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Blick ganz weit nach vorne
Wie kann eine Welt aussehen, in der Pädophile ohne Angst leben können? Oder kann es so eine Welt nicht geben?
Bevor Missverständnisse aufkommen: Ich rede von Pädophilen, die - so wie ich - nicht zum Täter werden wollen und dafür auch alles in ihrer Macht stehende tun.
Kann es eine Welt geben, in der sie trotz ihrer Neigung akzeptiert werden? Kann es eine Welt geben, in der das Etikett "pädophil" nicht automatisch zur sozialen Ächtung führt?
Und wenn ja, wie kann der Weg dorthin aussehen und welche Voraussetzungen sind dafür nötig?
Bevor Missverständnisse aufkommen: Ich rede von Pädophilen, die - so wie ich - nicht zum Täter werden wollen und dafür auch alles in ihrer Macht stehende tun.
Kann es eine Welt geben, in der sie trotz ihrer Neigung akzeptiert werden? Kann es eine Welt geben, in der das Etikett "pädophil" nicht automatisch zur sozialen Ächtung führt?
Und wenn ja, wie kann der Weg dorthin aussehen und welche Voraussetzungen sind dafür nötig?
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- Administrator Emeritus (Inaktiv)
- Beiträge: 2350
- Registriert: Di 7. Feb 2017, 21:55
- Wohnort: 127.0.0.1
Ich denke schon, dass die soziale Akzeptanz von Pädophilie grundsätzlich möglich ist. Vor gar nicht allzu langer Zeit waren schließlich auch Homosexuelle ähnlich stark geächtet, wie es Pädophile heute sind. Durch konsistente Aufklärung und Konfrontation mit dem Thema ist Homosexualität heute (weitestgehend) sozial akzeptiert. Warum sollte es mit Pädophilie nicht auch ähnlich gehen?
Das heißt natürlich nicht, dass in der Zukunft Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern genau so betrachtet werden sollen wie Beziehungen zwischen gleich geschlechtlichen Personen. Aber die Einstellung gegenüber Pädophilen könnte sich ändern. Der wesentliche Schlüssel dazu ist meiner Ansicht nach konsistente Aufklärung, vor allem in den beiden Hauptpunkten: dass sich niemand seine sexuelle Neigung aussucht, und dass Pädophile nicht automatisch auch immer Straftaten begehen.
Insgesamt bin ich da vorsichtig optimistisch. In Deutschland ist der Umgang mit dem Thema schon absolut vorbildlich, wenn man das mal mit anderen Ländern wie den USA vergleicht. Schon alleine dass man in Deutschland als Pädophiler einen Therapeuten aufsuchen kann ohne dabei befürchten zu müssen, an irgendwelche Behörden gemeldet zu werden, ist international gesehen keine Selbstverständlichkeit. Auch habe ich das Gefühl, dass in den letzten Jahren die Meinungen etwas ausgeglichener geworden sind, was wohl auch an der Öffentlichkeitsarbeit vieler Projekte und Organisationen liegt (KTW, SuH, VirPed, ...).
Aber ja, der Fortschritt (falls er tatsächlich existiert) ist frustrierend langsam und als Pädophiler öffentlich geoutet zu werden wird wohl auch in der absehbaren Zukunft ein soziales Todesurteil bleiben.
Das heißt natürlich nicht, dass in der Zukunft Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern genau so betrachtet werden sollen wie Beziehungen zwischen gleich geschlechtlichen Personen. Aber die Einstellung gegenüber Pädophilen könnte sich ändern. Der wesentliche Schlüssel dazu ist meiner Ansicht nach konsistente Aufklärung, vor allem in den beiden Hauptpunkten: dass sich niemand seine sexuelle Neigung aussucht, und dass Pädophile nicht automatisch auch immer Straftaten begehen.
Insgesamt bin ich da vorsichtig optimistisch. In Deutschland ist der Umgang mit dem Thema schon absolut vorbildlich, wenn man das mal mit anderen Ländern wie den USA vergleicht. Schon alleine dass man in Deutschland als Pädophiler einen Therapeuten aufsuchen kann ohne dabei befürchten zu müssen, an irgendwelche Behörden gemeldet zu werden, ist international gesehen keine Selbstverständlichkeit. Auch habe ich das Gefühl, dass in den letzten Jahren die Meinungen etwas ausgeglichener geworden sind, was wohl auch an der Öffentlichkeitsarbeit vieler Projekte und Organisationen liegt (KTW, SuH, VirPed, ...).
Aber ja, der Fortschritt (falls er tatsächlich existiert) ist frustrierend langsam und als Pädophiler öffentlich geoutet zu werden wird wohl auch in der absehbaren Zukunft ein soziales Todesurteil bleiben.
