Stahl und Kindersexpuppen

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DoppelM
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Beitrag von DoppelM »

Hallo Mascha,

über den kontrollierten Zugang zu diesen Kindersexpuppen hatten Carsten Stahl und ich ebenfalls diskutiert, er würde wenn es eine Möglichkeit geben würde sogar den Zugang befürworten. Nur wie dieser Zugang aussehen soll wäre eine Frage.
Natürlich finde ich diese Idee auch unter Anbetracht eines Kompromisses zwischen dem pädophoben Anteil der Gesellschaft so wie den Pädophilen selbst angemessen.

Dennoch sollte man sich auch die Frage stellen warum Pädophile sich "Beweisen" müssen.

- Müssen sich Eltern beweisen bevor sie ein Kind bekommen um eventuelles Fehlverhalten (Misshandlungen, gesundheitsgefährdende Erziehung usw.) aus zu schließen?

- Müssen sich Lehrer vorher Beweisen bevor sie vor einer Klasse von Kindern auftreten um eventuelle persönliche Ansichten (Rassismus, Homophobie usw.) aus zu schließen ?

- Müssen Menschen welche im Geschäft Küchenmesser kaufen vorher beweisen um aus zu schließen das sie nicht irgendwann anfangen diese Messer als Waffe gegen andere Menschen ein zu setzen ?

diese Liste kann ich natürlich unendlich weiter führen. Was ich damit aber aussagen möchte ist das in vielen Aspekten des Menschlichen Zusammenlebens im überwiegenden Fall ein Vertrauensvorschuss gewährt wird, Pädophilen soll dieser aber abgesprochen werden ?

Natürlich kann ich die Angst der Gesellschaft verstehen, immerhin gelten Kinder nicht umsonst und auch gerechtfertigt als zu Schützende Personengruppe. Aber wenn wir ehrlich sind, so kann ein Puppenverbot, ein Verbot von fiktivem Material, sexuelle Gewalt an Kinder nicht aufhalten.
Diejenigen welche sexuelle Gewalt an Kindern verüben wollen, werden dies machen, Verbot hin oder her...

Wichtig ist das sich die Gesellschaft, Kinderschützer, Betroffene von sexueller Gewalt so wie Pädophile an einen Tisch setzen und besprechen welche Kompromisse möglich sind, ein gegeneinander Arbeiten führt nur zu Entscheidungen die von beiden Seiten vielleicht bereut werden müssen.

Liebe Grüße

DoppelM
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Cirilla of Cintra
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Beitrag von Cirilla of Cintra »

DoppelM hat geschrieben: Di 17. Aug 2021, 15:00Kompromisse
Du musst was deine Freiheit angeht, mit anderen Kompromisse eingehen? Ich setze mich bestimmt mit niemandem hin und diskutiere über meine Freiheit.
DoppelM
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Beitrag von DoppelM »

Hallo Cirilla of Cintra,

das leben besteht allgemein aus Kompromissen.
Jede Beziehung, jedes Arbeitsverhältnis besteht aus einem Kompromiss.
Kompromisse sorgen dafür dass das Zusammenleben der Gesellschaft funktioniert.

Dazu kommt dass das was Mascha schreibt nicht von der Hand zu weisen ist.
Pädophile sind zumindest bedingt nicht umsonst der Albtraum aller Eltern.
Wenn ich mir meine Erfahrungen der letzten Jahre in der Szene ansehe dann ist die Anzahl an Pädophilen welche sexuelle Gewalt bzw. Einvernehmlichkeit befürworten bzw. tolerieren größer als diejenigen welche ein Leben abseits des realen Auslebens der Neigung an echten Kindern suchen. Daher ja, ich spreche von Notwendigen Kompromissen zum Schutz von Kindern und zur absicherung gegen Pädophile welche unlautere moralische Einstellungen vorweisen.

Grüße

DoppelM
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

DoppelM hat geschrieben: Di 17. Aug 2021, 15:00
(...)über den kontrollierten Zugang zu diesen Kindersexpuppen hatten Carsten Stahl und ich ebenfalls diskutiert, er würde wenn es eine Möglichkeit geben würde sogar den Zugang befürworten. Nur wie dieser Zugang aussehen soll wäre eine Frage.
Ja, diese Idee ist überhaupt noch nicht durchdacht. An sich könnte man genauso auch mit gezeichnetem Material verfahren.

