AMA auf Jodel

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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Struppi hat geschrieben: So 8. Apr 2018, 16:55 ...dass so furchbar viele von uns inzwischen selbst glauben, eine tickende Zeitbombe zu sein.
Ich finde es auch schade, dass das so rüberkommt. Doch wenn man mal überlegt:
Wie viele Pädos sprachen/schrieben vor 10 Jahren in den Medien? 0,xxx?
Heute sind es ein paar mehr. Warum sich dies fast nur "tickende Zeitbomben" trauen... ?
Na ja, sind es eigentlich gar nicht mal. Sie fallen eben nur stärker auf.
Also raus... An die frische Luft Medien. Wir ändern das!
(Solange es vom Sofa aus geht. ;) )
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Max
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Beitrag von Max »

Guus, ich stimme einigen deiner Punkte zu, muss aber vieren klar widersprechen:
Guus hat geschrieben: Sa 7. Apr 2018, 13:57 Mit solchen Sätzen werden alle Pädophile als krank beleidigt. Finde ich nicht ok.
Krank ist kein unbedingt wertender Begriff. Fühlst du dich beleidigt, wenn dein Arzt dir sagt, du seist krank weil du eine Bronchitis hast? Tatsache ist dass Pädophilie im ICD 10 steht und damit offiziell nach allem, wonach sich so ein kleiner Journalist richten kann, ohne wirklich tief ins Thema einzusteigen (was man wiedeum ihm vorwerfen kann), richten kann, eine Krankheit/Störung.
Guus hat geschrieben: Sa 7. Apr 2018, 13:57
Bei dem Angebot „Kein Täter werden“ der Uniklinik Düsseldorf macht er nun einmal pro Woche Verhaltens- und Gruppentherapie mit dem Ziel, seine sexuelle Orientierung niemals auszuleben.
Wie gesagt, das ist das falsche Ziel. Das Ziel müsste sein, dass es ihm besser geht.
Die Allgemeinheit sieht „Pädophilie ausleben“ als gleichbedeutend mit „sexuellen Missbrauch begehen“ an und genau das wäre es, denn seien wir doch mal ehrlich: wieviele unter uns würden nur kuscheln wollen, wenn sie könnten wie sie allein von ihrer sexuellen Ausrichtung her wollten? Ich nicht, ich würde viel mehr wollen. Ich kann meine Wünsche und Bedürfnisse auch mit gesunden Kontakten zu Kindern erfüllen — aber meine Neigung ganz auszuleben würde ganz andere Sachen einschließen. Von daher ist „eventuelle Fremdgefährdung und Selbstgefährdung reduzieren“ ein legitimes Primärziel, „Gutgehen“ dann aber ein sekundäres, wobei sich beide gegenseitig unterstützen.
Guus hat geschrieben: Sa 7. Apr 2018, 13:57
Um nicht in Versuchung zu geraten, hat er einige Strategien für seinen Alltag entwickelt. So verzichtet er zum Beispiel auf Schwimmbad- oder See-Besuche, wo Kinder in Badebekleidung herumlaufen.
Wieder die falsche Herangehensweise. Hingehen und den Anblick genießen wenn er das Bedürfnis danach hat, das wäre die richtige. Auf diesem Weg wird er seine Sexualität nie wirklich akzeptieren können.
Wie Mascha schon weiter oben und Gregor unter deinem Post schrieben: es ist nicht für jeden zu jedem Zeitpunkt DER richtige Weg sich zu konfrontierenund sich SO zu konfrontieren. Auch was das eigene Wohlbefinden angeht. Jemand, der übelsten Selbsthass schiebt, wirst du mit einem Strandbesuch zum bewundern von Kindern zunächst nur verschrecken und riskieren ihn gewaltig aus der Bahn zu werfen statt ihm helfen.
Guus hat geschrieben: Sa 7. Apr 2018, 13:57
Kinderpornografie konsumiert er nicht, denn das sei keine Pornografie, sondern aufgezeichneter Missbrauch.
Pornografie ist keine Pornografie. Und Krieg ist Frieden...
Auf soetwas kommt niemand von alleine.
Diesen Sarkasmus bitte stecken lassen. Dir sollte klar sein, wie das gemeint ist, und das das komplett stimmt: Kinderpornografie ist etwas, was nach einer Unterhaltungsform benannt ist aber tatsächlich bis auf eine Sparte dreiste Gewaltdarstellungen umfasst. Sie „Pornografie“ zu nennen ist im Grunde eine ziemlich dreiste Verharmlosung des dokumentierten Missbrauchs. Und Verharmlosungen von Missbrauch sind in diesem Forum nicht erwünscht.
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Max
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Beitrag von Max »

