie bis vor einigen Jahren sogar noch stärkte.
Auch dieses Forum ist ein Teil für mich geworden, zu versuchen, diese Einsamkeit zu überwinden, und über das zu reden, was ich als Kind nie konnte!
"Wenn zwei Menschen immer dasselbe denken, ist einer von ihnen überflüssig!" - Winston Churchill (1874 - 1965)
"Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln." - Astrid Lindgren (1907 - 2002)
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- Buzz
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Für mich war die psychische Gewalt so alltäglich das sie für mich zwar nicht normal war ich sie aber kannte. Die Angst hat dann irgentwann nach gelassen und ist einfach Abscheu gewichen, für mich war unsere Mutter ab einen gewissen Punkt einfach nur noch ein Monster. Als sie dann angefangen hat mich zu schlagen hab ich mich von ihr endgültig abgewand. Das hatte zur folge das ich in gewisser Weise schon in einem so geringen Alter mein eigenes Leben führen musste. Sie war nur noch eine Nahrungsquelle und hat sich gewundert warum ich keinen Kontakt mehr haben will. Durch die Situation war ich allerdings auch überfordert weil ich Entscheidungen für mich treffen musste die normalerweiße ein Erwachsener für ein Kind trifft. Dazu kam das mein Vertrauen in Menschen vollkommen weg war und ich schon damals keine Nähe bekommen habe.
Aufällig war ich nur weil ich nicht wirklich oft in der Schule anwesend war. Denke nicht das ein Leher da hätte was erkenen und handeln hätte können.
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