Ich finde darin würde eine gesellschaftliche Anerkennung von pädophilen Fantasien und von Pädophilie als angeborener und nicht umkehrbarer sexueller Orientierung liegen. Also eine Anerkennung der Tatsache,  dass Menschen sexuelle Fantasien und Bedürfnisse haben, die sie nicht beeinflussen können, und dass es legitim ist, diese zu leben, solange das niemanden anders schädigt. Viele Menschen mit Paraphilien verhalten sich hier ja sehr verantwortlich und halten Phantasien, Wünsche und Realität gut auseinander. Leider nicht alle und das macht diese Diskussion so schwer.

DoppelM, Deine analogen Vergleiche zu anderen denkbaren "Beweispflichten" finde ich nicht so überzeugend. Sex mit einer Kinderpuppe ahmt ja quasi eine kriminelle Tat nach, die ein Kind schwer schädigen kann. Bei manchen Menschen ist das tatsächlich irgendwann nicht mehr genug Kick und sie werden zum Täter.  Sh. der Mörder von Mohammed und Elias in Berlin/ Potsdam.  Da finde ich es schon angebracht, wenn kompetente Menschen im Rahmen eines Gutachtens versuchen einzuschätzen, wie die Einstellung des Menschen ist (z.B. Glaube an Einvernehmlichkeit oder nicht), wie die Sexualität eines Menschen funktioniert (pädophil oder nicht/ sadistische Neigung,...), ob er Impulskontrollprobleme hat, welche Ressourcen er hat (eingebunden sein in gutes soziales Netzwerk, Glauben,...etc.) ... also im weitesten Sinne Diagnostik ob dieser Mensch solches normalerweise illegales Material überhaupt zwingend braucht und ob damit möglicherweise ein Risiko verbunden ist.
Man gäbe da ja quasi aus Einsicht in die spezielle Situation pädophiler Menschen etwas frei, das normalerweise verboten ist. So wie für das Verschreiben bestimmter Opioide die unter das BtMG fallen auch erstmal diagnostiziert werden muss ob jemand die auch wirklich benötigt. Für alle anderen müsste gelten, dass kindlichen Sexpuppen, gezeichnetes Childporn etc. weiterhin verboten sind. Aus guten Gründen, denn die Mehrzahl der Täter ist ja auch nicht pädophil.

Erziehungs- oder Bildungsverantwortung zu übernehmen, Haushaltsgeräte zu benutzen etc. sind hingegen keine Straftaten, sondern ganz normale Dinge. Man kann sie auch missbrauchen für andere Zwecke oder in schädlicher Weise ausüben, aber sie stellen nicht perse ein Verbrechen dar oder imitieren es. Das finde ich daher schon etwas anderes, obwohl ich dir absolut zustimme, dass es insbesondere was Elternschaft angeht schon komisch ist, warum man hier einen Hundeführerschein braucht, aber bar jeden Wissens Verantwortung für Kinder übernehmen darf als Eltern.
Zusätzlich ist es auch so, dass man doch für etliche Dinge im Leben erst mal unter Beweis stellen muss, dass man die Fähigkeit hat. Lehrer*innen haben eine lange Ausbildung, es gibt Lehrproben und in vielen Bundesländern wird auch jährlich der Unterricht von der Schulleitung besucht und bewertet. Alle paar Jahre auch stichprobenartig von der Schulinspektion. Es gibt institutionalisierte Beschwerdestellen für Schüler*innen. Auch da gibt es also schon Vorkehrungen, dass Menschen sich und ihre Eignung erstmal und immer wieder beweisen müssen. Was die Eignung von Eltern angeht ist letztlich die Schule bzw. die Schulpflicht eine Kontrollinstanz, nebst den verpflichtenden regelmäßigen Kontrollen bei Kinderärzt*innen. Ist etwas auffällig muss eine Kinderschutzmeldung gemacht werden und die Behörde muss dann handeln. Klar ist auch dieses System, wie fast alles, nicht unfehlbar.
Zuletzt geändert von Mascha am Mi 18. Aug 2021, 07:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Ich denke wenn man z.B. als pädophiler Mensch von einer Therapeut*in eine DVD mit gezeichnetem Material bekommen würde, das für diesen Zweck lizensiert und dadurch in diesem Kontext legal ist, dann braucht auch das noch einen gewissen Vorschuss an Vertrauen. Denn natürlich wird keine Expert*in dieser Welt völlig zweifelsfrei erkennen können, ob jemand nicht doch kurz-, mittel- oder langfristig eine Gefahr wird, weil er oder sie einen Rückfall erleidet in alte Gedankenmuster, Verhaltensmuster oder eben in eine bestimmte Szene rutscht oder zurückkehrt, die den Glauben von der Einvernehmlichkeit propagiert. Wie schnell letzteres gehen kann hast du ja selbst erfahren. Oder ob jemand nicht einfach etwas vorgespielt hat. Klar, man kann Verbrechen nie komplett ausschließen. Aber man kann schon Werte und Moral innerhalb der Gesellschaft stärken, deutlicher machen was geht und was nicht geht und was daher auch mit Sanktionen belegt ist, klarmachen was aus gutem Grund KEIN Kavaliersdelikt mehr ist, man kann versuchen abzuschrecken durch Strafen, was ja bei vielen Menschen (leider nicht bei allen) auch funktioniert. Man kann versuchen Kreise zu sprengen, innerhalb derer gefährliche Ideologien existieren und die sich gegenseitig zu Straftaten ermutigen könnten und man kann insgesamt die Kontrollen verstärken, so dass deutlich wird, dass Sanktionen mit einer gewissen, nun steigenden, Wahrscheinlichkeit auch kommen.

