Wie Pädophilie Leben ruiniert - Vice-Artikel von 2013

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David
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Wie Pädophilie Leben ruiniert - Vice-Artikel von 2013

Beitrag von David »

Ich bin gerade auf einen Artikel gestoßen, den ich gern für den goldenen Pädobären nominiert hätte. Leider ist er schon etwas älter, weshalb das nicht möglich ist. Ich dachte aber, ich enthalte ihn euch mal nicht vor. Vielleicht kennen ihn ja einige noch nicht, obwohl er schon ein wenig älter ist.

https://www.vice.com/de_at/article/exky ... aedophilie

Ich schreibe gleich noch einmal meine ausführliche Meinung dazu.
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David
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Beitrag von David »

So. :D Wie versprochen meine ausführliche Meinung zum Artikel. Ich werde mir dafür die Teile raus picken, die mich am meisten gestört haben und dazu meinen Kommentar abgeben. Viel "Spaß" ;)
Pädophile präferieren Kinder, die im Allgemeinen nicht älter als 11 Jahre sind. Entscheidend ist der kindliche Körperbau ohne jegliche Schambehaarung. Wird ein Erwachsender von einem Kind sexuell erregt, das erste körperliche Merkmale der Pubertät zeigt, nennt man es Hebephilie. Ob nun Hebephilie oder Pädophilie, es handelt sich um die gleiche Krankheit, die mit einem starken Leidensdruck einhergeht.
Die Krankheit Pädophilie lässt sich nicht heilen.
Erst einmal ist der Anfang eine bloße Auflistung von Fakten, wie sie nun einmal momentan von der Wissenschaft so dargestellt werden und auf die Allgemeinheit wohl auch zutreffen. Dass hier unerwähnt bleibt, dass es individuelle Unterschiede gibt, halte ich deshalb für nicht mal besonders schlimm. Blöd ist bloß diese starke Pathologisierung und die Tatsache, dass das Thema Liebe wieder einmal komplett unerwähnt bleibt. Ferner ist es faktisch falsch, dass Pädophilie mit einem starken Leidensdruck einhergeht. Wenn sie das tut, dann gilt sie laut DSM V ja als Krankheit. Ich weiß bloß nicht, ob das schon damals so war. Vielleicht handelt es bei dieser Aussage ja um ein Missverständnis basierend darauf. Ich stell mir das so vor, dass der Journalist da mit Klaus Beier, Jens Wagner oder sonst wem saß, der ihm erzählt hat, Pädophilie sei eine Krankheit, wenn ein starker Leidensdruck besteht. Der Herr Journalist hat das falsch verstanden und daraus gemacht "Alle Pädophilen sind krank und leiden unter ihrer Sexualität". Vielleicht hat er aber auch nur sein eigenes Empfinden hier mit hineinspielen lassen und es deshalb als Krankheit bezeichnet, wer weiß.
Bei der Pädophilie wissen wir, dass die Fantasie nicht notwendig zur Handlung führen muss. Die Fertigkeiten dazu, dass auf der Fantasieebene zu belassen, die können wir vermitteln.
Ich weiß, wie das gemeint ist, finde es allerdings ungünstig formuliert. Da kann der Artikel nichts für, das scheint ja ein Zitat von Beier zu sein. Was Beier sicherlich meinte war, dass man nichts gegen die Neigung tun könne und bloß die Fertigkeiten vermitteln könne. Ich habe nur die Befürchtung, dass das in den voreingenommenen Ohren der Gesellschaft klingt wie ein "Alle Pädophilen, die sich nicht in Therapie begeben, sind die Bösen und besitzen nicht die Fertigkeiten, es auf der Fantasieebene zu belassen." Es klingt, als hätte ein Pädophiler die Fähigkeit einfach nicht und müsste erst therapiert werden, um sie zu erwerben. Es klingt, als würde Pädophilie ganz anders funktionieren, als andere sexuelle Orientierungen. Alle anderen seien ungefährlich, aber Pädophilie auf magische Weise per se erst einmal gefährlich. Das ist natürlich vollkommener Quatsch.
Was die Geschichte von Nils von vielen anderen Pädophilen unterscheidet, ist seine frühe Erkenntnis, dass er Hilfe braucht.
Impliziert wieder, dass jeder Pädophile Hilfe braucht und jemand, der etwas anderes von sich behauptet, ein "böser Pädo" sei. Diese Einstellung, die in vielen Artikeln zwischen den Zeilen heraustrieft oder teilweise ganz offen angesprochen wird, beleidigt mich irgendwie. Als wären wir Menschen, die nicht für sich selbst sorgen können und darauf angewiesen sind, dass andere auf sie aufpassen. Die am besten unter ständige Beobachtung gestellt gehören. Versteht mich nicht falsch: Ich bin auch zu KTW gegangen, weil es eine Zeit gab, wo der Hass der Gesellschaft, Angst und Scham mich wirklich wahnsinnig gemacht haben. In dieser Zeit brauchte ich Hilfe. Aber nicht jeder braucht das. Und nur die wenigsten benötigen sie konstant. Nachdem ich mich selbst akzeptiert hatte und Menschen fand, mit denen ich offen sprechen konnte, waren all die Sorgen und Ängste weggeblasen und Oh Wunder: Ich brauchte auf einmal keine Hilfe mehr.
Zu dieser Zeit weiß Nils noch nicht, ob der Nachwuchs ein Mädchen oder Junge wird. Er betont, dass im Falle eines Jungen nichts zu befürchten sei. Über ein Mädchen würde er sich allerdings auch freuen. In meinen Ohren klingt das in diesem Kontext wahnsinnig befremdlich. Genau wie die Äußerung von Nils, dass er sich vorstellen kann, eines Tages selbst Vater zu werden.
Brauche ich nicht viel zu sagen. Der Journalist schafft es nicht, Nils als Menschen zu sehen, sondern hält ihn für eine tickende Zeitbombe, der sich nicht über Mädchen zu freuen hat, sondern am liebsten ganz ganz schlimm finden sollte, dass er sie mag. Und um Gottes Willen, als Pädophiler Vater zu werden ist ja etwas ungeheuer Furchtbares. Der Journalist hat sich natürlich super im Griff, weil er erst gar keine Kinder bekommen hat. Irgendwann wären sie ja in die Pubertät gekommen und somit für ihn attraktiv geworden. NICHT AUSZUDENKEN, WAS DA HÄTTE PASSIEREN KÖNNEN!!! :o :o :o ... ... ... konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. ;)