Wo ich zustimme: bei mir hinterlässt der Artikel den Eindruck nur sehr wenig recherchiert zu sein und recht platt geschrieben zu sein. Deswegen wundern mich auch die bereits kritisierten Formulierungen nicht. Halt ein positiver aber nur drittklassiger Artikel.
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Struppi
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Beitrag von Struppi »

@Caspar

Es ging mir gar nicht so sehr darum, wie das in den Medien rüberkommt. Wenn man sich selbst für eine tickende Zeitbombe hält, wie soll man sich denn dann je akzeptieren und ein glückliches Leben führen? Mir tun diese Leute furchtbar leid.
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Beitrag von Struppi »

Max hat geschrieben: So 8. Apr 2018, 19:40 ... seien wir doch mal ehrlich: wieviele unter uns würden nur kuscheln wollen, wenn sie könnten wie sie allein von ihrer sexuellen Ausrichtung her wollten? Ich nicht, ich würde viel mehr wollen.
Wirklich? So wie Du hier schreibst kann ich mir nicht vorstellen, dass Du - selbst wenn es erlaubt wäre - irgendetwas tun würdest, bei dem sich das Kind nicht nicht wohlfühlt.
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Frank Denker
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Beitrag von Frank Denker »

Auch wenn diese Aussage von Dir, Struppi, an Max gerichtet ist...
Es ist ein Unterschied, sich etwas zu wünschen gegenüber etwas tatsächlich zu tun.
Ich kann Max seine Aussage absolut nachvollziehen.
Und Du, Struppi, hast ebenfalls Recht.
Wenn ich von mir ausgehe, so ist es so, dass ich mir viel mehr wünsche als nur kuscheln, aber ich würde dieses dennoch nicht in die Tat umsetzen, weil ich nichts tun will, bei dem sich das Mädchen nicht wohlfühlen könnte.

Und da ich dieses vorher nie wissen kann, ist für mich die Entscheidung klar!

Gruß
Frank Denker
Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?


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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Struppi hat geschrieben: So 8. Apr 2018, 21:36 ...Wenn man sich selbst für eine tickende Zeitbombe hält, ...
Jupp, mir ging es eine Zeit lang auch so. Ich wusste nicht, in welche Richtung ich mich entwickeln werde.
Und ich kann mir auch irgendwie nicht vorstellen, dass dieser Jodel sich selbst in ein-zwei Jahren immer noch so sieht. Er ist ja auch noch in der Therapie. Therapie ist eigentlich nur "konzentriertes Leben." Es werden Sachen forciert, die sonst viel länger dauern würden. Diese Veränderungen müssen sich auch erst mal wieder setzen und in das Leben integriert werden.

