Wo fängt Missbrauch an?

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SeelenKnacks

Wo fängt Missbrauch an?

Beitrag von SeelenKnacks »

Hallo zusammen
Ich habe eine Frage die mich schon lange beschäftigt.
Wo fängt Missbrauch an (körperlich als auch emotional)?
Vielen Dank
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Mascha
Beiträge: 3609
Registriert: Sa 6. Mai 2017, 07:55

Beitrag von Mascha »

Also in der Fachdiskussion fängt es dort an, wo ein Erwachsener ein Kind zur Befriedigung seiner sexuellen, erotischen oder romantischen Bedürfnisse "nutzt".

Es wird also vom Handeln des Täters aus definiert, nicht vom Empfinden des Opfers. Es kann möglich sein, dass es einem Kind erstmal gar nicht bewusst ist was passiert, zumal das Kind ja je nach Alter noch überhaupt keinen oder wenig Bewusstsein und Wissen über Fragen der Sexualität, Beziehung und Romantik hat.

Und es geht dabei um die Motivation des handelnden Erwachsenen. Klar kann ein Kind, das auf dem Schoß eines erwachsenen Mannes (Vater, Opa, Freund der Eltern,...) herum rutscht allein schon durch diese mechanische Reibung verursachen, dass er eine Erektion bekommt. Das ist zunächst kein Missbrauch.
Zu einer Missbrauchstat wird es aber dann, wenn er das als angenehm empfindet und sich daher das Kind wieder auf den Schoß holt, damit es nochmals passiert.

Ob das Kind das, was passiert, in diesem Moment als angenehm oder unangenehm empfindet ist kein Kriterium für die Definition. Denn ein Kind kann diese Dinge noch gar nicht interpretieren, bewerten und irgendwie einsortieren. Wird dies aber später können und für viele wird es dann zur seelischen Belastung, als Kind so ausgenutzt worden zu sein.
Viele geben sich selbst auch die Schuld und brauchen lange, um zu verstehen, dass sie als Kind gar nicht schuld daran sein können, weil die volle Verantwortung für das was passiert beim Erwachsenen liegt.
Frank_Denker

Beitrag von Frank_Denker »

Hallo Gast,

meinst Du Deine Frage allgemein, oder ist sie wirklich nur reduziert auf den sexueller Missbrauch?

Gruß
Frank Denker
Stefan

Beitrag von Stefan »

Missbrauch ist wenn ein Kind zu etwas gezwungen wird( Vaginalsex, Oralsex, Analsex)
Wenn die sexuellen Handlungen erniedrigen und wenn dem Kind gedroht wird.

Wenn das Kind als Objekt gesehen wird
Das mit dem Schoss sitzen finde ich nicht als sexuellen Missbrauch. .außer das Kind wird gezwungen das es sich auf den Schoss setzen muss


LG
Stefan
SeelenKnacks

Beitrag von SeelenKnacks »

@ Frank_Denker
Meine Frage bezieht sich auf beides.
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Max
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Beitrag von Max »

Stefan hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 20:53 Missbrauch ist wenn ein Kind zu etwas gezwungen wird …

Das mit dem Schoss sitzen finde ich nicht als sexuellen Missbrauch. .außer das Kind wird gezwungen das es sich auf den Schoss setzen muss
Da steckst du mit deinem Verständnis aber auf dem Stand der 70er-/80er-Jahre fest: was du nämlich absolut richtig beschreibst ist (kleine Abwandlung von mir):
Stefan hat geschrieben: Do 28. Jan 2021, 20:53 Wenn das Kind als Objekt gesehen [behandelt] wird
Das ist in der Schoß-Sache der Fall, weil das Kind dabei wie ein Werkzeug (sagen wir wie eine „Taschenmuschi“) zu einem Zweck benutzt wird: auf den Schoß gesetzt weil das für den Erwachsenen geil ist. Deswegen finde ich den Begriff „Missbrauch“ auch sehr treffend, da der „Gebrauch“ eines Menschen wäre ihn „menschlich“ und als Person zu behandeln und nicht wie einen Gegenstand.

Aber auch das heißt nicht, dass ein Pädo grundsätzlich kein Kind auf dem Schoß sitzen haben darf. Mich zum Beispiel macht das eigentlich überhaupt nicht an. Nur in seltenen Einzelfällen mal und dann nur ein wenig. Ich denke die Frage ist für jeden Einzelnen und in jeder einzelnen Situation: sorge ich dafür, dass mich das Kind mehr erregt als es ohnehin schon der Fall ist? Und wenn das nicht der Fall ist die zweite Frage dazu: wie genau gehe ich mit der verbleibenden Erregung sinnvoll um (sprich ohne das Kind damit zu behelligen)?
♦ Ich: mnl ≈40 ♦ Präferenz: wbl 6-12, 20+ ♦ keywords: ADHS, Zeichnen, Bibel, Naturwissenschaften ♦
♦ Mein Buch: „Für ein Kinderlachen“ (2015 veröffentlicht) ♦

»Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien.« (Albert Einstein)
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Max
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Beitrag von Max »

SeelenKnacks hat geschrieben: Fr 29. Jan 2021, 10:47 @ Frank_Denker
Meine Frage bezieht sich auf beides.
Ich denke diese Definitionen und Sichtweisen lassen sich leicht auf nicht-sexuellen Missbrauch übertragen: der kann einerseits offen gewalttätig sein oder aber in Dingen bestehen wie verbaler Gewalt, systematischem Herabwürdigen oder auch in Überforderung indem man zB die eigenen Sorgen und Nöte beim eigenen Kind ablädt, als Partnerersatz quasi, oder es mit unrealistischen/aufgedrückten Erwartungen zubuttert. Es zu etwas „benutzt“: sei für mich da (obwohl ich für dich da sein sollte), gleiche meine Selbstwertprobleme aus, halte meine Wut aus, werde meinen Erwartungen gerecht etc. pp.
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Gast

Beitrag von Gast »

Emotionaler Missbrauch ist nicht vorgesehen.
Missbrauch fängt bei 176 an und endet bei 184.
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Mascha
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Beitrag von Mascha »

Gast hat geschrieben: Fr 29. Jan 2021, 18:31 Missbrauch fängt bei 176 an und endet bei 184.
Wenn deine Empathie gegenüber Menschen, zumal gegenüber Kindern, nicht weiter reicht als das Gesetzbuch, dann ist das wohl so :roll:
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Max
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Beitrag von Max »

Mascha hat geschrieben: Sa 30. Jan 2021, 16:46 :roll:
Da kann ich dir nur zustimmen
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