- Caspar Ibichei
- SuH-Team
- Beiträge: 6383
- Registriert: So 12. Feb 2017, 20:43
- Wohnort: Deutschland
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ein Riesenunterschied ist, ob man geoutet wird oder es selber macht.Sirius hat geschrieben:Aber ja, der Fortschritt (falls er tatsächlich existiert) ist frustrierend langsam und als Pädophiler öffentlich geoutet zu werden wird wohl auch in der absehbaren Zukunft ein soziales Todesurteil bleiben.
Inzwischen müssten so ca. 80 Leute über mich Bescheid wissen. Von mir selber.
Von all diesen Leuten kamen keine negativen Reaktionen. Eher die Fragen, wie ich damit lebe.
Diese 80 sind natürlich nicht viel aber sie geben mir den Mut und die Kraft, mich weiter in Richtung "Öffentlichkeit" zu bewegen.
Es gelingt mir immer nur, ganz kleine Steinchen ins Rollen zu bringen.
Ich hoffe, das irgendwann eine Lawine daraus wird.
Caspar
Georg, >60 ● Präferenz: wbl 8-12, mnl 6-10 caspar-ibichei@gmx.de
„Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ (Che Guevara)
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- Max
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Achtzig Leute?!? Ich dachte ich mit den 40+ Leuten, denen ich mich im RL gegenüber geoutet habe, wären viel.... Im Vergleich zu anderen Pädos allerdings sind das schon SEHR VIELE.Caspar Ibichei hat geschrieben: ↑Sa 8. Apr 2017, 22:53 Inzwischen müssten so ca. 80 Leute über mich Bescheid wissen. Von mir selber.
... Diese 80 sind natürlich nicht viel ...
♦ Ich: mnl ≈40 ♦ Präferenz: wbl 6-12, 20+ ♦ keywords: ADHS, Zeichnen, Bibel, Naturwissenschaften ♦
♦ Mein Buch: „Für ein Kinderlachen“ ♦ Mein Blog: Max’ 2 Cents ♦
»Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien.« (Albert Einstein)
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- Caspar Ibichei
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- Beiträge: 6383
- Registriert: So 12. Feb 2017, 20:43
- Wohnort: Deutschland
Es kommt ja auch darauf an, wo man sich aufhält, mit wem man sich umgibt.
Wir hatten schon öfter über die Umstände eines Outings geredet.
Ich würde es jetzt auch nicht in der Hooliganecke eines Fanblocks machen.
Aber schon in Kreisen, in denen ich mich aufgehoben und rel. sicher fühle.
So wie neulich auf einem Männerseminar. Wir waren alle irgendwie auf einer Welle, sonst hätten wir uns da nicht angemeldet. Und es macht dann wenig Unterschied ob ich selbstsicher sage "Ich bin nichtübergriffig pädophil und versuche etwas gegen die Stigmatisierung zu machen." oder total unsicher "Ich bin pädophil und versuche damit zu leben."
Von den meisten kommt die Reaktion "Es war mutig, darüber zu reden."
Es kommen auch Fragen, so musste ich einem Dr. Psych. den Unterschied zwischen Pädophilie und Kindesmissbrauch erklären.
Fazit: Umgib dich mit dem, was dir gut tut, dann wird dir auch Gutes widerfahren.
Wir hatten schon öfter über die Umstände eines Outings geredet.
Ich würde es jetzt auch nicht in der Hooliganecke eines Fanblocks machen.
Aber schon in Kreisen, in denen ich mich aufgehoben und rel. sicher fühle.
So wie neulich auf einem Männerseminar. Wir waren alle irgendwie auf einer Welle, sonst hätten wir uns da nicht angemeldet. Und es macht dann wenig Unterschied ob ich selbstsicher sage "Ich bin nichtübergriffig pädophil und versuche etwas gegen die Stigmatisierung zu machen." oder total unsicher "Ich bin pädophil und versuche damit zu leben."
Von den meisten kommt die Reaktion "Es war mutig, darüber zu reden."
Es kommen auch Fragen, so musste ich einem Dr. Psych. den Unterschied zwischen Pädophilie und Kindesmissbrauch erklären.
Fazit: Umgib dich mit dem, was dir gut tut, dann wird dir auch Gutes widerfahren.
Georg, >60 ● Präferenz: wbl 8-12, mnl 6-10 caspar-ibichei@gmx.de
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- Naches
- Administrator Emeritus (Inaktiv)
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- Registriert: Mo 6. Feb 2017, 19:11
Ich glaube fest daran.Satterbaum Test hat geschrieben: ↑Sa 8. Apr 2017, 00:11 Kann es eine Welt geben, in der sie trotz ihrer Neigung akzeptiert werden? Kann es eine Welt geben, in der das Etikett "pädophil" nicht automatisch zur sozialen Ächtung führt?
Meine Erfahrung ist, dass Pädophilie etwas schlimmes ist, solange man selber keinen Betroffenen kennt.