Übrigens, ich glaube er hatte sich selbst auch gar nicht so bezeichnet.
Einiges aus der Kritik an ihm wurde eventuell reininterpretiert. Passiert ja leicht mal.
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Guus
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Beitrag von Guus »

Max hat geschrieben: So 8. Apr 2018, 19:40 Fühlst du dich beleidigt, wenn dein Arzt dir sagt, du seist krank weil du eine Bronchitis hast?
Nein, aber wenn mich jemand krank nennt weil ich auf Kinder stehe schon.
Max hat geschrieben: So 8. Apr 2018, 19:40 Tatsache ist dass Pädophilie im ICD 10 steht und damit offiziell nach allem, wonach sich so ein kleiner Journalist richten kann, ohne wirklich tief ins Thema einzusteigen (was man wiedeum ihm vorwerfen kann), richten kann, eine Krankheit/Störung.
Na und? Das ändert nichts daran, dass ich es als beleidigend und diskrimminierend empfinde.
Max hat geschrieben: So 8. Apr 2018, 19:40 wieviele unter uns würden nur kuscheln wollen, wenn sie könnten wie sie allein von ihrer sexuellen Ausrichtung her wollten? Ich nicht, ich würde viel mehr wollen.

Keiner denke ich.
Max hat geschrieben: So 8. Apr 2018, 19:40 Ich kann meine Wünsche und Bedürfnisse auch mit gesunden Kontakten zu Kindern erfüllen — aber meine Neigung ganz auszuleben würde ganz andere Sachen einschließen. Von daher ist „eventuelle Fremdgefährdung und Selbstgefährdung reduzieren“ ein legitimes Primärziel, „Gutgehen“ dann aber ein sekundäres, wobei sich beide gegenseitig unterstützen.
Sehe ich anders. Das es einem gut geht ist Voraussetzung für alles. Darum und nur darum sollte es in einer Therapie gehen.
Wenn jemand mit sich selbst im Reinen ist und sich und seine Sexualität akzeptiert, dann kann er auch rational Entscheiden was er mit einem Jungen macht und was nicht.
Max hat geschrieben: So 8. Apr 2018, 19:40 Jemand, der übelsten Selbsthass schiebt, wirst du mit einem Strandbesuch zum bewundern von Kindern zunächst nur verschrecken und riskieren ihn gewaltig aus der Bahn zu werfen statt ihm helfen.
Ich denke eher, es würde ihm helfen. Mir fällt nicht wirklich ein Grund ein, warum nicht. Wie kann es denn jemand aus der Bahn werfen Kinder zu sehen?
Max hat geschrieben: So 8. Apr 2018, 19:40 Diesen Sarkasmus bitte stecken lassen. Dir sollte klar sein, wie das gemeint ist, und das das komplett stimmt: Kinderpornografie ist etwas, was nach einer Unterhaltungsform benannt ist aber tatsächlich bis auf eine Sparte dreiste Gewaltdarstellungen umfasst. Sie „Pornografie“ zu nennen ist im Grunde eine ziemlich dreiste Verharmlosung des dokumentierten Missbrauchs. Und Verharmlosungen von Missbrauch sind in diesem Forum nicht erwünscht.
Welche Regel verbietet denn Sakasmus?
Ich sehe das anders. Ich denke es ist eine Dreistigkeit etwas einfach umzubenennen obwohl es schon einen passenden und allgemein in der deutschen Sprache akzeptierten Begriff gibt.
Kinderpornos sind Pornos, ganz klar. Gewaltpornos (egal mit welchen Personen) sind auch Pornos.
Eine Verharmlosung von Missbrauch kann ich hier nicht entdecken. Wenn ich einen Mord, Mord nenne und nicht "Abschlachtung", dann verharmlose ich Mord auch nicht.
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Was den Krankheitsbegriff angeht, schrammt ihr wohl beide links und rechts an der Definition vorbei.
Nicht die Pädophilie per se wird als Krankheit bezeichnet, sondern daraus folgendes dissexuelles Verhalten oder ein Leidensdruck des Betroffenen.
Habe ich also kein Problem mit der Neigung, bin ich auch nicht krank.
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Frank Denker
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Beitrag von Frank Denker »