Mal im Ernst: Diese Aussage gepaart mit der Tatsache, dass der Journalist es nicht geschafft hat, objektiv zu bleiben, macht mich tierisch sauer.
Wie groß dieser Druck für ihn ist, erlebe ich nach dem Interview, als wir im Garten des Hauses stehen und auf das Nachbargrundstück blicken. Drei junge Mädchen, schätzungsweise zwischen 8 und 10 Jahren, füttern ein kleines Kaninchen, holen das Tier aus seinem Stall und spielen damit. Meine Kollegin macht ein Foto von ihnen, weil es so niedlich aussieht. Nils kommentiert das sarkastisch: „Irgendwie doch unfair, dass ihr Fotos machen dürft und ich nicht.“ Für einen Moment bin ich sprachlos. Und obwohl ich vor Nils' harter Arbeit an sich selbst Respekt habe, bleibt der Eindruck, dass auch er irgendwann vielleicht doch die Selbstkontrolle verlieren könnte.
Ach du Schande! :shock:
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. :lol: Ich hab ehrlich gesagt absolut keine Ahnung, was der gute Herr damit auszudrücken gedenkt.
Fassen wir es mal zusammen: Die Kollegin macht heimlich ein Foto von drei Kindern, ohne diese zu fragen und Nils, der das zu Recht kommentiert, entlarvt sich mit dieser Aussage also irgendwie als tickende Zeitbombe, die jederzeit die Kontrolle verlieren könnte?

Ich bekomme den Eindruck, der gute Herr Journalist sei der Auffassung, man könne seine Kollegin ja wohl nicht mit dem Pädo vergleichen. Sie meine es ja schließlich nur gut, weil sie die Kinder so niedlich findet und der Pädo darf da natürlich auf keinen Fall hinschauen, geschweige denn ein Foto machen, weil er die Kinder ja... niedlich... findet... oh... ;)

Dass es natürlich generell falsch ist, Menschen einfach ungefragt heimlich zu fotografieren, völlig unabhängig davon, ob man pädophil ist oder nicht, scheint weder der Journalist noch seine Kollegin verstanden zu haben. Die einzige, die sich hier daneben benimmt, ist besagte Kollegin. Der Pädophile hat nichts falsch gemacht, kommentiert wie gesagt das Verhalten der Frau sogar noch zu Recht. Und trotzdem bzw. gerade wegen dieses Kommentars wird ihm am Ende vorgeworfen, er könne ja die Kontrolle verlieren. Sieht irgendeiner dahinter eine versteckte Logik, die ich übersehen habe?
Ich erinnere mich an das Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Beier und seine Beschreibung von Männern, die mit ihrer pädophilen Neigung kein Problem haben sollen und deshalb ihre Sexualität ausleben möchten. Mit so einem Mann habe ich heute eine Verabredung. Gieseking ist der Betreiber einer Pädo-Aktivisten-Seite.
Ohne viel gesprochen zu haben, ist mir sehr schnell bewusst, dass dieser Mann keinen Konflikt mit seiner sexuellen Neigung hat.
Jemand, der mit seiner pädophilen Neigung kein Problem hat, ist in den Augen des Journalisten ganz automatisch ein Kindesmissbraucher, oder zumindest jemand, der Sex mit Kindern legalisieren will. Ach herrje...
Meine Verachtung für ihn wächst gerade ins Unermessliche.
Das mag so sein. Und ich kann den Journalisten da nur zu gut verstehen. Aber gehört das wirklich in einen Artikel? Sollte man da nicht eher versuchen, objektiv zu bleiben?
„Ich und meine Neigung sind so ähnlich wie ein Atomkraftwerk. Im Allgemeinen strahlt das immer eine Gefährlichkeit aus, aber mit Hilfe von sehr vielen Sicherungsstrategien und Schutzmechanismen kommt man auf einen Level, wo eigentlich nichts passieren kann. Obwohl ich jetzt nie ausschließen möchte, dass ich irgendwann mal einen schwachen Moment habe. Ich kann nicht versprechen, dass ich in meinem Leben nie übergriffig werde. Das geht einfach nicht. Aber man kann mit Hilfe der Therapie lernen, dass das Risiko auf einem Minimum gehalten wird.“
Natürlich kann der Artikel nichts für diese Aussage von Nils. Ich möchte das aber trotzdem nicht unkommentiert stehen lassen. In meinen Augen ist das ganz kritisch und vermittelt wieder einmal das Bild, dass Pädophilie irgendwie auf magische Art und Weise anders und gefährlicher sei, als alle anderen Neigungen. Wieso sollte man nicht versprechen können, niemals übergriffig zu werden? Wenn ich einen Teleiophilien frage, ob er mir versichern könne, niemals eine Frau zu missbrauchen, dann wird dieser das doch auch nicht verneinen. Irgendwie habe ich das ungute Gefühl, dass das etwas ist, was den Klienten an einzelnen KTW-Standorten von einzelnen Therapeuten gerade früher häufig eingeimpft wurde. An meinem Standort habe ich noch nie gesagt bekommen, ich dürfe mir diesbezüglich nicht sicher sein. Andererseits habe ich diese Aussage jetzt schon mehrfach in Interviews mit anderen Pädos gelesen, die bei KTW in Therapie sind. Ich frage mich, wo das herkommt.