Ich glaube also, dass die Angst vor dem Unbekannten Mitursache des Stigma gegenüber Pädophilen ist und das lässt sich sicher durch Aufklärung und persönliche Erfahrungen eindämmen.
Caspar Ibichei hat geschrieben: ↑Sa 8. Apr 2017, 22:53 Inzwischen müssten so ca. 80 Leute über mich Bescheid wissen. Von mir selber.
Auf die Zahl komm ich nur, wenn ich alle Pädos die ich schonmal getroffen habe dazu zähle. Aber dann komm ich auch auf mehr glaub ich.
Das war es und ist nicht selbstverständlich. Respekt!Caspar Ibichei hat geschrieben: ↑So 9. Apr 2017, 12:30 Von den meisten kommt die Reaktion "Es war mutig, darüber zu reden."
Ich glaube nicht, dass es diese Welt jemals geben wird. Hier kam der Vergleich mit der Homosexualität auf. Den halte ich aber für schlecht gewählt, da bei Homophobie zwar vielleicht religiöse oder konservative Gründe eine Rolle spielen, bei Pädophiliephobie jedoch noch die Komponente "Kindern wird Leid zugefügt". Und diese wirkt erfahrungsgemäß noch stärker als jeder religiöse oder idologische Grund.
Mit Aufklärung wird man zwar vielleicht sehr viele Menschen erreichen. Aber ein öffentliches Outing (like a Wowereit) ist damit nicht möglich, denn man wird niemals zu 100% wissen, wem man sich anvertrauen kann. Hat man sich einmal dem Falschen anvertraut (mir kommt da die Geschichte von Marco, dem Gründer von SuH, nachzulesen auf der Website, in den Kopf), ist der Schaden schon so groß und jeder in der Umgebung, der, warum auch immer, nicht den Unterschied verstehen kann oder will, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Wind davon bekommen. Käme die Homosexualität ins Spiel, muss man schlimmstenfalls mit Ächtung rechnen. Erfährt die Umgebung jedoch von der Pädophilie, hat man schnell mal eine kaputte Scheibe und einen Stein im Wohnzimmer.
Ich würde mich wirklich freuen, wenn ich noch in diesem Leben aufhören könnte, mich selbst vor meiner Mutter zu verstecken, aber ich glaube schon länger nicht mehr daran. Dafür ist zu viel kaputt gemacht worden von u.a. den Medien.
Mit Aufklärung wird man zwar vielleicht sehr viele Menschen erreichen. Aber ein öffentliches Outing (like a Wowereit) ist damit nicht möglich, denn man wird niemals zu 100% wissen, wem man sich anvertrauen kann. Hat man sich einmal dem Falschen anvertraut (mir kommt da die Geschichte von Marco, dem Gründer von SuH, nachzulesen auf der Website, in den Kopf), ist der Schaden schon so groß und jeder in der Umgebung, der, warum auch immer, nicht den Unterschied verstehen kann oder will, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Wind davon bekommen. Käme die Homosexualität ins Spiel, muss man schlimmstenfalls mit Ächtung rechnen. Erfährt die Umgebung jedoch von der Pädophilie, hat man schnell mal eine kaputte Scheibe und einen Stein im Wohnzimmer.
Ich würde mich wirklich freuen, wenn ich noch in diesem Leben aufhören könnte, mich selbst vor meiner Mutter zu verstecken, aber ich glaube schon länger nicht mehr daran. Dafür ist zu viel kaputt gemacht worden von u.a. den Medien.
Zuletzt geändert von Gelöscht_01 am Di 11. Apr 2017, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
- Frank Denker
- Moderator Emeritus (Inaktiv)
- Beiträge: 2315
- Registriert: Di 31. Jan 2017, 19:33
Aus Deinem Post habe ich mal die speziellen Passagen zitiert.
Im zweiten Zitat sprichst Du davon, dass es Unterschiede gibt. Ich denke, Du meinst den Unterschied zwischen der pädophilen Neigung und dem sex. Missbrauch eines Kindes.
Deshalb verstehe ich Deine Aussage darüber nicht.
Für die Ablehnung der Homosexualität gibt es viele Gründe. Da stimme ich Dir zu.
Aber meinst Du es wirklich so wie geschrieben, oder ist es nur unglücklich ausgedrückt, weil Du die vorherrschende Meinung der Gesellschaft widergeben wolltest?
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass Du dieses:
wirklich als Komponente der Pädophilie betrachtest...Daniel hat geschrieben:"Kindern wird Leid zugefügt"
Gruß
Frank Denker
Ich meinte tatsächlich "Pädophiliephobie" statt "Pädophilie". Das Wort scheint es so eigentlich nicht zu geben, aber es würde eher passen als Pädophilie.
Ich passe das im Post mal an.
Ich passe das im Post mal an.
Also es ging bloß um das, was die Öffentlichkeit darüber denkt, nicht wie es tatsächlich ist.