Mein Eindruck ist, dass diese Maßnahmen durchaus greifen. Die pädophilen Kreise zumindest, die ausgehend von den 70er Jahren um eine Senkung der Schutzaltersgrenzen gekämpft haben und innerhalb derer Kinder vielfach missbraucht wurden konnten empfindlich geschwächt werden. Viele, die grundsätzlich an die Existenz von Einvernehmlichkeit glauben würden heute das Risiko nicht mehr eingehen es auszuprobieren und es entstehen neue Projekte wie GSA und einige andere - und damit erstmals pädophile Gemeinschaften, die sich klar gegen Sexualität mit Kindern positionieren. Und auch Menschen ohne pädophiler Neigung ist es heute viel bewusster als früher, wo Missbrauch beginnt und dass Missbrauch schwere Folgen haben kann, sowohl für die Opfer, als auch in Form von Strafe für einen selbst. Ich denke da hat sich gehörig etwas verändert. Für meinen Opa z.B. war es völlig normal, mir und anderen Enkelkindern an die Brust zu fassen oder an den Po. Da hat auch niemand von den anderen Erwachsenen etwas dazu gesagt, obwohl alle es gesehen haben. Die Gefühle von Kindern zu schützen war eindeutig weniger wichtig als Ehre und Ansehen eines älteren Mannes und es wurde einfach so getan als wäre nichts dabei. Da war meine Familie absolut kein Einzelfall.

Deinen Gedanken, dass sich Kinderschützer, Betroffene von sexueller Gewalt sowie Pädophile an einen Tisch setzen was diese ganze Diskussion um Missbrauch, Kinderschutz und Pädophilie angeht finde ich total gut. Vielleicht auch Menschen die selbst nicht pädophil sind, aber die für diese Minderheit arbeiten und teilweise für sie Partei ergreifen könnten,  z.B. Therapeut*innen die auf die Thematik Pädophilie spezialisiert sind oder Forscher*innen aus dem Projekt Dunkelfeld. So hätte man auf beiden Seiten sowohl Betroffene, als auch quasi eine gesellschaftliche Instanz die für diese Menschen eintritt.
Ich finde nicht, dass man Kinderschutz nur umsetzen kann, indem man Menschen mit pädophiler Neigung diskriminiert. Das heißt ich sehe Spielräume, wie man einerseits den Kinderschutz stärken kann, andererseits aber die Rechte von pädophilen Menschen auf ein Ausleben ihre Sexualität mit Mitteln, die niemanden schädigen gleichzeitig wahren kann.

Liebe Grüße, ich freue mich, dass du hier wieder schreibst.  ;)
DoppelM
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Beitrag von DoppelM »

Hallo Mascha,

danke für deine ausführliche Antwort.

das Problem in der Verantwortung der Pädophilen sehe ich ebenfalls und ich stimme dir zu, es erschwert die Diskussion um das Thema in jeder nur erdenklichen form.