Wie gesagt: Diese Aussagen empfinde ich als kritisch. Sie machen in meinen Augen mehr kaputt, als sie an Aufklärung leisten. Denn aus solchen Aussagen, ergeben sich folgende Schlussfolgerungen der Journalisten und letztendlich auch der Gesellschaft:
Mit ein wenig Abstand wird mir beim Schreiben klar, dass Nils sich verändert hat und es scheint, als hätte ihm die Therapie dabei geholfen. Trotzdem: Das Restrisiko bleibt—wie bei einem Atomkraftwerk.
_______________________________________________
Es gibt noch einige andere Kleinigkeiten, die mich stören, hier aber den Rahmen sprengen würden. Außerdem sind sie oftmals nichts, was man dem Artikel vorwerfen könnte, weil es halt so von den Menschen die dort interviewt wurden gesagt wurde.
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Zu dem Beitrag gibt es auch ein Video aus Manuel Möglichs "Wild Germany" Serie im ZDF.
Manuel denkt inzwischen etwas anders, (doch sein Film mit Dieter Gieseking brachte mich dazu auch auf meine Anonymität zu verzichten.) Ich glaube, von der Pädophilie als Krankheit ist er inzwischen weg.
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Aiko
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Beitrag von Aiko »

Der Nils ist mittlerweile schon weeeeeit weg von damaligen Aussagen und Denken und distanziert sich davon. KTW hatte er dann auch abgebrochen.
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Naches
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Beitrag von Naches »

Schade dass das nicht auch noch im Artikel steht :D
naches@vfemail.net || Was war jetzt noch gleich so schlimm daran jemanden zu lieben?
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Max
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Beitrag von Max »

Sorry, aber ich finde Nils ist geradezu gehirngewaschen worden (in online-Foren), nachdem er diese Interviews gegeben hat. Ich stand ja auch mit ihm in Kontakt und… ich weiß nicht, wie er jetzt drauf ist, damals aber war das mein Eindruck. Aiko, weißt du da mehr?
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Frank Denker
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Beitrag von Frank Denker »

Max hat geschrieben: Mi 11. Apr 2018, 14:17 ...ich finde Nils ist geradezu gehirngewaschen worden (in online-Foren), nachdem er diese Interviews gegeben hat...
Kannst Du diese Aussage etwas konkreter machen? In welcher Form "gehirngewaschen"?

Gruß
Frank Denker
Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?


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Aiko
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Beitrag von Aiko »

Dein Ernst Max? Du kommst nun mit Gehirngewaschen während du andere hart angehst die behaupten alle von KTW sind Gehirngewaschen? Damit bekräftigst du mir gerade den Gedanken dass für dich nur KTW/SUH jünger die "normalen" sind und die aus "anderen" Online-Foren sind .. nunja.
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Max
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Beitrag von Max »

Ich denke nicht dass es sinnvoll wäre da nöher drauf einzugehen. Ich habe meine Gründe für diesen Eindruck.

@Aiko: Lustig. Nur weil man an einer Stelle tatsächlich selbst etwas als Gehirnwäsche betitelt (warum habe ich dir im Detail außerhalb des Forums erklärt) macht man sich nicht unglaubwürdig.
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Aiko
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Beitrag von Aiko »

Also wäre dein Vorwurf der Gehirnwäsche berechtigt gewesen und wenn andere euch (KTWler/Suhler) als Gehirngewaschen betiteln eine dreiste Anmassung und nicht korrekt. Danke für diesen Einblick in deine Gedanken. ;)
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