Guus hat geschrieben: Mo 9. Apr 2018, 00:20 Welche Regel verbietet denn Sakasmus?
Die Regel 5 fordert einen respektvollen Umgang untereinander. Wenn Sarkasmus dieses gefährdet, dann greift Regel 5.
Guus hat geschrieben: Mo 9. Apr 2018, 00:20 Ich sehe das anders. Ich denke es ist eine Dreistigkeit etwas einfach umzubenennen obwohl es schon einen passenden und allgemein in der deutschen Sprache akzeptierten Begriff gibt.
Kinderpornos sind Pornos, ganz klar.
Du, Guus, kannst für Dich etwas sehen, was und wie Du es willst.
Diese Diskussion hatten wir schon ausführlich, z.B. hier: viewtopic.php?p=21322#p21322 oder ab hier: viewtopic.php?p=21279#p21279. Lies dort ein wenig. Auch wenn das Deine Meinung nicht ändern sollte, so wirst Du nicht wenige Argumente für andere Sichtweisen erkennen können.
_________________

Zum AMA:
Haben eigentlich alle, die hier fleißig mitdiskutieren, das AMA gelesen oder nur den kurzen Artikel darüber?
Nach dem Lesen des AMA finde ich, dass Deine Kritiken, Guus, nicht abwegig jedoch sehr von Deiner Interpretation und Deiner eigenen Ansicht geprägt sind.
So etwas wie dieses hier:
Guus hat geschrieben: Sa 7. Apr 2018, 13:57
Dass etwas wirklich nicht stimmt mit ihm, ist ihm seit fast zehn Jahren bewusst.
Es stimmt also etwas nicht mit ihm. Er scheint wohl krank zu sein, weil er auf Kinder steht.
Mit solchen Sätzen werden alle Pädophile als krank beleidigt. Finde ich nicht ok.
ist ein Beispiel dafür, was ich meine. Es wird nie von Krankeit gesprochen!



Davon abgesehen: Ich finde es schade, dass die bisher fast zwei Jahre Therapie bei ihm noch nicht den Erfolg gebracht haben, dass er seine Neigung für sich selbst zumindest als gegeben annimmt.
Doch wenn ich nur mal etwas zurückdenke an die Erfahrungen hier im Forum (bzw. an meine Erfahrungen in anderen Foren), dann wundert es mich eigentlich gar nicht! Schließlich gehört zum Annehmen einer gegebenen Situation auch ein gesundes Selbstvertrauen. Wenn man aber jahrelang isoliert in seiner eigenen Gedankenwelt lebt und nur hört, wie die Gesellschaft über Pädophile denkt, so färbt das auf die eigene Wahrnehmung ab!
Wenn dadurch das Selbstvertrauen am Boden liegt, kann eine Therapie oder ein Selbsthilfe- Angebot erst wieder etwas ausrichten, nachdem der "Betroffene" dieses Selbstvertrauen zurückgewonnen hat. Somit wäre dieses die erste Aufgabe!

Das fehlende Selbstbewusstsein/Selbstvertrauen ist dann auch die Antwort auf Deine Frage am Ende des folgenden Zitates:
Guus hat geschrieben: Mo 9. Apr 2018, 00:20
Max hat geschrieben: So 8. Apr 2018, 19:40 Jemand, der übelsten Selbsthass schiebt, wirst du mit einem Strandbesuch zum bewundern von Kindern zunächst nur verschrecken und riskieren ihn gewaltig aus der Bahn zu werfen statt ihm helfen.
Ich denke eher, es würde ihm helfen. Mir fällt nicht wirklich ein Grund ein, warum nicht. Wie kann es denn jemand aus der Bahn werfen Kinder zu sehen?
Gruß
Frank Denker
Disclaimer:
Was ich hier im Forum schreibe, verstehe ich maximal als Denkanstoß und Angebot zur Selbsthilfe! Vielleicht passt es für Dich und hilft Dir? Vielleicht aber auch nicht?
Ich möchte Dir jedoch keinesfalls "zu nahe" treten. Falls Du es aber so empfindest, dann schreibe es mir! Vielleicht habe ich nicht alle Informationen, um Deine Situation zu verstehen?


frank69@safe-mail.net
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