Oftmals habe ich mittlerweile das Gefühl mich selbst zu belügen wenn ich schreibe "Nicht jeder Pädophile wird zum Täter und nicht jeder Täter ist Pädophil". Natürlich stimmt diese Aussage, dennoch sehe ich den Anteil der Pädophilen die nicht zum Täter werden geringer an, als jene welche zum Täter werden. Zumindest vermitteln die Medien so wie die Erfahrungen in anderen Foren den Eindruck.

Mir ist bewusst das keine Beispiele die ich nenne im vergleich zu dem stehen was dieses Thema betrifft, aber auch das macht eine Diskussion nicht wirklich einfacher da halt oftmals gesagt wird "dieses Beispiel ist mit der Situation nicht vergleichbar". Natürlich nicht im direkten sinne, aber dennoch im psychologischen sinne.

Die Frage ist aber doch... wie man solche Taten wie in Berlin / Potsdam hätte verhindern können und genau da sollte die Diskussion anfangen, genau da sollte man überlegen welche Optionen es für pädophil empfindende Menschen geben kann damit sie zufriedenstellend mit ihrer Neigung leben können.

Es mag Menschen geben die für sich selbst damit zurecht kommen ihre Neigung nur mit der eigenen Fantasie zu befriedigen, für mich selbst sehe ich es weder als Menschenwürdig noch als Gerecht an das ich keinerlei Mittel zur Verfügung gestellt bekomme um eine für mich selbst zufriedenstellende Auslebung der Sexualität zu erreichen.

Zeichnungen, Kindersexpuppen usw. sind alles tote Gegenstände die niemanden zu Straftaten animieren können. Die Menschen welche Straftaten begehen könnten sogar durch solche Gegenstände in der häufigkeit dieser Straftaten reduziert werden. Daher wer weiß wie viele reale Kinder mehr von solchen Straftaten betroffen gewesen wären wenn es diese Gegenstände nicht gegeben hätte. Daher könnten auch in dieser Hinsicht die Gegenstände positiv bewertet werden.

Dennoch wollte ich mit meinen Beispielen auch heran führen das wenn man Puppen schon Ilegalisiert da sie Straftaten fördern KÖNNTEN dann müsste man mit der selben moralischen Bewertung, mit der selben Vorsicht auch andere Gegenstände bewerten. Das wird aber nicht gemacht da man hier die Verantwortung der Besitzer dieser Gegenstände wie zum Beispiel Auto, Küchenmesser usw. heran zieht.
Einerseits werden verständlicherweise sexuelle Gewalttaten an Kindern hochgradig kritisiert, andererseits werden keine Optionen und alternativen genannt wie Pädophile anders ihre Neigung ausleben könnten.

Was den Zugang zu solchen Materialien angeht so finde ich es aber auch in sofern kritisch das man dann natürlich auch eine gewisse Macht und Kontrolle an Institutionen abgeben würde welche wie KTW eine eng gestrickte moralische Ansicht vertritt. Wenn also nur winzigste andere Ansichten und wenn es nur die eigenen Fantasien, aus dem Rahmen fallen würden, könnte diese Institution die Herausgabe des Materials verweigern.

Des weiteren sehe ich es auch als irritierend an das nicht betroffene sagen man könnte die Neigung auch rein mit der Fantasie ausleben ohne dabei aber an das Risiko zu denken das auch Fantasien nicht ausreichend sein können. Es kommt wie gesagt auf jeden betroffenen individuell an was er für sich als Ausreichend betrachtet, daher sind Optionen auch eine Möglichkeit.

Höhere Strafen wirken vielleicht abschreckender, aber mir fehlen hierfür Zahlen und Fakten. Morde passieren trotz Lebenslänglicher Haft...

Vielleicht schafft man es ja irgendwann einen Runden Tisch zu organisieren und die Kommunikation auf zu nehmen, ich finde diese Idee auch mehr als Sinnvoll und der Realität entsprechend angemessen.

Liebe Grüße

DoppelM
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Consuela
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Beitrag von Consuela »

DoppelM hat geschrieben: Di 17. Aug 2021, 21:12 das leben besteht allgemein aus Kompromissen.
Jede Beziehung, jedes Arbeitsverhältnis besteht aus einem Kompromiss.
Kompromisse sorgen dafür dass das Zusammenleben der Gesellschaft funktioniert.
Ja, das leben besteht aus Kompromissen,

wenn man nächste woche urlaub machen will aber ein anderer kollege schon macht muss man einen kompromiss eingehen....
wenn man mit der Frau in den Urlaub will und du in die Karibik und sie Skiurlaub muss man einen kompromiss eingehen....

