Mutmaßlicher Missbrauch -> sämtliche männlichen Mitarbeiter freigestellt

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Hermann-AGPD
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Beitrag von Hermann-AGPD »

Zugleich dankte Pessara der Staatsanwaltschaft, die mit viel Feingefühl agiere, [...]
Pessara ist der Wichtikus, der die Männer zunächst rausgeschmissen hatte.
Soviel zum Thema Feingefühl.
Was würde wohl passieren, wenn einer von ihnen jetzt gegen diese Entscheidung klagt?
Vor Schelmen, die den Mantel der Gerechtigkeit tragen, vor denen kann kein Mensch sich schützen. Die sind ärger als die schlimmsten Verbrecher und verdienen doppelte Bestrafung.
Friedrich der Große
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LeGo
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Beitrag von LeGo »

das ist eine sehr gute Frage, die ich mir auch gestellt habe. Aber das traut sich leider eh keiner.
Mehr Mädchen!
Tox: E4E16CB3A19F97B563EEF42E64C1FCDDB22910799B1FA92D465CEEA2CCB1AC3F631571A9FB0A
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Mich würde mal interessieren, wie die Männer/ Erzieher das selbst empfunden haben, dass sie für eine bestimmte Zeit von der Arbeit freigestellt wurden.

Als Übertrieben?
Als Diskriminierung?
Erleichternd? (weil man nicht unnötig von 400 Eltern-Augenpaaren misstrauisch gemustert wird?)
Als Schutz? (weil viele Eltern die Männer in der Einrichtung wohl als potentielle Missbrauchstäter betrachtet hätten?)

Möglicherweise war ein pädophiler Erzieher darunter, der ganz froh war, dass pauschal ALLE freigestellt wurden. Und er sich nicht in dieser sicherlich extrem angespannten Zeit auch noch besonders misstrauisch beobachtet vorkommen musste?

Aber das werden wir wohl nicht erfahren, wie da die Meinungen bei den Betroffenen waren...

Persönlich denke ich Grunde auch, um nicht aufgrund des Geschlechts zu diskriminieren hätte man sämtliches Personal freistellen müssen oder niemanden.
Aber das ist realistisch nicht machbar: eine Kita mit 200 Kindern für mehrere Tage zu schließen außerhalb der lange vorher bekannt gegebenen festgelegten Schließzeiten geht nicht... es hängen zu viele Arbeitsplätze der Eltern dran... und Ersatz für das Betreuungspersonal ist so schnell nicht zu finden, da gibt es auch rechtliche Aspekte, Stellenschlüssel, es müssen immer mind. 2 Personen pro Gruppe anwesend sein, davon mind. eine mit Ausbildung etc... d.h. es hätten auch nicht einfach ein paar Elternteile übernehmen können...
Was wir nicht wissen: ging es in dem Vorwurf explizit um einen Mann?
Struppi
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Beitrag von Struppi »

Ja, das hatte ich befürchtet: Mal wieder viel Wind um nichts.
Hermann-AGPD hat geschrieben: Do 8. Mär 2018, 15:06 Was würde wohl passieren, wenn einer von ihnen jetzt gegen diese Entscheidung klagt?
Vermutlich nichts. Gegen eine Freistellung kann man kaum was machen solange man weiter bezahlt wird und ein Grund vorliegt.

Dass die armen Kerle jetzt mindestens 1-2 Jahre von allen (und von einigen womöglich für immer), die von der Freistellung wissen, schief angesehen werden, interessiert da niemanden. :-(
Gelöscht_01

Beitrag von Gelöscht_01 »

Struppi hat geschrieben: Do 8. Mär 2018, 19:39
Hermann-AGPD hat geschrieben: Do 8. Mär 2018, 15:06 Was würde wohl passieren, wenn einer von ihnen jetzt gegen diese Entscheidung klagt?
Vermutlich nichts. Gegen eine Freistellung kann man kaum was machen solange man weiter bezahlt wird und ein Grund vorliegt.
Arbeitsrechtlich wird man da vielleicht nichts machen können, aber es gibt ja auch immer noch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das Diskriminierung aufgrund des Geschlechts verbietet. Und eine Benachteiligung liegt meiner laienhaften Ansicht nach vor, da sie zu Verdächtigen gemacht wurden, weil sie männlich sind. Also zivilrechtlich sehe ich da schon Chancen.
Struppi
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Beitrag von Struppi »

Man wird vermutlich argumentieren, dass Dir kein Schaden entstanden ist, da Du Dein Gehalt ja weiterhin bekommen hast. Und Rufschaden? Müsstest Du beweisen und wenn Du das schaffst kriegst Du 2 EUR Schmerzensgeld.
Gelöscht_01

Beitrag von Gelöscht_01 »

Immerhin hätte man dann sein Recht eingeklagt. Ich würde das schon aus Prinzip so tun.
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Ich glaube ja ehrlich gesagt, dass die Entscheidung, das gesamte männliche Personal und damit 10 Personen von der Arbeit freizustellen, die einzelnen vor einer solchen Stigmatisierung gerettet hat.
Denn das war Maßnahme der Kita, in einer Situation, in der unklar war, ob überhaupt ein Kind gefährdet war oder sogar ist, dass einerseits die Eltern beruhigt hat, andererseits aber diese 10 Erzieher nicht den misstrauischen Blicken ausgesetzt hat und nicht einen einzelnen besonders in den Fokus gerückt hat. Das gesamte männliche Personal wurde freigestellt, insofern glaube ich nicht, dass bei einem von ihnen irgendetwas negatives haften bleiben wird.
Gelöscht_01

Beitrag von Gelöscht_01 »

Zu dem Zeitpunkt, an dem der mutmaßliche Missbrauch aber stattgefunden haben soll, waren diese Männer aber nicht freigestellt. Wie soll eine nachträgliche, also nach dem mutmaßlichen Missbrauch stattgefundene, Freistellung denn die Männer vor Verdachten schützen, die sich eben auf einen Zeitpunkt beziehen, als sie noch nicht freigestellt waren? Oder verstehe ich dich miss?
Struppi
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Beitrag von Struppi »

Mascha hat geschrieben: Do 8. Mär 2018, 22:39 Das gesamte männliche Personal wurde freigestellt, insofern glaube ich nicht, dass bei einem von ihnen irgendetwas negatives haften bleiben wird.
Hoffen wir, dass es so ist. Ich bin da sehr pessimistisch.
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