überall kann man kompromisse eingehen ABER... bei der eigenen Sexualität müssen wir doch keine Kompromisse eingehen wie bescheuert ist das denn?

ICH LASSE MIR VON NIEMANDEM VORSCHREIBEN WIE ICH MEINE SEXUALITÄT ZU LEBEN HABE (solange es nicht gegen gesetze verstößt ist oder ich jemandem schade)

und dafür werde ich bis an mein lebensende mit jeder Faser meines körpers kämpfen...

DU kannst ja gerne kompromisse für dich eingehen aber lass bitte alle anderen 500.000 leute da raus die ebenfalls pädophil sind....


Danke.
Zuletzt geändert von Consuela am Do 19. Aug 2021, 01:29, insgesamt 1-mal geändert.
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DoppelM
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Beitrag von DoppelM »

Hallo Consuela,

ich verstehe dich und ich denke ebenfalls so, dennoch gibt es da draußen unzählige Pädophile welche nicht so denken wie du und ich.
Natürlich gebe ich auch der aktuellen Gesetzgebung und Haltung der Gesellschaft eine gewisse Mitschuld daran das viele Pädophile aus frustration und perspektivlosigkeit den Weg in die Illegalität gehen und darunter dann echte Kinder leiden werden.

Leider sehe ich aber auch die Gefahr das es selbst wenn Gesetze gelockert werden und Pädophile vielleicht sogar in der Gesellschaft akzeptiert werden, es Pädophile geben wird welche nicht zufrieden gestellt werden...
Natürlich kann man diese Denkensweise auf viele Bereiche der Gesellschaft übertragen.

Pädophilie ist ein nicht umsonst kritisches Thema was zu diversen diskussionen führt. Ich spreche hier nicht für irgendwelche Pädophile, ich spreche hier rein aus meiner Sichtweise.

Liebe Grüße

DoppelM
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Bernd

Beitrag von Bernd »

Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.

Ich denke, was ich will,
und was mich beglücket,
doch alles in der Still,
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.

Ich liebe den Wein,
mein Mädchen vor allen,
sie tut mir allein
am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine
bei meinem Glas Weine,
mein Mädchen dabei:
die Gedanken sind frei.

Und sperrt man mich ein
im finsteren Kerker,
das alles sind rein
vergebliche Werke;
denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei:
die Gedanken sind frei.

Drum will ich auf immer
den Sorgen entsagen
und will mich auch nimmer
mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
stets lachen und scherzen
und denken dabei:
die Gedanken sind frei.
Tsugumomo

Beitrag von Tsugumomo »

DoppelM hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 19:37 Hallo Zusammen,

Wie machen von euch wissen war ich heute mit Carsten Stahl in einem Interview.

Wie das Endprodukt aussieht weiß ich nicht, Fakt ist, er wird der Legalisierung von Kindersexpuppen wohl nach wie vor erst mal unerbittlich gegenüber stehen da er die Möglichkeit das man echte Kinder nachmodellieren kann kritisch sieht (da sind er und ich uns aucheinig). Auch sieht er in Kindersexpuppen eine potentielle Gefahr übergriffig zu werden und das als Begleitmittel eventuell Kinderpornografien verwendet werden.
Als Kinderschützer hat er natürlich das Recht dazu zu seiner Meinung zu stehen.

Aktuell liegen zu möglichen Ventilen und ihrer Wirkung einfach keine Daten vor... ich habe ihm meinen Standpunkt erklärt und wie ich ein Verbot einschätze.
(Mögliche Zunahme von sexueller Gewalt an Kindern da keine Ersatzhandlung mehr möglich usw.)

Zwischendurch haben wir trotzdem über einen möglichen Kompromiss gesprochen, dafür reichen aber die Kapazitäten von KTW noch nicht aus und ich sehe auch noch die moralischen Bedenken welche KTW äußern wird.
...

Liebe Grüße

DoppelM
Hallo DoppelM,

du warst mit Carsten Stahl in einem Interview in dem es über Sexpuppen mit kindlichem Erscheinungsbild ging.
Worauf stützt sich eure Meinung, dass man einer Legalisierung dieser Puppen "unerbittlich" gegenüber stehen muss?

Immerhin haben viele Experten dieses Verbot bereits aus rechtlicher Sicht ablehnt:
der deutsche Juristinnenbund, Herr Prof. Dr. Jörg Kinzig, Frau Prof. Dr. Tatjana Hörnle, Herr Prof. Dr. Joachim Renzikowski, Dr. Jenny Lederer (DAV), die Bundesrechtsanwaltskammer...

Außerdem gibt es eine neue Studie "Exploring the psychological characteristics of individuals who own sex dolls" von Dr. Craig Harper über Sexpuppen:
"Contrary to sociological and legal arguments about the increased risk of sexual aggression, we found no evidence of an increased risk of sexual aggression among sex doll owners despite their statistically higher level of self-reported biastophilic fantasizing. In sum, we hope that our data can advance a more evidenceinformed social conversation about sex doll ownership, shifting the focus away from blanket criminalization and stigmatization and towards a functional analysis of how, why, and under what conditions dolls are incorporated into healthy sexual expression."

Diese Studie bezieht sich zwar nur auf Sexpuppen mit erwachsenen Erscheinungsbild, aber warum seid ihr beiden der Meinung, dass sich der Effekt durch das Erscheinungsbild der Puppe komplett ändert?

Frau Prof. Dr. Döring (Diplom-Psychologin, Universitätsprofessorin für Medienpsycho­logie und Medienkonzeption an der Technischen Universität Ilmenau) schreibt in "Sexpuppen und Sexroboter aus psychologischer und therapeutischer Perspektive":
"Wichtig ist in der Auseinandersetzung mit neuen Technologien immer auch eine Metaperspektive, die den Diskurs selbst kritisch im Blick behält. So ist aus psychologischer Sicht davor zu warnen, die anhaltenden Probleme mit Sexismus und sexueller Gewalt in der Gesellschaft vorschnell und einseitig auf Sexprodukte als vermeintlichen Problemursachen zu projizieren und sich Lösungen von deren moralischen Verurteilung und Kriminalisierung zu versprechen. Eine derartige Fehlattribution läuft Gefahr, von den eigentlichen Problemursachen und von wirkungsvollen Interventionen abzulenken zugunsten nutzloser Moralpanik und Moralpolitik."

Dr. Christoph J. Ahlers (Sexualtherapeut):
"Es ist eine Fehlvorstellung, zu glauben, wer eine solche Puppe hat, der wird pädophil oder begeht Kindesmissbrauch. Die Frage, ob jemand zum Täter wird, entscheidet seine Persönlichkeit, nicht seine Sexualpräferenz und eine genutzte Stimulation."

Außerdem schreibst du, dass es keine Daten zur Wirkung von möglichen Ventilen gäbe.

J. Endrass schreibt in der Studie "The consumption of Internet child pornography and violent and sex offending":
"The consumption of child pornography alone does not seem to represent a risk factor for committing hands-on sex offenses in the present sample – at least not in those subjects without prior convictions for hands-on sex offenses."

Milton Diamond schreibt in der Studie "Pornography and Sex Crimes in the Czech Republic":
"We believe our findings support the displacement function of pornography for potential sex offenders. Issues surrounding child pornography and child sex abuse are probably among the most contentious in the area of sex issues and crime. In this regard we consider instructive our findings for the Czech Republic that have echoed those found in Denmark (Kutchinsky, 1973) and Japan (Diamond & Uchiyama, 1999) that where so-called child-pornography was readily available without restriction the incidence of child sexual abuse was lower than when its availability was restricted. As with adult pornography appearing to substitute for sexual aggression everywhere it has been investigated, we believe the avail- ability of child porn does similarly. We believe this particularly since the findings of Weiss (2002) have shown that a substantial portion of child sex abuse instances seemed to occur, not because of pedophilic interest of the abuser, but because the child was used as a substitute subject. We do not approve of the use of real children in the production or distribution of child pornography but artificially produced materials might serve."

Sind denn Sexpuppen nicht auch "artificially produced materials"?

Du schreibst immerhin, dass ihr beide euch einig seid, dass solche Sexpuppen verboten sein sollten. Wie kommt ihr denn zu diesem Schluss? Wenn es einfach nur die persönlichen Ängste von Euch beiden wären, dann hätte das für die Allgemeinheit wohl wenig Mehrwert. Das wäre dann einfach nur inhaltslose Stimmungsmache gegen eine Minderheit. Also würde ich gerne wissen auf welche wissenschaftlichen Erkenntnisse sich euer Urteil stützt. Welche Informationen liegen euch beiden denn vor, die die Aussagen der ganzen Experten entkräften?
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